125 Jahre lang stand der britische Unternehmer Edward Colsten auf einem Sockel in der Stadt Bristol. Im Jahr 2020 wurde er gestürzt und im Fluss versenkt. Was war passiert
Q1 Sturz eines Denkmals Bei Anti-Rassismus Protesten in Bristol reißen Aktivisten die Statue des britischen Sklavenhändlers Edward Colston vom Sockel und versenken sie im Hafenbecken. Foto 7. Juni 2020
T1 Umgang mit einem Denkmal
Im Juni 2020 wurde in den USA der Afroamerikaner George Floyd bei einer gewaltsamen Festnahme von einem Polizisten getötet. Das Ereignis löste weltweit Proteste aus und entfachte eine Debatte über Rassismus im Alltag. Viele Betroffene meldeten sich zu Wort, u. a. in Deutschland. Im Zuge der Debatte wurde auch an die Verantwortung europäischer Staaten für die Versklavung von Schwarzen in der Zeit des Kolonialismus erinnert.
In der Stadt Bristol rissen Demonstranten eine Statue des britischen Sklavenhändlers Edward Colston vom Sockel und versenkten sie im Wasser. Colston war im 17. Jahrhundert an der Versklavung von über 80000 Menschen beteiligt gewesen – teilweise im staatlichen Auftrag. Auf seinen Schiffen starben knapp 20000 Menschen. Die Überlebenden mussten auf Plantagen in Südamerika arbeiten.
In Bristol förderte er mit seinem Geld großzügig Schulen, Kirchen und Krankenhäuser. Aus Dankbarkeit bauten ihm Kaufleute der Stadt 1895 ein Denkmal. Seine Rolle als Sklavenhändler wurde damals nicht erwähnt. Die heutigen Bewohner müssen nun entscheiden, was mit dem gestürzten Denkmal geschehen soll.
Rassismus bedeutet, dass Menschen wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft unfair behandelt werden. In Deutschland ist Rassismus laut Grundgesetz verboten, denn Artikel 3 besagt, dass niemand wegen seiner Herkunft oder Hautfarbe benachteiligt werden darf.
In manchen Ländern wird der „Columbus Tag“ am 12. Oktober mit einem Feiertag gefeiert, um die Entdeckung vom 12. Oktober 1492 zu feiern.
Sollte der Feiertag abgeschafft werden? Sollte er lieber zu einem Gedenktag umfunktioniert werden? Sollten wir in Deutschland auch den „Columbus Tag“ mit einem freien Tag feiern?