• Gerechtigkeit als Tugend
  • anonym
  • 26.05.2025
  • Ethik
  • 8
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Ge­rech­tig­keits­be­griff bei Aris­to­te­les - Ge­rech­tig­keit als Tu­gend

In dem Buch Ni­ko­ma­chi­schen Ethik be­han­delt Aris­to­te­les die Frage, wie Men­schen ein

gutes und er­füll­tes Leben füh­ren kön­nen. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass

das höchs­te Ziel des mensch­li­chen Le­bens das Glück ist, das durch tu­gend­haf­tes

Han­deln er­reicht wer­den kann. Der Be­griff der Ge­rech­tig­keit ist für Aris­to­te­les eng ver­knüpft mit sei­nem ethi­schen Ideal des Glücks.

Der Tu­gend­be­griff

Eine ethi­sche Tu­gend ist eine feste durch Ge­wöh­nung er­wor­be­ne, auf

Ent­schei­dun­gen aus­ge­rich­te­te Hal­tung.



Die Tu­gend liegt in der Mitte zwi­schen den Ex­tre­men jeder Cha­rak­ter­ei­gen­schaft.

Also zwi­schen Über­maß und Man­gel an bei­spiels­wei­se Mut (Über­mut - Angst).

Jeder Mensch soll die Mitte in­di­vi­du­ell und si­tu­a­ti­ons­an­hän­gig unter Ver­wen­dung

der Ver­nunft be­stim­men.

Ge­rech­tig­keit

Aris­to­te­les be­stimmt die Ge­rech­tig­keit all­ge­mein als Tu­gend. Ge­rech­tig­keit ist die

Mitte zwi­schen „Un­recht tun und Un­recht lei­den“. Wer zu viel an Gü­tern, Ehre,

Macht be­an­sprucht, han­delt un­ge­recht; wem zu wenig davon zu­teil wird, dem

ge­schieht Un­recht. Aris­to­te­les sieht Ge­rech­tig­keit als eine ra­ti­o­na­le Tu­gend, die durch ver­nünf­ti­ges Ab­wä­gen und das Stre­ben nach dem gol­de­nen Mit­tel­weg er­reicht wird. Sie er­for­dert die Fä­hig­keit, die rich­ti­ge Mitte zwi­schen Über­maß und Man­gel zu fin­den, um das Wohl aller Be­tei­lig­ten zu för­dern.



Für Aris­to­te­les ist Ge­rech­tig­keit nicht nur eine Tu­gend unter vie­len, son­dern die voll­kom­me­ne Tu­gend, da sie sich auf das Wohl der Ge­mein­schaft be­zieht und somit alle an­de­ren Tu­gen­den in sich ver­eint. In die­sem Sinne ist Ge­rech­tig­keit für Aris­to­te­les nicht nur eine in­di­vi­du­el­le Tu­gend, son­dern auch eine so­zi­a­le Not­wen­dig­keit, die das har­mo­ni­sche Zu­sam­men­le­ben in der Ge­mein­schaft er­mög­licht.

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