Immer wieder unternahmen Europäer Forschungsreisen Richtung Osten, um einen Seeweg nach Indien, dem Land der teuren Gewürze und wertvollen Stoffe zu finden. Auch den langen Weg um Afrika herum zogen sie als Möglichkeit für eine Route nach Indien in Betracht. Doch wenn die Erde wirklich eine Kugel ist, könnte man dann nicht einfach westwärts um den Erdball herumfahren?
Ein Mann, der fest an diese Route glaubte, war der Kaufmann Christoph Kolumbus. Bestärkt wurde er in seiner Überzeugung, dass es einen westlichen Weg nach Indien geben müsse, durch Paolo Toscanelli. Dieser hatte 1474 eine Weltkarte entworfen. Sie zeigte den Weg von Europa nach Asien in westlicher Richtung, wie ihn sich die Gelehrten zu der Zeit vorstellten.
Für sein Vorhaben fand Kolumbus beim spanischen Königspaar Unterstützung. Kolumbus musste versprechen, alle entdeckten Länder für die spanische kröne in Besitz zu nehmen und die Bewohner zu Christen zu bekehren.
Außerdem musste Kolumbus versichern, von seiner Reise Rohstoffe, Schätze und Gold mitzubringen. Kolumbus erhielt drei Schiffe und rund hundert Mann Besatzung.
Am 3. August 1492 verließ Kolumbus den Hafen im Süden Spaniens - im festen Glauben, auf dem Weg nach Indien zu sein.
Kolumbus Fahrt dauerte viel länger als geplant. Krankheiten machten sie breit, die Matrosen verloren das Vertrauen in den Kapitän. Eine Meuterei schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Am 12. Oktober 1492 betrat Kolumbus endlich die Bahamas-Insel Guanahani und nannte sie San Salvador, was Heiliger Retter
bedeutet. Kolumbus hatte Mittelamerika für die westliche Welt entdeckt, ohne das er es wusste. Er hielt Guanahani für eine Vorinsel Japans.
Aus dem Tagebuch von Kolumbus über die Ankunft in der Neuen Welt
(1492)
Die Eingeborenen, glaube ich, sehen mich für einen Gott und die Schiffe für Ungeheuer an. Ich überwand ihre Scheu, indem ich Halsketten und rote Kappen an sie verteilen ließ. Bald wagten sie es, heranzukommen und uns vorsichtig zu berühren. (...) Sie gehen umher, wie Gott sie geschaffen hat. (...) Ihre Haut ist von rötlich-gelber Farbe, ihr Haar tiefschwarz und glatt. (...) Sie sind ohne Zweifel gutmütig und sanft. Ihre einzigen Waffen sind Lanzen mit einer Spitze aus Stein oder dem Knochen eines Fisches, (...) Ich glaube, man könnte sie leicht zum Christentum bekehren. (...) Auf der Heimfahrt werde ich sehr dieser Männer mitnehmen, um sie dem König und der Königin zu zeigen. (...) Sie sind gewiss gute Diener. Sie haben einen aufgeweckten Verstand, denn ich sehe, dass sie sehr schnell nachsagen können, was man ihnen vorspricht.
Neuen WeltKupferstich von 1594
Völkermord
Der Dominikanermönch Bartolomé de Las Casas beschrieb in seiner Streitschrift Kurzbericht über die Verwüstung Westindiens
(1542) wie die Spanier mit der indigenen Bevölkerung umgingen. Er spricht in diesem Zusammenhang von Massenmorden, Verbrennungen, Vergewaltigungen und Zerstückelungen, wobei auch Kinder, Schwangere oder Alte nicht verschont wurden. Ob Kolumbus auch selbst für derartige Taten direkt verantwortlich war, ist unklar. Entgegen des ausdrücklichen Wunschs des spanischen Königspaar nahm Kolumbus Indianer als Sklaven, einen Teil davon schickte er während seiner zweiten Reise nach Spanien. Die Hälfte der versklavten Indianer überlebten die Überfahrt nicht.
Die Rückkehr von Kolumbus
Im Januar 1493 trat Kolumbus seine Rückreise an. Er belud sein Schiff mit Gold, Früchten, Gewürzen und Pflanzen. Auch einige Ureinwohner verschleppte er nach Europa, um sie den Spaniern zu zeigen.
Bis zu seinem Tod glaubte Kolumbus, dass er in Indien gelandet war. Die Bewohner der Neuen Welt
nannte er daher Indianer
. Heute kämpfen ihre Nachfahren für die Abschaffung dieses für sie negativen Begriffs. Sie wünschen sich stattdessen die Bezeichnung indigene Völker
.
Quellen sind alle Texte, Bilder, Tatsachen oder Gegenstände, aus denen Kenntnis über die Vergangenheit gewonnen werden kann. Eine Sache der Vergangenheit wird aber erst zur Quelle, wenn wir an den Text, das Bild oder den Gegenstand stellen.
Beispiele für Textquellen: Briefe, , Gesetzestexte, Urkunden, Reiseberichte, Flugblätter,
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Absicht des Autoren?
Berichtet der Autor neutral oder ergreift er Partei?
Welche Sätze enthalten Sachinformationen?
Welche Sätze geben die Meinung des Autoren oder sein Urteil wieder?
These = Behauptungen, die erst noch bewiesen werden müssen.
Buße tun = Umkehr, sich seine Sünden bewusst waren und wiedergutmachen wollen.
Verdammnis = Strafe
Luther veröffentlichte am 31.10.1517 in lateinischer Sprache seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel der Kirche.
Aus der Einleitung ging hervor, dass diese als Grundlage für eine wissenschaftliche Diskussion über den Ablasshandel geschrieben hatte. Die Thesen verbreiteten sich in deutscher Übersetzung gedruckt im ganzen Reich. Die Reformation beginnt. Das ist der Grund weshalb heute am 31.10. Feiertag in Brandenburg ist.
1. Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht Tut Buße
(...) (Matthias. 4,17), hat er gewollt, dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sein soll.
21. Deshalb irren jene Ablassprediger, die sagen, dass durch die Ablässe des Papstes der Mensch von jeder Strafe frei und los werde (...).
24. Deshalb wird zwangsläufig ein Großteil des Volkes durch jenes in Bausch und Bogen und großsprecherisch gegebene Versprechen des Straferlasses getäuscht.
27. Lug und Trug predigen diejenigen, die sagen, die Seele erhebe sich aus dem Fegefeuer, sobald die Münze klingelnd in den Kasten fällt.
32. In Ewigkeit werden mit ihren Lehren jene verdammt werden, die glauben, sich durch Ablassbriefe ihres Heils versichert zu haben.
36. Jeder Christ, der wirklich bereut, hat Anspruch auf völligen Erlass von Strafe und Schuld, auch ohne Ablassbrief
43. Man soll die Christen lehren: Dem Armen zu geben oder dem Bedürftigem zu leihen ist besser, als ohne Ablassbrief (...).
47. Man soll die Christen lehren: Der Kauf von Ablass ist eine freiwillige Angelegenheit (...).
50. Man soll die Christen lehren: Wenn der Papst die Erpressungsmethoden der Ablassprediger wüsste, sähe er lieber die Peterskirche in Asche sinken, als dass sie mit Haut, Fleisch und Knochen seiner Schafe erbaut würde.
1. Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht Tut Buße
(...) (Matthias. 4,17), hat er gewollt, dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sein soll.
21. Deshalb irren jene Ablassprediger, die sagen, dass durch die Ablässe des Papstes der Mensch von jeder Strafe frei und los werde (...).
24. Deshalb wird zwangsläufig ein Großteil des Volkes durch jenes in Bausch und Bogen und großsprecherisch gegebene Versprechen des Straferlasses getäuscht.
27. Lug und Trug predigen diejenigen, die sagen, die Seele erhebe sich aus dem Fegefeuer, sobald die Münze klingelnd in den Kasten fällt.
32. In Ewigkeit werden mit ihren Lehren jene verdammt werden, die glauben, sich durch Ablassbriefe ihres Heils versichert zu haben.
36. Jeder Christ, der wirklich bereut, hat Anspruch auf völligen Erlass von Strafe und Schuld, auch ohne Ablassbrief
43. Man soll die Christen lehren: Dem Armen zu geben oder dem Bedürftigem zu leihen ist besser, als ohne Ablassbrief (...).
47. Man soll die Christen lehren: Der Kauf von Ablass ist eine freiwillige Angelegenheit (...).
50. Man soll die Christen lehren: Wenn der Papst die Erpressungsmethoden der Ablassprediger wüsste, sähe er lieber die Peterskirche in Asche sinken, als dass sie mit Haut, Fleisch und Knochen seiner Schafe erbaut würde.
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