• Gesellschaft im alten Griechenland
  • anonym
  • 26.05.2025
  • Geschichte
Um die Lizenzinformationen zu sehen, klicken Sie bitte den gewünschten Inhalt an.

Ge­sell­schaft im alten Grie­chen­land

Lies fol­gen­den Text!



Die Ge­sell­schaft im an­ti­ken Athen war in ver­schie­de­ne so­zi­a­le Grup­pen un­ter­teilt, die je­weils un­ter­schied­li­che Rech­te, Pflich­ten und Stel­lun­gen hat­ten. An der Spit­ze der Ge­sell­schaft stan­den die Voll­bür­ger, Män­ner über 18 Jah­ren, die das Bür­ger­recht be­sa­ßen. Diese Män­ner hat­ten be­son­de­re Pri­vi­le­gi­en und Ver­ant­wort­lich­kei­ten. Sie waren die ein­zi­gen, die wäh­len gehen, po­li­ti­sche Ämter be­set­zen, po­li­ti­sche Ent­schei­dun­gen tref­fen und Land be­sit­zen durf­ten. Al­ler­dings tru­gen sie auch die Ver­pflich­tun­gen, Steu­ern zu zah­len und im Mi­li­tär Dienst zu leis­ten. In die­ser Zeit hat­ten Frau­en und Kin­der wenig Rech­te und wur­den von ihren Vä­tern oder Ehe­män­nern kon­trol­liert, was als Vor­mund­schaft be­kannt war.



Eine wei­te­re Grup­pe waren die Met­öken, Grie­chen aus an­de­ren Pol­eis, die in Athen leb­ten. Sie hat­ten zwar einen fes­ten Wohn­sitz in der Stadt, aber sie be­sa­ßen nicht das Bür­ger­recht und hat­ten daher nicht die glei­chen Rech­te wie die Voll­bür­ger. Met­öken durf­ten kei­nen Grund­be­sitz haben, konn­ten nicht an der po­li­ti­schen Arena teil­neh­men und muss­ten sich vor Ge­richt von einem Voll­bür­ger ver­tre­ten las­sen. Ob­wohl sie be­son­de­re Ein­schrän­kun­gen hat­ten, tru­gen sie den­noch zur Wirt­schaft bei, indem sie Be­ru­fe als Kauf­leu­te, Hand­wer­ker, Ärzte oder Ar­chi­tek­ten aus­üb­ten.



Am un­te­ren Ende der Ge­sell­schafts­py­ra­mi­de stan­den die Skla­ven, die un­ge­fähr ein Drit­tel der Ge­samt­be­völ­ke­rung aus­mach­ten. Skla­ven hat­ten kei­ner­lei Rech­te und waren das Ei­gen­tum an­de­rer Men­schen. Das be­deu­te­te, dass an­de­re Men­schen über ihr Schick­sal ent­schie­den. Sie ver­rich­te­ten ver­schie­de­ne Ar­bei­ten, wie auf dem Feld ar­bei­ten, im Berg­werk tätig sein, hand­werk­li­che Auf­ga­ben er­fül­len oder im Haus­halt als Die­ner agie­ren. Die Skla­ve­rei konn­te auf ver­schie­de­ne Wei­sen ent­ste­hen, ent­we­der durch Kriegs­ge­fan­gen­schaft oder als Folge von Schul­den.



Ins­ge­samt bil­de­te die Ge­sell­schaft im an­ti­ken Athen eine kom­ple­xe Struk­tur, in der die Voll­bür­ger an der Spit­ze stan­den, Met­öken eine be­son­de­re Po­si­ti­on in­ne­hat­ten und Skla­ven am un­te­ren Ende der Hier­ar­chie stan­den. Diese so­zi­a­len Grup­pen tru­gen alle auf ihre ei­ge­ne Art zur Funk­ti­on und Ent­wick­lung der grie­chi­schen Pol­eis bei.

1
Er­stel­le nun eine Ge­sell­schafts­py­ra­mi­de!
2
Lies fol­gen­den Text:

Athen – Wo die De­mo­kra­tie er­fun­den wurde
Athen war eine sehr große und wich­ti­ge Stadt im alten Grie­chen­land. Vor über 2.500 Jah­ren wurde dort eine neue Idee aus­pro­biert: die De­mo­kra­tie – das be­deu­tet, dass alle Bür­ger ge­mein­sam über wich­ti­ge Dinge ent­schei­den durf­ten.


Wie kam es dazu?
Frü­her be­stimm­ten in vie­len Städ­ten nur rei­che Ad­li­ge, was pas­siert. Auch in Athen war das lange so. Doch um das Jahr 507 v. Chr. än­der­te ein Mann na­mens Kleisthe­nes vie­les. Er fand: Das Volk soll mit­re­den dür­fen! Ab jetzt durf­ten alle Bür­ger bei Ver­samm­lun­gen mit­ent­schei­den – zum Bei­spiel über neue Ge­set­ze, Krie­ge oder wie Geld aus­ge­ge­ben wird.
Es gab auch einen Rat, der Ent­schei­dun­gen vor­be­rei­te­te. Die Mit­glie­der die­ses Rats wur­den aus­ge­lost – so hatte jeder die glei­che Chan­ce, mit­zu­ma­chen.
Nur sehr wich­ti­ge Auf­ga­ben, wie das Füh­ren der Armee, durf­ten wei­ter nur rei­che oder er­fah­re­ne Män­ner ma­chen. Aber auch diese Män­ner muss­ten sich dem Volk ge­gen­über ver­ant­wor­ten – bei schlech­ten Ent­schei­dun­gen konn­ten sie sogar aus der Stadt ver­bannt wer­den.

Spä­ter noch mehr De­mo­kra­tie

Nach einem gro­ßen Sieg gegen die Per­ser be­ka­men auch är­me­re Bür­ger mehr Mit­be­stim­mung. Sie hat­ten im Krieg als Ru­de­rer auf den Schif­fen ge­hol­fen. Des­halb durf­ten sie jetzt auch bei fast allen Äm­tern mit­ma­chen. Ihre Stim­men in der Volks­ver­samm­lung wur­den wich­tig – zum ers­ten Mal nann­ten die Athe­ner ihren Staat De­mo­kra­tie, also Herr­schaft des Vol­kes.





Die beste Zeit der De­mo­kra­tie in Athen

Um 450 v. Chr. lebte ein be­kann­ter Po­li­ti­ker: Pe­ri­kles. Er setz­te sich sehr für das Volk ein. Er sorg­te zum Bei­spiel dafür, dass auch arme Bür­ger Geld be­ka­men, wenn sie als Rich­ter ar­bei­te­ten – so konn­ten sie sich das leis­ten.

Athen wurde zu einer sehr rei­chen und schö­nen Stadt. Viele Men­schen fan­den: De­mo­kra­tie brach­te Wohl­stand und Ar­beit.

Aber: Nicht alle durf­ten mit­ent­schei­den

Nicht jeder durf­te mit­ma­chen. Nur Män­ner ab 18 Jah­ren, deren beide El­tern aus Athen kamen, waren Bür­ger. Nur sie durf­ten mit­be­stim­men und wich­ti­ge Auf­ga­ben über­neh­men.

Frau­en, Aus­län­der, die in Athen leb­ten, und Skla­ven durf­ten nicht mit­ent­schei­den. Frau­en und Aus­län­der waren zwar oft frei, hat­ten aber keine po­li­ti­schen Rech­te. Skla­ven muss­ten hart ar­bei­ten und hat­ten gar keine Rech­te.

Wich­tig zu wis­sen:

  • De­mo­kra­tie be­deu­tet: Das Volk ent­schei­det mit.

  • In Athen war das eine di­rek­te De­mo­kra­tie: Bür­ger stimm­ten selbst ab.







Be­grif­fe ein­fach er­klärt:

  • Bür­ger: Män­ner ab 18 Jah­ren mit El­tern aus Athen, die mit­be­stim­men durf­ten.

  • De­mo­kra­tie: Volks­herr­schaft – das Volk ent­schei­det.

  • Freie: Men­schen, die über ihr ei­ge­nes Leben be­stim­men konn­ten (z. B. Beruf, Ehe).

3
Was be­deu­tet das Wort „De­mo­kra­tie“?
4
Er­klä­re, warum Kleisthe­nes für die Ein­füh­rung der De­mo­kra­tie wich­tig war!
5
Be­schrei­be, warum das Los­ver­fah­ren für den Rat ge­recht war.
6
Er­klä­re, wie är­me­re Bür­ger mehr Rech­te be­ka­men!
7
Be­schrei­be, was Pe­ri­kles ein­führ­te, um die De­mo­kra­tie zu stär­ken!
8
Er­klä­re, wer da­mals in Athen Mit­spra­che­recht hatte!
9
Ein Wahl­tag in Athen – so wurde da­mals ent­schie­den

In der alten Stadt Athen durf­ten die Bür­ger bei wich­ti­gen Ent­schei­dun­gen mit­be­stim­men – das war etwas ganz Be­son­de­res. An einem Wahl­tag kamen viele Bür­ger zu­sam­men.

Schon früh am Mor­gen ver­sam­mel­ten sich dort tau­sen­de Män­ner – denn nur freie männ­li­che Bür­ger durf­ten wäh­len. Die Ver­samm­lung be­gann damit, dass je­mand laut er­klär­te, wor­über ab­ge­stimmt wer­den soll­te: zum Bei­spiel ein neues Ge­setz oder ein Krieg.
Dann durf­ten Red­ner spre­chen – manch­mal Po­li­ti­ker, manch­mal ein­fa­che Bür­ger. Sie ver­such­ten, die an­de­ren zu über­zeu­gen. Es war laut, le­ben­dig und span­nend.

Nach den Reden wurde ab­ge­stimmt. Man hob die Hand oder be­nutz­te klei­ne Stei­ne, Ton­scher­ben oder Holz­ta­feln. Bei man­chen Wah­len (z. B. für das Amt des Stra­te­gen – also eines Heer­füh­rers) schrieb man den Namen eines Kan­di­da­ten auf eine Scher­be. So wurde ent­schie­den, wer wich­ti­ge Auf­ga­ben über­neh­men durf­te – oder sogar, wer aus der Stadt ver­bannt wurde, wenn er ge­fähr­lich für die De­mo­kra­tie war!

Am Ende des Tages waren viele Ent­schei­dun­gen ge­trof­fen – von allen Bür­gern ge­mein­sam. Das war echte De­mo­kra­tie zum Mit­ma­chen.
10
Be­schrei­be in ei­ge­nen Wor­ten, wie ein Wahl­tag aus­ge­se­hen hat!
11
Nenne un­ter­schied­li­che Ab­stimm­mög­lich­kei­ten zur da­ma­li­gen Zeit!
12
Kre­a­tiv­auf­ga­be: Male den fol­gen­den Spar­ta­ner aus!
13
Kre­a­tiv­auf­ga­be: Hät­test du gerne im an­ti­ken Grie­chen­land ge­lebt? Samm­le Grün­de dafür oder da­ge­gen. No­tie­re dir diese Grün­de auf den nach­fol­gen­den Zei­len und dis­ku­tie­re dann mit dei­nem Sitz­nach­bar. Hal­tet ihr die an­ti­ke grie­chi­sche Ge­sell­schaft für eine un­glei­che Ge­sell­schaft? Ent­deckt ihr Ähn­lich­kei­ten zur ägyp­ti­schen Ge­sell­schaft?
x