Die Göt­ter der alten Ägyp­ter



Die Men­schen im alten Ägyp­ten glaub­ten an eine Viel­zahl von Göt­tern. Einer der wich­tigs­ten Göt­ter war Ra, der Son­nen­gott. Er galt als der Schöp­fer der Welt und wurde auch Re ge­nannt. Über­setzt be­deu­tet Ra ganz ein­fach Sonne. Nach­dem Ra die Welt und die Men­schen ge­schaf­fen hatte, zog er sich in den Him­mel zu­rück. Tags­über fährt er mit der Son­nen­bar­ke* durch den Him­mel. Des nachts steigt er in das Nacht­schiff und durch­quert in die­sem das To­ten­reich. Dar­ge­stellt wird Ra häu­fig als Falke oder mit einem Fal­ken­kopf. Auf sei­nem Kopf trägt er die Son­nen­schei­be.

Die von Ra ge­schaf­fe­nen Göt­ter der Erde und des Him­mels hat­ten vier Kin­der, dar­un­ter auch Isis und Osi­ris. Beide lieb­ten ein­an­der sehr, und als sie er­wach­sen wur­den, hei­ra­te­ten sie. Ge­mein­sam re­gier­ten sie in Ägyp­ten. Osi­ris gilt auch als Gott des Flus­ses Nil. Sein größ­ter Feind war sein Bru­der Seth, der Gott des Chaos; beide be­krieg­ten sich. Seth tö­te­te Osi­ris und ver­streu­te die Ein­zel­tei­le im gan­zen Land. Als Isis das her­aus­fand, war sie wü­tend und trau­rig. Sie such­te die Ein­zel­tei­le ihres Man­nes und fügte sie mit Magie zu­sam­men. Auf die Erde konn­te Osi­ris nicht zu­rück­keh­ren, denn er war tot. So wurde er Herr­scher des To­ten­rei­ches und Gott der Auf­er­ste­hung. Des­halb wird Osi­ris meis­tens als Mumie dar­ge­stellt und hält die kö­nig­li­chen In­si­gni­en* in Hän­den: Krumm­stab und Gei­ßel*. Auf sei­nem Kopf trägt er eine Krone, ty­pisch ist auch der Kinn­bart. Isis war die ein­zi­ge Göt­tin mit ma­gi­schen Kräf­ten, das brach­te ihr eine be­son­de­re Rolle ein. Sie war die Göt­tin des Schut­zes, der Ge­ne­sung und der Magie. Au­ßer­dem galt sie als die müt­ter­li­che Göt­tin. Ab­ge­bil­det wird sie meist als auf­recht ste­hen­de Frau. In der Hand hält sie ein Anch-​Kreuz, das als Hi­e­ro­gly­phe* Leben be­deu­tet. Auf dem Kopf trägt sie einen Thron­sitz, daran kann man sie von ihrer Zwil­lings­schwes­ter Ne­ph­tys un­ter­schei­den.

Wie Ra wer­den auch Horus und An­u­bis in der Regel mit einem Tier­kopf dar­ge­stellt. Horus hat den Kopf eines Fal­ken und An­u­bis den eines Scha­kals*. Beide sind Söhne von Isis und Osi­ris. Horus Auf­ga­be war es, sei­nen Vater zu rä­chen, des­we­gen kämpf­te er gegen sei­nen Onkel Seth und be­sieg­te ihn. An­u­bis war der To­ten­gott, als Osi­ris noch lebte. Er half sei­ner Mut­ter die Ein­zel­tei­le zu­sam­men­zu­su­chen und gab dann die Herr­schaft über das To­ten­reich an Osi­ris ab. Im Grab emp­fängt An­u­bis die Toten und über­wacht deren Ver­sor­gung und Ein­bal­sa­mie­rung, dann führt er die Toten zu sei­nem Vater. Man ver­mu­tet, dass er mit einem Scha­kals­kopf dar­ge­stellt wird, weil Scha­ka­le in der Wüste leben und sich dort die Hei­mat der Toten be­fin­den soll.