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  • 05.08.2020
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Gruselgeschichte: Im Wald (Rolf Eichhorn)



Tim hatte einen langen Waldspaziergang hinter sich gebracht. Nun begann es dunkel zu werden. Bald war es so finster, dass er den schmalen Waldweg nur noch mit Mühe erkennen konnte. Auf einmal verlor er den Boden unter den Füßen!

Tim  war  in  ein  Erdloch  gefallen!  Benommen  sah  er  nach  oben.  Er  konnte  den Rand  erkennen  und  wusste  gleich,  dass  es  zu  hoch   war,   um   hinauszuklettern. Tim   versuchte   Ruhe   zu   bewahren. Da es so dunkel war, dass er kaum etwas erkennen konnte,  tastete  er  mit  den  Händen  die  Wände  ab.  Die  Wände  waren glitschig, feucht und voller Spinnweben.

Plötzlich  zuckte  Tim  zusammen!  In  einer  Ecke  sah  er  ein  Augenpaar,   das   grüngelblich   in   der   Dunkelheit   leuchtete.   Darunter  noch  zwei  Augen.  Sie waren  groß  und  rund.  Dann  verengten  sie  sich.  Böse  starrten  sie  ihn  an.  Tim war  wie  gelähmt.  Sein  Herz  schlug  immer  schneller.  Es  raste.  Große  Angst überkam ihn.  Tim wusste, dass er sich beruhigen musste. Er setzte sich hin. Kaum schloss er die Augen, da schossen ihm auch schon fürchterliche Gedanken durch den Kopf! Ob das Geister waren? Oder eine dieser riesigen Waldspinnen? Spinnen haben schließlich mehrere Augen!Tim  wurde  übel. Mit  geschlossenen  Augen  saß  er zitternd  in  dem  Loch.  Er  wartete.  Die  Minuten  schienen endlos lang. Als nichts passierte, traute sich Tim, die Augen zu öffnen. Die leuchtenden Augen waren verschwunden. Er beruhigte sich.

Plötzlich  ein  Geräusch!  Über  ihm  raschelte  es. Ganz  leise  erst,  dann  immer  lauter.  Tim  schrie  vor  Angst. Er sprang auf und schaute nach oben. Im Mondschein sah er zwei Eulen, die über seinem Kopf flatterten. Eulen! Tim begriff, wem die Augen gehört hatten. Erleichtert setzte er sich hin.  Vor Erschöpfung schlief er schließlich ein.

Als ihn am nächsten Morgen die Sonnenstrahlen an der Nase kitzelten, wachte er auf. Im Hellen erkannte er, dass an einer Wand langes Geäst hinunterhing, das er im Dunkeln nicht bemerkt hatte. So schnell er konnte, kletterte er ins Freie und entdeckte in der Ferne auch schon seine Eltern, die ihm erleichtert entgegen rannten.

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