• Handreichung Alltagsleben im antiken Griechenland
  • Lehr98
  • 14.07.2022
  • Geschichte
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Alltagsleben im antiken Griechenland

-Lehrer*innenhandreichung-

Ein Musiker unterrichtet Schüler, Duris, 485-481 v. Chr., Staatliche Mussen zu Berlin- Preußischer Kulturbesitz, Antikensammlung, https://bit.ly/3alQpyH

Kurzbeschreibung

Die SuS sollen durch die 90-minütige Einheit einen Einblick in das Zusammenleben im antiken Griechenland erhalten. Die Stunde ist für die Klassenstufe 5 am Gymnasium konzipiert worden. Im Vordergrund der Stunde sollen die alltäglichen Gewohnheiten der Griechen stehen. Hierbei soll insbesondere das Leben als Hausherr betrachtet werden. Dazu sollen Darstellungstexte und Textquellen im Lehrbuch dienen. Außerdem wird die Ehe und die Aufgaben der Frau im Haushalt durch Textquellen thematisiert. Indes behandeln die SuS eine Bildquelle, auf der eine Schale zu Bürger und Dienern dargestellt ist. Außerdem sollen die Lehrmittel der Griechen gezeigt werden, indem der Unterricht thematisiert wird. Die SuS suchen dabei aus der digitalen Sammlung der deutschen digitalen Bibliothek eine Schale heraus, auf der der antike Unterricht gezeigt wird. Den Abschluss der Stunde bildet ein Vergleich, in dem die SuS die Gemeinsamkeiten und Unterschiede im alltäglichen Leben darstellen sollen. Die Leistungsüberprüfung erfolgt durch einen Tagebucheintrag als sonstige Leistung.

Bürger und Sklave/Diener
Darstellunauf einer Trinkschale aus Kreamik, 5. Jahrhundert v. Chr. in: Sauer,Michael (Hrsg.):Geschichte und Geschehen 5 (Sachsen Gymnasium ab 2020), Stuttgart 2020 S.90.

Lehrplanverortung

Das Thema "Zusammenleben im antiken Griechenland" ist im sächsischen Lehrplan im Gymnasium in den 5. Klassen zu verorten (Sächsisches Staatsministerium für Kultus 2019). Genauer umfasst dieses Thema den gleichnamigen Lernbereich 3, wobei der Fokus der Stunde auf dem Alltagsleben im antiken Griechenland liegt. Die SuS gewinnen hierbei Einblicke in das Leben eines Hausherren, sowie der Kunst und des Unterrichts im antiken Griechenland. Diese Aspekte sollen die SuS beurteilen können. Empfohlen wird hierbei das Kennenlernen der Gruppen ohne Mitbestimmungsrecht (Sklaven und Frauen) und die Verbindung zur Erfahrungswelt der SuS. Innerhalb dieser Stunde sollen mehrere Ziele für diese Klassenstufe umgesetzt werden. Für die Klassenstufe das Ziel "Entwickeln der Fähigkeit, fachspezifische Arbeitsmethoden im Umgang mit Quellenarten und Darstellungsformen anwenden" im Lehrplan verankert (Sächsisches Staatsministerium für Kultus, S. 8). In diesem Material wird dies durch die Analyse und Interpretation der Quellen durch die SuS (siehe Aufgabe 2), sowie durch die Analyse und Interpretation der antiken Vase (siehe Aufgabe 4.2) aufgegriffen. Ein weiteres Ziel ist die "Einsicht gewinnen in die Bedeutung von Geschichte für die eigene Lebenswelt und die Entwicklung der Fähigkeit, Handlungsmöglichkeiten für die Gegenwart vor dem Hintergrund historischer Erfahrung zu überprüfen". Dieses Ziel erkennen die SuS anhand der Arbeit an der Rolle der Frau im antiken Griechenland, wodurch sie das demokratische Mitspracherecht der Frauen in ihrer Lebenswelt erkennen (siehe Aufgabe 2 & 3). Außerdem zeigt das Material die Verknüpfung zur Lebenswelt der SuS durch die Gestaltung der eigenen Vase oder Schale, in der die SuS ihre Lebenswelteinflüsse auf diesen Gegenstand projizieren und so das Leben mit dem in der Antike vergleichen. Darüber hinaus steht das "Entwickeln der Fähigkeit, begründete Urteile über historische Sachverhalte und ihre Deutungen zu bilden" im Vordergrund. Dies wird im Material deutlich in Aufgabe 3, da die SuS dort mit den Geschlechterrollen und dem Prozess der Gleichberechtigung konfrontiert werden. Des Weiteren wird ein "[..]systematischer Einsatz von traditionelle und digitalen Medien[..]" empfohlen (siehe Sächsisches Ministerium für Kultus, S. IX), welcher im Material durch die Verwendung von Textquellen und Darstellungstexten (traditionelle Medien), sowie durch die Verwendung von Padlet oder der deutschen digitalen Bibliothek (digitale Medien) gewährleistet wird.

Sächsisches Staatsministerium für Kultus, Lehrplan Gymnasium.

Geschichte, Dresden, 2019, https://bit.ly/3tIgPST

Mögliche Lernbereichsplanung
Lernbereich 3: Zusammenleben im antiken Griechenland

Die Stunde reiht sich gegen Ende des Lernbereichs 3 ein und umfasst ungefähr 2 Unterrichtsstunden. Der Lernbereich 3 umfasst insgesamt 8 Unterrichtsstunden (siehe Sächsisches Staatsministerium für Kultus, S. 10). Daraus ergibt sich die folgende theoretische Lernbereichsplanung:

Stunde

Thema/ Inhalt

methodischer Schwerpunkt

1+2

Kultur des antiken Griechenlands

Erkundung und Analyse der Götterwelt + virtueller Rundgang Olympische Spiele

3+4

Demokratie im antiken Griechenland

demokratische Züge analysieren + Entwicklung der Demokratie

5+6

Alltagsleben im antiken Griechenland

Analyse und Gestaltung einer antiken Schale+ Quellenbewusstsein

7+8

Militärstaat Sparta

Quellenbewusstsein+ demokratisches Verständnis

T1: Lernbereichsplanung LB3, Klasse 5, Gymnasium

2) Sachanalyse

Thematisch beschäftigt sich das Material mit dem Alltagsleben im antiken Griechenland. Inhaltlich wurde sich dabei am Lehrplan (Sachsen) orientiert und die Aufteilung der Einheit belassen (siehe Lehrplanverortung). Diese Orientierung erfolgte bewusst, um die Vielfältigkeit des Lebens im antiken Griechenland möglichst genau darstellen zu können. Hierbei sollen die Unterschiede im Alltagsleben eine wichtige Rolle spielen. Daher muss zunächst der Begriff "Geschlechterrolle" definiert werden. Geschlechterrollen sind im Zuge der Unterscheidungen zwischen Geschlecht als biologisches Merkmal und Geschlecht als soziales Merkmal entstanden beziehen sich auf die Zugeordneten Eigenschaften und Verhaltensmustern, die sozial vermittelt sind. "Traditionell wird Frauen die Familienarbeitsrolle (Haushalt, Kinder) und Männern die Erwerbsarbeitsrolle (bezahlte Erwerbsarbeit) zugeschrieben." (zit. Dorsch, Lexikon der Psychologie https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/geschlechterrolle).



In der Antike war das Leben der Menschen von den Geschlechterrollen bestimmt, was bedeutet, dass die Männer mehr Privilegien und Möglichkeiten zur Gestaltung des Lebens hatten, während die Frauen sich hauptsächlich um den Haushalt und die Erziehung der Kinder kümmerten. Männer konnten so beispielsweise an Volksversammlungen teilnehmen, arbeiten gehen, Sport treiben und sich mit Freunden und Bekannten treffen und diskutieren. Die Frauen hingegen verließen eher selten das Haus. Lediglich zum Besuch von Verwandten oder zur Teilhabe an religiösen Festen konnten sie das Haus verlassen. Ansonsten mussten die Frauen die Sklaven überwachen, sich um das Essen kümmern, Kleidung herstellen und wie bereits erwähnt die Kinder erziehen. Zudem wurde bei einer Hochzeit eine Mitgift fällig. Auch dieser Begriff muss zu Beginn geklärt werden. Eine Mitgift ist ein gewisses Vermögen in Form von Geld oder materiellen Gegenständen, welches die Familie der Frau bei einer Heirat dem Ehemann überreicht.



Wenn die Kinder alt genug sind und man wohlhabend war, so konnte man die Kinder zur Erziehung und Bildung in eine Schule schicken. Hierbei waren die Mädchen oft jedoch vom Unterricht ausgeschlossen. Die Schule war jedoch, nicht wie wir es heute kennen,  ein öffentliches Gebäude, sondern oftmals das Haus des Lehrers. Die Schüler wurden dabei im Lesen, in der Musik und im Sport unterrichtet. Lesen und schreiben wurden dabei nach bestimmten Vorgaben geübt. So wurde oft laut vorgelesen und auf Wachstafeln oder Papyrus geschrieben. Musikalisch diente die Kithara, ein Zupfinstrument, als Basisinstrument im Unterricht und in der vornehmeren Gesellschaft. Da es keine Noten auf Papier gab, spielten die Schüler dem Lehrer nach. Dazu wurde ebenfalls Gesungen, um die Schüler musikalisch bestmöglich zu unterrichten. Die sportliche Betätigung ist im antiken Griechenland weit verbreitet. Während der Sportunterricht auf normalen Sportplätzen stattfand, wurden die Wettkämpfe in großen Stadien ausgetragen. Seit dem 6. Jahrhundert gab es einen eigenen Wettkampf für Kinder, den sogenannten Pentathlon (Fünfkampf), welcher aus Ringen, Laufen, Weitsprung, Diskuswurf und Speerwerfen bestand.  



Der bereitgestellte Informationstext M1 über den Hausherren in Athen stammt aus dem Klett Lehrbuch für Geschichte in Sachsen (Sauer,Michael (Hrsg.):Geschichte und Geschehen 5 (Sachsen Gymnasium ab 2020), Stuttgart 2020). Die SuS sollen aus dem Text Informationen entnehmen, um sich einen Einblick in das Alltagsleben im antiken Griechenland zu verschaffen. Die Quelle Q2 "Die Ehe aus Sicht einer enttäuschten Frau" soll hierbei das Eheleben und die Geschlechterrolle der Frau darstellen, welche an den Mann aufgrund der Ehe gebunden war. Die Quelle Q3 "Die Aufgaben der Frau im Haus" stellt hingegen die Aufgaben der Frau dar. Hierbei werden die Geschlechterrollen deutlich aufgezeigt und die SuS erarbeiten und bewerten die Situation der Frauen im antiken Griechenland. Die Quelle Q4 "Antike Schale" stammt von der Internetseite der Deutschen Digitalen Bibliothek (https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de). Die antike Schale zeigt den Unterricht im antiken Griechenland. Die SuS sollen anhand der erhaltenen Informationen die Schaler zunächst analysieren und interpretieren, um anschließen einen Vergleich und eine eigene Schale zum heutigen Unterricht zu entwerfen.











Literaturhinweis:

Prof. Dr. Abele, Andrea E.: Geschlechterrolle. in: Dorsch, Lexikon der Psychologie https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/geschlechterrolle

3) Didaktische Schwerpunktsetzung

Das Material dient dem Aufbau historischer Kompetenzen und orientiert sich deshalb am Kompetenzmodell des Geschichtslehrer*innenverbandes.

Als Beispiels wäre hierbei Aufgabe XY anzuführen, welche nach dem Methoden-Medien-Kompetenzmodell abgebildet ist. Anhand der digitalen Sammlung der Deutschen Digitalen Bibliothek erhalten die SuS Informationen über den Sachverhalt. Hierbei müssen die SuS zunächst auf der Internetseite das gesuchte Objekt finden, wodurch die Medienkompetenz ("Arbeitsverfahren und Medien zum Gewinn historischer Kenntnisse, Deutungen und Urteile nutzen") geschult wird (Baumgärtner, U.: Wegweiser Geschichtsdidaktik. S. 57-87). Aufgrund der Darstellungen auf dem historischen Gegenstand (schulische Ausbildung im antiken Griechenland) wird ein Lebensweltbezug hergestellt. Anhand der Aufgabe XY sollen sich die SuS eigenständig einen Überblick über den historischen Sachverhalt verschaffen. Hilfe erhalten sie dabei aus zugehörigen Informationstext der Quelle. Hierbei wird, nach selbigem Kompetenzmodell, die Sachkompetenz gefördert (Fachinhalte werden nach dem

Curriculum Lehrplan Oberschule Sachsen vermittelt).

Ein weiteres Kompetenzmodell, welches man auf das Material anwenden kann, wäre Gautschis Kompetenzmodell des "historischen Lernens". Es sagt aus, dass ein historischer Lernprozess mit der Wahrnehmung von historischen Erzeugnissen und der damit verbundenen Zeitdifferenz erfolgt. Die SuS verschaffen sich mit Hilfe von Quellen Zugang zum Wissen über die historischen Sachverhalte. Dadurch gelangen sie zielführend zu einem Sachurteil, welches zum besseren Verständnis und Nachvollziehbarkeit der Sachverhalte führt. Gautschi unterscheidet dabei zwischen: Sachanalyse (Erschließungskompetenz für historische Quellen und Darstellungen), Sachurteil (Interpretationskompetenz für Geschichte) und Werturteil (Orientierungskompetenz für Zeiterfahrung).



Im Folgenden sollen die jeweiligen Aufgaben des Materials in Beziehung zu den beiden Kompetenzmodellen gesetzt werden. Zudem werden geschichtsdidaktische Prinzipien aufgezeigt:  Im ersten Teil des Materials wird das alltägliche Leben in einem antiken griechischen Haushalt thematisiert, wobei eine besondere Perspektive auf die Rolle der Frau im antiken Griechenland gelegt wird. Realisiert wird dies durch die Aufgaben 1-3, welche als Teilschritte zur Sachanalyse, Sachurteil und des Werturteils zugeordnet werden können.



In der ersten Aufgabe sollen die SuS einen Sachtext zum Alltagsleben im antiken Griechenland lesen. Zu diesem Text erhalten sie einen Lückentext, welcher mithilfe des Sachtextes vervollständigt werden muss. Hierbei wird die Erschließungskompetenz (für historische Quellen und Darstellungen) (nach Gautschi) gefördert, wodurch die Sachanalyse verankert wird.



Die zweite Aufgabe dient zur Untersuchung der Lebensumstände der Frauen im antiken Griechenland. Hierbei erfolgt ein Sozialformenwechsel, wodurch die SuS in Partnerarbeit zwei Quellen bearbeiten sollen. In einer der beiden Quellen wird das Eheleben aus der Sicht einer Frau erzählt. In der anderen Quelle wird über die Aufgaben der Frauen im Haushalt berichtet. Hierbei wird erneut die Erschließungskompetenz (für historische Quellen und Darstellungen) (nach Gautschi) gefördert, was die Verankerung der Sachanalyse bedingt. Anschließend tragen die SuS ihre gesammelten Stichpunkte in ein Padlet ein. Hierbei wird die Sach- bzw. Medienkompetenz der SuS gefördert. Hierbei erfolgen bereits Teilschritte

des Sachurteils, da die SuS die Quellen in den historischen Kontext einordnen müssen und einen Zusammenhang zum Alltagsleben im antiken Griechenland herstellen.



In der dritten Aufgabe sollen die SuS nun das Leben und die Rolle der Frau im antiken Griechenland mit dem Leben und der Rolle der Frau in der heutigen Zeit vergleichen. Hierbei erfolgt erneut ein Sozialformenwechsel. Die zuvor erarbeiteten Informationen in einen historischen Kontext gesetzt und die Quellen bezüglich ihrer Relevanz und Glaubwürdigkeit beurteilt. Durch den Vergleich erfolgt ein Lebensweltbezug, wodurch das Werturteil gebildet werden kann. Durch die anschließende Diskussion wird die Meinungsbildung der SuS gefördert. Außerdem wird an dieser Stelle Geschichtsbewusstsein ausgebildet. Jeismann definiert Geschichtsbewusstsein als Zusammenhang zwischen Vergangenheitsdeutung, Gegenwartsverständnis und Zukunftserwartung (Baumgärtner, U.:, Wegweiser Geschichtsdidaktik, S. 17-46). Die SuS erkennen die Lage der Frauen im antiken Griechenland und können sich in diese Situation hineinversetzen. Durch den Vergleich werden sie in die Gegenwart versetzt und erwarten daher für die Zukunft, dass die Gleichberechtigung der Geschlechter endgültig stattfindet.

Die Aufgaben 1-3 behandeln somit das Alltagsleben im antiken Griechenland mit direkten Bezug auf das Leben und die Rolle der Frau.



Im zweiten Teil des Lernmaterials sollen sich die SuS nun mit dem Unterricht im antiken Griechenland beschäftigen.



In Aufgabe 4.1  sollen die SuS eine vorgegebene Schale innerhalb der Sammlung der Deutschen Digitalen Bibliothek finden. Hierbei wird die Medienkompetenz der SuS gefördert. Die Informationsbeschaffung erfolgt hierbei digital und ist notwendig für die folgenden Aufgaben.



Aufgabe 4.2 baut auf die gewonnenen Informationen aus Aufgabe 4.1 auf. Die SuS beschreiben zunächst die bildliche Quelle, wodurch die Methodenkompetenz und Fachkompetenz gefördert werden (fachlich korrektes Beschreiben der Quelle). Die Beschreibung umschließt dabei Teilschritte der Sachanalyse. Anschließend leiten die SuS aus der Beschreibung ab, wie der Unterricht im antiken Griechenland ausgesehen haben könnte. Durch diesen Transfer entwickeln die SuS ein fachwissenschaftliches Verständnis für die bildliche Quelle. Hierbei wird die Fachkompetenz der SuS gefördert. Die Beschreibung und Analyse der bildlichen Quelle umfasst Teilschritte des Sachurteils, da die SuS die Quelle in den historischen Kontext setzen (Unterricht in der Antike) und diesen auch so bewerten.



Aufgabe 5 schließt erneut mit einem Wissenstransfer ab. Die SuS sollen nun selbst eine Schale entwerfen, auf der ihr heutiger Unterricht dargestellt wird. Durch diesen fächerübergreifenden Unterricht entstehen Verknüpfungen innerhalb der Wissensstände der SuS. Um die Gestaltung der Schale zu konkretisieren, soll schriftlich erklärt werden, was man auf der Schale sieht. Anhand dieser Aufgabe wird ein Lebensweltbezug hergestellt. Die SuS identifizieren sich somit mit der Gestaltung einer antiken Schale.



Die Leistungsüberprüfung erfolgt als sonstige Leistung in Form eines Tagebucheintrags. Hierbei haben die SuS die Möglichkeit, aus der Sich eines Hausherren zu schreiben oder aus der Sicht einer Hausfrau. Dadurch entsteht die Multiperspektivität (Lücke, M.

Multiperspektivität, Kontroversität, Pluralität, S. 281-288). Um den Tagebucheintrag

schreiben zu können muss eine Perspektivübernahme der SuS erfolgen. Anhand der Multiperspektivität wird der historische Sachverhalt, welcher hier das Alltagsleben im antiken Griechenland darstellt, aus verschiedenen Perspektiven erzählt (Hausherr, Hausfrau). Durch die Perspektivübernahme versetzen sich die SuS in die Situation der Personen, wodurch ihre Empathie gefördert wird. Die SuS agieren handlungsorientiert (Völkel, B. Handlungsorientierung, S. 49-64) , was durch eine Eigenaktivität der SuS gekennzeichnet ist.  

Das Material kann auch, abgesehen von den Sozialformen, im homeschooling oder in social distancing eingesetzt werden. Die SuS haben im gesamten Material die Möglichkeit die Ergebnissicherung entweder direkt auf dem Material zu erstellen oder in Form von digitalen Möglichkeiten (z.B. Padlet).



Das differenzierte Material (Niveau B) liegt in einer höheren Schwierigkeit, da das vorhandene Material als leicht-mittel einzustufen und zu bewerten ist. Differenziert wird auf mehreren Ebenen:

Aufgabe

Niveau B (Basis)

1

Lösungsworte unten angegeben

4

Ableitung (begründete Vermutung) statt Analyse; kein Vergleich zum eigenen Alltag

allgemein

Operatoren unterstrichen

T2: Differenzierung
Literaturhinweise

Baumgärtner, Ulrich: Wegweiser Geschichtsdidaktik. Historisches Lernen in der Schule,Paderborn, 2015, S.17-46.

Baumgärtner, Ulrich: Wegweiser Geschichtsdidaktik. Historisches Lernen in der Schule,Paderborn, 2015, S.57-87.

Lücke, Martin: Multiperspektivität, Kontroversität, Pluralität, In: Barricelli, Lücke (Hrsg.):Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht, Schwalbach, 2007, S.281-288.

Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung, In: Mayer, Ulrich,Pandel,Hans-Jürgen, Schneider, Gerhard (Hrsg.): Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht, Schwalbach, 2007, S.49-64.

4) Lernzielformulierung

In der nachfolgenden Tabelle T3 werden die Lernziele zum Material vorgestellt. Diese orientieren sich an dem in Sachsen gebräuchlichen WKW-Modell (Wissen-Können-Werten), welches die 3 Anforderungsbereiche umfasst.

Wissen

Können

Werten

Die SuS kennen das Alltagsleben eines griechischen Hausherren.

Die SuS können nach einer historischen bildlichen Quelle recherchieren, indem sie eine vorgegebene Vase im Katalog der Deutschen Digitalen Bibliothek finden.

Die SuS beurteilen das Alltagsleben im antiken Griechenland, indem sie das Leben und die Rolle der Frau analysieren, interpretieren und anschließend aus heutiger Sicht beurteilen.

Die Sus kennen die Aufgaben einer Hausfrau im antiken griechischen Alltagsleben.

Die SuS können Malereien beschreiben und Schlussfolgerungen aus Ihnen ziehen, indem sie gruppenweise ein schriftliches Brainstorming ausführen und sich auf eine gemeinsame These einigen

Die SuS kennen die digitale Sammlung der Deutschen Digitalen Bibliothek.

Die SuS können schriftliche und bildliche Quellen analysieren und interpretieren.

Die SuS kennen Bestandteile der Schulbildung im antiken Griechenland.

Die SuS können eine bestimmte Perspektive übernehmen und aus dieser einen Tagebucheintrag schreiben.

T3 Lernzielformulierung

5) Digitalisierungsbezogene Kompetenzen von Lehrkräften

Medienbezogene Lehrkompetenzen

Das Lernmaterial sowie die einzelnen Aufgaben orientieren sich am TPACK Modell von Koehler und Mishra (2009). Die darin verordneten Wissensbereiche sowie die Kombinationen aus den verschiedenen Wissensbereichen werden in der Tabelle T4 gezeigt. Hierzu werden die Aufgaben den einzelnen Wissensbereichen zugeordnet. Die Lehrkräfte erhalten hierdurch Informationen, welches medienbezogene Wissen sie benötigen, um das Lernmaterial bestmöglich zu nutzen und lerneffektive und medienbezogene Aktivitäten für SuS zu fördern.

Wissensbereiche

TPACK-Modell

TK

-QR-Codes (Aufgabe 2 und 4

-Hinweisbox QR-Codes (Aufgabe 2 und 4)

-Link Padlet (Aufgabe 2)

-Hinweisbox Padlet (Aufgabe 2)

CK

- Aufgabe 1: inhaltliches Wissen zum Sachtext (Leben eines Hausherren), Überprüfung durch Lückentext

-Aufgabe 2: Quellenanalyse zu den Aufgaben einer Frau und das Leben in einer Ehe

-Aufgabe 3: Rolle der Frau in der heutigen Gesellschaft und Rolle der Frau im antiken Griechenland

-Aufgabe 4: Informationen über die antike Schale

-Aufgabe 5: Wissen über den derzeitigen Unterricht (Bestandteile,..)

TCK

-Aufgabe 2: Informationen in ein gemeinsames online erstelltes Dokument zusammentragen

-Aufgabe 4 Informationsrecherche in Onlinedatenbanken mithilfe eines Erklärvideos, Recherche in der digitalen Sammlung der Deutschen Digitalen Bibliothek

TPACK

-Aufgabe 2: Quellenanalyse: Beurteilung der Frauenrollen in einem Padlet zusammentragen

T4 TPACK-Modell
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