Meine Fragen an die Bilder
Unsere Hypothesen zu den Fragen
Zu M 1: Das Bild zeigt den antiken griechischen Sonnengott Apoll in seinem Sonnenwagen, mit dem er die Sonne tagsüber über den Himmel lenkt. Begleitet wird er von Aurora, Göttin der Morgenröte, und von Frauen mit Flügeln, die die Tagesstunden darstellen. Das Gesicht des Gottes ist eindeutig als das Ludwigs XIV. zu erkennen. Mit der Selbstdarstellung als antiker Sonnengott will Ludwig XIV. einerseits seine Herrschaft als Nachfolge der römischen Kaiser darstellen und andererseits seine Einzigartigkeit und besondere Position betonen. Die strahlende Sonne als Symbol des Königs verwendet Ludwig auch in anderen Bildern und in der Architektur seines Schlosses Versailles.
Zu M 1: Das Bild zeigt den antiken griechischen Sonnengott Apoll in seinem Sonnenwagen, mit dem er die Sonne tagsüber über den Himmel lenkt. Begleitet wird er von Aurora, Göttin der Morgenröte, und von Frauen mit Flügeln, die die Tagesstunden darstellen. Das Gesicht des Gottes ist eindeutig als das Ludwigs XIV. zu erkennen. Mit der Selbstdarstellung als antiker Sonnengott will Ludwig XIV. einerseits seine Herrschaft als Nachfolge der römischen Kaiser darstellen und andererseits seine Einzigartigkeit und besondere Position betonen. Die strahlende Sonne als Symbol des Königs verwendet Ludwig auch in anderen Bildern und in der Architektur seines Schlosses Versailles.
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Zu M 2: In der Mitte des Bildes thront Ludwig XIV., gekleidet in eine antike Rüstung. In der rechten Hand hält er die Ruderpinne eines antiken Schiffes. Dies symbolisiert, dass er selbst den Staat wie ein Schiff steuert. Links von Ludwig sind Figuren zu sehen, die Frankreich und Wohlstand symbolisieren, ein Engel bringt ihm die Krone Frankreichs. Ludwig richtet seinen Blick aber auf die Krone des ewigen Ruhmes, die ihm Gloria, die Göttin des Ruhmes, präsentiert. Rechts oberhalb des Königs sitzt die Göttin der Weisheit. Der Gott in Rüstung und rotem Mantel ist der Kriegsgott Mars. Beide stehen für Eigenschaften, die für einen König als wichtig erachtet wurden: Weisheit und Stärke. Die Sanduhr, die der Sensenmann – er symbolisiert die verrinnende Lebenszeit – ihm präsentiert, scheint Ludwig nicht zu bemerken. Mit Weisheit und Stärke wird er als Alleinherrscher Frankreich regieren und ewigen Ruhm erlangen, so die Bildaussage.
Zu M 2: In der Mitte des Bildes thront Ludwig XIV., gekleidet in eine antike Rüstung. In der rechten Hand hält er die Ruderpinne eines antiken Schiffes. Dies symbolisiert, dass er selbst den Staat wie ein Schiff steuert. Links von Ludwig sind Figuren zu sehen, die Frankreich und Wohlstand symbolisieren, ein Engel bringt ihm die Krone Frankreichs. Ludwig richtet seinen Blick aber auf die Krone des ewigen Ruhmes, die ihm Gloria, die Göttin des Ruhmes, präsentiert. Rechts oberhalb des Königs sitzt die Göttin der Weisheit. Der Gott in Rüstung und rotem Mantel ist der Kriegsgott Mars. Beide stehen für Eigenschaften, die für einen König als wichtig erachtet wurden: Weisheit und Stärke. Die Sanduhr, die der Sensenmann – er symbolisiert die verrinnende Lebenszeit – ihm präsentiert, scheint Ludwig nicht zu bemerken. Mit Weisheit und Stärke wird er als Alleinherrscher Frankreich regieren und ewigen Ruhm erlangen, so die Bildaussage.
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Zu M 3: Die Statue zeigt Ludwig XIV. als römischen Kaiser, nach antiker Reitweise ohne Sattel. Den Blick leicht nach oben gerichtet und mit der Hand weisend, symbolisiert die Statue die Souveränität und Autorität des Königs. Das Pferd ist im Schrittgang mit erhobenem rechtem Vorderbein dargestellt. Dies soll der Statue einen dynamischen, aktiven Eindruck verleihen. Vorbild war eine Reiterstatue des antiken römischen Kaisers Marcus Aurelius. Die Statue selbst war sieben Meter hoch, hinzu kam ein rund zehn Meter hoher Sockel, der mit Siegesszenen und allegorischen Figuren geschmückt war. Das Reiterstandbild war Vorbild für eine Serie ähnlicher Statuen, die ab 1685 an öffentlichen Plätzen in Paris und vielen Provinzstädten Frankreichs aufgestellt werden sollten. Sie sollten die Allgegenwart des Königs symbolisieren.
Zu M 3: Die Statue zeigt Ludwig XIV. als römischen Kaiser, nach antiker Reitweise ohne Sattel. Den Blick leicht nach oben gerichtet und mit der Hand weisend, symbolisiert die Statue die Souveränität und Autorität des Königs. Das Pferd ist im Schrittgang mit erhobenem rechtem Vorderbein dargestellt. Dies soll der Statue einen dynamischen, aktiven Eindruck verleihen. Vorbild war eine Reiterstatue des antiken römischen Kaisers Marcus Aurelius. Die Statue selbst war sieben Meter hoch, hinzu kam ein rund zehn Meter hoher Sockel, der mit Siegesszenen und allegorischen Figuren geschmückt war. Das Reiterstandbild war Vorbild für eine Serie ähnlicher Statuen, die ab 1685 an öffentlichen Plätzen in Paris und vielen Provinzstädten Frankreichs aufgestellt werden sollten. Sie sollten die Allgegenwart des Königs symbolisieren.
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Zu M 4: Das Bild ist in drei unterschiedliche Teile gegliedert. Auf der rechten Seite thront der König, oberhalb von ihm die Pietas (Verkörperung der Frömmigkeit). Rechts hinter Ludwig sitzt Iustitia, die Allegorie (= Personifizierung) der Gerechtigkeit. Die Figuren in der Bildmitte stellen von rechts nach links die katholische Konfession (Figur mit päpstlicher Tiara/ Dreifachkrone), den christlichen Glauben und die Wahrheit dar, die dem König das Edikt von Fontainebleau zeigt. In diesem Beschluss hob der König die Religionsfreiheit für Protestanten in Frankreich auf, die diesen 1598 im Edikt von Nantes gewährt worden war. Die Protestanten sind links unten als Allegorien der Eitelkeit (Maske), der Zwietracht (Fackel) und des Aufruhrs (Lanze) dargestellt, die in die Flammen der Hölle gestürzt werden. Entschlossen weist der König als Beschützer der katholischen Konfession auf sein Edikt und vertreibt den protestantischen Glauben.
Zu M 4: Das Bild ist in drei unterschiedliche Teile gegliedert. Auf der rechten Seite thront der König, oberhalb von ihm die Pietas (Verkörperung der Frömmigkeit). Rechts hinter Ludwig sitzt Iustitia, die Allegorie (= Personifizierung) der Gerechtigkeit. Die Figuren in der Bildmitte stellen von rechts nach links die katholische Konfession (Figur mit päpstlicher Tiara/ Dreifachkrone), den christlichen Glauben und die Wahrheit dar, die dem König das Edikt von Fontainebleau zeigt. In diesem Beschluss hob der König die Religionsfreiheit für Protestanten in Frankreich auf, die diesen 1598 im Edikt von Nantes gewährt worden war. Die Protestanten sind links unten als Allegorien der Eitelkeit (Maske), der Zwietracht (Fackel) und des Aufruhrs (Lanze) dargestellt, die in die Flammen der Hölle gestürzt werden. Entschlossen weist der König als Beschützer der katholischen Konfession auf sein Edikt und vertreibt den protestantischen Glauben.
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Q1: Selbstbild
In seinen Memoiren schreibt König Ludwig XIV. (1638–1715) über das Herrschen als Ratschlag an seinen Nachfolger:
„Ich wollte die oberste Leitung ganz allein in meiner Hand zusammenfassen. […] Ich bin über alles unterrichtet. […] Ich regele die Einnahmen und Ausgaben des Staates; ich halte meine Angelegenheiten so geheim wie das kein anderer vor mir getan hat, verteile Gnadenerweise nach meiner Wahl. [...] Man sollte wichtige Entscheidungen niemals treffen, ohne nach Möglichkeit die aufgeklärtesten, vernünftigsten und klügsten unserer Untertanen zu Rate zu ziehen. […] Aber wenn sie uns nun alle Vorteile und Gegengründe vorgetragen haben, dann ist es an uns, mein Sohn, zu entscheiden, was nun wirklich geschehen soll. Und diese Entscheidung kann niemand besser treffen als wir. Denn die Entscheidung bedarf des Herrschergeistes.“
Q1: Selbstbild
In seinen Memoiren schreibt König Ludwig XIV. (1638–1715) über das Herrschen als Ratschlag an seinen Nachfolger:
„Ich wollte die oberste Leitung ganz allein in meiner Hand zusammenfassen. […] Ich bin über alles unterrichtet. […] Ich regele die Einnahmen und Ausgaben des Staates; ich halte meine Angelegenheiten so geheim wie das kein anderer vor mir getan hat, verteile Gnadenerweise nach meiner Wahl. [...] Man sollte wichtige Entscheidungen niemals treffen, ohne nach Möglichkeit die aufgeklärtesten, vernünftigsten und klügsten unserer Untertanen zu Rate zu ziehen. […] Aber wenn sie uns nun alle Vorteile und Gegengründe vorgetragen haben, dann ist es an uns, mein Sohn, zu entscheiden, was nun wirklich geschehen soll. Und diese Entscheidung kann niemand besser treffen als wir. Denn die Entscheidung bedarf des Herrschergeistes.“
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Q2: Fremdbild
Der französische Politiker und Schriftsteller Saint-Simon (1675–1755) lebte viele Jahre am Hofe Ludwigs XIV. und schrieb nach dessen Tod seine Memoiren, in denen er viele persönliche Informationen über den König preisgab:
„Er (Ludwig) hatte den Grundsatz, selbst zu regieren; auf ihn tat er sich am meisten zugute, und ihn vermochte er am allerwenigsten in die Tat umzusetzen. Von Natur aus war er weniger als mittelmäßig begabt, aber fähig, seinen Geist zu bilden. Er zog unendlich großen Nutzen aus dem Umstand, dass er sein ganzes Leben lang von Leuten der guten Gesellschaft umgeben war, die überaus hohe Begabung und vielseitige Kenntnisse besaßen. Es standen ihm auf allen Gebieten ausgezeichnete Männer zur Verfügung. Seine Minister und Diplomaten waren die fähigsten in Europa; seine Feldherren die größten. Er wollte selbst herrschen, und er wachte stets über seine Rechte mit einer eifersüchtigen Aufmerksamkeit, die an Schwäche grenzte. Er herrschte tatsächlich in den kleinen Dingen; in den großen Dingen erreichte er dies nie, und sogar in den kleinen Dingen wurde er oft regiert. Seine Minister, Feldherren, Mätressen und Höflinge erkannten seine Schwäche für den Ruhm. Die Schmeicheleien gefielen ihm sehr. Nur so kamen seine Minister zu solcher Macht, hatten sie doch ständig Gelegenheit, ihn glauben zu machen, von ihm hätten sie alles gelernt. Die Minister konnten mit etwas Geschick bewirken, dass von ihm selbst zu kommen schien, was sie selber wollten. Die Eitelkeit und der Stolz, die man beim König ohne Unterlass vermehrte, ohne dass er es merkte, wurden zu dem Grund, auf dem sich seine Minister über ihn erheben konnten. Sie vermochten ihm geschickt einzureden, dass ihre Größe die seine sei, welche in ihm seinen Höhepunkt erreicht habe.“
Q2: Fremdbild
Der französische Politiker und Schriftsteller Saint-Simon (1675–1755) lebte viele Jahre am Hofe Ludwigs XIV. und schrieb nach dessen Tod seine Memoiren, in denen er viele persönliche Informationen über den König preisgab:
„Er (Ludwig) hatte den Grundsatz, selbst zu regieren; auf ihn tat er sich am meisten zugute, und ihn vermochte er am allerwenigsten in die Tat umzusetzen. Von Natur aus war er weniger als mittelmäßig begabt, aber fähig, seinen Geist zu bilden. Er zog unendlich großen Nutzen aus dem Umstand, dass er sein ganzes Leben lang von Leuten der guten Gesellschaft umgeben war, die überaus hohe Begabung und vielseitige Kenntnisse besaßen. Es standen ihm auf allen Gebieten ausgezeichnete Männer zur Verfügung. Seine Minister und Diplomaten waren die fähigsten in Europa; seine Feldherren die größten. Er wollte selbst herrschen, und er wachte stets über seine Rechte mit einer eifersüchtigen Aufmerksamkeit, die an Schwäche grenzte. Er herrschte tatsächlich in den kleinen Dingen; in den großen Dingen erreichte er dies nie, und sogar in den kleinen Dingen wurde er oft regiert. Seine Minister, Feldherren, Mätressen und Höflinge erkannten seine Schwäche für den Ruhm. Die Schmeicheleien gefielen ihm sehr. Nur so kamen seine Minister zu solcher Macht, hatten sie doch ständig Gelegenheit, ihn glauben zu machen, von ihm hätten sie alles gelernt. Die Minister konnten mit etwas Geschick bewirken, dass von ihm selbst zu kommen schien, was sie selber wollten. Die Eitelkeit und der Stolz, die man beim König ohne Unterlass vermehrte, ohne dass er es merkte, wurden zu dem Grund, auf dem sich seine Minister über ihn erheben konnten. Sie vermochten ihm geschickt einzureden, dass ihre Größe die seine sei, welche in ihm seinen Höhepunkt erreicht habe.“
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