Der spanische Geistliche Juan Ginés de Sepúlveda schreibt in einer 1544/45 verfassten Streitschrift an den König:
„Da (...) die Indianer ihrer Natur nach Sklaven, Barbaren, rohe und grausame Gestalten sind, lehnen sie die Herrschaft der Klugen, Mächtigen und Vortrefflichen ab, anstatt sie zu ihrem eigenen Besten zuzulassen.“ Weiter schreibt Sepúlveda über das „(...) entsetzliche (...) Verbrechen (...), Menschenfleisch zu verzehren, was ganz besonders der Natur zuwider ist, und weiter die Vermeidung, daß an Stelle Gottes Dämonen angebetet werden, was insbesondere den göttlichen Zorn hervorruft, vor allem in Verbindung mit jenem ungeheuerlichen Ritus, Menschen als Opfer darzubringen. (...) Die Barbaren (müssen) von jeder Furcht vor ihren Fürsten und Priestern befreit werden, damit sie, einmal bekehrt, frei und unbestraft die christliche Religion annehmen können.“
„Da (...) die Indianer ihrer Natur nach Sklaven, Barbaren, rohe und grausame Gestalten sind, lehnen sie die Herrschaft der Klugen, Mächtigen und Vortrefflichen ab, anstatt sie zu ihrem eigenen Besten zuzulassen.“ Weiter schreibt Sepúlveda über das „(...) entsetzliche (...) Verbrechen (...), Menschenfleisch zu verzehren, was ganz besonders der Natur zuwider ist, und weiter die Vermeidung, daß an Stelle Gottes Dämonen angebetet werden, was insbesondere den göttlichen Zorn hervorruft, vor allem in Verbindung mit jenem ungeheuerlichen Ritus, Menschen als Opfer darzubringen. (...) Die Barbaren (müssen) von jeder Furcht vor ihren Fürsten und Priestern befreit werden, damit sie, einmal bekehrt, frei und unbestraft die christliche Religion annehmen können.“
Der spanische Geistliche Juan Ginés de Sepúlveda schreibt in einer 1544/45 verfassten Streitschrift an den König:
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Recht oder Unrecht? – der Streit von Valladolid
Einer der Mönche, die sich für die indigene Bevölkerung einsetzten, war Bartolomé de Las Casas. Im Jahre 1550 reiste er nach Spanien, um dem spanischen König Karl V. von den Gräueltaten in der Neuen Welt
zu berichten. Dieser wollte daraufhin klären lassen, ob die Behandlung der indigenen Bevölkerung in Amerika rechtmäßig ist. In einer öffentlichen Debatte diskutierte Las Casas mit Juan Ginés de Sepúlveda (unserem Autor) über das weitere Vorgehen in Amerika. Sepúlveda rechtfertigte dabei die Sklavenhaltung und gewaltsame Missionierung. Las Casas sprach sich dagegen aus. Es änderte aber nichts an der Situation der indigenen Völker. Sepúlveda selbst war nie in der Neuen Welt
und vertrat vorallem die wirtschaftlichen Interessen der spanischen Krone und der Großgrundbesitzer in Amerika.
Einer der Mönche, die sich für die indigene Bevölkerung einsetzten, war Bartolomé de Las Casas. Im Jahre 1550 reiste er nach Spanien, um dem spanischen König Karl V. von den Gräueltaten in der Neuen Welt
zu berichten. Dieser wollte daraufhin klären lassen, ob die Behandlung der indigenen Bevölkerung in Amerika rechtmäßig ist. In einer öffentlichen Debatte diskutierte Las Casas mit Juan Ginés de Sepúlveda (unserem Autor) über das weitere Vorgehen in Amerika. Sepúlveda rechtfertigte dabei die Sklavenhaltung und gewaltsame Missionierung. Las Casas sprach sich dagegen aus. Es änderte aber nichts an der Situation der indigenen Völker. Sepúlveda selbst war nie in der Neuen Welt
und vertrat vorallem die wirtschaftlichen Interessen der spanischen Krone und der Großgrundbesitzer in Amerika.
Recht oder Unrecht? – der Streit von Valladolid
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Triftigkeitsprüfung einer Schülerin aus der 7. Klasse:
Die Frage lautet, ob Sepúlveda mit seiner Beschreibung der Azteken richtig liegt. Bei dem Text handelte es sich um eine Streitschrift des spanischen Gelehrten, Sepúlveda, welcher das Vorgehen bei der Spanischen Eroberung des Aztekenreiches zu rechtfertigen versuchte. Bei den Azteken handelte es sich um eine mittelamerikanische Hochkultur die von 1300 bis 1521 einen Großteil des heutigen Mexikos besiedelten.
Das Dokument richtet sich an den spanischen König, welcher die Frage nach der Behandlung der Ureinwohner erst gestellt hat. Die Quelle stammt aus dem Jahr 1544/45, Aus der Biographie lässt sich in Bezug auf die vorliegende historische Fragestellung anmerken, dass Sepúlveda noch nie in der neuen Welt war und die Azteken mit eigenen Augen gesehen hat. Dementsprechend hat er vermutlich seine Informationen aus Berichten aus zweiter Hand entnommen. Dadurch erscheint die Quelle erstmal als wenig glaubwürdig.
Juan Ginés de Sepúlveda beschreibt die Azteken als „Sklaven, Barbaren, rohe und grausame Gestalten“ (Z. 1). Dadurch stellt er sie so dar, als hätten sie kein Interesse an Dingen, wie die Entwicklung von Schrift und Kultur. Es liest sich so, wie als wären sie auch gewalttätige Monster gewesen. Darüber hinaus betont Sepúlveda, dass die Azteken „die Herrschaft der Klugen, Mächtigen und Vortrefflichen (ablehnen)“ (Z. 1–2). Er denkt vermutlich, dass die „Indianer“ (Z. 1), wie er sie nennt, nicht von den Richtigen beherrscht werden, was in seiner Welt wahrscheinlich ein katholischer, christlicher Herrscher ist. Außerdem wirft er ihnen vor, dass sie „Menschenfleisch verzehren“ (Z.4) und „Menschen als Opfer darzubringen“ (Z. 6), was, laut ihm, nicht der natürlichen Ordnung entspricht (Z. 4). Des Weiteren ruft er dazu auf, die Fürsten und Priester der Azteken zu stürzen (Z. 7), da die Azteken erst dann bekehrt und frei werden können (Z. 8).
Während Sepúlveda die damaligen Azteken als kannibalistische und unzivilisierte Barbaren beschrieb, ist es aus heutiger Sicht Konsens, dass die Azteken eine Hochkultur waren. Das heißt, dass sie über Schrift verfügten, in einer fortschrittlichen Gesellschaftsordnung mit Gesetzen und Regeln lebten und sich hauptsächlich der Landwirtschaft bedienten, um sich zu versorgen. Sie verfügten sogar über Aquädukte und Kanäle, welche als Wasserstraßen dienten. Damit lässt sich auch widerlegen, dass sie die Herrschaft der Klugen, Mächtigen und Vortrefflichen ablehnen. Ganz im Gegenteil sie waren genau wie das damalige Spanien eine Monarchie, auch wenn sie ihren König nicht König nannten. Tatsächlich haben die Azteken Menschen als Opfer dargebracht, wie in der Quelle erwähnt, aber über Kannibalismus gibt es keine handfesten Beweise.
Die Abweichungen überwiegen hier eindeutig. Sepúlveda’s Beschreibung hat bis auf die Menschenopferungen einfach unrecht und versuchte die Azteken schlecht zu reden. Der Grund dafür könnte sein, dass Sepúlveda die wirtschaftlichen Interessen der spanischen Krone durchsetzen wollte. Nichtsdestotrotz finde ich es nicht wirklich gerecht gegenüber den Ureinwohnern, da sie sogar eine Hochkultur waren und sich den Spaniern schon fast ähnelten in vielerlei Hinsicht.
Die Frage lautet, ob Sepúlveda mit seiner Beschreibung der Azteken richtig liegt. Bei dem Text handelte es sich um eine Streitschrift des spanischen Gelehrten, Sepúlveda, welcher das Vorgehen bei der Spanischen Eroberung des Aztekenreiches zu rechtfertigen versuchte. Bei den Azteken handelte es sich um eine mittelamerikanische Hochkultur die von 1300 bis 1521 einen Großteil des heutigen Mexikos besiedelten.
Das Dokument richtet sich an den spanischen König, welcher die Frage nach der Behandlung der Ureinwohner erst gestellt hat. Die Quelle stammt aus dem Jahr 1544/45, Aus der Biographie lässt sich in Bezug auf die vorliegende historische Fragestellung anmerken, dass Sepúlveda noch nie in der neuen Welt war und die Azteken mit eigenen Augen gesehen hat. Dementsprechend hat er vermutlich seine Informationen aus Berichten aus zweiter Hand entnommen. Dadurch erscheint die Quelle erstmal als wenig glaubwürdig.
Juan Ginés de Sepúlveda beschreibt die Azteken als „Sklaven, Barbaren, rohe und grausame Gestalten“ (Z. 1). Dadurch stellt er sie so dar, als hätten sie kein Interesse an Dingen, wie die Entwicklung von Schrift und Kultur. Es liest sich so, wie als wären sie auch gewalttätige Monster gewesen. Darüber hinaus betont Sepúlveda, dass die Azteken „die Herrschaft der Klugen, Mächtigen und Vortrefflichen (ablehnen)“ (Z. 1–2). Er denkt vermutlich, dass die „Indianer“ (Z. 1), wie er sie nennt, nicht von den Richtigen beherrscht werden, was in seiner Welt wahrscheinlich ein katholischer, christlicher Herrscher ist. Außerdem wirft er ihnen vor, dass sie „Menschenfleisch verzehren“ (Z.4) und „Menschen als Opfer darzubringen“ (Z. 6), was, laut ihm, nicht der natürlichen Ordnung entspricht (Z. 4). Des Weiteren ruft er dazu auf, die Fürsten und Priester der Azteken zu stürzen (Z. 7), da die Azteken erst dann bekehrt und frei werden können (Z. 8).
Während Sepúlveda die damaligen Azteken als kannibalistische und unzivilisierte Barbaren beschrieb, ist es aus heutiger Sicht Konsens, dass die Azteken eine Hochkultur waren. Das heißt, dass sie über Schrift verfügten, in einer fortschrittlichen Gesellschaftsordnung mit Gesetzen und Regeln lebten und sich hauptsächlich der Landwirtschaft bedienten, um sich zu versorgen. Sie verfügten sogar über Aquädukte und Kanäle, welche als Wasserstraßen dienten. Damit lässt sich auch widerlegen, dass sie die Herrschaft der Klugen, Mächtigen und Vortrefflichen ablehnen. Ganz im Gegenteil sie waren genau wie das damalige Spanien eine Monarchie, auch wenn sie ihren König nicht König nannten. Tatsächlich haben die Azteken Menschen als Opfer dargebracht, wie in der Quelle erwähnt, aber über Kannibalismus gibt es keine handfesten Beweise.
Die Abweichungen überwiegen hier eindeutig. Sepúlveda’s Beschreibung hat bis auf die Menschenopferungen einfach unrecht und versuchte die Azteken schlecht zu reden. Der Grund dafür könnte sein, dass Sepúlveda die wirtschaftlichen Interessen der spanischen Krone durchsetzen wollte. Nichtsdestotrotz finde ich es nicht wirklich gerecht gegenüber den Ureinwohnern, da sie sogar eine Hochkultur waren und sich den Spaniern schon fast ähnelten in vielerlei Hinsicht.
Triftigkeitsprüfung einer Schülerin aus der 7. Klasse:
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Einleitung:
Hauptteil:
Quellenkritik:
Schluss:
Kriterien/Anforderungen
Sprachliche Ausdrücke im Text
These oder Frage formulieren
a) Nennung der historischen Fragestellung
Kontext des historischen Sachverhalts umreißen
a) Zeitliche Entwicklung (Entstehung, Dauer, Wandel, Höhepunkte...)
b) Personen, Gruppen, Orte des Geschehens angeben
Perspektiven darstellen/Handlungen erklären
a) Perspektiven und Handlungen (Was? Wie?) von historischen Akteuren sowie ihre Motive und Ziele (Warum? Wozu?) darstellen
b) Perspektiven von Personen darstellen, die sich nachträglich mit dem Sachverhalt befassen
Gewichten und Vergleichen
a) Ursachen, Wirkungen und Folgen von historischen Ereignissen beurteilen
b) Nutzen und Schaden für einzelne Personen, Gemeinschaften oder Institutionen erörtern
Beantwortung der historischen Fragestellung/Bezug auf heutige Normen und Werte
a) Beantwortung der historischen Fragestellung
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