Rassenlehre& Sozialdarwinismus
Ideologie ist die Bezeichnung für eine umfassende Deutung gesellschaftlich-politischer Verhältnisse und historischer Entwicklungen. Die Deutung ist durch Interessen bedingt und daher einseitig und verzerrt; sie soll bestehende Verhältnisse begründen bzw. rechtfertigen.
Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Lehre von den Ideen“. Bis ins 19. Jahrhundert war „Ideologie“ eine Bezeichnung für die Wissenschaft, die sich mit der Entstehung und Entwicklung von geistesgeschichtlichen und philosophischen Ideen befasst.
Rassenlehreund Sozialdarwinismus heraus.
Auszug aus Hitler Mein Kampf
. Eine kritische Edition, München und Berlin 2016, S. 743ff.
Die geschichtliche Erfahrung bietet hierfür zahllose Belege. Sie zeigt in erschreckender Deutlichkeit, daß bei jeder Blutsvermengung des Ariers mit niedrigeren Völkern als Ergebnis das Ende des Kulturträgers herauskam. (...) Der rein und mehr unvermischt gebliebene Germane des amerikanischen Kontinents ist zum Herrn desselben aufgestiegen; er wird dies so lange bleiben, bis auch er der Blutschande zum Opfer fällt.
Das Ergebnis jeder Rassenkreuzung ist, ganz kurz gesagt, immer folgendes:
a) Niedersenkung des Niveaus der höheren Rasse
b) körperlicher und geistiger Rückgang und damit der Beginn eines, wenn auch langsam, so doch sicher fortschreitenden Siechtums.
Eine solche Entwicklung herbeizuführen, heißt aber denn doch nichts anderes als Sünde treiben wider den Willen des ewigen Schöpfers.
Die These vom ewigen Kampf
zwischen höher
und minderwertigen
Rassen stand im Mittelpunkt der NS-Ideologie. Ideengeschichtlich geht die Auffassung auf den Franzosen Arthur Gobineau zurück. Dieser behauptete, dass es eine Hierarchie der menschlichen Rassen gebe, wobei die weiße Rasse
höher entwickelt sei. Der Engländer Houston Stewart Chamberlain ergänzte diese These, indem er die Arier
, eine germanische Völkergruppe, zu einem höhenwertigen Volk stilisierte. Den Arierbegriff
übernahmen die NS-Ideologen als Bezeichnung für die germanische Herrenrasse
.
Vermischt wurde der Rassismus mit dem Sozialdarwinismus, der eine Missdeutung der Darwin'schen Evolutionstheorie über die Weiterentwicklung der Arten durch den Prozess der natürlichen Auslese darstellte. Die Sozialdarwinisten bezogen diese zunächst wertneutral formulierte Lehre vom Kampf ums Dasein
auf die menschliche Gesellschaft und folgerten daraus, nur die stärkste menschliche Rasse
, also die Arier
, werde sich im Überlebenskampf durchsetzen.
Ideologie ist die Bezeichnung für eine umfassende Deutung gesellschaftlich-politischer Verhältnisse und historischer Entwicklungen. Die Deutung ist durch Interessen bedingt und daher einseitig und verzerrt; sie soll bestehende Verhältnisse begründen bzw. rechtfertigen.
Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Lehre von den Ideen“. Bis ins 19. Jahrhundert war „Ideologie“ eine Bezeichnung für die Wissenschaft, die sich mit der Entstehung und Entwicklung von geistesgeschichtlichen und philosophischen Ideen befasst.
Das rassistische Denken verband sich im ausgehenden 19. Jahrhundert mit dem Antisemitismus. Die Ablehnung oder Bekämpfung von Jüd:innen wurde nicht mehr mit religiösen oder sozialen Gründen gerechtfertigt, sondern mit Hinweis, auf ihre rassisch
bedingte Verderbtheit.
Auszug aus Adolf Hitler Mein Kampf
1925: (...) Den wichtigsten Gegensatz zum Arier bildet der Jude. Er ist und bleibt der ewige Parasit, ein Schmarotzer, der wie ein schädlicher Bazillus sich immer mehr ausbreitet (...). Die Wirkung seines Daseins aber gleicht ebenfalls der von Schmarotzern; wo er auftritt, stirbt das Wirtsvolk nach kürzerer oder längerer Zeit ab. (...)
Die Anhänger:innen des modernen Rassenantisemitismus versuchten anhand von äußeren Merkmalen eine jüdische Rasse zu konstruieren, die gegenüber der arischen
minderwertig und kulturzersetzend sei, keine eigenen Leistungen vollbringe und nur an den geistigen wie materiellen Gütern höherstehender Rassen
schmarotze. Beispiellos und neu am NS-Rassendenken war, dass der Antisemitismus zum Inhalt staatlicher Politik wurde, wodurch der staatliche Massenmord an der jüdischen Bevölkerung Europas möglich wurde.
Der Antisemitismus vereinte Nationalismus, Sozialdarwinismus und die Rassenlehre
und verknüpfte sie mit der politischen Zielsetzung von Ausgrenzung, Entfernung und Vernichtung jüdischer Menschen.
Lebensraum-Ideologie &
Blut und Boden-Ideologie
Ideologie ist die Bezeichnung für eine umfassende Deutung gesellschaftlich-politischer Verhältnisse und historischer Entwicklungen. Die Deutung ist durch Interessen bedingt und daher einseitig und verzerrt; sie soll bestehende Verhältnisse begründen bzw. rechtfertigen.
Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Lehre von den Ideen“. Bis ins 19. Jahrhundert war „Ideologie“ eine Bezeichnung für die Wissenschaft, die sich mit der Entstehung und Entwicklung von geistesgeschichtlichen und philosophischen Ideen befasst.
Lebensraum-Ideologie und
Blut und Boden-Ideologie heraus.
Die NS-Rassentheorie vom überlegenden deutschen Arier
und den Untermenschen
im Osten bildete die Grundlage und Legitimation für die NS-Außenpolitik und Eroberungspolitik. Hatten sich die außenpolitischen Zielvorstellungen der NSDAP ursprünglich auf die Revision des Versailler Vertrags bezogen und dem damit verbundenen Muss
die verlorenen Gebiete zurückzuholen, so entwickelte Hitler in Mein Kampf
eine hiervon abweichende Lebensraumdoktrin
.
Auszug aus Adolf Hitler Mein Kampf
1925:
(...) Wir Nationalsozialisten (müssen) unverrückbar an unserem außenpolitischen Ziel festhalten, nämlich dem deutschen Volk den ihm gebührenden Grund und Boden auf dieser Erde zu sichern. Und diese Aktion ist die einzige, die vor Gott und der deutschen Nachwelt einen Bluteinsatz gerechtfertigt erscheinen lässt. (...) Deutschland wird entweder Weltmacht oder überhaupt nicht sein. (...) Wenn wir aber in Europa von neuem Grund und Boden reden, können wir in erster Linie nur an Russland und die ihm untertanen Randstaaten denken. (...) Das Riesenreich im Osten ist reif zum Zusammenbruch. Und das Ende der Judenherrschafft in Russland wird auch das Ende Russlands als Staat sein.
Die NS-Ideologie suggerierte, die Zukunft Deutschlands sei angesichts steigender Einwohnerzahlen nur durch neuen Lebensraum
und neue Ressourcen zu sichern.
Mit der so genannten Blut und Boden
-Ideologie verfolgten die Nationalsozialisten die Überzeugung, dass es Lebensraum im Osten gebe, weil dort die Menschen (Slawen und Juden) leben und diese als minderwertig
betrachtet wurden. Diese hatten sich deshalb den Ariern
entweder unterzuordnen oder werden vernichtet. Legitimiert wurde diese Auffassung durch die Rassenlehre
und den Versailler Vertrag.
Führerprinzip
Ideologie ist die Bezeichnung für eine umfassende Deutung gesellschaftlich-politischer Verhältnisse und historischer Entwicklungen. Die Deutung ist durch Interessen bedingt und daher einseitig und verzerrt; sie soll bestehende Verhältnisse begründen bzw. rechtfertigen.
Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Lehre von den Ideen“. Bis ins 19. Jahrhundert war „Ideologie“ eine Bezeichnung für die Wissenschaft, die sich mit der Entstehung und Entwicklung von geistesgeschichtlichen und philosophischen Ideen befasst.
Führerprinzipheraus.
Auszüge aus Hitler Mein Kampf
. Eine kritische Edition, München und Berlin 2016, S. 1138f.
Die beste (...) Staatsform ist diejenige, die mit natürlichster Sicherheit die besten Köpfe der Volksgemeinschaft zu führender Bedeutung und zu leitendem Einfluß bringt. (...) Es gibt keine (Mehrheitsentscheidungen), sondern nur verantwortliche Personen (...). Jedem Manne stehen wohl Berater zur Seite, allein die Entscheidung trifft der Mann. Der Grundsatz, der das preußische Heer seinerzeit zum wundervollsten Instrument des deutschen Volkes machte, hat in übertragenem Sinne dereinst der Grundsatz des Aufbaus unserer ganzen Staatsverfassung zu sein: Autorität des Führers nach unten und Verantwortlichkeit nach oben.
(S. 1139)
Kommentar: Dieser Gedanke war Kern des 'Führerprinzips', einem zentralen Strukturmerkmal der NSDAP, das Parteifunktionären auf allen Hierarchieebenen in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich relative Eigenständigkeit gewährte. Im Gegenzug wurde unbedingter Gehorsam gegenüber den jeweiligen Vorgesetzten eingefordert (...). Daraus ergab sich eine pyramidale Hierarchie, an deren Spitze Hitler stand, der als 'Führer' Quelle aller Autorität war.
(S. 1138)
In der Person Adolf Hitler vereinten sich richterliche, gesetzgebende und vollziehende Gewalt. Gehorsam und bedingungslose Treue wurden auch durch die jeweilige Gefolgschaft gegenüber den Befehlen der Führer
auf mittlerer und unterer Organisationsebene innerhalb des Staatsapparats gefordert.
Volksgemeinschaft
Ideologie ist die Bezeichnung für eine umfassende Deutung gesellschaftlich-politischer Verhältnisse und historischer Entwicklungen. Die Deutung ist durch Interessen bedingt und daher einseitig und verzerrt; sie soll bestehende Verhältnisse begründen bzw. rechtfertigen.
Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Lehre von den Ideen“. Bis ins 19. Jahrhundert war „Ideologie“ eine Bezeichnung für die Wissenschaft, die sich mit der Entstehung und Entwicklung von geistesgeschichtlichen und philosophischen Ideen befasst.
Volksgemeinschaftheraus.
Adolf Hitler spricht in einer Rede beim Reichserntedankfest auf dem Brückenberg:
Der Nationalsozialismus hat weder im Individualismus noch in der Menschheit den Ausgangspunkt seiner Betrachtungen, seiner Stellungnahme und seiner Entschlüsse. Er rückt bewußt in den Mittelpunkt seines ganzen Denkens das Volk. Dieses Volk ist für ihn eine blutmäßig bedingte Erscheinung. (...) Das einzelne Individuum ist vergänglich, das Volk ist bleibend. (...) Es ist notwendig, daß der einzelne sich langsam zur Erkenntnis durchringt, daß sein eigenes Ich unbedeutend ist, gemessen am Sein des ganzen Volkes.
Nicht Klassengegensätze oder Interessenskonflikte bestimmten die Auseinandersetzungen, sondern es wurde das Ideal der Volksgemeinschaft
propagiert, in der alle Gegensätze zugunsten der prinzipiellen Gleichheit aller Volksgenossen
aufgehoben wurde. Alle Interessen wurden dem vom Führer
diktierten Volkswillen
untergeordnet.
Die NS-Volksgemeinschaft definierte sich aber auch durch die radikale Ausgrenzung und Verfolgung derer, die nach dem Verständnis der Nationalsozialisten nicht arisch
oder entartet
waren. Dazu zählten Juden und Jüdinnen, Menschen mit Behinderung, Bewohner:innen slawischer Länder, Schwarze, politisch Andersdenkende (Kommunist:innen und Sozialdemokrat:innen) sowie Homosexuelle.
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