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  • 24.04.2023
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Ideo­lo­gie der NS-​Diktatur (1933-1945)
Ras­sen­leh­re & So­zi­al­dar­wi­nis­mus

De­fi­ni­ti­on Ideo­lo­gie

Ideo­lo­gie ist die Be­zeich­nung für eine um­fas­sen­de Deu­tung gesellschaftlich-​politischer Ver­hält­nis­se und his­to­ri­scher Ent­wick­lun­gen. Die Deu­tung ist durch In­ter­es­sen be­dingt und daher ein­sei­tig und ver­zerrt; sie soll be­stehen­de Ver­hält­nis­se be­grün­den bzw. recht­fer­ti­gen.

Das Wort kommt aus dem Grie­chi­schen und be­deu­tet „Lehre von den Ideen“. Bis ins 19. Jahr­hun­dert war „Ideo­lo­gie“ eine Be­zeich­nung für die Wis­sen­schaft, die sich mit der Ent­ste­hung und Ent­wick­lung von geis­tes­ge­schicht­li­chen und phi­lo­so­phi­schen Ideen be­fasst.

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Arbeiten Sie aus dem Text die ideologische Position des NS-Staates zur Rassenlehre und Sozialdarwinismus heraus.
Fassen Sie die zentralen Merkmale in 3-4 Stichpunkten zusammen.

Auszug aus Hitler Mein Kampf. Eine kritische Edition, München und Berlin 2016, S. 743ff.

Die geschichtliche Erfahrung bietet hierfür zahllose Belege. Sie zeigt in erschreckender Deutlichkeit, daß bei jeder Blutsvermengung des Ariers mit niedrigeren Völkern als Ergebnis das Ende des Kulturträgers herauskam. (...) Der rein und mehr unvermischt gebliebene Germane des amerikanischen Kontinents ist zum Herrn desselben aufgestiegen; er wird dies so lange bleiben, bis auch er der Blutschande zum Opfer fällt.

Das Ergebnis jeder Rassenkreuzung ist, ganz kurz gesagt, immer folgendes:

a) Niedersenkung des Niveaus der höheren Rasse

b) körperlicher und geistiger Rückgang und damit der Beginn eines, wenn auch langsam, so doch sicher fortschreitenden Siechtums.

Eine solche Entwicklung herbeizuführen, heißt aber denn doch nichts anderes als Sünde treiben wider den Willen des ewigen Schöpfers.



Die These vom ewigen Kampf zwischen höher und minderwertigen Rassen stand im Mittelpunkt der NS-Ideologie. Ideengeschichtlich geht die Auffassung auf den Franzosen Arthur Gobineau zurück. Dieser behauptete, dass es eine Hierarchie der menschlichen Rassen gebe, wobei die weiße Rasse höher entwickelt sei. Der Engländer Houston Stewart Chamberlain ergänzte diese These, indem er die Arier, eine germanische Völkergruppe, zu einem höhenwertigen Volk stilisierte. Den Arierbegriff übernahmen die NS-Ideologen als Bezeichnung für die germanische Herrenrasse.

Vermischt wurde der Rassismus mit dem Sozialdarwinismus, der eine Missdeutung der Darwin'schen Evolutionstheorie über die Weiterentwicklung der Arten durch den Prozess der natürlichen Auslese darstellte. Die Sozialdarwinisten bezogen diese zunächst wertneutral formulierte Lehre vom Kampf ums Dasein auf die menschliche Gesellschaft und folgerten daraus, nur die stärkste menschliche Rasse, also die Arier, werde sich im Überlebenskampf durchsetzen.

Ideo­lo­gie der NS-​Diktatur (1933-1945)
An­ti­se­mi­tis­mus

De­fi­ni­ti­on Ideo­lo­gie

Ideo­lo­gie ist die Be­zeich­nung für eine um­fas­sen­de Deu­tung gesellschaftlich-​politischer Ver­hält­nis­se und his­to­ri­scher Ent­wick­lun­gen. Die Deu­tung ist durch In­ter­es­sen be­dingt und daher ein­sei­tig und ver­zerrt; sie soll be­stehen­de Ver­hält­nis­se be­grün­den bzw. recht­fer­ti­gen.

Das Wort kommt aus dem Grie­chi­schen und be­deu­tet „Lehre von den Ideen“. Bis ins 19. Jahr­hun­dert war „Ideo­lo­gie“ eine Be­zeich­nung für die Wis­sen­schaft, die sich mit der Ent­ste­hung und Ent­wick­lung von geis­tes­ge­schicht­li­chen und phi­lo­so­phi­schen Ideen be­fasst.

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Arbeiten Sie aus dem Text die ideologische Position des NS-Staates zum Antisemitismus heraus.
Fassen Sie die zentralen Merkmale in 3-4 Stichpunkten zusammen.

Das rassistische Denken verband sich im ausgehenden 19. Jahrhundert mit dem Antisemitismus. Die Ablehnung oder Bekämpfung von Jüd:innen wurde nicht mehr mit religiösen oder sozialen Gründen gerechtfertigt, sondern mit Hinweis, auf ihre rassisch bedingte Verderbtheit.

Auszug aus Adolf Hitler Mein Kampf 1925: (...) Den wichtigsten Gegensatz zum Arier bildet der Jude. Er ist und bleibt der ewige Parasit, ein Schmarotzer, der wie ein schädlicher Bazillus sich immer mehr ausbreitet (...). Die Wirkung seines Daseins aber gleicht ebenfalls der von Schmarotzern; wo er auftritt, stirbt das Wirtsvolk nach kürzerer oder längerer Zeit ab. (...)



Die Anhänger:innen des modernen Rassenantisemitismus versuchten anhand von äußeren Merkmalen eine jüdische Rasse zu konstruieren, die gegenüber der arischen minderwertig und kulturzersetzend sei, keine eigenen Leistungen vollbringe und nur an den geistigen wie materiellen Gütern höherstehender Rassen schmarotze. Beispiellos und neu am NS-Rassendenken war, dass der Antisemitismus zum Inhalt staatlicher Politik wurde, wodurch der staatliche Massenmord an der jüdischen Bevölkerung Europas möglich wurde.

Der Antisemitismus vereinte Nationalismus, Sozialdarwinismus und die Rassenlehre und verknüpfte sie mit der politischen Zielsetzung von Ausgrenzung, Entfernung und Vernichtung jüdischer Menschen.

Ide­lo­gie der NS-​Diktatur (1933-1945)
Le­bens­raum-​Ideologie & Blut und Boden-​Ideologie

De­fi­ni­ti­on Ideo­lo­gie

Ideo­lo­gie ist die Be­zeich­nung für eine um­fas­sen­de Deu­tung gesellschaftlich-​politischer Ver­hält­nis­se und his­to­ri­scher Ent­wick­lun­gen. Die Deu­tung ist durch In­ter­es­sen be­dingt und daher ein­sei­tig und ver­zerrt; sie soll be­stehen­de Ver­hält­nis­se be­grün­den bzw. recht­fer­ti­gen.

Das Wort kommt aus dem Grie­chi­schen und be­deu­tet „Lehre von den Ideen“. Bis ins 19. Jahr­hun­dert war „Ideo­lo­gie“ eine Be­zeich­nung für die Wis­sen­schaft, die sich mit der Ent­ste­hung und Ent­wick­lung von geis­tes­ge­schicht­li­chen und phi­lo­so­phi­schen Ideen be­fasst.

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Arbeiten Sie aus dem Text die ideologische Position des NS-Staates zur Lebensraum-Ideologie und Blut und Boden-Ideologie heraus.
Fassen Sie die zentralen Merkmale in 3-4 Stichpunkten zusammen.

Die NS-Rassentheorie vom überlegenden deutschen Arier und den Untermenschen im Osten bildete die Grundlage und Legitimation für die NS-Außenpolitik und Eroberungspolitik. Hatten sich die außenpolitischen Zielvorstellungen der NSDAP ursprünglich auf die Revision des Versailler Vertrags bezogen und dem damit verbundenen Muss die verlorenen Gebiete zurückzuholen, so entwickelte Hitler in Mein Kampf eine hiervon abweichende Lebensraumdoktrin.



Auszug aus Adolf Hitler Mein Kampf 1925:

(...) Wir Nationalsozialisten (müssen) unverrückbar an unserem außenpolitischen Ziel festhalten, nämlich dem deutschen Volk den ihm gebührenden Grund und Boden auf dieser Erde zu sichern. Und diese Aktion ist die einzige, die vor Gott und der deutschen Nachwelt einen Bluteinsatz gerechtfertigt erscheinen lässt. (...) Deutschland wird entweder Weltmacht oder überhaupt nicht sein. (...) Wenn wir aber in Europa von neuem Grund und Boden reden, können wir in erster Linie nur an Russland und die ihm untertanen Randstaaten denken. (...) Das Riesenreich im Osten ist reif zum Zusammenbruch. Und das Ende der Judenherrschafft in Russland wird auch das Ende Russlands als Staat sein.

Die NS-Ideologie suggerierte, die Zukunft Deutschlands sei angesichts steigender Einwohnerzahlen nur durch neuen Lebensraum und neue Ressourcen zu sichern.

Mit der so genannten Blut und Boden-Ideologie verfolgten die Nationalsozialisten die Überzeugung, dass es Lebensraum im Osten gebe, weil dort die Menschen (Slawen und Juden) leben und diese als minderwertig betrachtet wurden. Diese hatten sich deshalb den Ariern entweder unterzuordnen oder werden vernichtet. Legitimiert wurde diese Auffassung durch die Rassenlehre und den Versailler Vertrag.

Ideo­lo­gie der NS-​Diktatur (1933-1945)
Füh­rer­prin­zip

De­fi­ni­ti­on Ideo­lo­gie

Ideo­lo­gie ist die Be­zeich­nung für eine um­fas­sen­de Deu­tung gesellschaftlich-​politischer Ver­hält­nis­se und his­to­ri­scher Ent­wick­lun­gen. Die Deu­tung ist durch In­ter­es­sen be­dingt und daher ein­sei­tig und ver­zerrt; sie soll be­stehen­de Ver­hält­nis­se be­grün­den bzw. recht­fer­ti­gen.

Das Wort kommt aus dem Grie­chi­schen und be­deu­tet „Lehre von den Ideen“. Bis ins 19. Jahr­hun­dert war „Ideo­lo­gie“ eine Be­zeich­nung für die Wis­sen­schaft, die sich mit der Ent­ste­hung und Ent­wick­lung von geis­tes­ge­schicht­li­chen und phi­lo­so­phi­schen Ideen be­fasst.

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Arbeiten Sie aus dem Text die ideologische Position des NS-Staates zum Führerprinzip heraus.
Fassen Sie die zentralen Merkmale in 3-4 Stichpunkten zusammen.

Auszüge aus Hitler Mein Kampf. Eine kritische Edition, München und Berlin 2016, S. 1138f.

Die beste (...) Staatsform ist diejenige, die mit natürlichster Sicherheit die besten Köpfe der Volksgemeinschaft zu führender Bedeutung und zu leitendem Einfluß bringt. (...) Es gibt keine (Mehrheitsentscheidungen), sondern nur verantwortliche Personen (...). Jedem Manne stehen wohl Berater zur Seite, allein die Entscheidung trifft der Mann. Der Grundsatz, der das preußische Heer seinerzeit zum wundervollsten Instrument des deutschen Volkes machte, hat in übertragenem Sinne dereinst der Grundsatz des Aufbaus unserer ganzen Staatsverfassung zu sein: Autorität des Führers nach unten und Verantwortlichkeit nach oben. (S. 1139)



Kommentar: Dieser Gedanke war Kern des 'Führerprinzips', einem zentralen Strukturmerkmal der NSDAP, das Parteifunktionären auf allen Hierarchieebenen in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich relative Eigenständigkeit gewährte. Im Gegenzug wurde unbedingter Gehorsam gegenüber den jeweiligen Vorgesetzten eingefordert (...). Daraus ergab sich eine pyramidale Hierarchie, an deren Spitze Hitler stand, der als 'Führer' Quelle aller Autorität war. (S. 1138)

In der Person Adolf Hitler vereinten sich richterliche, gesetzgebende und vollziehende Gewalt. Gehorsam und bedingungslose Treue wurden auch durch die jeweilige Gefolgschaft gegenüber den Befehlen der Führer auf mittlerer und unterer Organisationsebene innerhalb des Staatsapparats gefordert.

Ideo­lo­gie der NS-​Diktatur (1933-1945)
Volks­ge­mein­schaft

De­fi­ni­ti­on Ideo­lo­gie

Ideo­lo­gie ist die Be­zeich­nung für eine um­fas­sen­de Deu­tung gesellschaftlich-​politischer Ver­hält­nis­se und his­to­ri­scher Ent­wick­lun­gen. Die Deu­tung ist durch In­ter­es­sen be­dingt und daher ein­sei­tig und ver­zerrt; sie soll be­stehen­de Ver­hält­nis­se be­grün­den bzw. recht­fer­ti­gen.

Das Wort kommt aus dem Grie­chi­schen und be­deu­tet „Lehre von den Ideen“. Bis ins 19. Jahr­hun­dert war „Ideo­lo­gie“ eine Be­zeich­nung für die Wis­sen­schaft, die sich mit der Ent­ste­hung und Ent­wick­lung von geis­tes­ge­schicht­li­chen und phi­lo­so­phi­schen Ideen be­fasst.

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Arbeiten Sie aus dem Text die ideologische Position des NS-Staates zur Volksgemeinschaft heraus.
Fassen Sie die zentralen Merkmale in 3-4 Stichpunkten zusammen.

Adolf Hitler spricht in einer Rede beim Reichserntedankfest auf dem Brückenberg:

Der Nationalsozialismus hat weder im Individualismus noch in der Menschheit den Ausgangspunkt seiner Betrachtungen, seiner Stellungnahme und seiner Entschlüsse. Er rückt bewußt in den Mittelpunkt seines ganzen Denkens das Volk. Dieses Volk ist für ihn eine blutmäßig bedingte Erscheinung. (...) Das einzelne Individuum ist vergänglich, das Volk ist bleibend. (...) Es ist notwendig, daß der einzelne sich langsam zur Erkenntnis durchringt, daß sein eigenes Ich unbedeutend ist, gemessen am Sein des ganzen Volkes.



Nicht Klassengegensätze oder Interessenskonflikte bestimmten die Auseinandersetzungen, sondern es wurde das Ideal der Volksgemeinschaft propagiert, in der alle Gegensätze zugunsten der prinzipiellen Gleichheit aller Volksgenossen aufgehoben wurde. Alle Interessen wurden dem vom Führer diktierten Volkswillen untergeordnet.

Die NS-Volksgemeinschaft definierte sich aber auch durch die radikale Ausgrenzung und Verfolgung derer, die nach dem Verständnis der Nationalsozialisten nicht arisch oder entartet waren. Dazu zählten Juden und Jüdinnen, Menschen mit Behinderung, Bewohner:innen slawischer Länder, Schwarze, politisch Andersdenkende (Kommunist:innen und Sozialdemokrat:innen) sowie Homosexuelle.

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