Zusatzinfos und Lösungen für Lehrkräfte
In dieser Lerneinheit entwickeln die Schüler*innen Schritt für Schritt eine eigene Innovation – von
der Frage was eigentlich eine Innovation ist, bis hin zum Prototypen. Sie lernen Kriterien einer
guten Produktidee kennen und wenden ihr Wissen auf ein Objekt an. Mit Methoden wie dem User-
Research und Storytelling gelangen sie so zu einer innovativen Idee. Am Ende konstruieren sie ihre
Idee als 3D-Modell mit dem Digitalen Baukasten. Es folgt ein Ranking für die besten Ideen.
Bearbeitungsdauer: Projektwoche, 15 Unterrichtsstunden
Benötigtes Material: Es ist sinnvoll, dass die SuS während des gesamten Projekts Zugriff auf den PC/Tablet haben.
Inhalt:
Was ist eigentlich eine Innovation?
Kriterien für innovative Produkte
Der User-Research
Der Entwurf
Die Konstruktion eures Prototypen
Präsentiert euer Ergebnis
Lernziele:
Die SuS recherchieren und informieren sich rund um den Begriff der Innovation.
Die SuS wissen um die Schritte von der Idee zum fertigen Prototypen.
Die SuS kennen Kriterien zur Erfüllung einer innovativen Produktidee.
Sie können die Methoden Interview und Storytelling nutzen, um eine innovative Idee voranzubringen.
Sie können ihre Idee in eine Skizze umsetzen.
Sie können ein Produkt nach deren Funktionalität, Umsetzbarkeit, Kosten-Nutzen-Verhältnis, Innovationsgrad, Realisierbarkeit und Design beurteilen.
Sie können ihre Idee mit dem digitalen Baukasten erstellen.
Sie nutzen ihr Wissen zum Berechnen von Volumen, um die Kosten für das Material berechnen zu können.
Sie können andere Produkte nach bestimmten Kriterien für innovative Produkte beurteilen.
Lizenz:
Du darfst diese Lerneinheit unter Angabe des Urhebers teilen und verändern (zu gleichen Lizenzbedingungen). Erfahre mehr dazu unter: https://creativecommons.org/licenses/?lang=de
In diesem Kurs entwickelst du Schritt für Schritt deine eigene Innovation – von der Frage was eigentlich eine Innovation ist, bis hin zum Prototypen. Du lernst Kriterien einer guten Produktidee kennen und wendest diese auf dein Objekt an. Mit Methoden wie dem User-Research und Storytelling gelangst du zu einer innovativen Idee. Zum Schluss konstruierst du deine Idee als 3D-Modell mit dem Digitalen Baukasten und als Klasse kürt ihr die besten Ideen!
Technische Umsetzbarkeit
1)
Beschreibt die Machbarkeit einer Idee. Wie aufwendig ist die Herstellung eines Produktes bzw. ist die Realisierung überhaupt möglich?
2)
Über welche Lösungswege kann die Idee in der
Praxis realisiert werden?
Wirtschaftliche Rentabilität
1)
Beschreibt den finanziellen Ertrag, den das Produkt durch den Verkauf mit sich bringt. Der erwirtschaftete Umsatz sollte alle betrieblichen Kosten decken (Mitarbeiter, Herstellung, Werbung etc.) und darüber hinaus auch einen Gewinn abwerfen.
2)
Werden die investierten Kosten wieder eingespielt und welche Gewinnspanne ist zu erwarten?
Nachhaltigkeit
1)
Längere Zeit anhaltende Wirkung.
Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann. (Definition Duden)
2)
Kann das Produkt aus einem nachhaltigen Material hergestellt werden und lässt sich die Produktlebenszeit erhöhen? (z.B. durch stabile und/oder reparierfreundliche Konstruktion)
Kosten
1)
Beschreibt alle Ausgaben die aufgebracht werden müssen um ein Produkt von der ersten Idee bis zur finalen Markteinführung zu finanzieren. Die Kosten können auf viele unterschiedliche Bereiche anfallen, an die man anfänglich vielleicht nicht unbedingt gedacht hat. (Mitarbeiter, Herstellung, Marktforschung, TÜV bzw. Abnahme, Werbung, Warenverteilung etc.) Design (englisch für Gestaltung) Formgerechte und funktionale Gestaltgebung und daraus sich ergebende Form eines Gebrauchtgegenstandes o. Ä., Entwurf(szeichnung). (Definition Duden)
2)
Wie teuer wird die Herstellung des Produktes insgesamt und wo können ggf. Kosten eingespart werden?
Relevante Differenzierung vom Wettbewerb
1)
Das Produkt sollte sich von vergleichbaren Produkten unterscheiden um einen Wettbewerbsvorteil inne zu haben. Im Idealfall hat das Produkt ein bedeutsames Alleinstellungsmerkmal um sich von der Konkurrenz abzugrenzen und bietet somit einen besonderen Kundennutzen. (siehe auch relevante Kundennutzung)
2)
Ist die Idee in mindestens einem relevanten Aspekt vergleichbaren Produkten überlegen?
Funktionalität
1)
Ein Produkt sollte vom Kunden gut zu bedienen sein und zuverlässig funktionieren. Sieht ein Produkt nur toll aus, erfüllt aber nicht die damit verbundenen Anforderungen, ist die Funktionalität nicht gegeben und der Kunde ist enttäuscht. Die Funktionalität ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal und sollte bereits in der frühen Planung und dem Produktdesign eine große Bedeutung zukommen.
2)
Kann das Produkt leichtgängig, wiederholbar und benutzerfreundlich die Aufgabe erfüllen, für die es entwickelt wurde?reparierfreundliche Konstruktion)
Erklärbarkeit des Produkts
1)
Es gibt Produkte des alltäglichen Gebrauchs, die wenig komplex sind und ohne weitere
Erklärung auskommen Im Unterschied dazu gibt es aber auch besonders komplexe
Produkte, die dem Großteil der Bevölkerung weniger geläufig sind und daher einen
gewissen Grad an Erklärung bedürfen. Die Zielgruppe erklärungsbedürftiger Produkte sind häufig kleiner und durch einen besonderen Grad an Fachwissen gekennzeichnet.
2)
Ist das Produkt selbsterklärend und kann ohne komplizierte Anleitung verwendet werden?
Einfacher Wechsel für Kund*innen
1)
Der Wechsel von einem Produkt zu einem ähnlichen Nachfolgeprodukt oder Konkurrenzprodukt sollte für dendie KundenKundin so einfach wie möglichgestaltet werden. Zum einen spart es Ressourcen, wenn Kunden*innen für unterschiedliche Produkte z.B. dieselben Kabel oder Ähnliches verwenden können, zum anderen spart es den Kunden*innen Geld und es erleichtert die Handhabung. Die Kompatibilität von Gebrauchsgegenständen untereinander kann die Kunden*innen in seiner
Kaufentscheidung beeinflussen. (siehe oben Nachhaltigkeit)
2)
Können die Kund*innen ohne weitere Anschaffungen das Produkt problemlos verwenden?
Relevante Kundennutzung
1)
Der Kundennutzen kann sich aus verschiedenen Faktoren zusammensetzten. (z.B. Preis, Qualität, Service etc.) Wenn das Produkt einen einzigartigen Kundennutzen aufweist, den vergleichbare Produkte nicht bieten, kann dieses Alleinstellungsmerkmal die Kaufentscheidung der Kunden entscheidend beeinflussen. Versetze dich in die Lage des Zielkunden und frage dich, was dein Produkt dem Kunden bringen könnt.
2)
Weist das Produkt ein Alleinstellungsmerkmal auf und kann es den Kund*innen somit etwas Neuartiges bieten?
https://germanupa.de/wissen/methoden-werkzeuge/grundlegend/methoden-sammlungen
Variante
kontextuelles Interview (engl. contextual inquiry), Pre-Session
Interview, Post-Session Interview, teilstrukturier-tes Interview,
offenes Interview, narratives Interview
Was?
In der qualitativen Nutzerforschung kommen meist sogenannte (halb)strukturierte Interviews zum Einsatz. Ein Interviewer spricht mit einem oder mehreren Teilnehmern anhand eines vorher erarbeiteten Leitfadens über ein konkretes Thema. Ein kontextuelles Interview findet dort statt, wo üblicherweise die Interaktion des Benutzers mit dem Produkt stattfindet.
Wie?
Aufgrund der vielseitigen Einsetzbarkeit ist das Interview eine der meistgenutzten Methoden der qualitativen Nutzerforschung. Der Interviewer stellt offene, nicht leitende Fragen. Der Hauptredeanteil während des Interviews kommt dem oder den Teilnehmern zu. Es werden überwiegend W-Fragen verwendet (Wann, Was, Warum, Wie, Wo). Dies kann im Nutzungskontext (kontextuelles Interview) oder in einer neutralen Interviewsituation stattfinden. Eine Audioaufnahme während des Interviews ist unabdingbar.
Wann? Warum? (erwartbares Ergebnis)
Ein Interview wird eingesetzt, um Erfahrungen, Bedürfnisse und Probleme einer Zielgruppe sowie die Gründe für mögliche Probleme aufzudecken. Im Rahmen von Kontextstudien können auch offene oder narrative Interviews zum Einsatz kommen, wenn das Anwendungsgebiet und die Zielgruppe wenig bekannt sind. Die erhobenen Infor-mationen (z. B. Anforderungen, Usability-Probleme, Verbesserungsvorschläge) werden in einem Bericht aufbereitet, bei kontextuellen Interviews gegebenenfalls mit Fotos. Die Interviewergebnisse können in Personas oder ein Anforderungsdokument überführt werden.
https://makershelpcare.de/category/3d-druck/
Hintergrund-Informationen für interviewte Personen:
Für das Interview sollst du dich in die Rolle einer Person hineinversetzen, die im Bereich der Behindertenhilfe arbeitet.
Im Interview berichtest du über eine Person mit Handicap, die gern selbst etwas schreiben, basteln, ausschneiden, ... möchte. Allerdings sind ihre motorischen Fähigkeiten nicht ausreichend ausgeprägt - die Frustration ist groß! Hier wäre ein Produkt hilfreich, das bei diesen Tätigkeiten unterstützt.
Überlege dir ein konkretes Problem und ein Produkt das dabei helfen könnte.