Das Tagebuch von Anne Frank
Anne Frank wurde 1929 als Kind jüdischer Eltern in Frankfurt am Main geboren. Ihre Familie flüchtete 1933 vor den Nazis nach Amsterdam. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in die Niederlande versteckten sich Anne und ihre Familie von 1942 bis 1944 in einem Amsterdamer Hinterhaus. Dort schrieb Anne ihr weltberühmtes Tagebuch.
Das Anne Frank Video-Tagebuch zeigt Annes Leben beginnend mit ihrem 13. Geburtstag, dem 12. Juni 1942 – statt ihrem Tagebuch erzählt Anne ihre Geschichte in die Kamera. Kurze Zeit später muss Anne, zusammen mit ihren Eltern Otto und Edith, ihrer Schwester Margot, Auguste und Hermann van Pels, deren Sohn Peter sowie Fritz Pfeffer ins Versteck gehen. Im Video-Tagebuch siehst du die Ereignisse im Hinterhaus, Rückblicke auf die Zeit davor und du erfährst etwas über die persönlichen Gedanken und Gefühle von Anne.
Im Video-Tagebuch wird auch über die Helfer*innen gesprochen. Fünf Menschen haben die Untergetauchten im Versteck unterstützt: Miep Gies, Elisabeth »Bep« Voskuijl, Jan Gies, Victor Kugler, Johannes Kleiman. Ohne die Helfer*innen wäre es für die Familie nicht möglich gewesen, so lange im Versteck unentdeckt zu bleiben.
Anne und ihre Familie versteckten sich zwischen Juli 1942 und August 1944 in einer kleinen Dachbodenwohnung in einem Hinterhaus in Amsterdam. Sie lebten ständig mit der Angst, dass die Nationalsozialisten sie in dem Versteck entdecken und verhaften könnten. Dies hätte nicht nur für Anne und ihre Familie den Tod in einem Konzentrationslager bedeutet, sondern auch für ihre Helferinnen und Helfer.
Deportation bedeutet, dass Menschen gegen ihren Willen von einem an einen anderen Ort gebracht werden. Die Nazis deportierten Menschen. Sie brachten sie an unterschiedliche Orte, beispielsweise in Konzentrations- und Vernichtungslager
Der Begriff „D-Day“ ist historisch und bezieht sich auf den 6. Juni 1944, den Tag der Landung alliierter Truppen in der Normandie während des Zweiten Weltkriegs. Die Alliierten waren ein Bündis aus den USA, Großbritannien, Kanada und vielen anderen Ländern. Am D-day stürmten Tausende Soldaten die Strände der Normandie in Nordfrankreich. Der Tag war ein entscheidender Wendepunkt im Krieg und Teil der Operation „Overlord“, die die Befreiung Europas von der nationalsozialistischen Herrschaft einleitete.
Anne Frank und die anderen acht Menschen, die sich im Hinterhaus in Amsterdam versteckt hatten, wurden am 4. August 1944 von der Gestapo (der Geheimen Staatspolizei der Nazis) entdeckt. Sie wurden verhaftet und zunächst in das Durchgangslager Westerbork in den Niederlanden gebracht. Dort mussten sie Zwangsarbeit leisten und unter sehr schlechten Bedingungen leben.
Im September 1944 wurden Anne, ihre Familie und die anderen aus dem Versteck in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Die Fahrt dorthin war extrem belastend: Sie dauerte drei Tage in überfüllten Güterwaggons ohne Nahrung oder Wasser.
In Auschwitz wurden die Männer und Frauen voneinander getrennt. Anne und ihre Schwester Margot mussten schwere Arbeit verrichten und litten unter Hunger, Kälte und Krankheiten. Im Oktober 1944 wurden die Schwestern in das Konzentrationslager Bergen-Belsen gebracht. Dort verschlechterten sich die Bedingungen noch weiter.
Im März 1945, nur wenige Wochen vor der Befreiung des Lagers, starben Anne und Margot Frank an den Folgen von Krankheiten (wahrscheinlich Typhus). Ihr Vater, Otto Frank, war der einzige aus der Familie, der den Holocaust überlebte. Nach dem Krieg veröffentlichte er Annes Tagebuch, das zu einem der bekanntesten Zeugnisse des Holocaust wurde.