Der Begriff soziale Frage
bezeichnet die gesellschaftlichen Probleme, die von der industriellen Revolution ausgelöst wurden, wie das Bevölkerungswachstum, die schlechten Arbeitsbedingungen, Wohnungsnot und große Unterschiede im Besitztum.
Eine Antwort auf die soziale Frage versuchte in der Mitte des 19. Jh. Karl Marx zu finden.
Er nannte die Wirtschaftsordnung seiner Zeit Kapitalismus, weil die Besitzer von Kapital (Geld), die Kapitalisten, nach seiner Ansicht die größte Macht hatten. Nach Marx beuten die Kapitalisten die besitzlose Masse der Arbeiter aus. Die Waren, die die Arbeiter produzieren, seien nach Marx nämlich mehr wert, als der Lohn, der ihnen bezahlt wurde. Nach Marx waren die Reichen und aber nicht bereit ihren Besitz zu teilen. Deshalb sei ein Kampf zwischen den Klassen (der Kapitalisten und der Arbeiter) unvermeidbar. Die Proletarier (Arbeiter) sollten sich laut Marx zusammenschließen und in einer Revolution den Kapitalisten alles mit Gewalt wegnehmen. Nach der Revolution sollte es dann kein Privateigentum mehr geben - alle Fabriken sollten gemeinsamer Besitz sein und der Staat soll diese verwalten - Diese Idee nennt Marx Sozialismus.
Wenn die Menschen nach einiger Zeit friedlich zusammenleben, bräuchten sie laut Marx auch den Staat nicht mehr - das nennt Marx dann Kommunismus.
Q1: Aus dem Manifest der Kommunistischen Partei
Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder; vereinigt euch!
Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder; vereinigt euch!
Q1: Aus dem Manifest der Kommunistischen Partei
Der Begriff soziale Frage
bezeichnet die gesellschaftlichen Probleme, die von der industriellen Revolution ausgelöst wurden, wie das Bevölkerungswachstum, die schlechten Arbeitsbedingungen, Wohnungsnot und große Unterschiede im Besitztum.
Mitte des 19. Jh. bildete sich die sozialistische Arbeiterbewegung. Es wurden überregionale Zusammenschlüsse ins Leben gerufen, die sich an den Ideen von Marx orientierten (Arbeiter sollten den Kapitalisten alles gewaltsam entreißen und Besitz sollte allen gehören). Die 1875 gegründete Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands wurde zur größten Arbeiterpartei Deutschlands und nennt sich seit 1890 SPD. Innerhalb der Sozialdemokratie gab es zwei Strömungen. Die eine wollte im Sinne von Marx den Staat grundlegend ändern.(Die Radikalen Sozialisten) Für die andere war es zunächst wichtiger. das im bestehenden Staat die Arbeiter mehr Rechte und bessere Lebensbedingungen erhalten.
Im Deutschen Reich entstanden außerdem einzelne Berufsverbände, wie die der Drucker, Bergarbeiter etc. Sie verfolgten die selben politischen Ziele wie die Arbeiterpartei und versuchten vor allem bessere Arbeitsbedingungen zu erreichen. Daraus entstanden die Gewerkschaften. Die sozialistischen Gewerkschaften gingen auf Konfrontationskurs mit dem Staat. Dabei waren Streiks ein wichtiges Mittel. Da Streikende keinen Lohn von den Unternehmern erhielten wurden sie von den Gewerkschaften bezahlt. Dafür mussten die Gewerkschaftsmitglieder regelmäßige Beiträge zahlen.
Gegen Ende des 19. Jh. wuchs die Zahl der Streiks und immer mehr Arbeiter beteiligten sich. Die Arbeiter konnten ihre Forderungen meist nicht durchsetzen, aber insgesamt verbesserten sich die Lebensbedingungen, da die Arbeitgeber Streiks möglichst vermeiden wollten.
Q1: Aus einem Wahlprogramm der SPD 1875
1. allgemeines, gleiches Wahlrecht, mit geheimer und obligatorischer Stimmabgabe aller Staatsangehörigen vom zwanzigsten Lebensjahr an. Der Wahltag muss ein Sonntag sein
2. Direkte Gesetzgebung durch das Volk. Entscheidung über Krieg und Frieden durch das Volk.
3. Volkswehr anstelle der stehenden Heere.
4. Abschaffung aller Ausnahmegesetze, überhaupt aller Gesetze, welche die freie Meinungsäußerung beschränken.
5. Rechtsprechung durch das Volk.
6. Allgemeine Schulpflicht
7. Unbeschränktes Recht auf die Gründung von Gewerkschaften
8. Einen den gesellschaftlichen Bedürfnissen entsprechenden Normalarbeitstag. Verbot der Sonntagsarbeit.
9. Verbot der Kinderarbeit.
10. Schutzgesetze für Leben und Gesundheit der Arbeiter.
1. allgemeines, gleiches Wahlrecht, mit geheimer und obligatorischer Stimmabgabe aller Staatsangehörigen vom zwanzigsten Lebensjahr an. Der Wahltag muss ein Sonntag sein
2. Direkte Gesetzgebung durch das Volk. Entscheidung über Krieg und Frieden durch das Volk.
3. Volkswehr anstelle der stehenden Heere.
4. Abschaffung aller Ausnahmegesetze, überhaupt aller Gesetze, welche die freie Meinungsäußerung beschränken.
5. Rechtsprechung durch das Volk.
6. Allgemeine Schulpflicht
7. Unbeschränktes Recht auf die Gründung von Gewerkschaften
8. Einen den gesellschaftlichen Bedürfnissen entsprechenden Normalarbeitstag. Verbot der Sonntagsarbeit.
9. Verbot der Kinderarbeit.
10. Schutzgesetze für Leben und Gesundheit der Arbeiter.
Q1: Aus einem Wahlprogramm der SPD 1875
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