• Kaugummikauen im Unterricht
  • anonym
  • 25.09.2024
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Kau­gum­mi kauen im Un­ter­richt

Schrei­be die­sen Text auf einem Zet­tel ab und lass ihn von dei­nen Er­zie­hungs­be­rech­tig­ten un­ter­schrei­ben.

Man­che ma­chen es im­mer­zu, an­de­re nur ge­le­gent­lich, wie­der an­de­re über­haupt nicht. Die Rede ist na­tür­lich vom Kau­gum­mi­kau­en. Die meis­ten Kauer wis­sen nicht, wie der Sie­ges­zug der klei­nen wei­ßen Strei­fen be­gann. Daher soll hier ein biss­chen Kau-​Geschichte be­trie­ben wer­den.

Mitte des 18. Jahr­hun­derts woll­te der ar­beits­lo­se Ame­ri­ka­ner Tho­mas Adams Rei­fen er­fin­den, die die har­ten Stöße der ei­sen­be­reif­ten Kut­schen­rä­der dämp­fen soll­ten. Dazu ver­wen­de­te er eine Mi­schung aus Na­tur­kau­tschuk mit Chi­cie­gum­mi. Mit sei­nen Rei­fen war er aber nicht er­folg­reich. Als er beim Ein­kau­fen ein­mal ein klei­nes Mäd­chen be­ob­ach­te­te, das Paraffin-​Wachs zum Kauen ein­kauf­te, fiel ihm schlag­ar­tig sein ei­ge­nes Gum­mi­ge­misch wie­der ein. Er zer­schnip­pel­te seine miss­lun­ge­nen Rei­fen in klei­ne Strei­fen, wi­ckel­te diese in Bunt­pa­pier und ver­kauf­te sie unter dem Namen Adam's New Yor­ker Num­ber One. Sein Ge­schäft ging gut. Nach­dem die Nach­fra­ge nach Kau­gum­mis stän­dig stieg, gab es bald meh­re­re Her­stel­ler. Der vor­her ge­schmack­lo­se Gummi wurde mit Pfef­fer­minz­öl, Zu­cker und Aro­ma­stof­fen ver­fei­nert. Im Jahr 1876 kamen die ers­ten ma­schi­nell her­ge­stell­ten Kau­gum­mis auf den Markt. Der ge­schäfts­tüch­ti­ge Ame­ri­ka­ner Wil­liam Wrigley er­öff­ne­te 1894 ein ei­ge­nes Kau­gum­mi­werk, in dem er vier ver­schie­de­ne Sor­ten her­stell­te. Wrigley ver­an­stal­te­te für eine Mil­li­on Dol­lar einen Wer­be­feld­zug für seine süßen Strei­fen warb. Er per­sön­lich schrieb die Adres­sen von allen Te­le­fon­be­sit­zern ab und schick­te jedem ein kos­ten­lo­ses Päck­chen Kau­gum­mi. Alle Kin­der er­hiel­ten zu ihrem Ge­burts­tag ein Original-​Wrigley-​Kaugummi-​Geschenk. Wrigley ließ auch Schla­ger über Kau­gum­mis schrei­ben. Die Leute konn­ten diese Kaugummi-​Songs nun stän­dig im Radio hören. Wil­liam Wrigley grün­de­te im Jahr 1926 eine Kau­gum­mi­fa­brik in Deutsch­land. Die Ge­schäf­te lie­fen aber nicht gut. Erst als 1945 die ame­ri­ka­ni­schen Sol­da­ten viele Kau­gum­mis an Kin­der ver­schenk­ten, ge­wöhn­te man sich in Deutsch­land an diese Neu­ig­keit. Es gibt Be­für­wor­ter und Geg­ner des Kau­gum­mis. Die Geg­ner sehen vor allem in dem hohen Zu­cker­an­teil einen gro­ßen Nach­teil. Bei jah­re­lan­gen Rei­hen­un­ter­su­chun­gen wurde be­wie­sen, dass sich durch die­stän­di­ge An­we­sen­heit von Zu­cker in der Mund­höh­le der Säu­re­wert des Mund­spei­chels dau­ernd er­höht. Der Zu­cker ver­wan­delt sich in Säure, die den Zahn von außen her an­greift, indem sie den Zahn­be­lag schä­digt. Die Be­für­wor­ter sehen im Kauen von Kau­gum­mi nur Vor­tei­le. Das Ge­biss wird ge­rei­nigt, die Spei­chel­bil­dung wird an­ge­regt und das Zahn­bett wird mas­siert. Der größ­te Nach­teil des Kau­gum­mis liegt im hohen Zu­cker­an­teil, es gibt heute je­doch schon viele Mar­ken ohne Zu­cker.



Leh­rer ver­bie­ten das Kau­gum­mi­kau­en im Un­ter­richt aus ver­schie­de­nen Grün­den. Zum einen stört laut­star­kes Schmat­zen, Bla­sen bil­den, Faden zie­hen oder Spie­len mit dem Kau­gum­mi so­wohl die Leh­rer, als auch die Mit­schü­ler. Auf der an­de­ren Seite ist die Ver­su­chung zu groß, den Kau­gum­mi unter dem Tisch oder der Bank ver­schwin­den zu las­sen, wenn die Kau­lust nicht mehr da ist. Aber selbst beim lei­sen Kauen bleibt das Pro­blem der Ent­sor­gung, ab­ge­se­hen davon, dass ein Kauer in sei­ner Aus­spra­che be­hin­dert ist und nicht sehr vor­teil­haft aus­sieht.



Un­ter­schrift der Er­zie­hungs­be­rech­tig­ten
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