Unter dem Namen „Gott" verstehe ich eine Substanz, die unendlich, unabhängig, allwissend und allmächtig ist und von der ich selbst geschaffen bin ebenso wie alles andere Existierende […]. Dies alles ist nun in der Tat so vorzüglich, dass mir dessen Abstammung aus mir allein umso weniger möglich erscheint, je sorgfältiger ich es betrachte. [...]
Denn: Zwar habe ich eine Vorstellung von Substanz, eben weil ich ja selbst Substanz bin; dennoch wäre das deshalb noch nicht die Vorstellung einer unendlichen Substanz, da ich endlich bin; es sei denn, sie rührte von einer Substanz her, die in Wahrheit unendlich ist.
Bleibt [...] zu untersuchen, wie ich jene Vorstellung von Gott erhalten habe. Denn weder habe ich sie aus den Sinnen geschöpft, noch ist sie mir jemals wider Erwarten gekommen […]; noch auch habe ich sie mir ausgedacht, denn ich kann ganz und gar nichts von ihr wegnehmen und ihr auch nichts hinzufügen. Daher bleibt nur übrig, dass sie mir angeboren ist [ideae innatae, hier wird der lateinische Ausdruck eingefügt, M.H.], ebenso wie mir auch die Vorstellung von mir selbst angeboren ist. (...]
Es ist auch gar nicht zu verwundern, dass Gott mir, als er mich schuf, diese Vorstellung eingepflanzt hat, […] [denn da] Gott mich geschaffen hat, ist es ganz glaubhaft, dass ich gewissermaßen nach seinem Bilde und seinem Gleichnis geschaffen bin. [.…] Die ganze Kraft dieses Beweises liegt in der Erkenntnis, dass ich selbst mit der Natur, die mir eigentümlich ist, - nämlich im Besitze einer Vorstellung Gottes - unmöglich existieren könnte, wenn nicht auch Gott wirklich existierte, derselbe Gott, sage ich, dessen Vorstellung in mir ist, d. h. der alle die Vollkommenheiten besitzt, die ich zwar nicht begreifen, aber doch gewissermaßen mit den Gedanken berühren kann.
Unter dem Namen „Gott" verstehe ich eine Substanz, die unendlich, unabhängig, allwissend und allmächtig ist und von der ich selbst geschaffen bin ebenso wie alles andere Existierende […]. Dies alles ist nun in der Tat so vorzüglich, dass mir dessen Abstammung aus mir allein umso weniger möglich erscheint, je sorgfältiger ich es betrachte. [...]
Denn: Zwar habe ich eine Vorstellung von Substanz, eben weil ich ja selbst Substanz bin; dennoch wäre das deshalb noch nicht die Vorstellung einer unendlichen Substanz, da ich endlich bin; es sei denn, sie rührte von einer Substanz her, die in Wahrheit unendlich ist.
Bleibt [...] zu untersuchen, wie ich jene Vorstellung von Gott erhalten habe. Denn weder habe ich sie aus den Sinnen geschöpft, noch ist sie mir jemals wider Erwarten gekommen […]; noch auch habe ich sie mir ausgedacht, denn ich kann ganz und gar nichts von ihr wegnehmen und ihr auch nichts hinzufügen. Daher bleibt nur übrig, dass sie mir angeboren ist [ideae innatae, hier wird der lateinische Ausdruck eingefügt, M.H.], ebenso wie mir auch die Vorstellung von mir selbst angeboren ist. (...]
Es ist auch gar nicht zu verwundern, dass Gott mir, als er mich schuf, diese Vorstellung eingepflanzt hat, […] [denn da] Gott mich geschaffen hat, ist es ganz glaubhaft, dass ich gewissermaßen nach seinem Bilde und seinem Gleichnis geschaffen bin. [.…] Die ganze Kraft dieses Beweises liegt in der Erkenntnis, dass ich selbst mit der Natur, die mir eigentümlich ist, - nämlich im Besitze einer Vorstellung Gottes - unmöglich existieren könnte, wenn nicht auch Gott wirklich existierte, derselbe Gott, sage ich, dessen Vorstellung in mir ist, d. h. der alle die Vollkommenheiten besitzt, die ich zwar nicht begreifen, aber doch gewissermaßen mit den Gedanken berühren kann.
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René Descartes: 1596-1650.
In seinem Hauptwerkt "Meditationen" legt der französische Philosoph und Mathematiker René Descartes unter anderem drei Gottesbeweise vor. Der berühmteste und wichtigste beruht auf der hier dargestellten Idee. Der Text ist ein Auszug aus: Meditationen über die Grundlagen der Philosophie (1641)
...gibt es gute Einführungen auf Youtube. Der rechte QR-code führt euch zu einer.
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