• Leben im alten Griechenland
  • anonym
  • 20.05.2025
  • Geschichte
  • 5, 6
Um die Lizenzinformationen zu sehen, klicken Sie bitte den gewünschten Inhalt an.

Die Polis

1
🏛️ Was war eine Polis?
Eine Polis war im an­ti­ken Grie­chen­land eine Stadt mit ei­ge­nem Um­land, die wie ein klei­ner ei­ge­ner Staat funk­ti­o­nier­te. Es gab viele ver­schie­de­ne Pol­eis, zum Bei­spiel Athen, Spar­ta, Ko­rinth oder Del­phi.

Merk­ma­le einer Polis:
-  Sie hatte eine ei­ge­ne Re­gie­rung, ei­ge­ne Ge­set­ze und ein ei­ge­nes Heer.
-  Das Zen­trum war meist die Stadt mit dem Markt­platz (Agora) und einer Burg­an­la­ge
auf einem Hügel (Akro­po­lis).
-  Zur Polis ge­hör­ten auch Dör­fer und Fel­der im Um­land.
-  Die Ein­woh­ner waren oft stolz auf ihre Polis – sie fühl­ten sich eher als „Athe­ner“ oder
„Spar­ta­ner“ statt als „Grie­chen“.

Wer lebte in der Polis?
-  Voll­bür­ger: freie Män­ner, die Land be­sa­ßen – sie durf­ten mit­be­stim­men.
-  Frau­en, Skla­ven und Frem­de (Met­öken): Sie durf­ten nicht wäh­len oder po­li­ti­sche
Ämter über­neh­men.

Be­völ­ke­rung:
Die Be­völ­ke­rung im alten Grie­chen­land be­stand zum Groß­teil aus Bau­ern. Sie bau­ten Ge­trei­de, Oli­ven, Wein und Ge­mü­se an und hiel­ten Tiere wie Zie­gen und Scha­fe. Mit ihrer Ar­beit ver­sorg­ten sie die Polis mit Nah­rung und waren für das täg­li­che Leben sehr wich­tig. Oft leb­ten sie au­ßer­halb der Stadt­mau­er auf dem Land.

Han­del:
Ob­wohl jede Polis po­li­tisch un­ab­hän­gig war und ei­ge­ne Ge­set­ze hatte, trie­ben die grie­chi­schen Stadt­staa­ten viel Han­del mit­ein­an­der. Sie tausch­ten Waren wie Ke­ra­mik, Wein, Öl, Me­tal­le und Ge­trei­de aus. Auch mit an­de­ren Völ­kern rund um das Mit­tel­meer han­del­ten sie und grün­de­ten sogar Ko­lo­nien in an­de­ren Re­gi­o­nen, um den Han­del zu er­leich­tern.
2
Nenne drei Merk­ma­le einer Polis!
3
Zähle drei Pol­eis auf!
4
Nenne Nah­rungs­mit­tel, wel­che da­mals kon­su­miert wur­den!
5
Er­klä­re, wie die grie­chi­schen Stadt­staa­ten trotz ihrer Un­ab­hän­gig­keit mit­ein­an­der ver­bun­den waren.

Die Ge­sell­schaft im an­ti­ken Athen

Lies nun fol­gen­den Text!



Die Ge­sell­schaft im an­ti­ken Athen war in ver­schie­de­ne so­zi­a­le Grup­pen un­ter­teilt, die je­weils un­ter­schied­li­che Rech­te, Pflich­ten und Stel­lun­gen hat­ten. An der Spit­ze der Ge­sell­schaft stan­den die Voll­bür­ger, Män­ner über 18 Jah­ren, die das Bür­ger­recht be­sa­ßen. Diese Män­ner hat­ten be­son­de­re Pri­vi­le­gi­en und Ver­ant­wort­lich­kei­ten. Sie waren die ein­zi­gen, die wäh­len gehen, po­li­ti­sche Ämter be­set­zen, po­li­ti­sche Ent­schei­dun­gen tref­fen und Land be­sit­zen durf­ten. Al­ler­dings tru­gen sie auch die Ver­pflich­tun­gen, Steu­ern zu zah­len und im Mi­li­tär Dienst zu leis­ten. In die­ser Zeit hat­ten Frau­en und Kin­der wenig Rech­te und wur­den von ihren Vä­tern oder Ehe­män­nern kon­trol­liert, was als Vor­mund­schaft be­kannt war.



Eine wei­te­re Grup­pe waren die Met­öken, Grie­chen aus an­de­ren Pol­eis, die in Athen leb­ten. Sie hat­ten zwar einen fes­ten Wohn­sitz in der Stadt, aber sie be­sa­ßen nicht das Bür­ger­recht und hat­ten daher nicht die glei­chen Rech­te wie die Voll­bür­ger. Met­öken durf­ten kei­nen Grund­be­sitz haben, konn­ten nicht an der po­li­ti­schen Arena teil­neh­men und muss­ten sich vor Ge­richt von einem Voll­bür­ger ver­tre­ten las­sen. Ob­wohl sie be­son­de­re Ein­schrän­kun­gen hat­ten, tru­gen sie den­noch zur Wirt­schaft bei, indem sie Be­ru­fe als Kauf­leu­te, Hand­wer­ker, Ärzte oder Ar­chi­tek­ten aus­üb­ten.



Am un­te­ren Ende der Ge­sell­schafts­py­ra­mi­de stan­den die Skla­ven, die un­ge­fähr ein Drit­tel der Ge­samt­be­völ­ke­rung aus­mach­ten. Skla­ven hat­ten kei­ner­lei Rech­te und waren das Ei­gen­tum an­de­rer Men­schen. Das be­deu­te­te, dass an­de­re Men­schen über ihr Schick­sal ent­schie­den. Sie ver­rich­te­ten ver­schie­de­ne Ar­bei­ten, wie auf dem Feld ar­bei­ten, im Berg­werk tätig sein, hand­werk­li­che Auf­ga­ben er­fül­len oder im Haus­halt als Die­ner agie­ren. Die Skla­ve­rei konn­te auf ver­schie­de­ne Wei­sen ent­ste­hen, ent­we­der durch Kriegs­ge­fan­gen­schaft oder als Folge von Schul­den.



Ins­ge­samt bil­de­te die Ge­sell­schaft im an­ti­ken Athen eine kom­ple­xe Struk­tur, in der die Voll­bür­ger an der Spit­ze stan­den, Met­öken eine be­son­de­re Po­si­ti­on in­ne­hat­ten und Skla­ven am un­te­ren Ende der Hier­ar­chie stan­den. Diese so­zi­a­len Grup­pen tru­gen alle auf ihre ei­ge­ne Art zur Funk­ti­on und Ent­wick­lung der grie­chi­schen Pol­eis bei.

6
Zeich­ne nun eine Ge­sell­schafts­py­ra­mi­de auf!
7
Nun wird ein Rol­len­spiel ge­macht:

Auf der Insel Thera herrscht eine schwe­re Hun­gers­not. Seit Mo­na­ten reg­net es kaum, die Fel­der sind tro­cken, die Ern­ten schlecht. Die Be­völ­ke­rung lei­det Hun­ger.
Im Rat der Bür­ger gibt es ein Ge­rücht: Jede Fa­mi­lie soll ein Mit­glied ent­sen­den, das die Insel ver­lässt, um an­ders­wo Nah­rung zu su­chen oder eine neue Ko­lo­nie zu grün­den.
Doch nicht jede Fa­mi­lie ist be­reit dazu.
Heute ver­sam­melt sich der Rat, um ge­mein­sam zu ent­schei­den, wie wei­ter vor­zu­ge­hen ist.

Bil­det nun 4er Grup­pe und war­tet auf An­wei­sun­gen der Lehr­per­son!
8
Hät­test du gerne im an­ti­ken Athen ge­lebt? Samm­le Grün­de dafür oder da­ge­gen. No­tie­re dir diese Grün­de auf den nach­fol­gen­den Zei­len und dis­ku­tie­re dann mit dei­nem Sitz­nach­bar. Hal­tet ihr die an­ti­ke grie­chi­sche Ge­sell­schaft für eine un­glei­che Ge­sell­schaft? Ent­deckt ihr Ähn­lich­kei­ten zur ägyp­ti­schen Ge­sell­schaft?
9
Kre­a­ti­ve Auf­ga­ben: Male oder skiz­zie­re eine Polis mit fol­gen­den Tei­len (be­schrif­te sie):
-  Akro­po­lis
-  Stadt­mau­er
- Fel­der und Dör­fer im Um­land
x