Die Leistungskontrolle besteht aus drei Aufgaben.
Zuerst sollen die Schüler*innen die im Lernmaterial behandelten Ereignisse der deutschen Außenpolitik reproduzieren und den passenden Daten zuordnen (AFB I, Nenne
). Hierbei können 6 Punkte erreicht werden, da 6 Ereignisse zuzuordnen sind.
Bei Aufgabe 2 steht die Arbeit mit einer Textquelle im Vordergrund. Als Textquelle wurde die Rede Hitlers vor dem deutschen Reichstag zum Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 ausgewählt. Die Schüler*innen sollen die Quelle analysieren, indem sie die dazugehörige Tabelle ausfüllen (AFB II, analysiere
). Diese Tabelle soll ihnen eine Hilfestellung bei der Textquellenanalyse sein. Bei dieser Aufgabe können maximal 9 Punkte erreicht werden.
Bei Aufgabe 3 sollen die Schüler*innen beurteilen, inwiefern die Textquelle repräsentativ für Hitlers Inszenierung seiner eigenen Außenpolitik ist und dies mit passenden Stellen aus der Quelle belegen (AFB III, beurteile
). Diese Aufgabe verlangt ein Verständnis der Ambivalenz von Hitlers Außenpolitik und seiner Darstellung dieser gegenüber der (deutschen) Bevölkerung. In der Texquelle findet sich eine Vielzahl an Indizien dafür, dass die jene beispielhaft für Hitlers außenpolititische Rhetorik ist. Die Sschüler*innen sollen drei Aspekte und die dazugehörigen Textstellen beschreiben. Es können so maximal 6 Punkte erreicht werden.
Insgesamt sind maximal 21 Punkte zu erreichen.
Textquelle Q1 | |
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Redner | |
Entstehungszeitpunkt | |
Anlass | |
Quellenart | |
historischer Kontext | |
Absicht (Intention) des Redners | |
Hitlers Rede zum 1. September 1939 vor dem deutschen Reichstag
Abgeordnete, Männer des Deutschen Reichstags! Seit Monaten leiden wir alle unter der Qual eines Problems, das uns einst das Versailler Diktat beschert hat und das nunmehr in seiner Ausartung und Entartung unerträglich geworden war. Danzig war und ist eine deutsche Stadt. […]
Sie kennen die Vorschläge, die ich über die Notwendigkeit der Wiederherstellung der deutschen Souveränität über die deutschen Reichsgebiete machte, die endlosen Versuche, die ich zu einer friedlichen Verständigung über das Problem Österreich unternahm und später über das Problem Sudetenland, Böhmen und Mähren. Es war alles vergeblich. Eines aber ist unmöglich zu verlangen, daß ein unerträglicher Zustand auf dem Weg friedlicher Revision bereinigt wird, und die friedliche Revision konsequent zu verweigern. […]
Meine Friedensliebe […] soll man nicht mit Schwäche oder gar mit Feigheit verwechseln!
Ich habe daher gestern Abend der britischen Regierung mitgeteilt, daß ich unter diesen Umständen auf seiten der polnischen Regierung keine Geneigtheit mehr finden kann, mit uns in ein wirklich ernstes Gespräch einzutreten. […]
Ich habe mich daher nun entschlossen, mit Polen in der gleichen Sprache zu reden, die Polen seit Monaten uns gegenüber anwendet.
Wenn nun Staatsmänner im Westen erklären, daß dies ihre Interessen berühre, so kann ich eine solche Erklärung nur bedauern. Sie kann mich aber nicht eine Sekunde in der Erfüllung meiner Pflicht wankend machen.
Ich habe es feierlich versichert und wiederhole es, daß wir von diesen Weststaaten nichts fordern und nie etwas fordern werden. Ich habe versichert, daß die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland eine endgültige ist. Ich habe England immer wieder eine Freundschaft und, wenn notwendig, das engste Zusammengehen angeboten. Aber Liebe kann nicht nur von einer Seite geboten werden, sie muß von der anderen ihre Erwiderung finden. Deutschland hat keine Interessen im Westen. Unser Westwall ist zugleich für alle Zeiten die Grenze des Reiches. Wir haben auch keinerlei Ziel für die Zukunft und diese Einstellung des Reiches wird sich nicht mehr ändern. […]
Polen hat nun heute Nacht zum erstenmal auf unserem eigenen Territorium auch durch reguläre Soldaten geschossen.
Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen!
Abgeordnete, Männer des Deutschen Reichstags! Seit Monaten leiden wir alle unter der Qual eines Problems, das uns einst das Versailler Diktat beschert hat und das nunmehr in seiner Ausartung und Entartung unerträglich geworden war. Danzig war und ist eine deutsche Stadt. […]
Sie kennen die Vorschläge, die ich über die Notwendigkeit der Wiederherstellung der deutschen Souveränität über die deutschen Reichsgebiete machte, die endlosen Versuche, die ich zu einer friedlichen Verständigung über das Problem Österreich unternahm und später über das Problem Sudetenland, Böhmen und Mähren. Es war alles vergeblich. Eines aber ist unmöglich zu verlangen, daß ein unerträglicher Zustand auf dem Weg friedlicher Revision bereinigt wird, und die friedliche Revision konsequent zu verweigern. […]
Meine Friedensliebe […] soll man nicht mit Schwäche oder gar mit Feigheit verwechseln!
Ich habe daher gestern Abend der britischen Regierung mitgeteilt, daß ich unter diesen Umständen auf seiten der polnischen Regierung keine Geneigtheit mehr finden kann, mit uns in ein wirklich ernstes Gespräch einzutreten. […]
Ich habe mich daher nun entschlossen, mit Polen in der gleichen Sprache zu reden, die Polen seit Monaten uns gegenüber anwendet.
Wenn nun Staatsmänner im Westen erklären, daß dies ihre Interessen berühre, so kann ich eine solche Erklärung nur bedauern. Sie kann mich aber nicht eine Sekunde in der Erfüllung meiner Pflicht wankend machen.
Ich habe es feierlich versichert und wiederhole es, daß wir von diesen Weststaaten nichts fordern und nie etwas fordern werden. Ich habe versichert, daß die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland eine endgültige ist. Ich habe England immer wieder eine Freundschaft und, wenn notwendig, das engste Zusammengehen angeboten. Aber Liebe kann nicht nur von einer Seite geboten werden, sie muß von der anderen ihre Erwiderung finden. Deutschland hat keine Interessen im Westen. Unser Westwall ist zugleich für alle Zeiten die Grenze des Reiches. Wir haben auch keinerlei Ziel für die Zukunft und diese Einstellung des Reiches wird sich nicht mehr ändern. […]
Polen hat nun heute Nacht zum erstenmal auf unserem eigenen Territorium auch durch reguläre Soldaten geschossen.
Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen!
Hitlers Rede zum 1. September 1939 vor dem deutschen Reichstag
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50
AnschlussÖsterreichs
Textquelle Q1 | |
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Redner | Adolf Hitler |
Entstehungszeitpunkt | 1.September 1939 |
Anlass | Beginn des 2. Weltkriegs (scheinbarer |
Quellenart | (politische) Rede |
Historischer Kontext | -Hitler hat einen Angriff Polens inszeniert. |
Absicht (Intention) des Redners | - Hitler möchte nicht als Angreifer Polens gelten. |
Ja ist beispielhaft, da
-> unterschiedliche Lösungen möglich -> Gründe (3 P.) + Textstellen (3 P.)
- friedliche Lösungen immer angestrebt (Zeile 9-17)
- Krieg als letztes Mittel (Bsp. Z. 23-25)
- Ungerechtigkeit Versailles (Bsp. Z. 4: Versailler Diktat
)
- Agression geht von Nachbarn aus (Bsp. Z. 48-53)
- bewusst falsche Zusicherungen gemacht (Bsp. Z. 42-48: Westwall)
- Ziel des Lebensraums im Osten (Bsp. Z. 7-8)
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