• Machtblöcke der Welt nach 1945
  • anonym
  • 04.05.2025
  • Geschichte
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M1: Macht­blö­cke in der Welt nach 1945

Die so­wje­ti­sche Ex­pan­si­on



Schon bald nach dem Ende des Zwei­ten Welt­kriegs kam es zu immer stär­ke­ren Span­nun­gen zwi­schen den sieg­rei­chen Groß­mäch­ten: der UdSSR auf der einen Seite und den west­li­chen Al­li­ier­ten, be­son­ders den USA, auf der an­de­ren. Der Grund war das immer un­ver­hüll­te­re Macht-​ und Aus­deh­nungs­stre­ben der So­wjet­uni­on unter Sta­lin, dem sich die West­mäch­te schließ­lich ent­ge­gen­stell­ten.

Nach der Nie­der­la­ge der deut­schen Wehr­macht waren die so­wje­ti­schen Ar­meen bis über die Elbe-​Saale-​Donau Linie vor­ge­drun­gen. Die rus­si­schen Be­sat­zun­gen setz­ten in Bul­ga­ri­en, Ru­mä­ni­en, Polen und Un­garn kom­mu­nis­ti­sche Re­gie­run­gen ein, die von der So­wjet­uni­on völ­lig ab­hän­gig waren. De­mo­kra­ti­sche Par­tei­en wur­den ge­zwun­gen, mit den Kom­mu­nis­ten zu­sam­men­zu­ge­hen, un­lieb­sa­me Po­li­ti­ker ver­haf­tet oder um­ge­bracht. Auch in der so­wje­tisch be­setz­ten Zone Deutsch­lands, der spä­te­ren DDR, voll­zog sich diese Ent­wick­lung, und in der Tsche­cho­slo­wa­kei be­wirk­te ein kom­mu­nis­ti­scher Staats­streich das glei­che. Le­dig­lich Ju­go­sla­wi­en unter der Füh­rung sei­nes Staats­prä­si­den­ten Tito konn­te einen ei­ge­nen, national-​kommunistischen Kurs - un­ab­hän­gig von Sta­lin steu­ern.



Es ent­stand ein Gür­tel ab­hän­gi­ger Sa­tel­li­ten­staa­ten, der
ein rus­si­sches Vor­feld ge­gen­über dem Wes­ten bil­de­te.

Der Ei­ser­ne Vor­hang



So bahn­te sich be­reits 1945 die Spal­tung Eu­ro­pas in eine west­li­che und eine öst­li­che Hälfe an. Ent­ge­gen frü­he­ren Zu­sa­gen wur­den die West­mäch­te von allem Ein­fluss auf so­wje­tisch be­setz­te Ge­bie­te aus­ge­schlos­sen. Der ehe­ma­li­ge Pre­mier­mi­nis­ter Chur­chill ver­glich daher 1946 die West­gren­ze des so­wje­ti­schen Ein­fluss­be­rei­ches mit einem Ei­ser­nen Vor­hang, hin­ter dem die Völ­ker ihre Selbst­stän­dig­keit und jede Mög­lich­keit einer de­mo­kra­ti­schen Ver­fas­sung zu­neh­mend ein­büß­ten.

Die Po­li­tik der Ein­däm­mung durch die USA



Bei den West­mäch­ten war man be­trof­fen, dass in den ost­eu­ro­päi­schen Staa­ten keine De­mo­kra­tien, son­dern Dik­ta­tu­ren ent­stan­den. Zudem war es Be­sorg­nis er­re­gend, dass die So­wjets nach wei­te­ren Ein­fluss­zo­nen streb­ten: in Grie­chen­land, wo bald ein Bür­ger­krieg aus­brach, in der Tür­kei, die die Dar­da­nel­len (Meer­enge) für rus­si­sche Kriegs­schif­fe öff­nen soll­te, oder im Iran mit sei­nen rei­chen Erd­öl­vor­kom­men.

An­ge­sichts die­ser Be­dro­hun­gen ent­schloss sich die USA zu Ge­gen­maß­nah­men. Der ame­ri­ka­ni­sche Prä­si­dent Tru­man ver­kün­de­te im März 1947 die Be­reit­schaft der USA, den noch frei­en Völ­kern bei­zu­ste­hen. Sein Mi­nis­ter Mar­shall ent­warf ein wirt­schaft­li­ches Hilfs­pro­gramm für ganz Eu­ro­pa, den Marshall-​Plan.

Von nun an ver­such­ten beide Sei­ten, durch wirt­schaft­li­chen Druck und mi­li­tä­ri­sche Ein­schüch­te­rung zum Ziele zu kom­men. Di­rek­te Waf­fen­ge­walt wurde ver­mie­den. Für diese Tak­tik kam bald die Be­zeich­nung Kal­ter Krieg auf.

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