Merkantilismus
Merkantilismus bezeichnet eine Wirtschaftspolitik, in der die Wirtschaft eines Staates hauptsächlich durch den Staat selbst geregelt wurde. Das Ziel dieser Wirtschaftspolitik war es, die Staatseinnahmen zu erhöhen
Merkantilismus und Ludwig XIV.
Auch wenn man den Merkantilismus schon länger kannte, fand er seinen Aufschwung in der Zeit des Absolutismus, vor allem während der Regierungszeit von Ludwig XIV.
Um das prunkvolle Leben des Herrschers sowie die hohen Kosten für das Heer weiterhin finanzieren zu können, mussten die Einnahmen des Staates gesteigert werden. Da der Finanzminister Jean-Baptiste Colbert das System des Merkantilismus weiterentwickelte, spricht man auch oft vom "Colbertismus".
Ausbau der Wirtschaft
Zunächst wurde die Infrastruktur im eigenen Land ausgebaut um den Handel damit zu fördern. Darüber hinaus wurde die Handelsflotte ausgebaut und Maße und Gewichte vereinheitlicht. Außerdem kam es zum vermehrten Bau von Manufakturen. Diese waren wirtschaftlichen Betriebe, welche zwischen dem traditionellen Handwerk und einer modernen Fabrik standen. Dort wurden aus importierten Rohstoffe hochwertige Fertigwaren produziert. Ein wichtiger Baustein im Merkantilismus.
Schutzzölle
Es war nämlich gewünscht, dass alles was in Frankreich hergestellt wurde mit eigenen Rohstoffen hergestellt wurde. So blieb das Geld stets im eigenen Land. Die Einfuhr von Waren und Rohstoffen aus anderen Ländern war durch Schutzzölle nun sehr teuer bzw. wurde teilweise ganz verboten. Lediglich Rohstoffe, die es weder in Frankreich noch in seinen Kolonien gab, waren frei von Schutzzöllen.
Import billiger Rohstoffe, Export teurer Fertigwaren
Da Frankreich viele Kolonien besaß, konnten sie auf eine Vielzahl von Rohstoffen zurückgreifen, welche sich billig importieren ließen. Diese wurden dann in den oben genannten Manufakturen zu hochwertigen Fertigwaren weiterverarbeitet und in das Ausland exportiert. Dadurch kam es zu einem stetigen Zuwachs in den Staatskassen Frankreichs.
"Der Merkantilismus verschaffte Frankreich eine kurzfristige wirtschaftliche Blüte, aber er führte auch zu einer übermäßigen Zentralisierung und Bürokratisierung, die auf lange Sicht das Wirtschaftswachstum hemmten und die Grundlagen für spätere Krisen legten. Der Staatsbankrott Frankreichs im 18. Jahrhundert war ein schmerzhaftes Erbe dieses Systems, das die finanzielle Stabilität des Landes untergrub." - David Landes (Historiker)
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