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  • 09.02.2025
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Aschen­put­tel (Ge­brü­der Grimm)



Es war ein­mal ein Mäd­chen, dem war die Mut­ter ge­stor­ben. Ihre neue Stief­mut­ter hatte zwei Töch­ter mit ins Haus ge­bracht und sie waren alle sehr ge­mein zu ihr. Sie muss­te den gan­zen Tag schwer ar­bei­ten, früh auf­ste­hen, Was­ser tra­gen, Feuer ma­chen, ko­chen und wa­schen. Abends, wenn sie müde war, muss­te sie sich neben den Herd in die Asche legen. Und weil sie darum immer stau­big und schmut­zig war, nann­ten sie es Aschen­put­tel.



Es begab sich, daß der König ein gro­ßes Fest ver­an­stal­te­te, auf dem sich der Prinz eine Ge­mah­lin aus­su­chen soll­te. Aschen­put­tel bat die Stief­mut­ter, sie möch­te ihm er­lau­ben hin­zu­ge­hen. „Aschen­put­tel,“ ant­wor­te­te die Stief­mut­ter, „du bist voll Staub und Schmutz und willst zum Fest? Du darfst nicht mit, denn du hast keine präch­ti­gen Klei­der.“ Dar­auf eilte sie mit ihren stol­zen Töch­tern fort.



Aschen­put­tel ging zum Grab ihrer Mut­ter und wein­te bis die Trä­nen dar­auf her­nie­der­fie­len. Als sie die Augen wie­der öff­ne­te, trug sie plötz­lich ein präch­ti­ges Kleid und gol­de­ne Schu­he.



So ging es zum Fest und der Prinz tanz­te mit ihr. Als es Abend war, woll­te Aschen­put­tel fort, der Prinz woll­te sie be­glei­ten, aber sie ent­sprang ihm so ge­schwind, daß er nicht fol­gen konn­te. Auf der Trep­pe ver­lor sie einen ihrer Schu­he. Der Prinz fand den Schuh und sprach: „Keine an­de­re soll meine Ge­mah­lin wer­den, als die, an deren Fuß die­ser gol­de­ne Schuh paßt.“ Und er ließ im gan­zen Kö­nig­reich nach dem Mäd­chen su­chen, der der Schuh pass­te.



Als er zu ihrem Hause kam, da pass­te der Schuh wie an­ge­gos­sen. Und als Aschen­put­tel sich in die Höhe rich­te­te und dem Prin­zen ins Ge­sicht sah, da er­kann­te er sie.



Und sie leb­ten glück­lich alle Tage.



Jacob und Wil­helm Grimm - Kinder-​ und Haus­mär­chen

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Lies das Mär­chen Aschen­put­tel von den Ge­brü­dern Grimm sorg­fäl­tig durch.
  • Ar­bei­te die Merk­ma­le des Mär­chens her­aus und mar­kie­re sie farb­lich (Die Merk­ma­le von Mär­chen kannst du dir auch in dei­nem Buch auf Seite 103 wie­der ins Ge­dächt­nis rufen!). Schrei­be an­schlie­ßend die Merk­ma­le in dein Schul­übungs­heft auf!
  • Part­ner­ar­beit: Ver­gleicht eure Er­geb­nis­se und no­tiert Merk­ma­le, wel­che ihr ver­ges­sen habt!
Hin­weis:

Bei falsch her­aus­ge­ar­bei­te­ten Merk­ma­len oder Ver­ständ­nis­pro­ble­men könnt ihr euch ge­gen­sei­tig kor­ri­gie­ren und Feed­back geben. So stärkt und si­chert ihr euer Ver­ständ­nis.

Lö­sung: Ma­gi­sche Ele­men­te: der gol­de­ne Schuh



Kla­rer Ge­gen­satz zwi­schen Gut und Böse: Aschen­put­tel ist die Gute (sie wird vom Prin­zen er­kannt und ge­liebt), wäh­rend die Stief­mut­ter und die Stief­schwes­tern die Bösen sind (auch wenn sie hier nicht di­rekt er­wähnt wer­den, ist ihre Rolle klar).



Das Happy End: Das Mär­chen endet mit der klas­si­schen Wen­dung: „Und sie leb­ten glück­lich alle Tage.“



Mär­chen­haf­te Spra­che: es war ein­mal, „sie leb­ten glück­lich alle Tage“



Am An­fang gab es ein Hin­der­nis: Aschen­put­tel durf­te nicht zur Feier gehen, weil sie keine präch­ti­gen Klei­der hatte und schmut­zig war



Ver­ben: Ver­ben sind in Prä­ter­itum ge­schrie­ben

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