1. Indikation für das Mörsern: Schluckbeschwerden (Dysphagie), Sondenernährung. Das Mörsern sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn andere Darreichungsformen wie z. B. Tropfen, Lösungen, Säfte, Brausetabletten, Pflaster, Sublingualsprays oder Zäpfchen, nicht zur Verfügung stehen.
2. Welche Tabletten dürfen nicht gemörsert werden?
* Magensaftresistente Tabletten: Diese Tabletten haben einen Überzug (Coating). Dieser löst sich erst im Dünndarm auf. Das Coating ist notwendig, weil der säurelabile Wirkstoff von der Magensäure (pH-Wert: 1) zerstört werden würde und somit unwirksam wäre.
Beispiele für magensaftresistente Tabletten: Bromelain POS, XONVEA 10 Mg/10 Mg, Pantorc 40 Mg, Ichthraletten 200 Mg, Ass Stada 100 Mg, Hemolax 5 Mg, OMEP MUT 40 Mg, ASS STADA 100 Mg, Karazym, Wobe-Mucos
* Retardpräparate: Dies sind z. B. Kapseln, aus denen der Wirkstoff über mehrere Stunden freigesetzt wird. Dieser Effekt wird durch das Mörsern zerstört.
Saure Pharmaka
Basische
Pharmaka
Aminofusin
Kaliumcanrenoat
Dobutrex
Omeprazol
Miazolam
Teophyllin
Orciprenalin
Thiopental
Nifedipin
Metohexital
Noradrenalin
Cefotaxin
Fluconazol
Azetazolamid
Ciprofloxacin
Natriumbicarbonat
Fentanyl
Pheytoin
Ambroxol
Vancomycin
4. Verdünnung gemörserter Medikamente
· Verwendung von stillem Wasser mit geringem Elektrolytgehalt
· Verwendung von eingedicktem Wasser
· Tee, Orangensaft und Joghurt meiden.
5. Verabreichung über Sonden
· Medikamente NICHT zusammen mit Sondennahrung verabreichen, sondern separat, im Bolus. So ist die optimale Bioverfügbarkeit gewährleistet.
· Sonde vor- und nach Medikamentengabe mit 15 – 30 ml Wasser spülen. Bei Kindern reichen 5 – 10 ml
· Jedes Medikament einzeln verabreichen, da es sonst zu unerwünschten Interaktionen kommen kann. Die Sonde ist immer zwischen durch mit Wasser zu spülen
· „Zwingend nüchtern“ bedeutet, dass der Patient zwei Stunden vor der Medikamentengabe keine Nahrung erhalten hat. Nach der Medikamentengabe muss eine Stunde gewartet werden, bis Nahrung gegeben wird
· Ernährungssonden können verstopfen. Nasogastrale Sonden haben einen kleineren Durchmesser als PEG-Sonden und verstopfen deshalb leichter
Verstopfte Sonden können mit Kohlensäurehaltigem Mineralwasser gespült werden
Auf ärztliche Anordnung können verstopfte Sonden mit in Natriumbikarbonat 8,4 % aufgelösten Pankreasenzymen gespült werden. Diese Lösung sollte einige Zeit einwirken.
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