• MÖRSERN UND MEDIKAMENTE RICHTIG MISCHEN
  • Dr.Bignion
  • 21.02.2025
  • Berufsschulabschluss
  • Biologie, Gesundheitswesen, Pflege
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1.     In­di­ka­ti­on für das Mör­sern: Schluck­be­schwer­den (Dys­pha­gie), Son­den­er­näh­rung. Das Mör­sern soll­te nur in Be­tracht ge­zo­gen wer­den, wenn an­de­re Dar­rei­chungs­for­men wie z. B. Trop­fen, Lö­sun­gen, Säfte, Brau­se­ta­blet­ten, Pflas­ter, Sub­lin­gu­al­sprays oder Zäpf­chen, nicht zur Ver­fü­gung ste­hen.



2.     Wel­che Ta­blet­ten dür­fen nicht ge­mör­sert wer­den?

* Ma­gen­saft­re­sis­ten­te Ta­blet­ten: Diese Ta­blet­ten haben einen Über­zug (Coa­ting). Die­ser löst sich erst im Dünn­darm auf. Das Coa­ting ist not­wen­dig, weil der säu­re­la­bi­le Wirk­stoff von der Ma­gen­säu­re (pH-​Wert: 1) zer­stört wer­den würde und somit un­wirk­sam wäre.

Bei­spie­le für ma­gen­saft­re­sis­ten­te Ta­blet­ten: Bro­me­lain POS, XON­VEA 10 Mg/10 Mg, Pan­torc 40 Mg, Ichthra­let­ten 200 Mg, Ass Stada 100 Mg, He­mo­lax 5 Mg, OMEP MUT 40 Mg, ASS STADA 100 Mg, Ka­ra­zym, Wobe-​Mucos

* Re­tard­prä­pa­ra­te: Dies sind z. B. Kap­seln, aus denen der Wirk­stoff über meh­re­re Stun­den frei­ge­setzt wird. Die­ser Ef­fekt wird durch das Mör­sern zer­stört.



 









Saure Phar­ma­ka

Ba­si­sche

Phar­ma­ka

Ami­no­fu­sin

Ka­li­umc­an­reno­at

Do­but­rex

Ome­pra­zol

Mi­a­zo­lam

Teo­phyl­lin

Or­ci­prena­lin

Thi­o­pen­tal

Ni­fe­di­pin

Me­to­he­xi­tal

Nor­ad­re­na­lin

Ce­fo­ta­xin

Flu­co­na­zol

Aze­ta­zo­l­amid

Ci­pro­flo­xa­cin

Na­tri­um­bi­car­bo­nat

Fen­ta­nyl

Phey­to­in

Am­br­oxol

Van­co­my­cin

4.     Ver­dün­nung ge­mör­ser­ter Me­di­ka­men­te

·      Ver­wen­dung von stil­lem Was­ser mit ge­rin­gem Elek­tro­lyt­ge­halt

·      Ver­wen­dung von ein­ge­dick­tem Was­ser

·      Tee, Oran­gen­saft und Jo­ghurt mei­den.





5.     Ver­ab­rei­chung über Son­den

·      Me­di­ka­men­te NICHT zu­sam­men mit Son­den­nah­rung ver­ab­rei­chen, son­dern se­pa­rat, im Bolus. So ist die op­ti­ma­le Bio­ver­füg­bar­keit ge­währ­leis­tet.

·      Sonde vor- und nach Me­di­ka­men­ten­ga­be mit 15 – 30 ml Was­ser spü­len. Bei Kin­dern rei­chen 5 – 10 ml

·      Jedes Me­di­ka­ment ein­zeln ver­ab­rei­chen, da es sonst zu un­er­wünsch­ten In­ter­ak­ti­o­nen kom­men kann. Die Sonde ist immer zwi­schen durch mit Was­ser zu spü­len

·      „Zwin­gend nüch­tern“ be­deu­tet, dass der Pa­ti­ent zwei Stun­den vor der Me­di­ka­men­ten­ga­be keine Nah­rung er­hal­ten hat. Nach der Me­di­ka­men­ten­ga­be muss eine Stun­de ge­war­tet wer­den, bis Nah­rung ge­ge­ben wird

·      Er­näh­rungs­son­den kön­nen ver­stop­fen. Na­so­gas­tra­le Son­den haben einen klei­ne­ren Durch­mes­ser als PEG-​Sonden und ver­stop­fen des­halb leich­ter

Ver­stopf­te Son­den kön­nen mit Koh­len­säu­re­hal­ti­gem Mi­ne­ral­was­ser ge­spült wer­den

Auf ärzt­li­che An­ord­nung kön­nen ver­stopf­te Son­den mit in Na­tri­um­bi­kar­bo­nat 8,4 % auf­ge­lös­ten Pan­kre­as­enzy­men ge­spült wer­den. Diese Lö­sung soll­te ei­ni­ge Zeit ein­wir­ken.

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