Vor der letzten Juniorwahl am HSG wurden Vertreter:innen aller Parteien, die im Bundestag sitzen, zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Auf dieser Podiumsdiskussion war auch ein Vertreter einer Partei, die in Teilen als gesichert rechtsextrem gilt.
Einige Schüler:innen haben Aussagen dieses Parteivertreters als rassistisch empfunden.
Bei der Wahl ist die Partei wieder in den Bundestag eingezogen.
Die Schüler:innenvertretung diskutiert nun, ob diese Partei bei der nächsten Podiumsdiskussion nicht mehr eingeladen werden sollte.
Wenn wir überlegen, ob etwas akzeptiert oder abgelehnt werden sollte, steckt dahinter immer ein bestimmter Wert, den wir für wichtig halten. Ein Ablehnungs- oder Akzeptanzgrund ist also nicht einfach nur eine Meinung, sondern beruht auf einer tieferliegenden Überzeugung.
Tipp: Bei Problemen findet ihr eine Auswahl an möglichen Werten vorn auf dem Lehrertisch
ethischer Wert
Ablehnungsgründe
Akzeptanzgründe
ethischer Wert
Menschenwürde
Die Partei diskriminiert andere Menschen
Der Vertreter hat ein Recht seine Meinung zu sagen
Meinungsfreiheit
Schutz der Demokratie
Respekt/Verantwortung
Einige Schülerinnen könnten sich bedroht fühlen
Die anderen Parteien werden auch eingeladen
Gleichbehandlung
Schutz der Demokratie
Ihr Rassismus gefährdet die Demokratie
Sie sind eine demokratisch gewählte Partei
Schutz der Demokratie
a) „Ich mag die Musikrichtung meiner Schwester eigentlich nicht, aber ich lasse sie ihre Lieder hören, wenn wir gemeinsam im Zimmer sind.“
b) „Ich bin selbst gläubig und finde es schön, wenn es in der Schule einen stillen Rückzugsraum für alle Religionen gibt.“
c) „Keine Ahnung, ob die Videoüberwachung in U-Bahnhöfen was bringt. Ich selbst habe nichts zu verbergen. Sollen sie doch machen!“
Fallbeispiel:
Im Biologieunterricht stellt ein Schüler immer wieder infrage, ob die Evolutionstheorie stimmen kann, weil seine religiöse Überzeugung eine andere ist. Die Lehrerin erlaubt ihm trotzdem, seine Meinung zu äußern, auch wenn sie anderer Ansicht ist.
Ablehnungsgründe
Akzeptanzgründe
Ein Urteil erfordert immer Begründungen. Bei euren Begründungen könnt ihr euch auf universelle Werte oder Prinzipien beziehen (z. B. Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung, Recht auf Diskriminierungsfreiheit).
Formulierungshilfen für die Urteilsformulierung:
Meiner Meinung nach sollte …, weil …
Ich finde, dass … nicht toleriert werden sollte, da …
Obwohl ich persönlich … ablehne, spricht folgendes für eine Toleranz: …
Ich denke, in diesem Fall überwiegen die Gründe für/gegen eine Toleranz, weil …
„Wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet – und mit ihnen die Toleranz.“
Popper warnt davor, dass …
Wenn man auch intolerante Meinungen toleriert, dann …
Das Paradoxon besteht darin, dass …
Popper meint, dass eine tolerante Gesellschaft … schützen muss, auch wenn …
Ich finde, dass … nicht toleriert werden sollte, weil …
In einer Demokratie muss … gelten. Deshalb …
Ein Beispiel dafür ist …, weil …
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