• Perspektive Deutschlands
  • anonym
  • 27.01.2022
  • Geschichte
Um die Lizenzinformationen zu sehen, klicken Sie bitte den gewünschten Inhalt an.

Die Perspektive des Deutschen Reichs vor dem Ersten Weltkrieg

In den Jahren 1870/71 herrschte der deutsch-französische Krieg, welchen die deutschen Kriegsparteien gewannen. Nach dem verlorenen Krieg musste Frankreich Elsass und große Teile Lothringens an Deutschland abgeben. Dieser Gebietsverlust schmerzte die Franzosen sehr. Frankreich fühlte sich in seiner Ehre verletzt und wollte Rache. Für Deutschland war der größte Gewinn dieses dritten Einigungskrieges jedoch nicht das neue Staatsgebiet. Nach der Beendigung des Krieges setzten die Könige und Fürsten der deutschen Länder am 18. Januar 1871 die lang ersehnte Gründung eines deutschen Nationalstaats durch. So wurde damals in Versailles das Deutsche Reich ausgerufen. Preußen war im deutschen Kaiserreich die dominierende Macht. Der preußische König wurde zum Kaiser ernannt. Berlin wurde die Hauptstadt im neuen Nationalstaat. Die Verfassung sah zwar einen gewählten Reichstag vor, dieser hatte allerdings nur begrenzte Einflussmöglichkeiten. Wichtige Entscheidungen der Außenpolitik oder über Krieg und Frieden lagen in der Hand des Kaisers und des Reichskanzlers, den der Kaiser selbst bestimmen oder entlassen konnte.

1
Fasse die wichtigsten Inhalte des Textes zusammen, um später bei der Präsentation darauf eingehen zu können.
  • In welchen Umständen entsteht das Deutsche Reich?
  • Das Deutsche Reich ist bei Kriegsausbruch 1914 noch eine sehr junge Macht. Wie alt war es damals?
  • Wer hat die Macht im Deutschen Reich ?

Politische Bündnisse

Von 1871-1914 wuchs die deutsche Bevölkerung von 41auf 68 Millionen Menschen an. Kurz vor dem Krieg war Deutschland die führende Industrienation. Zudem war es auch maßgeblich in den Bereichen Bildung, Forschung und Literatur. Doch die Nation schien damit überfordert, in so schneller Zeit zur jüngsten und stärksten Großmacht in Europa aufgestiegen zu sein.



Der Reichskanzler Bismarck fürchtete nach dem deutsch-französischen Krieg eine Rache Frankreichs und schloss Bündnisse mit Österreich-Ungarn und Russland. Als Kaiser Wilhelm II 1890 den auf Frieden bedachten Reichskanzler Bismarck entließ, kam es jedoch zu einer politischen Wende. Kaiser Wilhelm setzte auf eine ‚Politik der Stärke‘. Deutschland investierte viel Geld in den Gewinn von Kolonien in Afrika. Der Kaiser wollte das Deutsche Reich zu einem Weltreich ausbauen. Unter dem großspurigen Auftreten des Kaisers litten jedoch die politischen Verbindungen zu anderen Ländern.

Im Balkan kam es vermehrt zu Spannungen. Dies führte auch zu Unstimmigkeiten zwischen den deutschen Bündnispartnern Österreich-Ungarn und Russland. Deutschland gab im Zuge dessen sein Bündnis mit Russland auf. Die russische Regierung in St. Petersburg fühlte sich hierdurch vor den Kopf gestoßen und verbündete sich mit Frankreich. Um seine Größe und Macht zu demonstrieren, entschied Kaiser Wilhelm der II, eine Kriegsflotte zu errichten. Hiervon fühlte sich besonders Großbritannien bedroht, da dieses die Herrschaft über die Weltmeere für sich beanspruchte. Das Deutsche Reich strebte an, genau diese Vormachtstellung Großbritanniens zu brechen. Ein kostspieliges Wettrüsten zwischen Großbritannien und Deutschland begann. Als Großbritannien versuchte sich Deutschland diplomatisch anzunähern, lehnte Deutschland dies ab.  Deutschland erbaute viele Großkampfschiffe, verschuldete sich jedoch zunehmend.

2
Fasse zusammen.
  • Beschreibe die Stimmung im Deutschen Reich.
  • Welche Bündnisparteien kannst du erkennen?
  • Beschreibe Deutschlands Verhältnis zu den Großmächten Russland,
    Österreich-Ungarn, Frankreich und Großbritannien.
3
Schaue dir die geografische Lage der Länder auf einer Karte näher an.
  • Betrachte die geografische Lage der verschiedenen Verbündeten an.
  • Begründe, warum es für Deutschland besonders unangenehm war mit Russland und Frankreich gleichzeitig im Konflikt zu stehen.
  • Wie glaubst du, hat sich diese Situation für die Führung des Deutschen Reiches angefühlt?
  • Wie schätzt du das Kräfteverhältnis ein?

Der Balkan als 'Pulverfass'

4
Lies im Schulbuch (Zeitreise 2) die Seite 186.
  • Erläutere, warum der Balkan als Pulverfass bezeichnet wurde.
  • Begründe, warum die Feindschaft zwischen Österreich-Ungarn und Serbien besonders gefährlich war.
x