• Phantasieerzählung weiterschreiben
  • anonym
  • 19.02.2025
  • Deutsch
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Wei­ter­füh­rung einer Phan­ta­sie­er­zäh­lung
(vor­ge­ge­be­ner Er­zähl­an­fang)
1
Lies den un­ten­ste­hen­den Text sorg­fäl­tig durch. Schrei­be an­schlie­ßend die Ge­schich­te wei­ter. Der Text soll di­rekt an den un­ten­ste­hen­den Be­ginn an­knüp­fen.

Hin­weis:
Der un­ten­ste­hen­de Text muss in dei­ner Wei­ter­füh­rung be­rück­sich­tigt wer­den.
Zeit: 45 Mi­nu­ten

Mög­li­cher Zeit­plan:

1. Lesen des Tex­tes: 5 Mi­nu­ten

2. Ideen sam­meln (Stich­punk­te oder Brain­stor­ming): 5 Mi­nu­ten

3. Schrei­ben der Phan­ta­sie­er­zäh­lung: 30 Mi­nu­ten

4. Über­ar­bei­tung (kurz durch­le­sen, Ver­bes­se­run­gen ein­fü­gen): 5 Mi­nu­ten

Die Tür



Es war eine die­ser Näch­te, in denen der Mond selt­sam grün schim­mer­te und der Wind in den Bäu­men Ge­schich­ten flüs­ter­te, die nie­mand ver­ste­hen konn­te. Lina saß auf der Fens­ter­bank ihres klei­nen Zim­mers und starr­te hin­aus in den Wald hin­ter dem Haus. Sie hatte das Ge­fühl, dass etwas an­ders war. Es war nicht nur der selt­sa­me Glanz des Mon­des oder das leise Sum­men, das aus der Ferne zu kom­men schien – es war, als würde die Welt selbst den Atem an­hal­ten.

Plötz­lich be­merk­te sie etwas Selt­sa­mes. Di­rekt am Wald­rand, wo sonst nur alte Ei­chen stan­den, schien ein Baum zu leuch­ten. Nicht hell, son­dern in einem sanf­ten, gol­de­nen Schein, als ob er von innen her­aus glüh­te. Lina rieb sich die Augen, doch der Baum blieb dort, ein­la­dend und un­heim­lich zu­gleich.

Ein plötz­li­cher Wind­stoß ließ die Sei­ten eines alten Bu­ches auf ihrem Schreib­tisch flat­tern. Es war das Mär­chen­buch ihrer Groß­mutter, das sie an die­sem Abend ge­le­sen hatte. Eine Seite blieb offen lie­gen, und Linas Blick fiel auf eine Il­lus­tra­ti­on: ein Baum, der aus­sah wie der leuch­ten­de Baum am Wald­rand. Dar­un­ter stand ein ein­zi­ger Satz: „Wenn du suchst, was ver­lo­ren ist, folge dem Licht der alten Eiche.“

Lina zö­ger­te nicht lange. Mit klop­fen­dem Her­zen zog sie ihren Man­tel über und schlich sich aus dem Haus. Der Wald schien in die­ser Nacht le­ben­dig zu sein, und jede ihrer Be­we­gun­gen wurde von einem lei­sen Ra­scheln be­glei­tet, als ob die Bäume mit­ein­an­der flüs­ter­ten. Als sie den leuch­ten­den Baum er­reich­te, er­kann­te sie, dass in sei­nem Stamm eine Tür ein­ge­las­sen war – eine Tür, die zu war­ten schien, nur auf sie.

Li­te­ra­tur

Weiß, E.; Wirth, D. 2022. Die Phan­ta­sie­er­zäh­lung. Kap. 6: Die Phan­ta­sie­er­zäh­lung. In: Kö­nigs Un­ter­richts­ma­te­ri­a­li­en. Er­zäh­len III. Er­zäh­len nach ein­fa­chen li­te­ra­ri­schen Vor­la­gen. 6. bis 8. Jahr­gangs­stu­fe. Bange Ver­lag. Ver­füg­bar unter: https://app.meinunterricht.de/dokument/63613a260e8d1f001200a720 [Zu­griff am: 18.01.2025].

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