30. JANUAR 1933 - ADOLF HITLER IST REICHSKANZLER.
Der 1. Weltkrieg war verloren. Die Weimarer Republik ist an den Bedingungen des Versailler Vertrags gescheitert. Die Sehnsucht nach Frieden und Sicherheit war groß. Menschen gingen den Weg Hitlers und der NSDAP, bis die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten war. Doch welchen Weg ging Hitler?
1.SEPTEMBER 1939- ÜBERFALL AUF POLEN
Wonder how long the honeymoon will last?, Clifford Berryman, (The Washington Star) 1939
Fach Geschichte
Gymnasium
Klasse 9
Außenpolitik des NS- Regime
Weg in den 2. Weltkrieg
2 x 90 Minuten
3 in 1- Da das Material in drei größere Aufgabenkomplexe eingeteilt ist, können die jeweiligen Arbeitsblätter auch von einander getrennt verwendet werden.
Der erste Teil beinhaltet Wiederholung und Festigung der außenpolitischen Maßnahmen des NS- Regimes.
Der zweite Teil verbindet das Wissen über die Außenpolitik mit Textquellen.
Der dritte Teil festigt das Geschichtsbewusstsein der SuS über die Auswirkungen der Maßnahmen anhand von Karikaturen.
Das Thema Der Weg in den 2. Weltkrieg- Eine unausweichliche Katastrophe
lässt sich dem Lernbereich 2 der gymnasialen Klassenstufe 9 des sächsischen Lehrplans zuordnen. (Vgl. Lehrplan Gymnasium Geschichte Sachsen).
Dieser Lernbereich beinhaltet die Friedensordnung Europas von 1919 bis zur Gründung der Weimarer Republik. Zuvor wurden die Versuche der Zukunftsgestaltung Europas nach dem ersten Weltkrieg thematisiert. Der Querschnitt über Deutschlands Weg von der Demokratie zur Diktatur
beginnt mit der Betrachtung der Grundzüge der Weimarer Republik von 1920 bis 1928 . Die Instabilität des Demokratie wird durch die Putsch- Versuche weitergehend erläutert. Ausgehend von der Instabilität einer Staatsform können weitere Gründe für die Machtübernahme Hitlers geklärt werden. Vorangegangenes Wissen besteht bei den Schülerinnen und Schüler in der nationalsozialistische Ideologie, Propaganda, Identifikationsangebote für Jugendliche sowie Maßnahmen in Sozial- und Wirtschaftspolitik. Mit diesem Material wird der Weg in den zweiten Weltkrieg in den außenpolitischen Maßnahmen abgeschlossen. Die wichtigsten Schritte von Hitler damals waren beispielsweise Hitler-Stalin Pakt, Nichtangriffspakt Polens sowie der Austritt aus dem Völkerbund.
Die Schülerinnen und Schüler sollen beurteilen können, welche Ursachen für die wachsende Ablehnung der Weimarer Republik und die zunehmende Akzeptanz des Nationalsozialismus in Frage kommen. Davon ausgehenden können sie den Gesamtzusammenhang der genetisch chronologischen Entwicklung Deutschlands auf Grund von politischen und gesellschaftlichen Veränderungen nachvollziehen. Sie sollen die Einsicht gewinnen, dass eine stabile Demokratie nur durch das Engagement der Bürgerinnen und Bürger bestehen kann, um somit den Zusammenhang zwischen Vergangenheit und Gegenwart verstehen. Weitergehend ist der Schwerpunkt des Thema, dass eine Berücksichtigung aller Interessen von Staaten bezüglich der Politik und Zukunftsvorstellung der Länder schwer zu vereinigen sind.
Das Thema bietet sich unabhängig vom informativen Wissen über den Ausbruch des 2. Weltkrieges auch zur Medienbildung an, da die Darstellungsformen beziehungsweise Quellenarten auch online zur Verfügung stehen. Dadurch werden Schülerinnen und Schüler nicht nur analog sondern auch digital darin geübt mit Darstellungsformen und Quellenarten fachgerecht umzugehen.
Der Lernbereich schließt mit dem Zusammenspiel mehrerer Ursachen als Begründung für den Beginn des zweiten Weltkrieges ab und wird im Lernbereich 3 mit dem Verlauf sowie den Folgen des Krieges fortgesetzt.
Sächsischer Lehrplan für Gymnasium Geschichte (online):
https://t1p.de/xanj
Stunde | Thema/Inhalt | methodischer Schwerpunkt |
---|---|---|
1+2 | Deutschlands erste Demokratie- Die Weimarer Verfassung | Zeitleiste und Verfassungsvergleiche |
3+4 | Links und Rechts - Die Putschversuche | Wählerstatistiken |
5+6 | Schon wieder eine Krise? - Das Ende der Weimarer Republik | Regionalgeschichte: Gau Sachsen |
7 | Leistungskontrolle | |
8 | Führerprinzip- Es geht voran! Aber wohin? | politische Reden als Quelle |
9 | Feindbilder, die zur Wirklichkeit werden | Psychologie des Menschen |
9 | Jugend im Nationalsozialismus- Auch du gehörst dazu | Schulbuchvergleich |
10+11 | Selbstdarstellung und Propaganda- Was erzählen Bilder? | Karikaturen |
12+13 | Die Macht der Propaganda | Zeitungen, Presse- und Meinungsfreiheit, Fake News |
14+15 | Wirtschaft in Daten und Zahlen- Die Wirtschaftsmaßnahmen des NS-Regimes | Statistiken, Fake News (Online Material) |
16+17 | Wege in den zweiten Weltkrieg- eine unausweichliche Katastrophe? | historische Landkarte, Textquelle (Rede), Karikatur (Online Material) |
18+19 | Wege in den zweiten Weltkrieg- eine unausweichliche Katastrophe? | historische Landkarte, Textquelle (Rede), Karikatur (Online Material) |
20+21 | Wirkungsbereiche von Ton- und Bildmaterial | Reden in Ton- oder Filmarbeit Diskussionsrunde |
22 | Leistungskontrolle |
Deutschlands Weg von der Demokratie in die Diktatur22USTD
Das Thema außenpolitische Maßnahmen des NS-Regimes unter Hitler schließt den Lernbereich ab und soll aufzeigen, welche Ursachen es für den Ausbruch des zweiten Weltkrieges gab. Da die Schülerinnen und Schüler schon das Scheitern der Weimarer Republik sowie die sozialen Voraussetzungen kennengelernt haben, muss nun aufgezeigt werden, wie mit dieser Ausgangsituation auch politische Entscheidungen getroffen werden konnten. Ursprünge für die politischen Entscheidungen liegen schon im Versailler Vertrag, welcher dem neuen Staat schwere Lasten auferlegte, beispielsweise Gebietsverluste, Kolonieverluste oder auch die Entmilitarisierung und Abschaffung einer allgemeinen Wehrpflicht. Darauf folgte ein politischer Neubeginn mit der Weimarer Regierung, welche eine Revisionspolitik anstrebte. Mit großen Bemühungen versuchten sie größtenteils erfolglos die drückenden Bestimmungen zu beseitigen oder wenigstens zu erleichtern. Dies bot den Nährboden für sowohl die links- als auch rechtsradikalen Parteien, da eine politische Instabilität und soziales Elend Deutschland beherrschte. Abschließend scheiterte die Weimarer Republik, da sie der Weltwirtschaftskrise 1929 mit ihrem sozialen System nicht standhalten konnte. Das Alltagsleben der Menschen war von Armut, Arbeitslosigkeit, Verelendung und Unzufriedenheit geprägt. Der Beginn des politischen Umsturzes macht sich bei den Reichstagswahlen am 31. Juli 1932 sichtbar, da über 37 Prozent sich der Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NDSAP) anschlossen. Endgültig besiegelt wurde das Ende der Republik durch die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933. Zunächst einmal wollten die Nationalsozialisten mit der Machtergreifung den Eindruck erwecken, dass sich das NS-Regime in das europäische Machtgefüge mit einordnen möchte. In der Tat strebt Hitler jedoch eine expansive deutsche Außenpolitik an, die über die Revision des Versailler Vertrages hinaus geht. Grundstein für die außenpolitischen Maßnahmen Hitlers sind bilaterale Verträge, um Vertrauen von den europäischen Ländern zu erhalten. Diese Widersprüchlichkeit lässt sich gut an Karikaturen erkennen. So wurde in der The Nation
in New York im Jahre 1933 die Karikatur Friedenstaube
veröffentlicht, welche die Absichten von Hitler sehr gut und überspitzt darstellt. Die zwölf zentralen Schritte beziehungsweise Maßnahmen der Außenpolitik Hitlers werden im Erklärvideo von MrWissen2go Geschichte
auf YouTube in kurzer und für Schülerinnen und Schüler verständlich vorgestellt. Alle Schritte folgen dem Ziel, den Lebensraum der Deutschen
zurückzuerobern und die höchste Priorität hat dabei die militärische Stärke Deutschlands zu maximieren, um einen Expansionskrieg durchzuführen. Öffentlich machte Hitler jedoch mit seinem Reichsaußenminster Konstantin Freiherr von Neurath, dass er nur für ein Selbstbestimmungsrecht für Deutschland steht. Weitergehend vom Verlängern des Berliner Vertrag (deutsch-sowjetischer Freundschaftsvertrag von 1926) am 5. Mai 1933 mit der Sowjetunion, welcher die Zusicherung der Roten Armee beinhalte, werden die Absichten Hitlers klarer. Im selben Jahr wird ein Reichskonkordat zwischen dem Deutschen Reich vertreten durch Vizekanzler Franz von Papen und dem Vatikan mit Papst Pius XII. am 20. Juli 1933 abgeschlossen, welches einer propagandistischen Beschwichtigung der katholischen Bevölkerung diente. Nachfolgenden tritt das Deutsche Reich aus dem Völkerbund am 19.Oktober 1933 aus. Mit diesem Austritt gewährleistet er den Ausbau des Militärs, jedoch isoliert sich das Reich von anderen Staaten. Im Jahr 1934 am 26. Januar 1934 folgt der deutsch-polnische Nichtangriffspakt, welcher ein rein wirtschaftlich taktischer Vertrag war, um einerseits die europäischen Staaten zu beruhigen und andererseits einen neuen Rohstofflieferanten zu festigen.
Ein weiterer Schritt ist die Volksabstimmung im Saarland am 13. Januar 1935, bei dem die Bewohnerinnen und Bewohner entscheiden konnten, ob sie zu Deutschland oder Frankreich gehören wollen. Dies endete mit einer Entscheidung von 90,5 Prozent für das Deutsche Reich. Dieses Ergebnis signalisiert einen großen Erfolg und zeigt der Allgemeinheit ein positives Bild von Deutschland. Die Wiedereinführung der Wehrpflicht am 16. März 1935 zeigt wohl einen der größten Schritte zum Krieg. Die Mächtigkeit von 100.000 Mann wird auf 580.000 Soldaten erhöht und symbolisiert die Abkehr vom Versailler Vertrag. Obwohl dies ein Bruch des Versailler Vertrages war, interessieren sich viele europäische Länder nicht für die Auswirkung dieser Entscheidung und Großbritannien schließt sogar am 18. Juni 1935 ein Flottenabkommen mit Deutschland ab. Die Regierung Großbritanniens verfolgt die sogenannte Appeasement Politik (Beschwichtigungspolitik), welche Zugeständnisse gegenüber Deutschland erlaubt und gefühlte Ungerechtigkeiten des Versailler Vertrages durch neue Abkommen entschärfen lassen sollen. In der Rede von Neville Chamberlain, welcher das Münchner Abkommen unterzeichnet hatte, wird diese Politik stark erkennbar, da er Deutschland Zugeständnisse macht in der Hoffnung auf diese Weise den Frieden in Europa wahren zu können. In Hitlers Rede wird deutlich, dass er diese Form von Entgegenkommen schnell erkennt und nutzen möchte, um sein Militär weiter zu stärken. So folgt am 7. März 1936 der Einmarsch in das Rheinland. Hierbei werden sowohl der Versailler Vertrag als auch der Vertrag von Locarno gebrochen, in welchem auf gewaltsame Veränderungen der Grenzen im Rheinland von Frankreich, Belgien und Deutschland verzichtet worden ist. Die Grenze zu Frankreich sollte gesichert werden, um einen Einmarsch von Frankreich zu verhindern. Da durch die Beschwichtigungspolitik viele Wege in den Krieg vereinfacht worden sind, sucht und findet Hitler in den Jahren 1936-1939 Verbündete. Zunächst einmal den spanischen General Francisco Franco, welcher im spanischen Krieg im Juli 1936 um deutsche Hilfe gebeten hatte. Am 25. Juli 1936 beschloss Hitler das Hilfsangebot zu leisten und versprach Flugzeuge sowie Waffen, um die sozialistische Republik in Spanien zu stürzen. Weitere Bündnisverträge werden zwischen Italien und Deutschland sowie Japan und Deutschland geschlossen. Zusammengefasst sind diese Länder im Antikominternpakt, indem das Ziel verfolgt wird kommunistische Internationale zu bekämpfen. Im Jahr 1936 entsteht ein 4-Jahres Plan den Hitler zunächst geheim halten will. Dieser beinhaltet Maßnahmen, dass Deutschland innerhalb von 4 Jahren kriegsfähig wird. Hier wird der Grundstein für den Krieg gelegt und am 12. März 1938 findet der Anschluss zu Österreich ohne großen Widerstand statt. Daraufhin folgt die Besetzung des Sudetenlandes, welche teilweise noch deutsch bewohnt ist. Hitler hofft hier einen Anschluss zur Tschechoslowakei aufzubauen. Am 29. September 1938 folgt das Münchner Abkommen, in dem vereinbart wird, dass Deutschland das Sudetenland besetzen darf. Die gleiche Verfahrensweise wendete er auch für die Besetzung des Memellandes sowie Polens ein. Der letzte Schritt der außenpolitischen Maßnahmen und der Weg in den Krieg ist der Hitler-Stalin Pakt am 23. August 1939, welcher einen Nichtangriffspakt zwischen der Sowjetunion und Deutschland beinhaltet. Unter dem Vorwand eines Friedenspaktes, teilen sich jedoch die beiden Mächte die osteuropäischen Gebiete (insb. Polen) untereinander auf. So kommt es am 1.September 1939 zum Beginn des zweiten Weltkrieges durch den Einmarsch in Polen.
LeMo Online: https://t1p.de/siw1
Mr. Wissen2go: https://t1p.de/iqz0
Das Thema des Materials schließt die Ursachen des 2. Weltkriegs in den außenpolitischen Maßnahmen ab. Hierbei liegt die Relevanz darin, dass die Schülerinnen und Schüler verstehen, dass es sowohl politische, wirtschaftliche als auch soziale Faktoren für den Ausbruch eines Krieges gibt. Weiterhin zeigt das Thema auf, das an einem Konflikt oder Krieg nicht immer nur ein Land Schuld tragen muss sondern, dass die Einigung von verschiedenen Interessen oftmals in Krieg geendet ist.
Mit der Thematik kann das allgemein fachliche Ziel der Verständnisentwicklung für zeittypische Bedingungen und Änderungsprozesse auf Grund von historischen Wissens erfüllt werden. Die außenpolitischen Maßnahmen zeigen welchen Charakter ein nationalsozialistisches Regime hat und wie dieses die Macht übernehmen kann.
Das allgemeine Ziel des Geschichtsunterrichts ist das historische Lernen, welches zu kognitiven, instrumentellen und affektiven Kompetenzen führen sollen. Nach dem Kompetenzmodell von Gautschi sollte zunächst eine Wahrnehmung von Vergangenem stattfinden indem man bei den Schülerinnen und Schüler Interesse weckt. Durch die mediale Ausgestaltung können die geschichtlichen Themen durch viele Möglichkeiten interessant gestalten werden. In diesem Material soll dies durch ein Erklärvideo auf YouTube stattfinden, um einen vielleicht manchmal eintönigen Lehrervortrag aus dem Weg zu gehen. Danach sollen die Schülerinnen und Schüler den Sachverhalt möglichst durch selbständiges Arbeiten erschließen. Hierbei gibt das Material neben dem Erklärvideo zwei Textquellen vor, welche zwei unterschiedliche Sichtweisen über die außenpolitischen Maßnahmen Deutschlands vorweisen. Neben einer Textquelle sollen die Schülerinnen und Schüler auch mit Karikaturen arbeiten, da diese oftmals ein starkes rhetorisches Mittel bezüglich kritischer Themen sind. Durch Karikaturen können die Schülerinnen und Schüler sich auch selbst ein Sachurteil bilden, da durch eine zeitgenössische Quelle eine Meinung vertreten worden ist, welche für die Lernenden wohl eher unklar sind. Die Orientierungskompetenz liegt darin eine eigene Stellung über die Ursachen für den 2. Weltkrieg zu entwickeln, um zu verstehen das Auslöser für Kriege aus mehreren Faktoren besteht.
Das Hauptaugenmerk im Material ist das geschichtsdidaktische Prinzip der Multiperspektivität. Durch eine Textquelle von Neville Chamberlain, welcher die Sicht der Briten vertritt und Adolf Hitler, welcher die Sicht der Deutschen vertritt treten zwei unterschiedliche Perspektiven aufeinander. Die beiden reden werden von den Schülerinnen und Schüler verglichen, um ein historischen Sachverhalt aus zwei Perspektiven zu behandeln. Zusätzlich zeigt die Karikatur eine britisch journalistische Perspektive auf, da das Bild in der Zeitung The Nation
veröffentlicht worden ist. Weitergehend ist das Material darauf bedacht quellenorientiert zu arbeiten und die Schülerinnen und Schüler in der Kompetenz der Textquellenanalyse sowie Karikaturanalyse zu schulen.
Durch das Konzept des Home-Schooling
bietet das Material auch ein problemorientiertes Lernen, damit die Schülerinnen und Schüler selbstständig von zu Hause arbeiten können. Schon durch die Fragestellung Eine unausweichliche Katastrophe?
soll den Schülerinnen und Schüler eine Meinung darüber offenen gelassen werden. Das Material soll sie dabei unterstützen am Ende selbst Stellung zu dieser These zu nehmen.
Durch zahlreiche Anleitungen in Form von Videos oder Websites können die Lernenden selbstständig den Sachverhalt erarbeiten. Am Ende zeigt das Material, dass man auch Online kooperative nach dem Konzept des Think-Pair-Share arbeiten kann. Viele Aufgaben sollen mithilfe von digitalen Tools gemeinsam in Partnerarbeit handlungsorientiert erarbeitet werden. So enthält das Material kooperatives Erstellen einer digitalen Karte, gemeinsames Schreiben einer Analyse sowie das Erstellen einer Karikatur auf einem digitalen Whiteboard. Hier erweitern sie auch ihren Blick auf die Möglichkeiten der Digitalisierung.
Die Epoche des Nationalsozialismus vom Scheitern der Weimarer Republik bis hin zum Beginn des zweiten Weltkrieges unterliegt einer chronologischen Strukturierung. Dabei werden die Einzelthemen in Querschnitte eingeteilt, so auch die außenpolitischen Maßnahmen von Adolf Hitler.
Da das Material dem selbstständigen und kooperativen Lernen angelehnt ist, gibt es für alle Schülerinnen und Schüler eine Checkliste mit der sie ihre Fortschritte kenntlich machen können. Zusätzlich wird die ihre Vollständigkeit der Aufgaben abgesichert und es besteht die Möglichkeit für Fragen und Feedback.
Das Aufgabenset unterteilt sich in drei Stufen:
Beginnend mit Material zur Wissenserweiterung. Hierbei liegt der Schwerpunkt beim Ausbau des fachlichen Wissens der Schülerinnen und Schüler über die außenpolitischen Maßnahmen des NS-Regimes. Die Lernenden sollen mit Hilfe eines Lernvideos Informationen sammeln, filtern und ihr Wissen anschließend selbstständig mit Hilfe einer LearningApp überprüfen. Damit auch eine Ergebnissicherung für die Lehrkraft gewährleistet ist, sollen die Schülerinnen und Schüler im letzten Schritt auf einer Karte die Ereignisse von 1933-1939 festhalten. Somit setzt der erste Teil die Grundlage des fachlichen Inhalts.
Der zweite Aufgabenteil fördert das Arbeiten mit Textquellen. Die Schülerinnen und Schüler sollen hierbei die Kompetenz einer Textanalyse wiederholen und auf zwei ausgewählte Reden anwenden. Der Vergleich beider Textquellen sorgt dafür, dass die Inhalte der Quelle genannt werden, in den historischen Kontext eingeordnet werden und schlussendlich ihrer Bedeutung in den Zusammenhang gebrachten werden.
Im dritten Teil wird das Arbeiten mit Karikaturen geschult. In diesem Abschnitt sollen die Erkenntnisse aus Teil 1 und Teil 2 verknüpft werden und darin münden, dass die Schülerinnen und Schüler in der Lage sind selbstständig eine Karikatur zu entwerfen. Abgerundet wird das Thema mit einer Stellungsnahme damit die thematische Frage der unausweichlichen Katastrophe durch die persönliche Meinung der Schülerinnen und Schüler beantwortet werden kann.
Abschließend ist noch eine Leistungskontrolle inklusive Erwartungshorizont zur Verfügung gestellt. Die Leistungskontrolle besteht neben der Reproduktion einzelner Ereignisse der deutschen Außenpolitik aus einer Textquellenanalyse und einer Beurteilung von Hitlers Darstellung seiner eigenen Außenpolitik. Diese Beurteilung verlangt von den SuS aufzuzeigen, in welchem Gegensatz die Außenpolitik Hitlers und ihre Darstellung seitens Hitler standen.
Das komplette Aufgabenset ist auf der Think- Pair- Share Methode aufgebaut, wobei zunächst die Schülerinnen und Schüler einzeln an den jeweiligen Aufgaben arbeiten sollen, dann in Partnerarbeit ihre Ergebnisse vergleichen beziehungsweise erörtern sollen und zum Schluss ihre erarbeitenden Ergebnisse in digitaler Form zu präsentieren. Die Lernpartner können dabei von der Lehrkraft entweder vorgegeben oder individuell den Schülerinnen und Schüler überlassen. Mit vorgegebenen Partner kann jedoch auf die Differenzierung geachtet werden und je nach Leistung den Teams die differenzierte Variante zur Verfügung gestellt werden.
Im ersten Teil der Materialsammlung sollen die Schülerinnen und Schüler Informationen über die außenpolitischen Maßnahmen des NS- Regimes aus einem Erklärvideo in Einzelarbeit entnehmen. In Partnerarbeit werden die Ergebnisse anschließend auf einer Karte digitalisiert auf dem digitalen Whiteboard hochgeladen. Hierzu gibt es drei Hilfsvideos, wie man mit digitalen Tools arbeiten kann unabhängig von der Thematik. Mit vielen digitalen Hilfestellung soll die digitale und mediale Kompetenz der Schülerinnen und Schüler gefördert werden, um ihnen die Möglichkeiten der Digitalisierung aufzuzeigen.
Die Ergebnissicherung ist auch für die Lehrkraft gewährleistet, da auf dem digitale Whiteboard alle Dateien der SuS sind. Im ersten Teil besteht die Differenzierung darin, dass die Anzahl der einzutragenden Ereignisse auf die Karte variieren kann, somit kann weiterhin eine gemeinsame Kontrolle der Ergebnisse stattfinden. Alternativ könnte man den Schülerinnen nicht ein explizites Erklärvideo zur Verfügung stellen, sondern ihre Kompetenz im Recherchieren schulen und sie selbstständig die Schritte der Außenpolitik erarbeiten lassen, jedoch sind viele noch nicht vertraut mit dem sachgerechten Arbeiten mit dem Internet weswegen wir das Video vorgegeben haben.
Im zweiten Teil wird auch wieder das Konzept von Einzelarbeit, Partnerarbeit und Präsentation der Ergebnisse erkennbar. Zur Wiederholung sollen die Schülerinnen und Schüler die Schritte einer Textquellenanalyse wiederholen indem sie vorgegebene Schritte in die richtige Reihenfolge bringen. Dies können sie selbstständig kontrollieren, indem sie die Kompetenzübersicht von der Website www.segu-geschichte.de aufrufen. Danach sollen sie in getrennter Partnerarbeit die jeweilige Textquelle analysieren. Hierbei erhalten sie die Hilfestellung der Formulierungen in Form einer Tabelle. Für die Differenzierung kann man einerseits die Hilfsformulieren entfallen lassen. Andererseits kann man auch in Partnerarbeit nur eine Quelle analysieren lassen. Am Ende sollen sie die zentralen Textaussagen benennen und vergleichen. Auch in der differenzierten Variante sollen sie die Textaussage angeben und können im Diskurs teilnehmen. Hauptaugenmerk in diesem Teil ist es, die Kritierien für die Analyse von Textquellen zu wiederholen und zu festigen. Weiterführend könnte man die Schülerinnen und Schüler dazu bringen, selbst eine Rede zu schreiben, da auch die Merkmale einer Rede wiederholt werden.
Der letzte Teil beinhaltet das Arbeiten mit Karikaturen sowie deren Analyse. Die einzelnen Aufgaben fassen am Ende eine komplette Analyse zusammen. Zunächst sollen die Schülerinnen und Schüler die formalen Bestandteile in Einzelarbeit in die Tabelle eintragen. Für die Differenzierung könnte man die Tabelle entfallen lassen und die Schülerinnen und Schüler selbst überlegen lassen, auf welche Aspekte man achten muss. Danach sollen sie die Bildelemente der Karikatur benennen. In der differenzierten Variante sind die Begriffe von vorgegeben. Darauf folgt eine eigenständige Deutung der Bildelemente mit einer Beurteilung des Bilder bezügliches des historischen Kontextes. In der differenzierten Variante sind hierbei Thesen vorgegeben, bei denen sich die Schülerinnen oder Schüler entscheiden sollen. Alle vier Aufgaben könnte man zu einer ausführlichen Karikaturanalyse zusammenfassen.
Auch hier könnte man die Aufgabenstellungen offener gestalten indem man die Schülerinnen und Schüler selbstständig Karikaturen über die Außenpolitik Hitlers suchen lässt und eine Anleitung für die Karikaturanalyse schreiben lässt. Um das kreative und handlungsorientierte Arbeiten der Schüler zu fördern schließt die Karikaturarbeit mit dem eigenständigen Erstellen einer Karikatur mit Hilfe eines digitalen Whiteboards in Partnerarbeit ab. Hierbei ist die Aufgabe sehr frei gestellt, da die Schülerinnen und Schüler sich selbst eine außenpolitische Maßnahme aussuchen und erarbeiten können.
Abgeschlossen wird das Material mit einer Stellungsnahme, welche die Ausgangsfrage der unausweichlichen Katastrophe
beantworten soll. Mit Hilfe des digitalen Schreibens werden alle Lösungen der Lernenden in einem Dokument gesammelt und können im folgenden diskutiert werden.
segu-geschichte.de
https://t1p.de/zpb8
Zur Übersicht über die Lernziele folgende Lernzielformulierung nach dem in Sachsen verwendeten WKW- Modells:
Die Schülerinnen und Schüler kennen:
Die Schülerinnen und Schüler können:
Die Schülerinnen und Schüler beurteilen:
Da sich das Material mit Schwerpunkt Medienkompetenz handelt folgende Übersicht über einzelne Aufgaben und deren Verortung im Medienkompetenzrahmen von NRW:
Aufgabe | Medienkompetenzrahmen NRW |
---|---|
Aufgabe 1.1: | MK 2: Die Sus ermitteln zielgerichtet Informationen über die Außenpolitik Hitlers in einem digitalen Medienangebot (Erklärvideo) zu einer ausgewählten Fragestellung. |
Aufgabe 1.2+1.3:
| MK 6: Die SuS präsentieren ihr Wissen über die außenpolitischen Maßnahmen Hitlers in Form einer digitalen Karte, welche sie selbstständige auf ein digitales Whiteboard hochladen sollen. |
Aufgabe 2.3 : Textquellenanalyse | MK 4: Die SuS wenden grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen in Form einer Rede auch unter Einbeziehung digitaler Medien aufgabenbezogen an . |
Aufgabe 3.5: Eigene Karikatur erstellen | UK 5: Die SuS erörtern außenpolitische Maßnahmen Hitlers unter Berücksichtigung der Geschichtskultur, mit Hilfe des Erstellens einer digitalen Karikatur. |
Liebe Schülerinnen und Schüler, im Folgenden werdet ihr euch mit der (deutschen) Außenpolitik vor dem 2. Weltkrieg beschäftigen. Damit ihr euch besser zurechtfindet, hier noch ein kurzer Überblick über die Inhalte und Methoden, die euch erwarten.
Inhalte | Aufgaben | erledigt? | meine Fragen dazu: |
---|---|---|---|
1. Außenpolitik vor dem 2. Weltkrieg - Hitlers Außenpolitik - Appeasement Politik der Allierten | 1. Ich habe mir das Video M1 angesehen und die Zuordnungsaufgabe M2 erledigt. 2. Wir haben die Karte (M3) auf das digitale Whiteboard (M4: https://t1p.de/enn0) hochgeladen und anschließend die Schritte der Außenpolitik auf der Karte markiert. 3. Wir haben die Karte als PDF auf die digitale Tafel (M6: https://t1p.de/jhu1) hochgeladen. | ||
2. Zwei Textquellen zur Außenpolitik vor dem 2. Weltkrieg vergleichen - Münchner Abkommen aus zwei Blickwinkeln - Außenpolitische Ziele der Deutschen bzw. der Briten | 1. Ich habe die Schritte der Textquellenanalyse wiederholt 2. Ich habe meine Ergebnisse mit dem Leitfaden M7 verglichen. 3. Ich habe eine Textquelle analysiert und die Tabelle (T1) ergänzt. 4. Ich habe meine Ergebnisse mit meinem Partner verglichen und kann Unterschiede mit Blick auf die außenpolitischen Zielstellungen Hitlers und Chamberlains benennen. | ||
3. Eine Karikatur zur NS-Außenpolitik analysieren - „Friedenstaube“ Karikatur - Beurteilung der Appeasement Politik | 1-4. Ich habe die Karikatur analysiert und T2 ergänzt. 5. Wir haben selbst eine Karikatur erstellt und diese auf die digitale Tafel M6 (https://t1p.de/jhu1) hochgeladen. 6. Wir haben unsere Stellungnahme auf dem Etherpad (M10: https://t1p.de/2lrv) veröffentlicht |
M1: Erklärvideo Außenpolitik
M2: Zuordnungsaufgabe Außenpolitik
- Reichskonkordat mit Vatikan
- Nichtangriffspakt mit Polen
- Flottenabkommen mit Großbritannien
- Anschluss
Österreichs
- Hitler-Stalin-Pakt
M5: Erklärvideo digitales Whiteboard
M4: Digitales Whiteboard
M6: Digitale Tafel
M7: Leitfaden für Textquellenanalyse
Die folgende Rede hielt Neville Chamberlain am 30. September 1938 nachdem er tags zuvor das Münchner Abkommen unterzeichnet hatte.
Wir, der Deutsche Führer und Kanzler, und der Britische Premierminister, hatten ein weiteres Treffen heute und wir stimmen darin überein anzuerkennen, dass die Frage der Britisch-Deutschen Beziehungen von besonderer Wichtigkeit für unsere zwei Länder und für Europa ist.
Wir sehen das Abkommen, welches letzte Nacht unterzeichnet wurde, und das Deutsch-Britische Flottenabkommen als symbolisch an für das Verlangen unserer beiden Länder niemals wieder Krieg gegeneinander zu führen.
Quelle: Wikimedia, gemeinfrei, https://t1p.de/7nqq, deutsche Übersetzung v. Felix Eismann
Wir, der Deutsche Führer und Kanzler, und der Britische Premierminister, hatten ein weiteres Treffen heute und wir stimmen darin überein anzuerkennen, dass die Frage der Britisch-Deutschen Beziehungen von besonderer Wichtigkeit für unsere zwei Länder und für Europa ist.
Wir sehen das Abkommen, welches letzte Nacht unterzeichnet wurde, und das Deutsch-Britische Flottenabkommen als symbolisch an für das Verlangen unserer beiden Länder niemals wieder Krieg gegeneinander zu führen.
Quelle: Wikimedia, gemeinfrei, https://t1p.de/7nqq, deutsche Übersetzung v. Felix Eismann
Die folgende Rede hielt Neville Chamberlain am 30. September 1938 nachdem er tags zuvor das Münchner Abkommen unterzeichnet hatte.
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Das „Hoßbach Protokoll“ ist die Niederschrift einer Rede, die Hitler am 05.11.1937 geheim vor hochrangigen Militärs und Politikern gehalten hat. Die Aufzeichnung stammt vom Reichsminister des Auswärtigen Hoßbach, der das Protokoll am 12.11.1937 verfasste.
„Das Ziel der deutschen Politik sei die Sicherung und die Erhaltung der Volksmasse und deren Vermehrung. Somit handele es sich um das Problem des Raumes. [...]
Zur Lösung der deutschen Frage könne es nur den Weg der Gewalt geben, dieser niemals risikolos sein.[...]
An sich glaube der Führer, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit England, voraussichtlich auch Frankreich die Tschechei bereits im Stillen abgeschrieben und sich damit abgefunden hätten, daß diese Frage eines Tages durch Deutschland bereinigt würde. Die Schwierigkeiten des Empires und die Aussicht, in einen lang währenden europäischen Krieg erneut verwickelt zu werden, seien bestimmend für eine Nichtbeteiligung Englands an einem Kriege gegen Deutschland. Die englische Haltung werde gewiss nicht ohne Einfluss auf die Frankreichs sein.“
Quelle: Akten zur deutschen auswärtigen Politik 1918-1945, Serie D (1937-1945), Bd. 1: Von Neurath zu Ribbentrop (September 1937 – September 1938), Göttingen 1950, S. 25-32.
„Das Ziel der deutschen Politik sei die Sicherung und die Erhaltung der Volksmasse und deren Vermehrung. Somit handele es sich um das Problem des Raumes. [...]
Zur Lösung der deutschen Frage könne es nur den Weg der Gewalt geben, dieser niemals risikolos sein.[...]
An sich glaube der Führer, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit England, voraussichtlich auch Frankreich die Tschechei bereits im Stillen abgeschrieben und sich damit abgefunden hätten, daß diese Frage eines Tages durch Deutschland bereinigt würde. Die Schwierigkeiten des Empires und die Aussicht, in einen lang währenden europäischen Krieg erneut verwickelt zu werden, seien bestimmend für eine Nichtbeteiligung Englands an einem Kriege gegen Deutschland. Die englische Haltung werde gewiss nicht ohne Einfluss auf die Frankreichs sein.“
Quelle: Akten zur deutschen auswärtigen Politik 1918-1945, Serie D (1937-1945), Bd. 1: Von Neurath zu Ribbentrop (September 1937 – September 1938), Göttingen 1950, S. 25-32.
Das „Hoßbach Protokoll“ ist die Niederschrift einer Rede, die Hitler am 05.11.1937 geheim vor hochrangigen Militärs und Politikern gehalten hat. Die Aufzeichnung stammt vom Reichsminister des Auswärtigen Hoßbach, der das Protokoll am 12.11.1937 verfasste.
5
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Kriterium | Formulierungshilfe | Lösung |
---|---|---|
Redner | Die vorliegende Quelle wurde von ... verfasst. | |
Entstehungszeitpunkt | Das Entstehungsjahr der Quelle ist ... | |
Anlass der Rede | Der Anlass war ... | |
Quellenart | Bei der vorliegenden Quelle handelt es sich um ... | |
Adressat | Die Quelle richtet sich an ... | |
historischer Kontext | Die vorliegende Quelle entstand zur Zeit ... und bezieht sich auf ... | |
außenpolitische Ziele | Der Autor berichtet über .... Die Ziele sind dabei ... | |
Absicht | Zusammenfassend verfolgt der Autor mit der Quelle die Absicht, dass ... | |
Formale Aspekte der Karikatur | |
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Auftraggeber | |
Jahr der Veröffentlichung | |
Titel | |
Thema | |
Gestaltungsmittel | Deutung |
---|---|
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M8: digital arbeiten
M9: Aussage zum 2. Weltkrieg
England und Frankreich tragen eine Mitschuld am Ausbruch des 2. Weltkriegs, weil sie Deutschland nicht vorher stoppten.
M10: gemeinsam digital schreiben
M1: Erklärvideo Außenpolitik
M2: Zuordnungsaufgabe Außenpolitik
Lösung für M2:
20. Juli 1933 Reichskonkordat mit dem Vatikan
19. Oktober 1933 Austritt aus dem Völkerbund
26. Januar 1934 Nichtangriffspakt mit Polen
13. Januar 1935 Saarabstimmung
16. März 1935 Wiedereinführung der Wehrpflicht
18. Juni 1935 Flottenabkommen mit Großbritannien
7. März 1936 Einmarsch ins Rheinland
1936-1939 Hitler findet Verbündete
12. März 1938 Anschluss
Österreich
September 1938 Besetzung des Sudetenlandes
März 1939 Einmarsch in das Memelland
23. August 1939 Hitler-Stalin-Pakt
- Reichskonkordat mit Vatikan
- Nichtangriffspakt mit Polen
- Flottenabkommen mit Großbritannien
- Anschluss
Österreichs
- Hitler-Stalin-Pakt
M4: Digitales Whiteboard
M5: Erklärvideo digitales Whiteboard
M6: Digitale Tafel
Lösung:
1. Den Autor, Entstehungszeitpunkt und Anlass der Textquelle nennen.
2. Die Quellenart sowie den Adressaten des Textes bestimmen.
3. Den Inhalt der Quelle zusammenfassen und die Argumentation des Autors nachvollziehen.
4. Die Absicht der Quelle untersuchen.
5. Die Quelle in den historischen Zusammenhang einordnen.
6. Eine oder mehrere Fragen zur Quelle aufstellen
7. Die Quelle beurteilen und bewerten.
M7: Leitfaden für Textquellenanalyse
Die folgende Rede hielt Neville Chamberlain am 30. September 1938 nachdem er tags zuvor das Münchner Abkommen unterzeichnet hatte.
Wir, der Deutsche Führer und Kanzler, und der Britische Premierminister, hatten ein weiteres Treffen heute und wir stimmen darin überein anzuerkennen, dass die Frage der Britisch-Deutschen Beziehungen von besonderer Wichtigkeit für unsere zwei Länder und für Europa ist.
Wir sehen das Abkommen, welches letzte Nacht unterzeichnet wurde, und das Deutsch-Britische Flottenabkommen als symbolisch an für das Verlangen unserer beiden Länder niemals wieder Krieg gegeneinander zu führen.
Quelle: Wikimedia, gemeinfrei, https://t1p.de/7nqq, deutsche Übersetzung v. Felix Eismann
Wir, der Deutsche Führer und Kanzler, und der Britische Premierminister, hatten ein weiteres Treffen heute und wir stimmen darin überein anzuerkennen, dass die Frage der Britisch-Deutschen Beziehungen von besonderer Wichtigkeit für unsere zwei Länder und für Europa ist.
Wir sehen das Abkommen, welches letzte Nacht unterzeichnet wurde, und das Deutsch-Britische Flottenabkommen als symbolisch an für das Verlangen unserer beiden Länder niemals wieder Krieg gegeneinander zu führen.
Quelle: Wikimedia, gemeinfrei, https://t1p.de/7nqq, deutsche Übersetzung v. Felix Eismann
Die folgende Rede hielt Neville Chamberlain am 30. September 1938 nachdem er tags zuvor das Münchner Abkommen unterzeichnet hatte.
5
10
Das „Hoßbach Protokoll“ ist die Niederschrift einer Rede, die Hitler am 05.11.1937 geheim vor hochrangigen Militärs und Politikern gehalten hat. Die Aufzeichnung stammt vom Reichsminister des Auswärtigen Hoßbach, der das Protokoll am 12.11.1937 verfasste.
„Das Ziel der deutschen Politik sei die Sicherung und die Erhaltung der Volksmasse und deren Vermehrung. Somit handele es sich um das Problem des Raumes. [...]
Zur Lösung der deutschen Frage könne es nur den Weg der Gewalt geben, dieser niemals risikolos sein.[...]
An sich glaube der Führer, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit England, voraussichtlich auch Frankreich die Tschechei bereits im Stillen abgeschrieben und sich damit abgefunden hätten, daß diese Frage eines Tages durch Deutschland bereinigt würde. Die Schwierigkeiten des Empires und die Aussicht, in einen lang währenden europäischen Krieg erneut verwickelt zu werden, seien bestimmend für eine Nichtbeteiligung Englands an einem Kriege gegen Deutschland. Die englische Haltung werde gewiss nicht ohne Einfluss auf die Frankreichs sein.“
Quelle: Akten zur deutschen auswärtigen Politik 1918-1945, Serie D (1937-1945), Bd. 1: Von Neurath zu Ribbentrop (September 1937 – September 1938), Göttingen 1950, S. 25-32.
„Das Ziel der deutschen Politik sei die Sicherung und die Erhaltung der Volksmasse und deren Vermehrung. Somit handele es sich um das Problem des Raumes. [...]
Zur Lösung der deutschen Frage könne es nur den Weg der Gewalt geben, dieser niemals risikolos sein.[...]
An sich glaube der Führer, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit England, voraussichtlich auch Frankreich die Tschechei bereits im Stillen abgeschrieben und sich damit abgefunden hätten, daß diese Frage eines Tages durch Deutschland bereinigt würde. Die Schwierigkeiten des Empires und die Aussicht, in einen lang währenden europäischen Krieg erneut verwickelt zu werden, seien bestimmend für eine Nichtbeteiligung Englands an einem Kriege gegen Deutschland. Die englische Haltung werde gewiss nicht ohne Einfluss auf die Frankreichs sein.“
Quelle: Akten zur deutschen auswärtigen Politik 1918-1945, Serie D (1937-1945), Bd. 1: Von Neurath zu Ribbentrop (September 1937 – September 1938), Göttingen 1950, S. 25-32.
Das „Hoßbach Protokoll“ ist die Niederschrift einer Rede, die Hitler am 05.11.1937 geheim vor hochrangigen Militärs und Politikern gehalten hat. Die Aufzeichnung stammt vom Reichsminister des Auswärtigen Hoßbach, der das Protokoll am 12.11.1937 verfasste.
5
10
15
Kriterium | Formulierungshilfe | Lösung |
---|---|---|
Redner | Die vorliegende Quelle wurde von ... verfasst. | Neville Chamberlain |
Entstehungszeitpunkt | Das Entstehungsjahr der Quelle ist ... | 30. September 1938 |
Anlass der Rede | Der Anlass war ... | Münchner Abkommen |
Quellenart | Bei der vorliegenden Quelle handelt es sich um ... | Politische Rede |
Adressat | Die Quelle richtet sich an ... | Europäische Öffentlichkeit |
historischer Kontext | Die vorliegende Quelle entstand zur Zeit ... und bezieht sich auf ... | Durch die Appeasement Politik der Allierten (insb. GB) wird ein Abkommen geschlossen, welches Deutschlands Besetzung des Sudetenlandes legitimiert. |
außenpolitische Ziele | Der Autor berichtet über .... Die Ziele sind dabei ... | Frieden in Europa durch Beschwichtigung Deutschlands |
Absicht | Zusammenfassend verfolgt der Autor mit der Quelle die Absicht, dass ... | Verdeutlichen, dass es gute Beziehungen zwischen Dtl. und GB gibt und man in der Lage ist, sich friedlich zu einigen. |
Kriterium | Formulierungshilfe | Lösung |
---|---|---|
Redner | Die vorliegende Quelle wurde von ... verfasst. | Adolf Hitler |
Entstehungszeitpunkt | Das Entstehungsjahr der Quelle ist ... | 12. November 1937 |
Anlass der Rede | Der Anlass war ... | Hitler will seinen außenpolitischen Kurs der nächsten Jahre erklären |
Quellenart | Bei der vorliegenden Quelle handelt es sich um ... | Rede |
Adressat | Die Quelle richtet sich an ... | hochrangige Militärs und Politiker |
historischer Kontext | Die vorliegende Quelle entstand zur Zeit ... und bezieht sich auf ... | Nach dem Flottenabkommen mit GB und der Wiedereinführung der wehrmacht versucht Hitler die Appeasement Politik weiter auszunutzen, um seine außenpolitischen Ziele umzusetzen und sich auf einen Krieg vorzubereiten. |
außenpolitische Ziele | Der Autor berichtet über .... Die Ziele sind dabei ... |
|
Absicht | Zusammenfassend verfolgt der Autor mit der Quelle die Absicht, dass ... | Verdeutlichen, warum GB und Frankreich nicht eingreifen werden, wenn man die Tschechei annektiert und warum es letztlich einer gewaltsamen Lösung des „Raumproblems“ bedarf. |
Unterschiede der außenpolitischen Zielstellungen von Hitler und Chamberlain:
Chamberlain möchte den Frieden in Europa um jeden Preis bewahren und ist dafür auch zu vielfältigen Zusicherungen an Deutschland bereit (Appeasement Politik).
Hitler will sein Ziel Lebensraum im Osten
militärisch durchsetzen und nutzt die Appeasement Politik der Allierten aus, um weiter aufzurüsten und Gebiete auch ohne militärische Intervention zu annektieren.
Formale Aspekte der Karikatur | |
---|---|
Auftraggeber |
|
Jahr der Veröffentlichung | 1933 |
Titel | Friedenstaube |
Thema | Hitlers Außenpolitik |
Friedenstaube
Hitler
Wehrmachts-soldaten
Kanone
Hakenkreuz
Gestaltungsmittel | Deutung |
---|---|
Friedenstaube | Steht für die Friedensbekundungen Hitlers. |
Kanone | Steht für die kriegerische Rhetorik Hitlers. |
Hakenkreuz | Steht für den Nationalsozialismus auf dessen Boden die Politik umgesetzt wird. |
Hitler | Hitler steht für den gesamten politischen Apparat an dessen Spitze er steht. |
Wehrmachtssoldaten | Steht für das immer größer werdende Militär Deutschlands. |
Die Aussagen der Quelle können als zutreffend beschrieben werden. Hitlers Außenpolitik bewegte sich von 1933 bis 1938 zwischen Friedensbekundungen bspw. Reichskonkordat mit dem Vatikan und sichtbarer Aufrüstung bspw. das Flottenabkommen mit GB oder den Austritt aus dem Völkerbund unter Zuhilfenahme der kriegerischen Rhetorik Hitlers.
M8: digital arbeiten
M9: Aussage zum 2. Weltkrieg
England und Frankreich tragen eine Mitschuld am Ausbruch des 2. Weltkriegs, weil sie Deutschland nicht vorher stoppten.
M10: gemeinsam digital schreiben
Zum Beispiel: Ich denke, dass England und Frankreich keine Mitschuld am Ausbruch des 2. Weltkriegs tragen, da es ihnen in ihrer Politik (ganz egal, welches Ergebnis diese hatte) immer um die Vermeidung eines Krieges ging. Ihre falsche Vermutung, dass es Hitler ebenfalls um den Frieden in Europa ging, würde ich ihnen in diesem Fall nicht als Mitschuld anlasten.
Liebe Schülerinnen und Schüler, im Folgenden werdet ihr euch mit der (deutschen) Außenpolitik vor dem 2. Weltkrieg beschäftigen. Damit ihr euch besser zurechtfindet, hier noch ein kurzer Überblick über die Inhalte und Methoden, die euch erwarten.
Inhalte | Aufgaben | erledigt? | meine Fragen dazu: |
---|---|---|---|
1. Außenpolitik vor dem 2. Weltkrieg - Hitlers Außenpolitik - Appeasement Politik der Allierten | 1. Ich habe mir das Video M1 angesehen und die Zuordnungsaufgabe M2 erledigt. 2. Wir haben die Karte (M3) auf das digitale Whiteboard (M4: https://t1p.de/enn0) hochgeladen und anschließend die Schritte der Außenpolitik auf der Karte markiert. 3. Wir haben die Karte als PDF auf die digitale Tafel (M6: https://t1p.de/jhu1) hochgeladen. | ||
2. Zwei Textquellen zur Außenpolitik vor dem 2. Weltkrieg vergleichen - Münchner Abkommen - Außenpolitische Ziele der Deutschen | 1. Ich habe die Schritte der Textquellenanalyse wiederholt 2. Ich habe meine Ergebnisse mit dem Leitfaden M7 verglichen. 3. Ich habe eine Textquelle analysiert und die Tabelle (T1) ergänzt. 4. Ich habe meine Ergebnisse mit meinem Partner verglichen und kann die außenpolitischen Zielstellungen Hitlers benennen. | ||
3. Eine Karikatur zur NS-Außenpolitik analysieren - „Friedenstaube“ Karikatur - Beurteilung der Appeasement Politik | 1-4. Ich habe die Karikatur analysiert und T2 ergänzt. 5. Wir haben selbst eine Karikatur erstellt und diese auf die digitale Tafel M6 (https://t1p.de/jhu1) hochgeladen. 6. Wir haben unsere Stellungnahme auf dem Etherpad (M10: https://t1p.de/2lrv) veröffentlicht |
M1: Erklärvideo Außenpolitik
M2: Zuordnungsaufgabe Außenpolitik
- Nichtangriffspakt mit Polen
- Flottenabkommen mit Großbritannien
- Anschluss
Österreichs
M4: Digitales Whiteboard
M5: Erklärvideo digitales Whiteboard
M6: Digitale Tafel
M7: Leitfaden für Textquellenanalyse
Das „Hoßbach Protokoll“ ist die Niederschrift einer Rede, die Hitler am 05.11.1937 geheim vor hochrangigen Militärs und Politikern gehalten hat. Die Aufzeichnung stammt vom Reichsminister des Auswärtigen Hoßbach, der das Protokoll am 12.11.1937 verfasste.
„Das Ziel der deutschen Politik sei die Sicherung und die Erhaltung der Volksmasse und deren Vermehrung. Somit handele es sich um das Problem des Raumes. [...]
Zur Lösung der deutschen Frage könne es nur den Weg der Gewalt geben, dieser niemals risikolos sein.[...]
An sich glaube der Führer, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit England, voraussichtlich auch Frankreich die Tschechei bereits im Stillen abgeschrieben und sich damit abgefunden hätten, daß diese Frage eines Tages durch Deutschland bereinigt würde. Die Schwierigkeiten des Empires und die Aussicht, in einen lang währenden europäischen Krieg erneut verwickelt zu werden, seien bestimmend für eine Nichtbeteiligung Englands an einem Kriege gegen Deutschland. Die englische Haltung werde gewiss nicht ohne Einfluss auf die Frankreichs sein.“
Quelle: Akten zur deutschen auswärtigen Politik 1918-1945, Serie D (1937-1945), Bd. 1: Von Neurath zu Ribbentrop (September 1937 – September 1938), Göttingen 1950, S. 25-32.
„Das Ziel der deutschen Politik sei die Sicherung und die Erhaltung der Volksmasse und deren Vermehrung. Somit handele es sich um das Problem des Raumes. [...]
Zur Lösung der deutschen Frage könne es nur den Weg der Gewalt geben, dieser niemals risikolos sein.[...]
An sich glaube der Führer, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit England, voraussichtlich auch Frankreich die Tschechei bereits im Stillen abgeschrieben und sich damit abgefunden hätten, daß diese Frage eines Tages durch Deutschland bereinigt würde. Die Schwierigkeiten des Empires und die Aussicht, in einen lang währenden europäischen Krieg erneut verwickelt zu werden, seien bestimmend für eine Nichtbeteiligung Englands an einem Kriege gegen Deutschland. Die englische Haltung werde gewiss nicht ohne Einfluss auf die Frankreichs sein.“
Quelle: Akten zur deutschen auswärtigen Politik 1918-1945, Serie D (1937-1945), Bd. 1: Von Neurath zu Ribbentrop (September 1937 – September 1938), Göttingen 1950, S. 25-32.
Das „Hoßbach Protokoll“ ist die Niederschrift einer Rede, die Hitler am 05.11.1937 geheim vor hochrangigen Militärs und Politikern gehalten hat. Die Aufzeichnung stammt vom Reichsminister des Auswärtigen Hoßbach, der das Protokoll am 12.11.1937 verfasste.
5
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Kriterium | Formulierungshilfe | Lösung |
---|---|---|
Redner | Die vorliegende Quelle wurde von ... verfasst. | |
Entstehungszeitpunkt | Das Entstehungsjahr der Quelle ist ... | |
Anlass der Rede | Der Anlass war ... | |
Quellenart | Bei der vorliegenden Quelle handelt es sich um ... | |
Adressat | Die Quelle richtet sich an ... | |
historischer Kontext | Die vorliegende Quelle entstand zur Zeit ... und bezieht sich auf ... | |
außenpolitische Ziele | Der Autor berichtet über .... Die Ziele sind dabei ... | |
Absicht | Zusammenfassend verfolgt der Autor mit der Quelle die Absicht, dass ... | |
Formale Aspekte der Karikatur | |
---|---|
Auftraggeber | |
Jahr der Veröffentlichung | |
Titel | |
Thema | |
Friedenstaube, Wehrmachtssoldaten, Hakenkreuz, Kanone, Hitler
Gestaltungsmittel | Deutung |
---|---|
Friedenstaube | |
Kanone | |
Hakenkreuz | |
Hitler | |
Wehrmachtssoldaten | |
M8: digital arbeiten
M9: Aussage zum 2. Weltkrieg
England und Frankreich tragen eine Mitschuld am Ausbruch des 2. Weltkriegs, weil sie Deutschland nicht vorher stoppten.
M10: gemeinsam digital schreiben
M1: Erklärvideo Außenpolitik
M2: Zuordnungsaufgabe Außenpolitik
Lösung für M2:
20. Juli 1933 Reichskonkordat mit dem Vatikan
19. Oktober 1933 Austritt aus dem Völkerbund
26. Januar 1934 Nichtangriffspakt mit Polen
13. Januar 1935 Saarabstimmung
16. März 1935 Wiedereinführung der Wehrpflicht
18. Juni 1935 Flottenabkommen mit Großbritannien
7. März 1936 Einmarsch ins Rheinland
1936-1939 Hitler findet Verbündete
12. März 1938 Anschluss
Österreich
September 1938 Besetzung des Sudetenlandes
März 1939 Einmarsch in das Memelland
23. August 1939 Hitler-Stalin-Pakt
- Nichtangriffspakt mit Polen
- Flottenabkommen mit Großbritannien
- Anschluss
Österreichs
M4: Digitales Whiteboard
M5: Erklärvideo digitales Whiteboard
M6: Digitale Tafel
Lösung:
1. Den Autor, Entstehungszeitpunkt und Anlass der Textquelle nennen.
2. Die Quellenart sowie den Adressaten des Textes bestimmen.
3. Den Inhalt der Quelle zusammenfassen und die Argumentation des Autors nachvollziehen.
4. Die Absicht der Quelle untersuchen.
5. Die Quelle in den historischen Zusammenhang einordnen.
6. Eine oder mehrere Fragen zur Quelle aufstellen
7. Die Quelle beurteilen und bewerten.
M7: Leitfaden für Textquellenanalyse
Das „Hoßbach Protokoll“ ist die Niederschrift einer Rede, die Hitler am 05.11.1937 geheim vor hochrangigen Militärs und Politikern gehalten hat. Die Aufzeichnung stammt vom Reichsminister des Auswärtigen Hoßbach, der das Protokoll am 12.11.1937 verfasste.
„Das Ziel der deutschen Politik sei die Sicherung und die Erhaltung der Volksmasse und deren Vermehrung. Somit handele es sich um das Problem des Raumes. [...]
Zur Lösung der deutschen Frage könne es nur den Weg der Gewalt geben, dieser niemals risikolos sein.[...]
An sich glaube der Führer, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit England, voraussichtlich auch Frankreich die Tschechei bereits im Stillen abgeschrieben und sich damit abgefunden hätten, daß diese Frage eines Tages durch Deutschland bereinigt würde. Die Schwierigkeiten des Empires und die Aussicht, in einen lang währenden europäischen Krieg erneut verwickelt zu werden, seien bestimmend für eine Nichtbeteiligung Englands an einem Kriege gegen Deutschland. Die englische Haltung werde gewiss nicht ohne Einfluss auf die Frankreichs sein.“
Quelle: Akten zur deutschen auswärtigen Politik 1918-1945, Serie D (1937-1945), Bd. 1: Von Neurath zu Ribbentrop (September 1937 – September 1938), Göttingen 1950, S. 25-32.
„Das Ziel der deutschen Politik sei die Sicherung und die Erhaltung der Volksmasse und deren Vermehrung. Somit handele es sich um das Problem des Raumes. [...]
Zur Lösung der deutschen Frage könne es nur den Weg der Gewalt geben, dieser niemals risikolos sein.[...]
An sich glaube der Führer, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit England, voraussichtlich auch Frankreich die Tschechei bereits im Stillen abgeschrieben und sich damit abgefunden hätten, daß diese Frage eines Tages durch Deutschland bereinigt würde. Die Schwierigkeiten des Empires und die Aussicht, in einen lang währenden europäischen Krieg erneut verwickelt zu werden, seien bestimmend für eine Nichtbeteiligung Englands an einem Kriege gegen Deutschland. Die englische Haltung werde gewiss nicht ohne Einfluss auf die Frankreichs sein.“
Quelle: Akten zur deutschen auswärtigen Politik 1918-1945, Serie D (1937-1945), Bd. 1: Von Neurath zu Ribbentrop (September 1937 – September 1938), Göttingen 1950, S. 25-32.
Das „Hoßbach Protokoll“ ist die Niederschrift einer Rede, die Hitler am 05.11.1937 geheim vor hochrangigen Militärs und Politikern gehalten hat. Die Aufzeichnung stammt vom Reichsminister des Auswärtigen Hoßbach, der das Protokoll am 12.11.1937 verfasste.
5
10
15
Kriterium | Formulierungshilfe | Lösung |
---|---|---|
Redner | Die vorliegende Quelle wurde von ... verfasst. | Adolf Hitler |
Entstehungszeitpunkt | Das Entstehungsjahr der Quelle ist ... | 12. November 1937 |
Anlass der Rede | Der Anlass war ... | Hitler will seinen außenpolitischen Kurs der nächsten Jahre erklären |
Quellenart | Bei der vorliegenden Quelle handelt es sich um ... | Rede |
Adressat | Die Quelle richtet sich an ... | hochrangige Militärs und Politiker |
historischer Kontext | Die vorliegende Quelle entstand zur Zeit ... und bezieht sich auf ... | Nach dem Flottenabkommen mit GB und der Wiedereinführung der wehrmacht versucht Hitler die Appeasement Politik weiter auszunutzen, um seine außenpolitischen Ziele umzusetzen und sich auf einen Krieg vorzubereiten. |
außenpolitische Ziele | Der Autor berichtet über .... Die Ziele sind dabei ... |
|
Absicht | Zusammenfassend verfolgt der Autor mit der Quelle die Absicht, dass ... | Verdeutlichen, warum GB und Frankreich nicht eingreifen werden, wenn man die Tschechei annektiert und warum es letztlich einer gewaltsamen Lösung des „Raumproblems“ bedarf. |
Hitler will sein Ziel Lebensraum im Osten
militärisch durchsetzen und nutzt die Appeasement Politik der Allierten aus, um weiter aufzurüsten und Gebiete auch ohne militärische Intervention zu annektieren.
Formale Aspekte der Karikatur | |
---|---|
Auftraggeber |
|
Jahr der Veröffentlichung | 1933 |
Titel | Friedenstaube |
Thema | Hitlers Außenpolitik |
Friedenstaube, Wehrmachtssoldaten, Hakenkreuz, Kanone, Hitler
Friedenstaube
Hitler
Wehrmachts-soldaten
Kanone
Hakenkreuz
Gestaltungsmittel | Deutung |
---|---|
Friedenstaube | Steht für die Friedensbekundungen Hitlers. |
Kanone | Steht für die kriegerische Rhetorik Hitlers. |
Hakenkreuz | Steht für den Nationalsozialismus auf dessen Bden die Politik umgesetzt wird. |
Hitler | Hitler steht für den gesamten politischen Apparat an dessen Spitze er steht. |
Wehrmachtssoldaten | Steht für das immer größer werdende Militär Deutschlands. |
Lösung: Hitler sprach zwar von Frieden, bereitete sich aber auf einen Krieg vor.
M8: digital arbeiten
M9: Aussage zum 2. Weltkrieg
England und Frankreich tragen eine Mitschuld am Ausbruch des 2. Weltkriegs, weil sie Deutschland nicht vorher stoppten.
M10: gemeinsam digital schreiben
Zum Beispiel: Ich denke, dass England und Frankreich keine Mitschuld am Ausbruch des 2. Weltkriegs tragen, da es ihnen in ihrer Politik (ganz egal, welches Ergebnis diese hatte) immer um die Vermeidung eines Krieges ging. Ihre falsche Vermutung, dass es Hitler ebenfalls um den Frieden in Europa ging, würde ich ihnen in diesem Fall nicht als Mitschuld anlasten.
Die Leistungskontrolle besteht aus drei Aufgaben. Zuerst sollen die Schülerinnen und Schüler die im Lernpaket behandelten Ereignisse der deutschen Außenpolitik reproduzieren und den passenden Daten zuordnen (AFB I, Nenne
). Hierbei können 6 Punkte erreicht werden, da 6 Ereignisse zuzuordnen sind. Bei Aufgabe 2 steht die Arbeit mit einer Textquelle im Vordergrund. Als Textquelle wurde die Rede Hitlers vor dem deutschen Reichstag zum Beginn des 2. Weltkriegs am 1. September 1939 ausgewählt. Die SuS sollen die Quelle analysieren, indem sie die dazugehörige Tabelle ausfüllen (AFB II, analysiere
). Diese Tabelle soll den SuS eine Hilfestellung bei der Textquellenanalyse sein. Bei dieser Aufgabe können maximal 9 Punkte erreicht werden. Bei Aufgabe 3 sollen die SuS dann beurteilen, inwiefern die Textquelle repräsentativ für Hitlers Inszenierung seiner eigenen Außenpolitik ist und dies mit passenden Stellen aus der Quelle belegen (AFB III, beurteile
). Diese Aufgabe verlangt ein Verständnis der Ambivalenz von Hitlers Außenpolitik und seiner Darstellung dieser Außenpoltik gegenüber der (deutschen) Bevölkerung. In der Texquelle findet sich eine Vielzahl an Indizien dafür, dass die Textquelle beispielhaft für Hitlers außenpolititische Rhetorik ist. Die SuS sollen 3 Aspekte und die dazugehörigen Textstellen beschreiben, es können so maximal 6 Punkte erreicht werden. Insgesamt sind maximal 21 Punkte zu erreichen.
Note | Punkte |
---|---|
1 | 20-21 |
2 | 17-19 |
3 | 12-16 |
4 | 8-11 |
5 | 4-7 |
6 | 0-3 |
Textquelle Q1 | |
---|---|
Redner | |
Entstehungszeitpunkt | |
Anlass | |
Quellenart | |
Historischer Kontext | |
Absicht (Intention) des Redners | |
Hitlers Rede zum 1. September 1939 vor dem deutschen Reichstag
Abgeordnete, Männer des Deutschen Reichstags! Seit Monaten leiden wir alle unter der Qual eines Problems, das uns einst das Versailler Diktat beschert hat und das nunmehr in seiner Ausartung und Entartung unerträglich geworden war. Danzig war und ist eine deutsche Stadt. […]
Sie kennen die Vorschläge, die ich über die Notwendigkeit der Wiederherstellung der deutschen Souveränität über die deutschen Reichsgebiete machte, die endlosen Versuche, die ich zu einer friedlichen Verständigung über das Problem Österreich unternahm und später über das Problem Sudetenland, Böhmen und Mähren. Es war alles vergeblich. Eines aber ist unmöglich zu verlangen, daß ein unerträglicher Zustand auf dem Weg friedlicher Revision bereinigt wird, und die friedliche Revision konsequent zu verweigern. […]
Meine Friedensliebe […] soll man nicht mit Schwäche oder gar mit Feigheit verwechseln!
Ich habe daher gestern abend der britischen Regierung mitgeteilt, daß ich unter diesen Umständen auf seiten der polnischen Regierung keine Geneigtheit mehr finden kann, mit uns in ein wirklich ernstes Gespräch einzutreten. […]
Ich habe mich daher nun entschlossen, mit Polen in der gleichen Sprache zu reden, die Polen seit Monaten uns gegenüber anwendet.
Wenn nun Staatsmänner im Westen erklären, daß dies ihre Interessen berühre, so kann ich eine solche Erklärung nur bedauern. Sie kann mich aber nicht eine Sekunde in der Erfüllung meiner Pflicht wankend machen.
Ich habe es feierlich versichert und wiederhole es, daß wir von diesen Weststaaten nichts fordern und nie etwas fordern werden. Ich habe versichert, daß die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland eine endgültige ist. Ich habe England immer wieder eine Freundschaft und, wenn notwendig, das engste Zusammengehen angeboten. Aber Liebe kann nicht nur von einer Seite geboten werden, sie muß von der anderen ihre Erwiderung finden. Deutschland hat keine Interessen im Westen. Unser Westwall ist zugleich für alle Zeiten die Grenze des Reiches. Wir haben auch keinerlei Ziel für die Zukunft und diese Einstellung des Reiches wird sich nicht mehr ändern. […]
Polen hat nun heute nacht zum erstenmal auf unserem eigenen Territorium auch durch reguläre Soldaten geschossen.
Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen!
Abgeordnete, Männer des Deutschen Reichstags! Seit Monaten leiden wir alle unter der Qual eines Problems, das uns einst das Versailler Diktat beschert hat und das nunmehr in seiner Ausartung und Entartung unerträglich geworden war. Danzig war und ist eine deutsche Stadt. […]
Sie kennen die Vorschläge, die ich über die Notwendigkeit der Wiederherstellung der deutschen Souveränität über die deutschen Reichsgebiete machte, die endlosen Versuche, die ich zu einer friedlichen Verständigung über das Problem Österreich unternahm und später über das Problem Sudetenland, Böhmen und Mähren. Es war alles vergeblich. Eines aber ist unmöglich zu verlangen, daß ein unerträglicher Zustand auf dem Weg friedlicher Revision bereinigt wird, und die friedliche Revision konsequent zu verweigern. […]
Meine Friedensliebe […] soll man nicht mit Schwäche oder gar mit Feigheit verwechseln!
Ich habe daher gestern abend der britischen Regierung mitgeteilt, daß ich unter diesen Umständen auf seiten der polnischen Regierung keine Geneigtheit mehr finden kann, mit uns in ein wirklich ernstes Gespräch einzutreten. […]
Ich habe mich daher nun entschlossen, mit Polen in der gleichen Sprache zu reden, die Polen seit Monaten uns gegenüber anwendet.
Wenn nun Staatsmänner im Westen erklären, daß dies ihre Interessen berühre, so kann ich eine solche Erklärung nur bedauern. Sie kann mich aber nicht eine Sekunde in der Erfüllung meiner Pflicht wankend machen.
Ich habe es feierlich versichert und wiederhole es, daß wir von diesen Weststaaten nichts fordern und nie etwas fordern werden. Ich habe versichert, daß die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland eine endgültige ist. Ich habe England immer wieder eine Freundschaft und, wenn notwendig, das engste Zusammengehen angeboten. Aber Liebe kann nicht nur von einer Seite geboten werden, sie muß von der anderen ihre Erwiderung finden. Deutschland hat keine Interessen im Westen. Unser Westwall ist zugleich für alle Zeiten die Grenze des Reiches. Wir haben auch keinerlei Ziel für die Zukunft und diese Einstellung des Reiches wird sich nicht mehr ändern. […]
Polen hat nun heute nacht zum erstenmal auf unserem eigenen Territorium auch durch reguläre Soldaten geschossen.
Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen!
Hitlers Rede zum 1. September 1939 vor dem deutschen Reichstag
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15
20
25
30
35
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45
50
55
60
65
AnschlussÖsterreichs
Textquelle Q1 | |
---|---|
Redner | Adolf Hitler |
Entstehungszeitpunkt | 1.September 1939 |
Anlass | Beginn des 2. Weltkriegs (scheinbarer |
Quellenart | (politische) Rede |
Historischer Kontext | -Hitler hat einen Angriff Polens inszeniert. |
Absicht (Intention) des Redners | - Hitler möchte nicht als Angreifer Polens gelten. |
Ja ist beispielhaft, da...-> unterschiedliche Lösungen möglich-> Gründe (3 P.)+ Textstellen (3 P.)
- friedliche Lösungen immer angestrebt (Zeile 9-17)
- Krieg als letztes Mittel Bsp. Zeile: 23-25)
- Ungerechtigkeit Versailles (Bsp. Zeile 4: Versailler Diktat
)
- Agression geht von Nachbarn aus (Bsp. Zeile: 48-53)
- bewusst falsche Zusicherungen gemacht (Bsp. Westwall Zeile: 42-48))
- Ziel des Lebensraums im Osten (Bsp. Zeile:7-8)
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