• Portfolio - Emser Depesche (1870)
  • anonym
  • 16.01.2021
  • Geschichte
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Die Emser Depesche -
Fake News von damals?

Handreichung für Lehrkräfte

Universität Leipzig - HISTOdigitaLE

Q1: Darstellung der Audienz vom französischen Botschafter Benedetti (rechts) bei König Wilhelm I. 1870 in Bad Ems

Wikipedia, gemeinfrei, https://t1p.de/tscn

Kurzbeschreibung

pstrongGeschichte,/strong/ppstrongKlassenstufe 11,/strong/ppstrongBerufliches  /strong/ppstrongGymnasium/strong/p

pstrongDie Emser Depesche von 1870: /strong/ppstrongDer Einfluss medialer Berichterstattung auf das Politikgeschehen/strong/p

Das vorliegende Material ist für die 11. Klassenstufe eines Beruflichen Gymnasiums in Sachsen konzipiert und dient der Vermittlung und der Reflexion von medialem Einfluss auf das politische Geschehen aus einer historischer Perspektive. Dafür soll exemplarisch das Ereignis der Emser Depesche von 1870 erarbeitet, in den zeitlichen Kontext eingeordnet und mit aktuellen medial-politischen Verflechtungen verknüpft werden.



Das Lernmaterial ist in drei thematische Blöcke untergliedert: Im ersten Abschnitt sollen die Schüler*innen die historische Vorgeschichte der 1860er Jahre mithilfe von zwei Erklärvideos kennenlernen und das neu erworbene Wissen anschließend in einem Lückentext überprüfen. Durch das Erstellen eines Schaubildes sollen die Schüler*innen anschließend die Verbindungen der beteiligten historischen Akteure und ihre jeweiligen Interessen ergründen.

Im zweiten thematischen Block erfolgt eine Textanalyse sowie ein Vergleich der originalen und bearbeiteten Fassung der Emser Depesche. Die Schüler*innen sollen formale und inhaltliche Änderungen erfassen und in einer Tabelle festhalten. Im Anschluss an die Analyse, werden die Schüler*innen zu einer Beurteilung der Änderungen aufgefordert. In Hinblick auf die Ergebnissicherung bietet es sich an, eine digitale Diskussion der Schüler*innen über ein kollaboratives EtherPad zu initiieren.

Der dritte Abschnitt greift das Schlüsselproblem Fake News auf und soll den Gegenwarts- und Lebensweltbezug der Thematik verdeutlichen.



Im Fokus des Lernmaterials stehen digitale Lern-Tools, mit denen die Schüler*innen sowohl in Einzelarbeit als auch kollaborativ arbeiten. Die digitalen Lernangebote fungieren als Informationsquelle (Einsatz von Youtube-Videos und einem Online-Artikel), aber auch als Hilfsmittel zur Aufgabenbearbeitung und Ergebnissicherung (Nutzung der Platform Padlet oder der Platform EtherPad). Durch die Nutzung der kostenlosen kollaborativen Online-Tools Padlet und EtherPad kann den Schüler*innen die Möglichkeit geboten werden, in einen Dialog zu treten und zu lernen, alternative Deutungsansätze und diverierende Perspektiven zu akzeptieren.

Erstellen eines kostenlosen kollaborativen EtherPad unter: https://yopad.eu

Erklärvideo: Der Weg ins Deutschen Kaiserreich

https://t1p.de/252a

Erstellen einer kostenlosen Padlet-Pinnwand unter: https://de.padlet.com

digitaler Lückentext

https://t1p.de/be5d

Lehrplanverortung

pDas Thema der Emser Depesche lässt sich in der Klassenstufe 11 dem strongLernbereich 2 Medien in Demokratie und Diktatur/strong zuordnen (Sächsisches Staatsministerium für Kultus 2017, S. 13). /ppIn diesem Lernbereich sollen die Schülerinnen dazu angeregt werden, den strongEinfluss von Medien auf verschiedene gesellschaftliche Entwicklungen /strong(Ebenda, S. 13) zu verstehen und zu beurteilen. Die Emser Depesche dient dabei als historisches Beispiel und soll den Charakter der Auswirkungen von Medien auf das Handeln politischer Akteure, neben ausgewählten Ereignissen wie der Kuba-Krise und dem Mauerfall, exemplarisch verdeutlichen./pp/ppDas Lernmaterial entspricht in seiner Konzeption dem allgemeinen Bildungsziel der Klassenstufe. Das Material bietet Möglichkeiten für einestrong konsequente Förderung des kritischen Umgangs mit Medien und für die Entwicklung von demokratischer Diskussions- und Streitkultur /strong(Ebenda, S.13), da die Schülerinnen durch Textanalyse und Textvergleich eine historische Pressemeldung hinterfragen und auf ihrer Faktizität überprüfen. Daran anknüpfend kann eine Diskussion über die Erkenntnisse der Analyse in einem kollaborativen Forum angeregt werden. Eine solche Übung zielt auf die Förderung der demokratischen Diskussions- und Streitkultur ab. Durch dieses Vorgehen wird zudem ihre strongMündigkeit und Studierfähigkeit /stronggefördert, da sie durch die strongselbstständige Nutzung von Methoden/strong - wie dem tabellarischen Vergleich - lernen, strongAutoritäten, Fakten und Entwicklungsprozesse /strong(Ebenda, S. 13) strongzu hinterfragen/strong./pp/ppDas Lernmaterial orientiert sich ferner auch an den Grobzielen der Klassenstufe, dastrong grundlegendes Wissen über ausgewählte epochentypische Ereignisse /strongerlangtstrong /strongsowie strongMöglichkeiten zur Einordnung historischer Ereignisse /strong(Ebenda, S.16)  geschaffen werden. Dies erfolgt primär durch die Informationsentnahme aus spezifischen Erklärvideos und das anschließende Ausfüllen des Lückentextes. Durch die informativen Videos sollen die Schülerinnen die politischen Voraussetzungen im Europa der 1860er Jahre für das Zustandekommen der Emser Depesche kennenlernen und letztere als Auslöser für den Deutsch-Französischen Krieg und die Gründung des Kaiserreiches im Jahr 1871 verstehen. Hinter dem Vorgehen Bismarcks sollen sie die strongWirkungsabsichten und Wirkungsweisen von Medien/strong erkennen und die strongMedien als integralen Bestandteil der politischen Meinungs- und Willensbildung im historischen Kontext betrachten /strong(Ebenda, S. 16)./pp/ppDie verschiedenen digitalen Arbeits- und Lernmittel, die im Material integriert sind, dienen dazu, den Schülerinnen den strongUmgang mit unterschiedlichen Quellenarten und Darstellungsformen /strong(Ebenda, S. 16) nahezubringen. Insbesondere die Kompetenz, schriftlichen Quellen Informationen zu entnehmen wird mit der Textanalyse der Emser Depesche angestrebt. Auch der Umgang mit Erklärvideos und Schaubildern als alternative Darstellungsformen soll mithilfe des Materials angeregt und gefördert werden./pp/ppIm dritten thematischen Block sollen die Schüler*innen strong„erkennen, dass Missbrauch und Manipulation zu den Risiken der Informationsgesellschaft gehören /strong(Ebenda, S. 18), indem sie die Vorbereitung der Irak-Invasion durch die USA mithilfe von Fake News analysieren. Des Weiteren sollen sie beurteilen, ob und inwiefern dieses Geschehen mit der Emser Depesche vergleichbar ist. Durch diesen Gegenwartsbezug wird die Fähigkeit gefördert, strongbegründete Urteile über politische Sachverhalte und ihre Deutungen in Vergangenheit und Gegenwart zu bilden“/strong (Ebenda, S. 13)./p

Literaturhinweis

pstrongSächsisches Staatsministerium für Kultus (Hrsg.)./strong Lehrplan Berufliches Gymnasium. GeschichteGemeinschaftskunde, Dresden 2017. Verfügbar unter: https://t1p.demyl9./p

Lernbereichsplanung
Lernbereich 2: Medien in Demokratie und Diktatur

pAls Orientierung für eine mögliche Integration des Lernmaterials in den Lernbereich 2 dient die folgende tabellarische Lernbereichsplanung:/p

Stunde

Thema/Inhalt

methodischer Schwerpunkt

1+2

Begriffe „Medium und Medien“

Unterrichtsgespräch, Begriffsanalyse, Beispiele für Medientypen (Gruppenarbeit)

3+4

Fake News

virtuelle Erkundung von Strategien, Fake News selbst konzipieren

+6

Einfluss von Medien in der Geschichte I – „Emser Depesche - 'Fake News' von damals“

Analyse von Textdokumenten, Arbeit mit digitalen Medien, Diskussion im Plenum

7+8

Einfluss von Medien in der Geschichte II – „Maueröffnung“

Analyse von Ton- & Videodokumenten, Rollenspiel (Bürgerin, Politikerin, Berichterstatter*in)

9+10

Leistungskontrolle: Fake News von damals

Schriftliche Leistungsüberprüfung

11+12

Medien in der Gegenwart

Quellenanalyse, Pro- und Contra-Debatte

13+14

Manipulation durch Medien

Kooperatives Lernen: Vergleich von unterschiedlichen Medien und deren (Falsch-)Meldungen in Gruppen

15+16

Pressefreiheit

Textanalyse (Gesetze), Plenum

17+18

Leistungskontrolle: Medien und Presse der Gegenwart

Schriftliche Leistungsüberprüfung

19+20

Die vierte Gewalt – Begriffe rund um Medien

Modellfälle und Beispiele für Begriffe (Medienmonopol, Mediendemokratie/-diktatur)

21+22

Exkursion

Besuch der LVZ-Redaktion als Beispiel für ein lokales Medium

23+24

Social Media (Facebook, WhatsApp, Instagram)

Recherche und Präsentation eines Sozialen Netzwerkes (Steckbrief, Funktionsweise, Kritik = Sonstige Note)

25+26

Abschluss und Reflexion

Diskussionsforum

pstrongT1 Lernbereichsplanung LB 2, Klasse 11 Berufliches Gymnasium/strong/p

Sachanalyse

pstrongAufgabe 1.1: Video M1 „Der Weg zum Deutschen Kaiserreich und Video M2 „Die Hinführung zum Deutsch-Französischen Krieg“/strong/ppDie Erklärvideos dienen dem inhaltlichen Input sowie der Hinführung zur Kernthematik: der Emser Depesche. In den Videos werden Informationen zur Vorgeschichte (emWie sah es zur Zeit der 1860er Jahre in Europa aus?/em) thematisiert beziehungsweise detaillierte Hintergrundinformationen zu den Ursachen des Deutsch-Französischen Kriegs erläutert. Zentral hierfür ist das Dokument, die Emser Depesche, welches die verkürzte Version eines Telegramms von Wilhelm I. bzw. seinem Geheimrat Abeken an Bismarck ist und das Anliegen Frankreichs über den Thronverzicht der Hohenzollern überspitzt darstellt. Es gilt als sogenannter Auslöser der Kriegserklärung Frankreichs an Preußen. Die informativen Videos M1 und M2 vermitteln das Wissen kompakt, anschaulich und arbeiten mit Schaubildern, was für Schülerinnen eine gute Verständnisbasis darstellt./pp/ppstrongAufgabe 1.2: Lückentext zur Emser Depesche/strong/ppDer nächste Arbeitsschritt ist das Ausfüllen eines Lückentextes, in welchem die wichtigsten Informationen aus den Videos M1 und M2 in einem Fließtext wiederholt und gefestigt werden. Es wird erklärt, warum Bismarck die Absicht verfolgte, einen Krieg mit Frankreich zu provozieren, dass er bewusst das Telegramm Frankreichs verkürzte und warum diese Verkürzung „Emser Depesche“ genannt wird./pp/ppstrongAufgabe 1.3: Erstellen eines Schaubildes zu den wichtigsten Personen aus Frankreich, Preußen und Spanien /strong/ppDas Erstellen des Schaubildes dient dazu, den Schülerinnen die genauen Beziehungsverhältnisse zwischen den verschiedenen Parteien bildlich aufzuführen. Es wird eine kompakte Übersicht über die Beziehungen der beteiligten historischen Personen sowie deren jeweilige Absichten und Positionen geschaffen. Dies ermöglicht eine Perspektivenübernahme beziehungsweise ein Hineinversetzen in die jeweiligen Gedankengänge und Handlungen./pp/ppstrongAufgabe 2.1: Vergleich des originalen Telegramms und Bismarcks verkürzter Version /strong/ppIn Form einer Tabelle wird auf die Punkte Wirkungsweiseerster Leseeindruck, InhaltFormales und IntentionAbsichten der Autoren genauer eingegangen. Hierdurch wird den Schüler*innen direkt an den Dokumenten erkenntlich gemacht, welche Veränderungen vorgenommen wurden Die bewusste Manipulation wird deutlich und es wird aufgezeigt, wie die veröffentlichte Version der Emser Depesche vom Volk aufgenommen wurde.<p>p/ppstrongAufgabe 2.2: Beurteilung der These, dass die Emser Depesche keine Manipulation oder Provokation war, sondern eine einfache Aufbereitung für das Volk/strong /ppDurch diese Aufgabe wird eine bewusste Beurteilung und Argumentation der Schüler*innen intendiert. Sie sollen mit Hilfe des erworbenen Wissens ihre eigene Meinung begründen./pp/ppstrongAufgabe 3.1: Spiel zu Fake News/strong /ppDer Schwerpunkt dieser Aufgabe sind sogenannte Fake News". Die Schülerinnen sollten bereits über Vorwissen zu Merkmalen und Strategien von Fake News verfügen. Das Spiel soll der Auflockerung und Wiederholung der bereits bekannten Strategien dienen. Im Spiel werden Informationen durch Strategien wie verdrehen, lügen, fälschen, hetzen, manipulieren, kürzen, provozieren, verschleiern bewusst verändert./pp/ppstrongAufgabe 3.2: Anwendung des Spiels der Strategien auf die Emser Depesche<strong>/ppMithilfe dieser Aufgabenstellung soll für die Schülerinnen ein Wissenstransfer geschaffen werden. Es erfolgt eine Verknüpfung der Strategien von Fake News mit der Emser Depesche. Sie sollen selbstständig entscheiden, wodurch beziehungsweise mit welchen Mitteln die Emser Depesche manipuliert wurde./pp/ppstrongAufgabe 3.3 und 3.4: Lesen des Online Artikels und Vergleich mit der Emser Depesche/strong/ppEs wird ein Gegenwartsbezug zu einem aktuellen Ereignis aufgebaut: die Vorbereitung der Invasion in den Irak durch die USA (2003). Durch den Artikel erfolgt noch einmal eine übergreifende Wissenssicherung in Bezug auf die Emser Depesche und das Thema Fake News in der Vergangenheit und Gegenwart./pp/pp/p

Didaktische Schwerpunktsetzung

pDas vorliegende Lernmaterial zum Thema „Die Emser Depesche - Fake News von damals?“ kann sowohl als strongdigitales Lernpaket/strong für das selbstverantwortliche Lernen eingesetzt, als auch in den strongregulären Präsenzunterricht/strong eingebunden werden. Das Format des Lernmaterials sieht primär ein strongindividuelles, selbstgesteuertes Lernen/strong vor, es ist jedoch auch möglich, einzelne Aufgaben in strongPartner- bzw. Gruppenarbeit/strong - per strongVideokonferenz/strong oder im strongKlassenp/stronglenum - zu bearbeiten. Die Nutzung einer strongdigitalen Klassentafel /strongüber die Platform Padlet kann als strongvirtuelles Klassenzimmer/strong fungieren. &nbsp;/pp/ppDie zahlreichen strongdigitalen Tools /strongund strongOnline-Angebote /strongdes Lernmaterials ermöglichen ein strongentdeckendes und selbstgesteuertes Lernen /strongund schulen ferner auch den strongUmgang mit digitalen Medien./strong Die Schülerinnen werden mit einer strongMedien- und Methodenvielfalt/strong konfrontiert und können sich mit verschiedensten digitalen Lernangeboten im Internet aktiv und selbstständig auseinandersetzen./pp/ppDas Lernmaterial ist in strongdrei thematische Blöcke/strong gegliedert: strong1. /strongemstrong/strongDie Vorgeschichte zur Emser Depesche sowie die Situation in Europa und bedeutsame politische Akteure/em, strong2./strong emKriegserklärung per Telegramm - die Emser Depesche/em und strong3./strong emMit Manipulation zum Krieg - damals und heute/em. /ppEs empfiehlt sich, die thematischen Blöcke in gegebener Reihenfolge zu bearbeiten, da die Aufgabensets entsprechend des strongProzesses Historischen Lernens/strongstrong nach Jeismann/strong strong(Sachanalyse, Sachurteil und Werturteil) /strongprozessualstrong /strongaufeinander aufbauen. Das Lernmaterial zielt folglich darauf ab, das Geschichtsbewusstsein der Schülerinnen zu fördern. /pp/ppemWie wird mit dem Material das Geschichtsbewusstsein gefördertweiterentwickelt?<em> &nbsp;/pp/ppFür die strongSachanalyse/strong wurden in das Lernmaterial zwei Erklärvideos integriert. Die Aufgaben 2 und 3 dienen ebenfalls der Aneignung beziehungsweise Festigung von relevantem fachlichen Wissen. In Aufgabe 2 sollen die Schülerinnen mit Hilfe der Informationen aus den Videos einen Lückentext vervollständigen. Durch die Aufgabenstellung werden die auditiven Eindrücke noch einmal verarbeitet und visualisiert bzw. das neu erlangte Wissen schriftlich gesichert. In der darauf folgenden Aufgabe sollen die Schülerinnen ein Schaubild mit den wichtigsten Akteuren vor 1870 in Europa erstellen. Die Schülerinnen transferieren ihr Wissen aus den vorherigen Aufgaben auf das Schaubild und vertiefen es somit. Sie erstellen eigenständig ein Beziehungsgefüge mit Absichten und Positionen der Akteure untereinander. Das Erstellen des Schaubildes beinhaltet eine strongH/strongstrongandlungsorientierung /strongund soll den Schülerinnen einen multiperspektivischen Blick auf die Thematik gewähren. &nbsp;/pp/ppDer zweite thematische Block soll die Ausbildung eines strongSachurteils /stronganregen. Die Schülerinnen sollen zunächst den Originaltext Wilhelms I. mit der abgeänderten Version Bismarcks (Emser Depesche) tabellarisch vergleichen. Diese Aufgabenstellung dient der Förderung der strongInterpretationskompetenz, Methodenkompetenz /strongsowiestrong Texterschließungskompetenz./strong Das Festhalten der Erkenntnisse in der Tabelle dient der strongErgebnissicherung/strong. In der darauffolgenden Aufgabe sollen die Schülerinnen begründet Stellung zu der nachfolgenden These nehmen: em/emDie Emser Depesche ist eine simple Aufbereitung eines sehr umfangreichen Telegramms für die allgemeine Presse. Von einer Manipulation oder gar Instrumentalisierung zum Krieg kann keine Rede sein.em/emDie Schülerinnen werden folglich dazu angeregt, sich unter Einbezug gegenwärtiger Normen zur aufgeführten These zu positionieren und ein strongWerturteil /strongabzugeben. Im Zuge der anschließenden Diskussion der individuellen Urteile soll die strongReflexionskompetenz/strong geschult werden./pp/ppIm letzten thematischen Block des Materials soll der strongGegenwarts- und Lebensweltbezug /strongder Thematik in den Fokus gerückt &nbsp;werden. Das Thema lautet: „emMit Manipulation zum Krieg - damals und heute“./em /ppDas Aufgabenset sieht zunächst die Absolvierung eines Spiels zum Thema Fake News vor, das der Vorwissensaktivierung dienen soll. Die Schülerinnen sollten also bereits mit Merkmalen und Strategien von Fake News vertraut sein. Das Spiel arbeitet mit einer Multiple-Choice-Aufgabe, bei der die Schüler*innen die zutreffenden Manipulations-Strategien der Emser Depesche bestimmen sollen. Durch die Absolvierung des Spiels soll die strongOrientierungskompetenz/strong gefördert sowie durch die Verknüpfungstrong /strongvon den Thematiken Fake News und Emser Depesche ein strongSachurteil /stronggebildet werden./pp/p

pIn den letzten beiden Aufgaben des Lernmaterials sollen die Schüler*innen den Online-Artikel em„Die Vorbereitung der Invasion in den Irak durch die USA im Jahr 2003“/em erschließen und anschließend Bezugspunkte beziehungsweise Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der Emser Depesche und der Vorbereitung der Irak-Invasion durch die USA herausfiltern. Diese Aufgabenstellungen zeigen denstrong Lebenswelt- und Gegenwartsbezug /strongder Thematik auf. Das Werturteil, das im Zuge der letzten Aufgabe angeregt wird, soll als abschließende Ergebnissicherung fungieren. Das Werturteil kann darüber hinaus als Anhaltspunkt für eine anschließende Diskussion verstanden werden. /pp/ppWie bereits zuvor erläutert wurde, liegt das Material in strongzwei Schwierigkeitsgraden/strong vor. Die Differenzierung der beiden Niveaustufen erfolgt beispielsweise durch die strongVariierung der Steuerung/strong durch Hilfestellungen (z.B. Aufgabe 1: Bereitstellung Zusatzmaterial bzw. Textquellen, Aufgabe 2: Anzeigen von Lösungswörtern in vermischter Reihenfolge). Bei Arbeit mit den beiden Textquellen Q1 und &nbsp;Q2 besteht die Möglichkeit, diese in Partnerarbeit ausfüllen zu lassen oder ggf. eine Zusatzaufgabe zu geben, in der die Vergleichskriterien in einem zusammenhängenden Fließtext formuliert werden müssen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, bei der Stellungsnahme zur These eine kontroverse, zweite These bereitzustellen. /pp/ppZur Überprüfung des Lernerfolgs kann nach der Bearbeitung des Lernmaterials, die für die Materialien konzipierte strongschriftliche/strong strongstrongLeistungsüberprüfung/strong /strongdurchgeführt werden. Der Inhalt und die Anforderungen der Leistungskontrolle werden im letzten Abschnitt dieser Handreichung skizziert. /p

Literaturhinweise

pstrongDigitale Medien: /strongGrosch, Waldemar: Der Einsatz digitaler Medien in historischen Lernprozessen, In: Barricelli, MicheleLücke, Martin (Hrsg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts, Bd. 2, Schwalbach 2012, S.125-145.<p>p/ppstrongEntdeckendes Lernen: /strongHenke-Brockschatz, Gerhard: Forschend-entdeckendes Lernen, In: Mayer, UlrichPandel, Hans-JürgenSchneider, Gerhard (Hrsg.): Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht, Schwalbach 2007, S. 15-29./pp/ppstrongGegenwartsorientierung/strong: Bergmann, Klaus: Gegenwarts- und Zukunftsbezug. In: Mayer,/ppUlrichPandel, Hans-JürgenSchneider, Gerhard (Hrsg.): Handbuch Methoden im/ppGeschichtsunterricht, Schwalbach 2007, S. 91-112./pp/ppstrongGeschichtsbewusstsein/strong: Jeismann, Karl-Ernst: Geschichtsbewußtsein: Überlegungen zu/ppeiner zentralen Kategorie eines neuen Ansatzes der Geschichtsdidaktik. In: Süssmuth, Hans/pp(Hg.): Geschichtsdidaktische Positionen, Paderborn u.a. 1980, S. 179-222./pp/ppstrongHandlungsorientierung/strong: Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung. In: Mayer, UlrichPandel,<p>pHans-JürgenSchneider, Gerhard (Hrsg.): Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht,<p>pSchwalbach 2007, S.49-64./pp/ppstrongInterkulturelles Lernen/strong: Von Reeken, Dietmar: Interkulturelles Lernen im Geschichtsunterricht. Möglichkeiten und Grenzen eines Faches, Vortrag auf der Konferenz „Mit Vielfalt umgehen lernen - Interkulturelle Bildung als Herausforderung für Unterricht und Schulalltag./pp/ppstrongKompetenzmodelle: /strongBaumgärtner, Ulrich: Wegweiser Geschichtsdidaktik. Historisches Lernen in der Schule, Paderborn 2015, S. 57-87./pp/ppstrongMultiperspektivität/strong: Lücke, Martin: Multiperspektivität, Kontroversität, Pluralität./ppSchwalbach 2012./p

Lernzielformulierung

pIn der folgenden Übersicht werden die Lernziele zum Lernmaterial vorgestellt. Die Lernzielformulierung orientiert sich am in Sachsen gebräuchlichen strongWKW-Modell/strong, welches alle drei Anforderungsbereiche umfasst./p

Wissen

Können

Werten

Die Schüler*innen kennen wichtige Begriffe und Ereignisse der 1860er Jahre (Deutscher Krieg, Norddeutscher Bund, Spanischer Thronstreit, ...).

Die Schüler*innen können Erklärvideos Informationen entnehmen.

Die Schüler*innen beurteilen die von Bismarck vorgenommenen Änderungen an der Emser Depesche (Manipulation, Instrumentalisierung, ...).

Die Schüler*innen kennen die Akteure im Spanischen Thronstreit und ihre Interessen (Napoleon III., Leopold von Hohenzollern, Bismarck, Wilhelm I.)

Die Schüler*innen können die Akteure des Spanischen Thronstreits und ihre Interessen in einem Schaubild darstellen.

Die Schüler*innen beurteilen die Auswirkungen der Emser Depesche auf das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich 1870.

Die Schüler*innen kennen den Zusammenhang zwischen dem Spanischen Thronstreit und der Emser Depesche.

Die Schüler*innen können schriftlichen Quellen Informationen entnehmen.

Die Schüler*innen beurteilen mögliche Bezugspunkte zwischen der Emser Depesche und der Vorbereitung zur Irak-Invasion durch die USA.

Die Schüler*innen kennen die originale und verkürzte Fassung der Emser Depesche.

Die Schüler*innen können formale und inhaltliche Änderungen der Emser Depesche beschreiben und tabellarisch anordnen.

Die Schüler*innen kennen die Emser Depesche als Auslöser für den Deutsch-Französischen Krieg.

Die Schüler*innen können Darstellungstexten Informationen entnehmen.

Die Schüler*innen kennen Strategien für Fake News.

Die Schüler*innen können digitale Medien zur Ergebnissicherung und Diskussion nutzen (Padlet, Word, EtherPad).

pstrongT2 Lernziele/strong/p

Leistungsüberprüfung

Zur Überprüfung des Lernerfolgs bietet es sich an, nach der Bearbeitung des Lernmaterials zum Thema Emser Depesche - 'Fake News' von damals?, eine Leistungsüberprüfung durchzuführen.



Im Anhang der vorliegenden Handreichung befindet sich eine für das Lernmaterial konzipierte schriftliche Leistungskontrolle inklusive eines Erwartungshorizonts sowie eines Bewertungsmaßstabs. Die schriftliche Leistungskontrolle ist für einen Zeitrahmen von 60 Minuten konzipiert.



Im Folgenden sollen der Inhalt sowie die Anforderungen der Leistungskontrolle knapp skizziert werden:



In der ersten Aufgabe (2 Bewertungseinheiten) sollen die Schüler*innen den Begriff Manipulation definieren. Die Schüler*innen sollen die im Zuge des Lernmaterials erarbeitete Merkmale beziehungsweise Strategien und Muster von Manipulation reproduzieren. Die Aufgabenstellung kann folglich dem Anforderungsbereich 1 zugeordnet werden.



In der zweiten Aufgabe (10 Bewertungseinheiten) sollen die Schüler*innen das Ereignis der Emser Depesche (Akteure, Inhalt, Schauplätze, Folgen etc) erläutern. Die Aufgabe soll demnach den Wissenstransfer beziehungsweise die Anwendung des gelernten Wissens über das geschichtliche Ereignis anregen. Die Aufgabenstellung kann dem Anforderungsbereich 2 zugeordnet werden.



Die dritte Aufgabe (8 Bewertungseinheiten) verfolgt das Ziel, das Vorwissens der Schüler*innen in Bezug auf das Thema Manipulation in der Geschichte zu überprüfen. Die Schüler*innen werden dazu angehalten, ein weiteres, selbst gewähltes historisches Beispiel von Manipulation zu nennen und zu erläutern. Die Aufgabenstellung kann ebenfalls dem Anforderungsbereich 2 zugeordnet werden.



In der letzten Aufgabe (8 Bewertungseinheiten) der Leistungskontrolle sollen die Schüler*innen eine von drei zur Auswahl stehenden Karikaturen analysieren und interpretieren. Die ausgewählten Karikaturen befassen sich mit den Themen Manipulation, Fake News beziehunsgweise Emser Depesche (Spanischer Thronstreit) und bieten somit ein breites Themenspektrum für die Schüler*innen. Die Aufgabenstellung kann den Anforderungsbereichen 2 und 3 zugeordnet werden.

pstrongProzentuale Verteilung der Aufgaben:/strong/pp/ppAufgabe 1: 2 BE = strong7 /strong /ppAufgabe 2: 10 BE = strong36 &nbsp; /strong &nbsp; /ppAufgabe 3: 8 BE = strong28,5 /strong/ppAufgabe 4: 8 BE = strong28,5 /strong/pp______________________________________/ppGesamtpunktzahl: strong28 BE = 100%/strong/pp/p

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