• Projekt - Die Jahre unbegrenzter Möglichkeiten 1990/91
  • MaxBirnbaum
  • 12.06.2023
  • Geschichte
  • 10
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Warm Up - Ju­gend in der DDR

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Er­in­ne­re Dich an Dei­nen Un­ter­richt zur Ju­gend in der DDR und ver­su­che das Kreuz­wort­rät­sel mit­hil­fe Dei­nes Vor­wis­sens zu lösen!
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    Wel­che Ver­an­stal­tung fand mehr­mals im Jahr an den Schu­len zu be­son­de­ren An­läs­sen, wie dem ers­ten oder letz­ten Schul­tag, statt?
  • 2
    Im Alter von sechs Jah­ren wur­den alle Kin­der in der DDR in die ... Ober­schu­le ein­ge­schult.
  • 3
    In den ... galt: 60 Pro­zent der ge­spiel­ten Lie­der muss­ten aus der DDR oder an­de­ren so­zi­a­lis­ti­schen Län­dern stam­men.
  • 4
    Die in der DDR jähr­lich statt­fin­den­den wehr­sport­li­chen Wett­kämp­fe waren unter dem Namen Ma­nö­ver ... be­kannt.
  • 5
    Vom ers­ten bis zum sieb­ten Schul­jahr ge­hör­ten fast alle Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Pi­o­nier­or­ga­ni­sa­ti­on Ernst ... an.
  • 6
    Im ... lern­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler unter an­de­rem das Wer­fen von Hand­gra­na­ten
  • 7
    Kurz­wort für Ju­gend­or­ga­ni­sa­ti­on der DDR
  • 8
    Durch die ... wer­den die Ju­gend­li­chen am Ende des 8. Schul­jah­res in die Rei­hen der Er­wach­se­nen auf­ge­nom­men
  • 9
    Be­zeich­nung für ein be­stimm­tes Kin­der­fe­ri­en­la­ger der DDR

1. Leip­zi­ger Chro­nik 1990

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In­for­mie­re dich mit­hil­fe der Chro­nik Q1 zum Jahr 1991.
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Ordne min­des­tens 3 Ein­trä­ge den Be­grif­fen Kul­tur, Wirt­schaft, Ju­gend zu.

Kul­tur

Wirt­schaft

Ju­gend

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3
Wel­chen The­sen stimmst du zu?
  • Hier wird eine Aus­wahl­ta­bel­le ein­ge­fügt.
    Bitte The­sen über­le­gen.

2. Kul­tu­rel­le Frei­räu­me 1990/91

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Be­ant­wor­te fol­gen­de Fra­gen mit­hil­fe des Video Q2.
  • Warum gab es Haus­be­set­zun­gen?
  • Was sind so­ge­nann­te stil­le Be­set­zun­gen?
  • Was ist bei den Haus­be­set­zern in der Trans­for­ma­ti­ons­zeit an­ders als in der DDR?
  • Wel­che Pro­ble­me haben Haus­be­set­ze­rIn­nen in der Trans­for­ma­ti­ons­zeit?
  • Was tun Haus­be­set­ze­rIn­nen, um öf­fent­lich wahr­ge­nom­men zu wer­den?
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Lies den Zei­tungs­ar­ti­kel Q3 (Tran­skript siehe An­hang) und be­ant­wor­te fol­gen­de Fra­gen.
  • Nenne Grün­de für die dunk­le Zu­kunft der Kul­tur.
  • Wie wird die Ju­gend be­schrie­ben?
  • Was war das Ziel der Zu­sam­men­kunft am 12. Fe­bru­ar ´91 und wer nahm daran teil?
  • Was soll die Kul­tur­fa­brik sein? E
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Re­cher­chie­re im In­ter­net nach De­fi­ni­ti­o­nen von Trans­for­ma­ti­ons­zeit.
Ent­schei­de dich für eine De­fi­ni­ti­on und no­tie­re Sie.
Trans­for­ma­ti­ons­zeit

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3. Sach­ur­teil

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Dis­ku­tie­re, wel­che Mög­lich­kei­ten kul­tu­rel­le Frei­räu­me in den Jah­ren 1990/91 hat­ten.
Nutze dazu den Ver­trag Q4.

Ver­trag von Stadt und Por­jekt Grup­pe über För­de­rung und Be­sitz der Häu­ser. 30.09.91



Noch raus­zu­su­chen! evtl. bei Herrn Parndt nach­fra­gen.

4. Wert­ur­teil

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Ver­fas­se, aus­ge­hend von die­sem An­trag des Ju­gend­par­la­ments Leip­zig, einen ei­ge­nen An­trag für das Ju­gend­par­la­ment, worin Du einen für Dich wich­ti­gen kul­tu­rel­len Frei­raum stärkst!
  • Mache Dich dazu vor­her, an­hand des Bei­spiels, mit der Struk­tur eines An­trags des Ju­gend­par­la­ments Leip­zig ver­traut und er­läu­te­re des­sen ein­zel­ne Be­stand­tei­le!

An­hang

„Kul­tur­fa­brik“ – ein Pro­jekt der Er­mu­ti­gung

von Holm Fel­ber, LVZ Diens­tag, 19. Fe­bru­ar 1991



[…] Der Kul­tur die­ser Stadt droht der fi­nan­zi­el­le Ruin. Im be­son­de­ren dürf­te das für alltags-​, basis-​ und al­ter­na­tiv­kul­tu­rel­le Un­ter­neh­mun­gen mit bis­her kom­mu­na­ler Stüt­zung gel­ten, deren Ster­ben der Stadt (zu­nächst) le­dig­lich ge­rin­gen Pres­ti­ge­ver­lust ein­zu­brin­gen droht. Un­ter­neh­mun­gen die­ser Art ve­ge­tier­ten in den grau­en Vor­zei­ten des Re­al­so­zi­a­lis­mus am Rande der Le­ga­li­tät dahin, bes­ten­falls un­ter­wan­dert und ge­dul­det, aber auch un­ter­drückt und tot­ge­schwie­gen. Der Herbst ´89 war für die ein­schlä­gi­gen Szene wie ein war­mer März für die hie­si­ge Ve­ge­ta­ti­on: Ein die Sinne er­fri­schen­des Grü­nen und Blü­hen nahm sei­nen An­fang. Längst aber hat eine neue Frost-​ und Frust­pe­ri­ode ein­ge­setzt. Immer mehr Stre­ben der kom­mu­na­len Ba­sis­kul­tur bre­chen weg: Nicht nur das al­ler­or­ten feh­len­de Geld spielt dabei eine Rolle, son­dern auch die neu zur De­bat­te ste­hen­den Eigentums-​ und Nut­zungs­ver­hält­nis­se für die­ses oder jenes bis­lang si­cher ge­glaub­te Haus, ein im­menser Sa­nie­rungs­be­darf, ge­kop­pelt an bau­po­li­zei­li­che Be­den­ken, oder auch Ärger mit lärm- und ran­da­leer­fah­re­nen An­woh­nern. Die Räume für kul­tu­rel­le In­iti­a­ti­ven sind knap­per ge­wor­den und vie­les spricht dafür, daß der Schrump­fungs­pro­zeß noch nicht an sein Ende ge­kom­men ist. Zur glei­chen Zeit hat die Ju­gend die­ser Stadt immer mehr freie Zeit – kurz­ar­bei­tend, ar­beits­los, mit nie be­grün­de­ten oder stor­nier­ten Aus­bil­dungs­ver­hält­nis­sen. Knap­pes Geld, Lan­ge­wei­le und frus­trier­te Selbst­ver­wirk­li­chungs­an­sprü­che: In den Stra­ßen steigt das Fie­ber, Ent­täu­schung und Hoff­nungs­lo­sig­keit dro­hen in ra­di­ka­le und ag­gres­si­ve Re­ak­ti­o­nen um­zu­schla­gen. Sor­gen und Er­fah­run­gen die­ser Art, aber wohl auch die oben zi­tier­te so­zi­a­le und – so darf man er­gän­zen – kul­tu­rel­le Phan­ta­sie führ­ten am Diens­tag letz­ter Woche etwa zwan­zig Ver­tre­ter kom­mu­nal ver­wur­zel­ter oder or­ga­ni­sier­ter Ba­sis­kul­tur in der „nato“ zu­sam­men. Die An­we­sen­heits­lis­te wies unter an­de­ren die IG Brau­e­rei Con­ne­witz, das Haus Stein­stra­ße, die Con­ne­wit­zer Al­ter­na­ti­ve, Komm­Rum, die IG Rock, Re­Ak­ti­on und die Villa aus. Aus dem Stadt­par­la­ment war die Frak­ti­on Bünd­nis 90 ver­tre­ten. Er­klär­tes Ziel der Zu­sam­men­kunft: Ab­spra­chen zur Ar­beit einer pro­vi­so­risch „Kul­tur­fa­brik“ be­nann­ten In­ter­es­sens­ge­mein­schaft. Diese Ar­beit hat mo­men­tan vor allem zwei Ge­sichts­punk­te im Blick. Zum einen muß die Idee einer Leip­zi­ger „Kul­tur­fa­brik“ kon­zep­ti­o­nell auf einen Nen­ner ge­bracht wer­den, in dem sich die In­ten­ti­o­nen aller mit Be­tei­li­gungs­ab­sich­ten ver­tre­te­nen In­iti­a­ti­ven wie­der­fin­den. Zum an­de­ren braucht die „Kul­tur­fa­brik“ eine bau­li­che Hülle. Zum ers­ten Punkt konn­te am Diens­tag be­reits eine vor­läu­fi­ge Klä­rung er­reicht wer­den. Die „Kul­tur­fa­brik“ soll ein Zen­trum des Ar­bei­tens, des Woh­nens, des Er­le­bens und der so­zi­a­len Be­treu­ung, ein Ort der Kom­mu­ni­ka­ti­on, der Kre­a­ti­on und der In­te­gra­ti­on wer­den. Mit dem Un­ter­neh­men soll das lei­di­ge Leip­zi­ger Pro­blem eines ge­eig­ne­ten Rau­mes für Kon­zer­te der po­pu­lä­ren Gen­res ge­löst wer­den. Die In­ter­es­sen meh­re­rer In­iti­a­ti­ven be­rüh­ren­den Fes­ti­vals kön­nen eben­so wie Work­shops aller Art dort ihre Heim­statt fin­den. In der „Kul­tur­fa­brik“ sol­len wei­ter­hin Künst­ler ver­schie­de­ner Gen­res ar­bei­ten und woh­nen sowie Klein­kunst­pro­jek­te ohne ei­ge­ne Räume und Ma­nage­ment an­ge­sie­delt wer­den, den not­wen­di­ge Raum für Pro­ben und Auf­trit­te er­hal­ten. Dar­über hin­aus kann gas­tro­no­misch ver­sorgt und – dies blieb nicht ganz un­wi­der­spro­chen – so­zi­al be­treut wer­den. […] Der In­ter­es­sen­ge­mein­schaft ist von gro­ßer Wich­tig­keit, die­ses Pro­jekt von Be­ginn an als struk­tu­rell selbst­ver­wal­tet zu or­ga­ni­sie­ren.

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