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Aus­wir­kun­gen auf das Her­kunfts­land

Meist ist der Ge­samt­ef­fekt der Aus­wan­de­rung für alle Be­tei­lig­ten im  Her­kunfts­land po­si­tiv, al­ler­dings gibt es auch viele Nach­tei­le.  Bei­spiels­wei­se kann sich die Ab­we­sen­heit der Aus­ge­wan­der­ten ne­ga­tiv auf  hil­fe­be­dürf­ti­ge Fa­mi­li­en­mit­glie­der aus­wir­ken, wie Kin­der, Ju­gend­li­che, äl­te­re Men­schen, die im Hei­mat­land zu­rück­blei­ben. Au­ßer­dem kann es, als Folge der Aus­wan­de­rung, zu einem Man­gel an Arbeits-​/Fach­kräf­ten füh­ren -das nennt man auch "Brain Drain" ("Ab­wan­de­rung von Fach­kräf­ten") - und somit die wirt­schaft­li­che und so­zi­a­le Ent­wick­lung ver­lang­sa­men  wenn nicht sogar stop­pen, da für den Auf­bau der Län­der be­son­ders die  jün­ge­ren und leis­tungs­fä­hi­gen Men­schen be­nö­tigt wer­den. Auch bei  Un­ter­neh­men, be­son­ders im Be­reich der me­di­zi­ni­schen Ver­sor­gung, kann es  dazu kom­men, dass Ar­beits­kräf­te mit fach­li­chen Qua­li­fi­ka­ti­o­nen feh­len,  was fa­ta­le Kon­se­quen­zen mit sich füh­ren kann. Vor allem in Län­dern wo  Krieg herrscht, sind diese feh­len­den Qua­li­fi­ka­ti­o­nen von be­son­ders hoher  Be­deu­tung. Was al­ler­dings ein po­si­ti­ver Ef­fekt für die  Her­kunfts­län­der ist, sind die Geld­rück­über­wei­sun­gen der Mi­gran­ten in  ihre Hei­mat. Da­durch wird Armut ver­rin­gert und der ma­te­ri­el­le  Le­bens­stan­dard steigt. In vie­len Län­dern mit hoher Aus­wan­de­rung ma­chen  die Rück­über­wei­sun­gen von Aus­ge­wan­der­ten bis zu einem Vier­tel des BIP  aus. Dem­ge­gen­über er­hal­ten be­völ­ke­rungs­rei­che Län­der mit einer gro­ßen  Menge an Men­schen, die ihre Hei­mat un­frei­wil­lig ver­las­sen haben (auch Dia­spo­ra ge­nannt) wie In­di­en und China in ab­so­lu­ten Zah­len die höchs­te Rück­über­wei­sung1.

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Auf­ga­be 1
  • Nen­nen Sie drei ne­ga­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf das Her­kunfts­land.
  • Dis­ku­tie­ren Sie, ob Mi­gra­ti­on mehr ne­ga­ti­ve oder po­si­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf das Her­kunfts­land hat. Re­cher­chie­ren Sie ge­ge­be­nen­falls, um ihre Po­si­ti­on zu un­ter­strei­chen.

Aus­wir­kun­gen auf das Zu­wam­de­rungs­land

Ef­fek­te auf den Ar­beits­markt:

Zwar führt ein grö­ße­res An­ge­bot an Ar­beits­kräf­ten meis­tens zu nied­ri­ge­ren Löh­nen der Ar­bei­ter und somit zu mehr Ar­beits­lo­sig­keit,  je­doch bie­ten Mi­gran­ten nicht nur Ar­beits­kraft, son­dern be­nö­ti­gen  zu­sätz­lich Güter und Dienst­leis­tun­gen, was zu einer hö­he­ren  Ar­beits­nach­fra­ge führt. Zudem führt Mi­gra­ti­on zu er­höh­ten In­ves­ti­ti­o­nen in me­di­zi­ni­sche, tech­ni­sche und in­dus­tri­el­le An­la­gen (Ka­pi­tal­stock  ge­nannt) und ver­grö­ßern die­sen. Durch diese Aspek­te wird der  Ar­beits­markt kurz­fris­tig zwar schwä­cher und Löhne nied­ri­ger, je­doch auf  län­ge­ren Zeit­raum ge­se­hen wird es ähn­lich hohe Löhne geben und einen  star­ken Ar­bei­ter­markt.Zudem wer­den die Mi­gran­ten nach ihrem Qua­li­fi­ka­ti­ons­grad ge­trennt, da die­ser auf den be­stehen­den Ar­beits­markt einen star­ken Ein­fluss hat: Ar­bei­ter mit dem glei­chen Qua­li­fi­ka­ti­ons­grad müs­sen um die glei­chen oder ähn­li­che Jobs kon­kur­rie­ren,  wäh­rend Ar­bei­ter mit einem an­de­ren Qua­li­fi­ka­ti­ons­grad von die­sem  Pro­zess pro­fi­tie­ren: Kom­men viele nied­rig­qua­li­fi­zier­ten Ar­bei­ter durch  Zu­wan­de­rung in das Land, sind die dor­ti­gen nied­rig­qua­li­fi­zier­ten  Ar­bei­ter in Ge­fahr, sie ste­hen in di­rek­ter Kon­kur­renz. Die hoch­qua­li­fi­zier­ten Ar­bei­ter je­doch er­gän­zen sich im Qua­li­fi­ka­ti­ons­grad, man nennt sie kom­ple­men­tär.

Fis­ka­li­sche Ef­fek­te

In De­u­sch­land steigt das durch­schnitt­li­che Alter der Ge­sell­schaft an, die Ren­ten­ver­si­che­rung ist ein gro­ßes Pro­blem, da nicht genug junge Ar­beits­kräf­te für die An­zahl der Rent­ner vor­han­den sind. Daher liegt eine Dis­kre­panz der Mi­gran­ten nach Alter vor: junge Mi­gran­ten nach Ab­schluss der Aus­bil­dung und am An­fang ihrer Ar­beits­lauf­bahn kön­nen län­ger Steu­ern zah­len und leis­ten mehr Bei­trä­ge durch Ar­beit, als sie an­hand der Rente oder Bil­dung in An­spruch neh­men.  Vice versa kos­ten äl­te­re Mi­gran­ten gegen Ende ihrer Ar­beits­lauf­bahn der  Ge­sell­schaft durch Rente und an­de­re Aus­ga­ben mehr, als sie durch  Steu­ern oder Ar­beits­leis­tung bei­tra­gen.Zudem be­steht ein gro­ßer  Ef­fekt durch In­sti­tu­ti­o­nen im Zu­wan­de­rungs­land. Schnel­le­re Ein­bin­dung in  den Ar­beits­markt sorgt für po­si­ti­ve­re fis­ka­li­sche Ef­fek­te, da die  Mi­gran­ten schnel­ler ar­bei­ten und somit mehr Ar­beits­leis­tung er­brin­gen  kön­nen. Daher wer­den diese In­sti­tu­ti­o­nen häu­fig ge­för­dert und aus­ge­baut.Des  Wei­te­ren wer­den öf­fent­li­che Haus­hal­te wie zum Bei­spiel die  Ren­ten­ver­si­che­rung und die Kran­ken­ver­si­che­rung nicht nur aus­ge­baut,  son­dern durch mehr Steu­er­ein­nah­men ver­grö­ßert.

Gra­fik 1
Gra­fik 2
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Auf­ga­be 2
  • Fas­sen Sie die Aus­sa­gen der bei­den Gra­fi­ken zu­sam­men und be­le­gen Sie diese, wenn mög­lich, mit Hilfe des Tex­tes.
  • Ver­glei­chen Sie die Aus­wir­kun­gen des Zu­wan­de­rungs­lands mit denen, des Her­kunfts­lan­des

Quel­len:

https://www.stu­dys­mar­ter.de/schu­le/geo­gra­phie/hu­man­geo­gra­phie/migration-​europa/

https://www.bpb.de/the­men/migration-​integration/kurz­dos­siers/344328/wie-​sich-migration-auf-die-herkunftslaender-auswirkt/

https://www.demografie-​portal.de/DE/Fak­ten/erwerbstaetigenquote-​alter.html;jses­si­o­nid=A7C56DE11E9CC29807EC6B0965E298FC.in­tra­net662

https://www.iw­ko­eln.de/stu­di­en/wido-​geis-thoene-12-​gute-gruende-fuer-zuwanderung.html

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