Meist ist der Gesamteffekt der Auswanderung für alle Beteiligten im Herkunftsland positiv, allerdings gibt es auch viele Nachteile. Beispielsweise kann sich die Abwesenheit der Ausgewanderten negativ auf hilfebedürftige Familienmitglieder auswirken, wie Kinder, Jugendliche, ältere Menschen, die im Heimatland zurückbleiben. Außerdem kann es, als Folge der Auswanderung, zu einem Mangel an Arbeits-/Fachkräften führen -das nennt man auch "Brain Drain" ("Abwanderung von Fachkräften") - und somit die wirtschaftliche und soziale Entwicklung verlangsamen wenn nicht sogar stoppen, da für den Aufbau der Länder besonders die jüngeren und leistungsfähigen Menschen benötigt werden. Auch bei Unternehmen, besonders im Bereich der medizinischen Versorgung, kann es dazu kommen, dass Arbeitskräfte mit fachlichen Qualifikationen fehlen, was fatale Konsequenzen mit sich führen kann. Vor allem in Ländern wo Krieg herrscht, sind diese fehlenden Qualifikationen von besonders hoher Bedeutung. Was allerdings ein positiver Effekt für die Herkunftsländer ist, sind die Geldrücküberweisungen der Migranten in ihre Heimat. Dadurch wird Armut verringert und der materielle Lebensstandard steigt. In vielen Ländern mit hoher Auswanderung machen die Rücküberweisungen von Ausgewanderten bis zu einem Viertel des BIP aus. Demgegenüber erhalten bevölkerungsreiche Länder mit einer großen Menge an Menschen, die ihre Heimat unfreiwillig verlassen haben (auch Diaspora genannt) wie Indien und China in absoluten Zahlen die höchste Rücküberweisung1.
Effekte auf den Arbeitsmarkt:
Zwar führt ein größeres Angebot an Arbeitskräften meistens zu niedrigeren Löhnen der Arbeiter und somit zu mehr Arbeitslosigkeit, jedoch bieten Migranten nicht nur Arbeitskraft, sondern benötigen zusätzlich Güter und Dienstleistungen, was zu einer höheren Arbeitsnachfrage führt. Zudem führt Migration zu erhöhten Investitionen in medizinische, technische und industrielle Anlagen (Kapitalstock genannt) und vergrößern diesen. Durch diese Aspekte wird der Arbeitsmarkt kurzfristig zwar schwächer und Löhne niedriger, jedoch auf längeren Zeitraum gesehen wird es ähnlich hohe Löhne geben und einen starken Arbeitermarkt.Zudem werden die Migranten nach ihrem Qualifikationsgrad getrennt, da dieser auf den bestehenden Arbeitsmarkt einen starken Einfluss hat: Arbeiter mit dem gleichen Qualifikationsgrad müssen um die gleichen oder ähnliche Jobs konkurrieren, während Arbeiter mit einem anderen Qualifikationsgrad von diesem Prozess profitieren: Kommen viele niedrigqualifizierten Arbeiter durch Zuwanderung in das Land, sind die dortigen niedrigqualifizierten Arbeiter in Gefahr, sie stehen in direkter Konkurrenz. Die hochqualifizierten Arbeiter jedoch ergänzen sich im Qualifikationsgrad, man nennt sie komplementär.
Fiskalische Effekte
In Deuschland steigt das durchschnittliche Alter der Gesellschaft an, die Rentenversicherung ist ein großes Problem, da nicht genug junge Arbeitskräfte für die Anzahl der Rentner vorhanden sind. Daher liegt eine Diskrepanz der Migranten nach Alter vor: junge Migranten nach Abschluss der Ausbildung und am Anfang ihrer Arbeitslaufbahn können länger Steuern zahlen und leisten mehr Beiträge durch Arbeit, als sie anhand der Rente oder Bildung in Anspruch nehmen. Vice versa kosten ältere Migranten gegen Ende ihrer Arbeitslaufbahn der Gesellschaft durch Rente und andere Ausgaben mehr, als sie durch Steuern oder Arbeitsleistung beitragen.Zudem besteht ein großer Effekt durch Institutionen im Zuwanderungsland. Schnellere Einbindung in den Arbeitsmarkt sorgt für positivere fiskalische Effekte, da die Migranten schneller arbeiten und somit mehr Arbeitsleistung erbringen können. Daher werden diese Institutionen häufig gefördert und ausgebaut.Des Weiteren werden öffentliche Haushalte wie zum Beispiel die Rentenversicherung und die Krankenversicherung nicht nur ausgebaut, sondern durch mehr Steuereinnahmen vergrößert.
https://www.studysmarter.de/schule/geographie/humangeographie/migration-europa/
https://www.bpb.de/themen/migration-integration/kurzdossiers/344328/wie-sich-migration-auf-die-herkunftslaender-auswirkt/
https://www.demografie-portal.de/DE/Fakten/erwerbstaetigenquote-alter.html;jsessionid=A7C56DE11E9CC29807EC6B0965E298FC.intranet662
https://www.iwkoeln.de/studien/wido-geis-thoene-12-gute-gruende-fuer-zuwanderung.html
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