Flämischer Geschichtsschreiber Galbert von Brügge über den Kampf zweier Ritter, um 1130
Zur gleichen Zeit hatte Wido, ein berühmter und starker Ritter (…) an eben dieser Verschwörung (…) teilgenommen, weil er die Nichte des (…) Propstes (= Leiter einer kirchlichen Einrichtung) geheiratet hatte. Daher forderte ein gewisser Hermann der Eiserne
, ein kräftiger Ritter, (…) den Wido zu einem Zweikampf heraus, weil dieser schändlicherweise seinen Lehnsherrn verraten habe. Wido aber sprang auf: Er werde immer bereit sein, sich wegen dieses ihm zur Last gelegten Verrates zu rechtfertigen. (…)
Beide kämpften verbissen miteinander. Wido aber hatte seinen Gegner vom Pferd herabgestoßen, und sooft dieser versuchte, wieder hochzukommen, wurde er von Widos Lanze zu Boden gedrückt. Als sein Widersacher sich einmal genügend genähert hatte, durchbohrte Hermann mit seinem Schwert Widos Pferd. Wido stürzte von seinem Pferd, zog sein Schwert und ging auf seinen Gegner los. Es gab ein ununterbrochenes und äußerst heftiges Aufeinandereinschlagen der beiden Gegner mit ihren Schwertern, bis sie, erschöpft durch die Last und das Gewicht ihrer Rüstungen, beide ihre Schilde wegwarfen und versuchten, durch einen Ringkampf die Auseinandersetzung schnell zu ihren Gunsten zu entscheiden. Und jener Hermann der Eiserne stürzte zu Boden. Wido warf sich auf ihn (…). Aber der niedergestürzte Hermann gewann (…) allmählich seine Kräfte wieder. Es gelang ihm schlauerweise, Wido glauben zu machen, dieser habe gewonnen. (…) Hermann (…) nahm dann alle seine Kräfte zusammen und stieß darauf ganz plötzlich seinen Gegner wieder von sich. Dieser reißende Stoß, der von unten ausgeführt wurde, zerstörte gleichzeitig auch die ganze Natur des (gegnerischen) Körpers, so daß Wido zu Boden stürzte, gänzlich den Mut verlor und ausrief, er sei besiegt und werde bald sterben.
Zur gleichen Zeit hatte Wido, ein berühmter und starker Ritter (…) an eben dieser Verschwörung (…) teilgenommen, weil er die Nichte des (…) Propstes (= Leiter einer kirchlichen Einrichtung) geheiratet hatte. Daher forderte ein gewisser Hermann der Eiserne
, ein kräftiger Ritter, (…) den Wido zu einem Zweikampf heraus, weil dieser schändlicherweise seinen Lehnsherrn verraten habe. Wido aber sprang auf: Er werde immer bereit sein, sich wegen dieses ihm zur Last gelegten Verrates zu rechtfertigen. (…)
Beide kämpften verbissen miteinander. Wido aber hatte seinen Gegner vom Pferd herabgestoßen, und sooft dieser versuchte, wieder hochzukommen, wurde er von Widos Lanze zu Boden gedrückt. Als sein Widersacher sich einmal genügend genähert hatte, durchbohrte Hermann mit seinem Schwert Widos Pferd. Wido stürzte von seinem Pferd, zog sein Schwert und ging auf seinen Gegner los. Es gab ein ununterbrochenes und äußerst heftiges Aufeinandereinschlagen der beiden Gegner mit ihren Schwertern, bis sie, erschöpft durch die Last und das Gewicht ihrer Rüstungen, beide ihre Schilde wegwarfen und versuchten, durch einen Ringkampf die Auseinandersetzung schnell zu ihren Gunsten zu entscheiden. Und jener Hermann der Eiserne stürzte zu Boden. Wido warf sich auf ihn (…). Aber der niedergestürzte Hermann gewann (…) allmählich seine Kräfte wieder. Es gelang ihm schlauerweise, Wido glauben zu machen, dieser habe gewonnen. (…) Hermann (…) nahm dann alle seine Kräfte zusammen und stieß darauf ganz plötzlich seinen Gegner wieder von sich. Dieser reißende Stoß, der von unten ausgeführt wurde, zerstörte gleichzeitig auch die ganze Natur des (gegnerischen) Körpers, so daß Wido zu Boden stürzte, gänzlich den Mut verlor und ausrief, er sei besiegt und werde bald sterben.
Flämischer Geschichtsschreiber Galbert von Brügge über den Kampf zweier Ritter, um 1130
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Mönch Bernhard von Clairvaux über das weltliche Rittertum, 12. Jh.
Was ist der Zweck, was die Frucht dieser weltlichen, ich nenne sie nicht Ritterschaft, sondern Verderbtheit, wenn dabei sowohl der Tötende eine Todsünde begeht als auch der Getötete ewig zugrunde geht? (…) Welch staunenerregender Irrtum also, ihr Ritter, welch unerträgliche Raserei, Kriegsdienst zu leisten unter so vielen Auslagen und Mühen! Bei keinem anderen Sold als entweder Tod oder Verbrechen!
Ihr bedeckt eure Pferde mit seidenen Decken und eure Panzer mit allen möglichen Überhängen und Tüchern; (…) die Zügel und Sporen schmückt ihr ringsum mit Gold und Silber und Edelsteinen; mit so großer Pracht eilt ihr in beschämender Raserei und schamlosem Stumpfsinn in den Tod. Sind das militärische Abzeichen oder nicht vielmehr weibischer Putz? Meint ihr vielleicht, dass der Dolch des Feindes vor dem Gold zurückscheut, die Edelsteine schont und die Seide nicht zu durchbohren vermag? (…) Ihr (…) lasst euren Haarschmuck nach Weiberart wachsen, wodurch ihr euch noch die Sicht erschwert; ihr verwickelt eure Schritte in lange, kostspielige Hemden, ihr versenkt eure zarten und feinen Hände in weite und wallende Ärmel.
(…) Nur die unvernünftige Leidenschaft des Zorns oder die Gier nach eitlem Ruhm oder die Begierde nach irdischem Besitz erregen und wecken unter euch Kämpfe und Streitigkeiten. Bei solchen Anlässen gewährt weder das Töten noch das Sterben Sicherheit.
Was ist der Zweck, was die Frucht dieser weltlichen, ich nenne sie nicht Ritterschaft, sondern Verderbtheit, wenn dabei sowohl der Tötende eine Todsünde begeht als auch der Getötete ewig zugrunde geht? (…) Welch staunenerregender Irrtum also, ihr Ritter, welch unerträgliche Raserei, Kriegsdienst zu leisten unter so vielen Auslagen und Mühen! Bei keinem anderen Sold als entweder Tod oder Verbrechen!
Ihr bedeckt eure Pferde mit seidenen Decken und eure Panzer mit allen möglichen Überhängen und Tüchern; (…) die Zügel und Sporen schmückt ihr ringsum mit Gold und Silber und Edelsteinen; mit so großer Pracht eilt ihr in beschämender Raserei und schamlosem Stumpfsinn in den Tod. Sind das militärische Abzeichen oder nicht vielmehr weibischer Putz? Meint ihr vielleicht, dass der Dolch des Feindes vor dem Gold zurückscheut, die Edelsteine schont und die Seide nicht zu durchbohren vermag? (…) Ihr (…) lasst euren Haarschmuck nach Weiberart wachsen, wodurch ihr euch noch die Sicht erschwert; ihr verwickelt eure Schritte in lange, kostspielige Hemden, ihr versenkt eure zarten und feinen Hände in weite und wallende Ärmel.
(…) Nur die unvernünftige Leidenschaft des Zorns oder die Gier nach eitlem Ruhm oder die Begierde nach irdischem Besitz erregen und wecken unter euch Kämpfe und Streitigkeiten. Bei solchen Anlässen gewährt weder das Töten noch das Sterben Sicherheit.
Mönch Bernhard von Clairvaux über das weltliche Rittertum, 12. Jh.
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