• Sachtext Weimaerer Klassik I
  • anonym
  • 06.10.2025
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Die Wei­ma­rer Klas­sik - eine Li­te­ra­tur­epo­che

Lies den Text auf­merk­sam und no­tie­re die wich­tigs­ten In­for­ma­ti­o­nen zu fol­gen­den Punk­ten:

  1. Zeit­li­che Ein­ord­nung:

    Wann be­gann und en­de­te die Wei­ma­rer Klas­sik? Wel­che Li­te­ra­tur­epo­che kam davor, wel­che da­nach?

  2. Be­kann­te Ver­tre­ter:

    Wer sind die vier wich­tigs­ten Ver­tre­ter der Wei­ma­rer Klas­sik? Wel­che Rol­len hat­ten sie (z.B. Dich­ter, Phi­lo­soph, Über­set­zer)?

  3. Ge­schicht­li­cher Hin­ter­grund:

    Wel­che wich­ti­gen his­to­ri­schen Er­eig­nis­se präg­ten die Zeit der Wei­ma­rer Klas­sik? Wel­che Rolle spiel­ten die Fran­zö­si­sche Re­vo­lu­ti­on, Na­po­le­on Bo­na­par­te und die Re­for­men in Preu­ßen?

Die Wei­ma­rer Klas­sik ist eine der be­deu­tends­ten Li­te­ra­tur­epo­chen in der deut­schen Ge­schich­te. Sie be­gann etwa im Jahr 1786, als Jo­hann Wolf­gang von Goe­the von sei­ner Ita­li­en­rei­se zu­rück­kehr­te, und en­de­te um 1805 mit dem Tod Fried­rich Schil­lers. Man­che Li­te­ra­tur­wis­sen­schaft­ler sehen das Ende der Epo­che auch erst 1832, mit Goe­thes Tod. Die Wei­ma­rer Klas­sik schließt sich an die Epo­che des Sturm und Drang an, die von etwa 1765 bis 1785 dau­er­te. Im Sturm und Drang stan­den das Ge­fühl, die Lei­den­schaft und das Auf­be­geh­ren gegen ge­sell­schaft­li­che Zwän­ge im Mit­tel­punkt. Nach der Wei­ma­rer Klas­sik folg­te die Ro­man­tik, die sich durch eine Hin­wen­dung zur Fan­ta­sie, zum Ge­fühl und zur Natur aus­zeich­ne­te und etwa von 1795 bis 1840 an­dau­er­te.

Die Wei­ma­rer Klas­sik ist eng mit der Stadt Wei­mar ver­bun­den, die im 18. Jahr­hun­dert ein kul­tu­rel­les Zen­trum wurde. Die vier wich­tigs­ten Ver­tre­ter die­ser Epo­che sind Jo­hann Wolf­gang von Goe­the, Fried­rich Schil­ler, Jo­hann Gott­fried Her­der und Chris­toph Mar­tin Wie­land. Sie alle leb­ten und ar­bei­te­ten zeit­wei­se in Wei­mar und präg­ten die Epo­che mit ihren Wer­ken und Ideen. Goe­the war nicht nur Dich­ter, son­dern auch Na­tur­wis­sen­schaft­ler und Staats­mann. Schil­ler war Dra­ma­ti­ker, Ly­ri­ker und Phi­lo­soph. Her­der war ein be­deu­ten­der Theo­lo­ge, Phi­lo­soph und Schrift­stel­ler, wäh­rend Wie­land als Über­set­zer, Er­zäh­ler und Her­aus­ge­ber wirk­te.

Der ge­schicht­li­che Hin­ter­grund der Wei­ma­rer Klas­sik ist von gro­ßen po­li­ti­schen und ge­sell­schaft­li­chen Ver­än­de­run­gen ge­prägt. Die Fran­zö­si­sche Re­vo­lu­ti­on, die 1789 be­gann, brach­te neue Ideen von Frei­heit, Gleich­heit und Brü­der­lich­keit nach Eu­ro­pa. Viele In­tel­lek­tu­el­le in Deutsch­land waren von die­sen Ideen fas­zi­niert, auch wenn sie die ge­walt­sa­men Aus­wüch­se der Re­vo­lu­ti­on ab­lehn­ten. Die Herr­schaft Na­po­le­ons Bo­na­par­te, der ab 1799 in Frank­reich re­gier­te und spä­ter große Teile Eu­ro­pas er­ober­te, führ­te zu tief­grei­fen­den Ver­än­de­run­gen. In Preu­ßen, das von Na­po­le­on be­siegt wurde, kam es zu zahl­rei­chen Re­for­men, die das Land mo­der­ni­sie­ren soll­ten. Diese Um­brü­che be­ein­fluss­ten auch die Dich­ter der Wei­ma­rer Klas­sik, die nach Wegen such­ten, Kunst, Ge­sell­schaft und Po­li­tik mit­ein­an­der zu ver­bin­den.

Die Wei­ma­rer Klas­sik war nicht nur eine li­te­ra­ri­sche, son­dern auch eine phi­lo­so­phi­sche und künst­le­ri­sche Be­we­gung. Sie streb­te nach einer Ver­bin­dung von Schön­heit, Moral und Ver­nunft. Die Dich­ter woll­ten den Men­schen zu einem har­mo­ni­schen, ge­bil­de­ten und ver­ant­wor­tungs­vol­len In­di­vi­du­um er­zie­hen. Neben den vier Haupt­ver­tre­tern gab es noch wei­te­re Au­toren, die von den Ideen der Klas­sik be­ein­flusst wur­den. Die Werke die­ser Zeit sind bis heute ein wich­ti­ger Be­stand­teil des deut­schen Kul­tur­er­bes.

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