• Ständeordnung des Mittelalters
  • anonym
  • 10.08.2023
  • Geschichte
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Die Men­schen im Mit­tel­al­ter leb­ten in einer Ge­sell­schaft mit fest vor­ge­schrie­be­ner Rol­len­ver­tei­lung und Ab­hän­gig­kei­ten. Diese Ord­nung wurde be­son­ders durch den christ­li­chen Glau­ben der Men­schen ge­prägt.

Diese Ord­nung der Ge­sell­schaft wird Stän­de­ord­nung ge­nannt.



Stellt die Stän­de­ord­nung in Form einer Py­ra­mi­de dar.



Be­ar­bei­tet dazu fol­gen­de Auf­ga­ben:

1a) Lies den Text auf die­sem AB.

1b) Ar­bei­te die Rech­te und Pflich­ten der Stän­de her­aus und no­tie­re diese auf dei­nem AB.

Part­ner­ar­beit mit dei­nem Hinter-​/Vor­der­mann



Warte auf ein Si­gnal von dei­nem Leh­rer!



2) In­for­mie­re nun dei­nen Bank­nach­barn über die Rech­te und Pflich­ten, die du für deine Stän­de her­aus­ge­fun­den hast.
Part­ner­ar­beit mit dei­nem Bank­nach­barn/dei­ner Bank­nach­ba­rin



Warte auf ein Si­gnal von dei­nem Leh­rer!



3) Er­stellt mit Hilfe eurer No­ti­zen und den aus­ge­teil­ten Ab­schnit­ten ein Schau­bild zu der Stän­de­ord­nung des Mit­tel­al­ters.



4) Prä­sen­tiert euer Schau­bild vor der Klas­se.

(1a) Ab­hän­gi­ge

Zu den Ab­hän­gi­gen hö­ri­ge oder leib­ei­ge­ne Bau­ers­leu­te, die ganz unten in der Ge­sell­schaft stan­den. Sie muss­ten ihrem Grund­her­ren ihren Dienst und ihre Treue ver­si­chern, Na­tu­ral­ab­ga­ben leis­ten (z.B.: das beste Stück Vieh aus dem Stall oder eine be­stimm­te Menge an Ge­trei­de).

80 bis 90 Pro­zent der Men­schen im Mit­tel­al­ter leb­ten als  Bau­ern. Sie be­sa­ßen kaum Rech­te und leb­ten in Armut. Nicht ein­mal das  Land, das sie be­stell­ten, ge­hör­te ihnen! Sie wur­den auf das Land "ge­setzt" (es wurde ihnen von ihrem Grund­her­ren, einem Un­ter­va­sal­len, zu­ge­teilt)  und sie muss­ten es zwangs­wei­se be­wirt­schaf­ten. Von der Ernte muss­ten die Bau­ern jedes Jahr einen gro­ßen Teil  an diese Rit­ter und Mön­che ab­ge­ben. Au­ßer­dem waren sie ge­zwun­gen, wäh­rend der Ern­te­zeit mit ihrem ei­ge­nen Vieh und Werk­zeug auch die zu be­sä­hen und ab­zu­ern­ten, so­dass ihnen die Zeit zur Ar­beit (Aus­saat und Ernte) auf den "ei­ge­nen" Fel­der auch noch ge­kürzt wurde. Und dafür wur­den sie nicht ein­mal ent­lohnt! Diese Form der zu­sätz­li­chen Ar­beit für die Bau­ern, zu der sie ge­zwun­gen waren, nennt man Fron­diens­te.

Zu die­ser Schicht kön­nen auch Hand­wer­ker und Stadt­be­woh­ner ge­zählt wer­den.

(1b) Un­ter­va­sal­len

Die Rit­ter, Mön­che, Be­am­te und Dienst­man­nen* nennt man auch Un­ter­va­sal­len. Sie ver­ge­ben Land an die "Ab­hän­gi­gen" (Bau­ern) und bie­ten ihnen Schutz (z.B. im Kriegs­fall) und Treue.  Das Land, das sie an die Bau­ern zur Be­wirt­schaf­tung gaben, war ihnen  sel­ber ge­lie­hen wor­den - von den Kron­va­sal­len näm­lich. Das läuft so: Der Kron­va­sall leiht dem Un­ter­va­sall Län­de­rei­en und Ämter, bie­tet ihm Schutz und Treue. Dafür muss der Rit­ter/Un­ter­va­sall sei­nem Her­ren (dem Kron­va­sall) Diens­te und Treue leis­ten. Das heißt, die  Rit­ter zogen in die Schlacht und kämpf­ten für den­je­ni­gen Kron­va­sal­len. Die Mön­che hin­ge­gen be­te­ten für das See­len­heil ihres Kron­va­sal­len und hiel­ten das Klos­ter­le­ben am Lau­fen.

*Ein Dienst­mann (oder auch Mi­nis­te­ri­a­le ge­nannt) ist ein Die­ner bei Hof, der zum Rit­ter auf­stei­gen konn­te und alle mög­li­chen Tä­tig­kei­ten über­nahm, die ihm be­zahlt wur­den. Er selbst ist je­doch als Un­frei­er zu be­trach­ten.

(2a) Kron­va­sal­len

Die Kron­va­sal­len un­ter­stan­den di­rekt dem König. Die­ser ver­gibt Grund­be­sitz und Ämter an die Kron­va­sal­len, steht ihnen mit Rat und Hilfe zur Seite und bei­tet ihnen Schutz und Treue. Im  Ge­gen­zug dazu leis­ten die Kron­va­sal­len ihm Amts- und Kriegs­diens­te,  schwö­ren ihm ihre Treue und leis­ten stets ihren Dienst, stel­len Heere  für die Krie­ge des Kö­nigs und füh­ren diese auch an.  Welt­li­che Kron­va­sal­len sind Her­zö­ge, Fürs­ten und Gra­fen, geist­li­che Kron­va­sal­len sind Bi­schö­fe und Äbte.  Welt­li­che Kron­va­sal­len, wie die  Her­zö­ge, un­ter­stütz­ten den König bei  Krie­gen mit ihrem Heer. Geist­li­che Kron­va­sal­len, wie die Bi­schö­fe,  waren eher für das geist­li­che Heil zu­stän­dig (sie  be­te­ten also für das Wohl­erge­hen und die Ge­sund­heit des Kö­nigs oder  Kai­sers), konn­ten aber auch Krie­ger für den König stel­len. Diese  Bi­schö­fe hat­ten oft eine Zwi­schen­po­si­ti­on zwi­schen welt­li­chem und  geist­li­chem  Fürs­ten inne.

Die Kron­va­sal­len nennt man auch Reichs­fürs­ten.

(2b) König/Kai­ser

Ganz oben stand der König (oder Kai­ser). Als obers­ter Lan­des­herr besaß er die höchs­te Macht der Ge­sell­schaft. Trotz­dem war der König von den Her­zö­gen  (und an­de­ren Kron­va­sal­len) ab­hän­gig, die für ihn mit ihren Rit­tern in den Krieg zogen. Und Krieg wurde im Mit­tel­al­ter häu­fig ge­führt. Der König ver­lieh also Land an einen Her­zog, das so­ge­nann­te Lehen, und bekam dafür Sol­da­ten, um sei­nen Krieg zu ge­win­nen.

Al­ler­dings  gab es oft mäch­ti­ge Fürs­ten in den deut­schen Her­zog­tü­mern, die sich  gegen den König auf­lehn­ten und ihr Her­zog­tum wie einen ei­ge­nen Staat  führ­ten.

Der König ver­spricht den Kron­va­sal­len au­ßer­dem Rat und Hilfe, sowie Schutz und Treue, dafür er­war­tet er Treue und Diens­te, wie die Heer- oder Hof­fahrt.

Schau­bild zur Stän­de­ord­nung des Mit­tel­al­ters
Trage die vier Stän­de pas­send ein:
Ab­hän­gi­gen (hö­ri­ge oder leib­ei­ge­ne Bau­ern), König, Un­ter­va­sal­len (Rit­ter, Mön­che, Be­am­te und Dienst­man­nen) und Kron­va­sal­len (Gra­fen, Her­zö­ge, Bi­schö­fe)

No­tie­re an die gel­ben Pfei­le, was der obere für den un­te­ren Stand bie­tet und an die blau­en Pfei­le, was der un­te­re an den obe­ren Stand leis­ten muss.

Das Lehns­we­sen

oder "Feu­dal­sys­tem"

Der König hat viel Land und dar­auf leben Leute. Der König ver­leiht Land  an den Le­hens­mann, der auf die­sem Land lebt. Doch was hat der davon? Er wird  von sei­nem König be­schützt, seine Exis­tenz ist ge­si­chert, das be­deu­tet Schutz vor der all­ge­gen­wär­ti­gen Ge­walt. Es gibt ja kei­nen  schüt­zen­den Staat, der - so wie heute - die Po­li­zei schickt, wenn es Ärger gibt. Doch was hat der König  davon? Die­ser er­hält Un­ter­stüt­zung bei der Or­ga­ni­sa­ti­on und der  Ver­wal­tung sei­nes Lan­des. Und er be­kommt Krie­ger für den Kriegs­fall. Der Le­hens­mann muss dem König in den Krieg fol­gen und dort für ihn kämp­fen.

Schau­bild zur Stän­de­ord­nung des Mit­tel­al­ters
Die gel­ben Pfei­le mar­kie­ren die Diens­te und Ver­pflich­tun­gen, die der je­weils obere Stand dem un­te­ren an­bie­tet und schul­dig ist.
Die blau­en Pfei­le mar­kie­ren die Pflich­ten und Diens­te, die die je­weiils un­te­ren Stän­de ihrem Lehns­her­ren, also dem nächst­obe­ren Stand zu leis­ten haben.
Das Lehns­we­sen

oder "Feu­dal­sys­tem"

Der König hat viel Land und dar­auf leben Leute. Der König ver­leiht Land  an den Le­hens­mann, der auf die­sem Land lebt. Doch was hat der davon? Er wird  von sei­nem König be­schützt, seine Exis­tenz ist ge­si­chert, das be­deu­tet Schutz vor der all­ge­gen­wär­ti­gen Ge­walt. Es gibt ja kei­nen  schüt­zen­den Staat, der - so wie heute - die Po­li­zei schickt, wenn es Ärger gibt. Doch was hat der König  davon? Die­ser er­hält Un­ter­stüt­zung bei der Or­ga­ni­sa­ti­on und der  Ver­wal­tung sei­nes Lan­des. Und er be­kommt Krie­ger für den Kriegs­fall. Der Le­hens­mann muss dem König in den Krieg fol­gen und dort für ihn kämp­fen.

Warum die Form der Py­ra­mi­de?

Die gel­ben Pfei­le mar­kie­ren die Diens­te und Ver­pflich­tun­gen, die der je­weils obere Stand dem un­te­ren an­bie­tet und schul­dig ist.
Die blau­en Pfei­le mar­kie­ren die Pflich­ten und Diens­te, die die je­weiils un­te­ren Stän­de ihrem Lehns­her­ren, also dem nächst­obe­ren Stand zu leis­ten haben.
Schau­bild zur Stän­de­ord­nung des Mit­tel­al­ters
Das Lehns­we­sen

oder "Feu­dal­sys­tem"

Der König hat viel Land und dar­auf leben Leute. Der König ver­leiht Land  an den Le­hens­mann, der auf die­sem Land lebt. Doch was hat der davon? Er wird  von sei­nem König be­schützt, seine Exis­tenz ist ge­si­chert, das be­deu­tet Schutz vor der all­ge­gen­wär­ti­gen Ge­walt. Es gibt ja kei­nen  schüt­zen­den Staat, der - so wie heute - die Po­li­zei schickt, wenn es Ärger gibt. Doch was hat der König  davon? Die­ser er­hält Un­ter­stüt­zung bei der Or­ga­ni­sa­ti­on und der  Ver­wal­tung sei­nes Lan­des. Und er be­kommt Krie­ger für den Kriegs­fall. Der Le­hens­mann muss dem König in den Krieg fol­gen und dort für ihn kämp­fen.

Die Form der Py­ra­mi­de eig­net sich be­son­ders, um die zah­len­mä­ßi­ge Ver­tei­lung der Ge­sell­schafts­mit­glie­der dar­zu­stel­len.

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