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Stationsarbeit Satire - Übersichtsblatt

Bei dieser Stationsarbeit sollst du dir Grundlegende Kenntnisse über Satire und Parodien aneignen und diese an einem Beispiel festigen.



Nach diesen Aufgaben solltest du:

  • die wesentlichen Merkmale von Satire und Parodien kennen und diese an einem Text nachweisen können
  • Parodien anhand von unterschiedlichen Aspekten untersuchen und interpretieren können







Dabei geht ihr wie folgt vor:

  1. Erarbeitet euch an Station 1 grundlegende Kenntnisse über Satire und festigt diese mithilfe der Aufgaben 1-3.
  2. Erweitert euer Wissen an Station 2, indem ihr Parodien kennenlernt und auch hier die wesentlichen Erkennungsmerkmale raus arbeitet. (Aufgaben 4&5)
  3. Festigt euere angeeigneten Kenntnisse an Station 3, indem ihr eine Parodie analysiert und interpretiert. (Aufgabe 1-3)

Viel Spaß :)









Zeit: 45 - 60 Minuten  

Hinweis

Am Ende der Stationsarbeit kannst du deine Lösungen mit dem Erwartungs-horizont vergleichen.

Die feinste Satire ist unstrittig die, deren Spott mit so weniger Bosheit und so vieler Überzeugung verbunden ist, dass er selbst diejenigen zum Lächeln nötigt, die er trifft.

Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799), deutscher Physiker und Meister des Aphorismus

Station 1 : Die Satire

Abb.1: Beispiel von Satire früher
1
Erarbeite dir grundlegende Kenntnisse über Statire.
  • Schaue dir dieses kurze Video an
  • Versuche anhand der Informationen, die im Video gegeben wurden eine eigene, passende Definition für Satire zu finden.
2
Wie jede andere Form der schriftlichen Gestaltung hat auch Satire bestimmte Merkmale.
  • Überlege zunächst in Einzelarbeit, welche Merkmale Satire hat. Schreibe dir deine Ideen auf ein Extrablatt.
  • Findet euch nun zu zweit zusammen und vergleicht euer erarbeitetes Merkmal. Sammelt gemeinsam neue.
3
Schau dir zum Abschluss dieses kurze Video an.
  • Ergänze und vergleiche deine Aufzeichnungen zu den Merkmalen bzw. der Definition von Satire.

Station 2: Die Parodie

Parodie

Eine Parodie (griechischπαρῳδίαparōdía „Gegenlied“ oder „verstellt gesungenes Lied“) ist eine verzerrende, übertreibende oder verspottende Nachahmung eines Werks, eines Genres oder einer Person(engruppe) in deren wiedererkennbarem Stil.

4
Es gibt nicht nur Satire als kritische Darstellungsweise.
  • Lies dir die Definition von Parodien durch.
  • Überlegt in Partnerarbeit, ob euch Parodien einfallen, welche euch in eurem Alltag begegnet sind.
Hilfe (zu 5.)

Solltest du Startschwierigkeiten haben, schaue dir die kleinen Stichpunkte unter dem Informationstext an.

5
Lies dir den Informationstext I1 durch und bearbeite folgende Aufgaben.
  • Markiere dir im Text Gemeinsamkeiten und Unterschieden zu Satiren.
  • Trage diese in die Tabelle 1 ein. Nutze dafür auch dein Wissen aus den vorherigen Aufgaben.

Gemeinsamkeiten

Unterschiede

I1

In einer Parodie werden charakteristische Eigenschaften des Originals überzeichnend nachgeahmt. Dies hat häufig eine komische Wirkung. Eine Parodie braucht nicht zwingend abwertenden Charakter zu haben, denn sie bestätigt die Bedeutung des Originals. Oft kann sie sogar eine Hommage für den parodierten Gegenstand sein.

Parodien benötigen nicht zwingend ein konkretes Original. Auch ein Genre als Ganzes kann parodiert werden, wenn es gut wieder erkennbar ist. Da für die komische Wirkung die Kenntnis des Originals unerlässlich ist, lässt sich die Parodie literaturtheoretisch als eine Form des intertextuellen Schreibens begreifen.

Der Parodie nahe verwandte Formen sind die Travestie, die nicht den Stil der Vorlage nachahmt, sondern ihren Inhalt in komisch veränderter Form wiedergibt, und das Pastiche. Travestie und Parodie werden häufig unter dem Oberbegriff Persiflage zusammengefasst. Pastiche und Parodie leben beide von ihrer Nähe zum Originaltext, wobei das Pastiche die Gemeinsamkeiten betont und die Parodie die Unterschiede. Eine Sonderform der Parodie ist das Cento.

Als eine der frühesten Parodien der abendländischen Literatur gilt die Homer zugeschriebene, tatsächlich aber aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. stammende „Batrachomyomachie“ (Froschmäusekrieg), wo in parodistischer Manier unter anderem die Kriegsszenen der Ilias  nachgeahmt werden.

Parodie kann nicht nur als Genre betrachtet werden, sondern auch als Schreibweise. Als solche kann sie auch in anderen Gattungen auftreten. Gerade die Satire verwendet häufig parodistische Verfahren, was eine eindeutige Unterscheidung zwischen Parodie und Satire erschwert. Beide Genres bzw. Schreibweisen nutzen Ironie als Stilmittel mit unterschiedlicher Wirkung. Im Gegensatz zur Parodie bezieht sich die Satire auf Elemente außerhalb von Texten und ist immer wertend: Sie enthält notwendig eine Kritik, während eine Parodie auch nur auf Komik beruhen kann. Viele Parodien wurden jedoch auch in der Absicht verfasst, die Unzulänglichkeiten des parodierten Originals zu kritisieren oder sie polemisch der Lächerlichkeit preiszugeben. Vladimir Nabokov brachte den Unterschied in der Sentenz auf den Punkt, Satire sei eine Unterrichtsstunde, Parodie sei ein Spiel.

Meist Textgebunden/ nicht Textgebunden

Übertrei-bung

Ironie

Verhöhnung

Sehr gut, du hast es geschafft. Den Theorieteil hast du größtenteils hinter dir. Jetzt erwartet dich eine Parodie aus einem alt-bekannten Thema. Bearbeite die Aufgaben gründlich und vergleiche im Anschluss deine Lösungen mit dem Erwartungshorizont. Die Aufgaben könnt ihr gerne in Partnerarbeit erledigen.



Auf der nächsten Seite findest du deine Aufgaben.

Keine Nation hat die Satire weiter getrieben, wie die Engländer und Franzosen; es gab in ihren Monarchien fast keinen bekannten Mann, der nicht vorübergehend von jenem Kothe bespritzt worden wäre.

Friedrich II., der Große (1712 - 1786), preußischer König, "Der alte Fritz"

In nichts haben gewisse Tagesschriftsteller ihr Vorbild, die Franzosen, mehr erreicht, als in der Kunst, Dinge und Menschen mit einer kurzen spöttischen Definition zu erledigen.

Karl Gutzkow (1811 - 1878), deutscher Schriftsteller und Journalist
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