• The Prussian King Announces Changes
  • anonym
  • 02.04.2025
  • 12
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Today's gui­ding ques­ti­on:

1
Sum­ma­ri­ze the es­sen­ti­al the­ses of the procla­ma­ti­on and its for­mal aspects.
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Ana­ly­ze the con­ces­sions made by the Prus­si­an king with re­gard to the March de­mands of the re­vo­lu­ti­o­na­ries and pre­sent these in a ta­bu­lar com­pa­ri­son.
3
As­sess the sin­ce­ri­ty of the Prus­si­an king's wil­ling­ness to re­form.
4
Eva­lu­a­te today's gui­ding ques­ti­on.
His­to­ri­cal con­text

After the bloo­dy street fights of March 18, 1848, trig­ge­red by (ac­ci­den­tal) shots fired by Prus­si­an sol­diers into the crowd, which ori­gi­nal­ly in­ten­ded to thank the Prus­si­an King Fried­rich Wil­helm IV for in­iti­al re­forms, the same king rode th­rough the city of Ber­lin three days later wea­ring a black-​red-​gold sash and de­li­ver­ed the fol­lo­wing speech.

Q1) Pro­kla­ma­ti­on: „An mein Volk und die deut­sche Na­ti­on“

Mit Ver­trau­en sprach der König vor fünf­und­drei­ßig Jah­ren in den Tagen hoher Ge­fahr zu sei­nem Volke,1 und sein Ver­trau­en ward nicht zu Schan­den; der König, mit sei­nem Volke ver­eint, ret­te­te Preu­ßen und Deutsch­land von Schmach und Er­nied­ri­gung.

Mit Ver­trau­en spre­che Ich heute, im Au­gen­bli­cke, wo das Va­ter­land in höchs­ter Ge­fahr schwebt, zu der deut­schen Na­ti­on, unter des­sen edels­te Stäm­me Mein Volk sich mit Stolz rech­nen darf. Deutsch­land ist von in­ne­rer Gäh­rung er­grif­fen und kann durch äu­ße­re Ge­fahr von mehr als einer Seite be­droht wer­den. Ret­tung aus die­ser dop­pel­ten drin­gen­den Ge­fahr kann nur aus der in­nigs­ten Ver­ei­ni­gung der deut­schen Fürs­ten und Völ­ker unter einer Lei­tung her­vor­ge­hen.

Ich über­neh­me heute diese Lei­tung für die Tage der Ge­fahr. Mein Volk, das die Ge­fahr nicht scheut, wird Mich nicht ver­las­sen und Deutsch­land wird sich Mir mit Ver­trau­en an­schlie­ßen. Ich habe heute die alten deut­schen Far­ben an­ge­nom­men und Mich und Mein Volk unter das ehr­wür­di­ge Ban­ner des deut­schen Rei­ches ge­stellt2.Preu­ßen geht fort­an in Deutsch­land auf.

Als Mit­tel und ge­setz­li­ches Organ, um im Ver­ei­ne mit Mei­nem Volke zur Ret­tung und Be­ru­hi­gung Deutsch­lands vor­an­zu­ge­hen, bie­tet sich der auf den 2. April [1848] be­reits ein­be­ru­fe­ne Land­tag dar. Ich be­ab­sich­ti­ge in einer un­ver­züg­lich näher zu er­wä­gen­den Form, den Fürs­ten und Stän­den Deutsch­lands die Ge­le­gen­heit zu er­öff­nen, mit Or­ga­nen die­ses Land­ta­ges zu einer ge­mein­schaft­li­chen Ver­samm­lung zu­sam­men­zu­tre­ten.

Die auf diese Weise zeit­wei­lig sich bil­den­de deut­sche Stände-​Versammlung wird in ge­mein­sa­mer, frei­er Be­rat­hung das Er­for­der­li­che in der ge­mein­sa­men, in­ne­ren und äu­ße­ren Ge­fahr ohne Ver­zug vor­keh­ren.

Was heute vor Allem Noth thut, ist

1) Auf­stel­lung eines all­ge­mei­nen deut­schen, volkst­hüm­li­chen Lan­des­hee­res,

2) be­waff­ne­te Neutralitäts-​Erklärung.

Q1) Pro­kla­ma­ti­on: „An mein Volk und die deut­sche Na­ti­on“

Mit Ver­trau­en sprach der König vor fünf­und­drei­ßig Jah­ren in den Tagen hoher Ge­fahr zu sei­nem Volke,1 und sein Ver­trau­en ward nicht zu Schan­den; der König, mit sei­nem Volke ver­eint, ret­te­te Preu­ßen und Deutsch­land von Schmach und Er­nied­ri­gung.

Mit Ver­trau­en spre­che Ich heute, im Au­gen­bli­cke, wo das Va­ter­land in höchs­ter Ge­fahr schwebt, zu der deut­schen Na­ti­on, unter des­sen edels­te Stäm­me Mein Volk sich mit Stolz rech­nen darf. Deutsch­land ist von in­ne­rer Gäh­rung er­grif­fen und kann durch äu­ße­re Ge­fahr von mehr als einer Seite be­droht wer­den. Ret­tung aus die­ser dop­pel­ten drin­gen­den Ge­fahr kann nur aus der in­nigs­ten Ver­ei­ni­gung der deut­schen Fürs­ten und Völ­ker unter einer Lei­tung her­vor­ge­hen.

Ich über­neh­me heute diese Lei­tung für die Tage der Ge­fahr. Mein Volk, das die Ge­fahr nicht scheut, wird Mich nicht ver­las­sen und Deutsch­land wird sich Mir mit Ver­trau­en an­schlie­ßen. Ich habe heute die alten deut­schen Far­ben an­ge­nom­men und Mich und Mein Volk unter das ehr­wür­di­ge Ban­ner des deut­schen Rei­ches ge­stellt2.Preu­ßen geht fort­an in Deutsch­land auf.

Als Mit­tel und ge­setz­li­ches Organ, um im Ver­ei­ne mit Mei­nem Volke zur Ret­tung und Be­ru­hi­gung Deutsch­lands vor­an­zu­ge­hen, bie­tet sich der auf den 2. April [1848] be­reits ein­be­ru­fe­ne Land­tag dar. Ich be­ab­sich­ti­ge in einer un­ver­züg­lich näher zu er­wä­gen­den Form, den Fürs­ten und Stän­den Deutsch­lands die Ge­le­gen­heit zu er­öff­nen, mit Or­ga­nen die­ses Land­ta­ges zu einer ge­mein­schaft­li­chen Ver­samm­lung zu­sam­men­zu­tre­ten.

Die auf diese Weise zeit­wei­lig sich bil­den­de deut­sche Stände-​Versammlung wird in ge­mein­sa­mer, frei­er Be­rat­hung das Er­for­der­li­che in der ge­mein­sa­men, in­ne­ren und äu­ße­ren Ge­fahr ohne Ver­zug vor­keh­ren.

Was heute vor Allem Noth thut, ist

1) Auf­stel­lung eines all­ge­mei­nen deut­schen, volkst­hüm­li­chen Lan­des­hee­res,

2) be­waff­ne­te Neutralitäts-​Erklärung.

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Sol­che va­ter­län­di­sche Rüs­tung und Er­klä­rung wer­den Eu­ro­pa Ach­tung ein­flö­ßen vor der Hei­lig­keit und Un­ver­letz­lich­keit des Ge­bie­tes deut­scher Zunge und deut­schen Na­mens. Nur Ein­tracht und Stär­ke ver­mö­gen heute den Frie­den in un­se­rem schö­nen, durch Han­del und Ge­wer­be blü­hen­den Gesammt-​Vaterlande zu er­hal­ten.

Gleich­zei­tig mit den Maaß­re­geln zur Ab­wen­dung der au­gen­blick­li­chen Ge­fahr wird die deut­sche Stände-​Versammlung über die Wie­der­ge­burt und Grün­dung eines neuen Deutsch­lands be­rathen, eines ei­ni­gen, nicht ein­för­mi­gen Deutsch­lands, einer Ein­heit in der Ver­schie­den­heit, einer Ein­heit mit Frei­heit.

All­ge­mei­ne Ein­füh­rung wah­rer con­sti­tu­ti­o­nel­ler Ver­fas­sun­gen, mit Ver­ant­wort­lich­keit der Mi­nis­ter in allen Ein­zel­staa­ten, öf­fent­li­che und münd­li­che Rechts­pfle­ge, in Straf­sa­chen auf Ge­schwo­re­nen­ge­rich­te ge­stützt, glei­che po­li­ti­sche und bür­ger­li­che Rech­te für alle re­li­gi­ö­sen Glau­bens­be­kennt­nis­se und eine wahr­haft volkst­hüm­li­che, frei­sin­ni­ge Ver­wal­tung wer­den al­lein sol­che hö­he­re und in­ne­re Ein­heit zu be­wir­ken und zu be­fes­ti­gen im Stan­de sein.



Aus: Reden, Pro­kla­ma­ti­o­nen, Bot­schaf­ten, Er­las­se und Ord­res Sr. Ma­jes­tät des Kö­nigs Fried­rich Wil­helm IV., 2. Abt.. 2. Auf­la­ge. Ber­lin 1855. S. 9–10.



Sol­che va­ter­län­di­sche Rüs­tung und Er­klä­rung wer­den Eu­ro­pa Ach­tung ein­flö­ßen vor der Hei­lig­keit und Un­ver­letz­lich­keit des Ge­bie­tes deut­scher Zunge und deut­schen Na­mens. Nur Ein­tracht und Stär­ke ver­mö­gen heute den Frie­den in un­se­rem schö­nen, durch Han­del und Ge­wer­be blü­hen­den Gesammt-​Vaterlande zu er­hal­ten.

Gleich­zei­tig mit den Maaß­re­geln zur Ab­wen­dung der au­gen­blick­li­chen Ge­fahr wird die deut­sche Stände-​Versammlung über die Wie­der­ge­burt und Grün­dung eines neuen Deutsch­lands be­rathen, eines ei­ni­gen, nicht ein­för­mi­gen Deutsch­lands, einer Ein­heit in der Ver­schie­den­heit, einer Ein­heit mit Frei­heit.

All­ge­mei­ne Ein­füh­rung wah­rer con­sti­tu­ti­o­nel­ler Ver­fas­sun­gen, mit Ver­ant­wort­lich­keit der Mi­nis­ter in allen Ein­zel­staa­ten, öf­fent­li­che und münd­li­che Rechts­pfle­ge, in Straf­sa­chen auf Ge­schwo­re­nen­ge­rich­te ge­stützt, glei­che po­li­ti­sche und bür­ger­li­che Rech­te für alle re­li­gi­ö­sen Glau­bens­be­kennt­nis­se und eine wahr­haft volkst­hüm­li­che, frei­sin­ni­ge Ver­wal­tung wer­den al­lein sol­che hö­he­re und in­ne­re Ein­heit zu be­wir­ken und zu be­fes­ti­gen im Stan­de sein.



Aus: Reden, Pro­kla­ma­ti­o­nen, Bot­schaf­ten, Er­las­se und Ord­res Sr. Ma­jes­tät des Kö­nigs Fried­rich Wil­helm IV., 2. Abt.. 2. Auf­la­ge. Ber­lin 1855. S. 9–10.



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Ex­pla­na­ti­ons and Vo­ca­bu­la­ry

(1) King Fried­rich Wil­helm III cal­led for a united fight against the Na­po­le­o­nic tro­ops with his procla­ma­ti­on „To My People“ on March 17, 1813, which, among other en­ga­ge­ments, led to the de­feat in the Batt­le of Leip­zig.

(2) Re­fers to the black-​red-​gold flag, which was in­ter­pre­ted by the Prus­si­an king as the old Ger­man co­lors; howe­ver, these only be­ca­me po­pu­lar du­ring the Wars of Li­be­ra­ti­on against Na­po­le­on and sub­se­quent­ly in the national-​liberal mo­vement be­fo­re March 1848.



Vocab:

l.4 Schmach - dis­grace

l.4 Er­nied­ri­gung - hu­mi­li­a­ti­on

l.7 In­ne­re Gäh­rung - (hier) in­ter­nal un­rest

l.16 Be­ru­hi­gung - re­as­surance

l.26 be­waff­ne­te Neutralitäts-​Erklärung - armed neu­tra­li­ty de­cla­ra­ti­on This re­fers to a state­ment de­cla­ring armed neu­tra­li­ty, sug­gesting that the coun­try would de­fend its­elf if at­ta­cked but not take sides.

l. 28 Un­ver­letz­lich­keit: in­vi­o­la­bi­li­ty

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March De­mands

Con­ces­sions by the king

3
As­sess the sin­ce­ri­ty of the Prus­si­an king's wil­ling­ness to re­form.
4
As­sess today's gui­ding ques­ti­on:
Sen­tence star­ters
  • When ex­ami­ning the his­to­ri­cal events sur­roun­ding Fried­rich Wil­helm IV, it be­co­mes ap­pa­rent that (...)

  • An in­di­ca­ti­on that Fried­rich Wil­helm IV could be seen as a ... of the re­vo­lu­ti­on is...

  • The me­a­su­re/law/procla­ma­ti­on ... sug­gests that his po­li­cy ...

  • As evi­den­ce for his stance, the state­ment/ac­tion can be cited, which shows that ...

  • In con­clu­si­on, it can be sta­ted that the king's at­ti­tu­de to­wards the re­vo­lu­ti­on..

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