• under der linden
  • anonym
  • 10.03.2025
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Under der lin­den

an der heide,

dâ unser zwei­er bette was,

Dâ muget ir vin­den

schône beide

ge­bro­chen blu­o­men unde gras.

Vor dem walde in einem tal,

tan­dar­a­dei,

schône sanc diu nah­te­gal.



Ich kam ge­gan­gen

zuo der ouwe:

dô was mîn frie­del komen ê.

Dâ wart ich emp­fan­gen,

hêre frou­we,

daz ich bin sa­e­lic iemer mê.

Kus­ter mich? wol tûsentstunt:

tan­dar­a­dei,

seht wie rôt mir ist der munt.



Dô het er ge­ma­chet

alsô rîche

von blu­o­men eine bet­tes­tat.

Des wirt noch ge­lachet

inneclîche,

kumt iemen an daz selbe pfat.

Bî den rôsen er wol mac,

tan­dar­a­dei,

mer­ken wâ mirz hou­bet lac.



Daz er bî mir laege,

wes­sez iemen

(nu en­wel­le got!), sô schamt ich mich.

Wes er mit mir pfla­e­ge,

nie­mer nie­men

be­vin­de daz, wan er und ich.

Und ein klei­nez vogellîn:

tan­dar­a­dei,

daz mac wol ge­tri­uwe sîn.

Under der lin­den

an der heide,

dâ unser zwei­er bette was,

Dâ muget ir vin­den

schône beide

ge­bro­chen blu­o­men unde gras.

Vor dem walde in einem tal,

tan­dar­a­dei,

schône sanc diu nah­te­gal.



Ich kam ge­gan­gen

zuo der ouwe:

dô was mîn frie­del komen ê.

Dâ wart ich emp­fan­gen,

hêre frou­we,

daz ich bin sa­e­lic iemer mê.

Kus­ter mich? wol tûsentstunt:

tan­dar­a­dei,

seht wie rôt mir ist der munt.



Dô het er ge­ma­chet

alsô rîche

von blu­o­men eine bet­tes­tat.

Des wirt noch ge­lachet

inneclîche,

kumt iemen an daz selbe pfat.

Bî den rôsen er wol mac,

tan­dar­a­dei,

mer­ken wâ mirz hou­bet lac.



Daz er bî mir laege,

wes­sez iemen

(nu en­wel­le got!), sô schamt ich mich.

Wes er mit mir pfla­e­ge,

nie­mer nie­men

be­vin­de daz, wan er und ich.

Und ein klei­nez vogellîn:

tan­dar­a­dei,

daz mac wol ge­tri­uwe sîn.

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Unter der Linde,

auf der Wiese,

dort wo das Bett von uns zwei­en war,

da könnt ihr sehen,

lie­be­voll ge­bro­chen,

Blu­men und Gras.

Vor einem Wald in einem Tal,

tan­dar­a­dei,

sang schön die Nach­ti­gall.



Ich kam ge­gan­gen

zu der Aue*:

Mein Ge­lieb­ter war schon vor mir da.

Und so be­grüß­te er mich,

edle Frau,*

daß ich dar­über für immer glück­lich bin.

Ob er mich küßte? Si­cher­lich tau­send­mal:

tan­dar­a­dei,

seht, wie rot mein Mund ist.



Er hatte aus

Blu­men ein herr­li­ches

Bett her­ge­rich­tet.

Dar­über wird sich jeder von Her­zen

freu­en,

der dort vor­über­geht.

An den Rosen kann er noch gut,

tan­dar­a­dei,

er­ken­nen, wo mein Kopf lag.



Daß er mit mir schlief,

wüßte das je­mand

(nein bei Gott!), dann schäm­te ich mich.

Was er mit mir tat,

nie­mand je­mals soll das

wis­sen außer ihm und mir.

Und jenem klei­nen Vogel:

tan­dar­a­dei,

der wird si­cher­lich ver­schwie­gen sein.

Unter der Linde,

auf der Wiese,

dort wo das Bett von uns zwei­en war,

da könnt ihr sehen,

lie­be­voll ge­bro­chen,

Blu­men und Gras.

Vor einem Wald in einem Tal,

tan­dar­a­dei,

sang schön die Nach­ti­gall.



Ich kam ge­gan­gen

zu der Aue*:

Mein Ge­lieb­ter war schon vor mir da.

Und so be­grüß­te er mich,

edle Frau,*

daß ich dar­über für immer glück­lich bin.

Ob er mich küßte? Si­cher­lich tau­send­mal:

tan­dar­a­dei,

seht, wie rot mein Mund ist.



Er hatte aus

Blu­men ein herr­li­ches

Bett her­ge­rich­tet.

Dar­über wird sich jeder von Her­zen

freu­en,

der dort vor­über­geht.

An den Rosen kann er noch gut,

tan­dar­a­dei,

er­ken­nen, wo mein Kopf lag.



Daß er mit mir schlief,

wüßte das je­mand

(nein bei Gott!), dann schäm­te ich mich.

Was er mit mir tat,

nie­mand je­mals soll das

wis­sen außer ihm und mir.

Und jenem klei­nen Vogel:

tan­dar­a­dei,

der wird si­cher­lich ver­schwie­gen sein.

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Aue: Wiese mit Fluss­land­schaft.



Edle Frau: Hier ist die Über­set­zung und Be­deu­tung un­ein­deu­tig. Plau­si­bel sind drei Va­ri­an­ten: 1. Mich, eine edle Frau in die­ser Va­ri­an­te ist das Ich eine ade­li­ge Dame. 2. Wie eine edle Frau in die­ser Va­ri­an­te wird eine Frau aus nicht ade­li­gem Stand von ihrem Lieb­ha­ber im Min­ne­dienst wie eine Ade­li­ge be­han­delt. 3. Hei­li­ge Jung­frau in die­ser Va­ri­an­te han­delt es sich um einen Aus­ruf an die Jung­frau Maria.



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