• Wie kommt die Welt in unseren Kopf? Die Position des naiven Realismus
  • anonym
  • 03.12.2024
  • Ethik
  • 11
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Ar­bei­te alle wich­ti­gen In­for­ma­ti­o­nen zum na­i­ven Re­a­lis­mus aus dem Text her­aus.

Der naive Re­a­lis­mus ist eine phi­lo­so­phi­sche Po­si­ti­on, die eng mit un­se­rer all­täg­li­chen Wahr­neh­mung der Welt ver­bun­den ist. Viele Men­schen gehen in­tu­i­tiv davon aus, dass die Welt ge­nau­so ist, wie sie von un­se­ren Sin­nen wahr­ge­nom­men wird. Diese An­nah­me bil­det den Kern des na­i­ven Re­a­lis­mus. Doch was be­deu­tet das genau? Wel­che An­nah­men ste­cken da­hin­ter, wel­che Kri­tik gibt es, und wel­che Be­deu­tung hat diese Sicht­wei­se in der Phi­lo­so­phie und un­se­rem All­tag?

Unter na­i­vem Re­a­lis­mus ver­steht man die Auf­fas­sung, dass die Welt so exis­tiert, wie sie wahr­ge­nom­men wird, und dass die Sin­nes­wahr­neh­mung ein un­ver­mit­tel­tes und di­rek­tes Bild der Wirk­lich­keit lie­fert. Wenn wir bei­spiels­wei­se einen Baum sehen, glau­ben wir, dass der Baum tat­säch­lich in der Form und Farbe exis­tiert, wie wir ihn wahr­neh­men. Der naive Re­a­lis­mus geht dabei von drei zen­tra­len Grund­an­nah­men aus: Ers­tens exis­tiert die Welt un­ab­hän­gig von un­se­rem Be­wusst­sein. Zwei­tens lie­fern uns un­se­re Sinne eine di­rek­te und un­ver­zerr­te Ab­bil­dung der äu­ße­ren Re­a­li­tät. Drit­tens sind die Ei­gen­schaf­ten der Dinge in der Welt tat­säch­lich so, wie wir sie wahr­neh­men, bei­spiels­wei­se ist ein Apfel rot und süß, un­ab­hän­gig davon, wer ihn be­trach­tet.

His­to­risch ge­se­hen ist der naive Re­a­lis­mus eng mit den Ur­sprün­gen der Phi­lo­so­phie ver­bun­den. Be­reits in der An­ti­ke nah­men viele Den­ker, dar­un­ter auch Aris­to­te­les, an, dass un­se­re Sinne uns eine zu­ver­läs­si­ge Grund­la­ge für die Er­kennt­nis der Welt bie­ten. Diese Vor­stel­lung wurde im Mit­tel­al­ter von christ­li­chen Den­kern auf­ge­grif­fen, die glaub­ten, dass die Schöp­fung Got­tes di­rekt er­kenn­bar sei. Im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung wurde der naive Re­a­lis­mus je­doch zu­neh­mend hin­ter­fragt, vor allem durch Phi­lo­so­phen wie René Des­car­tes, der mit sei­nem me­tho­di­schen Zwei­fel zeig­te, dass Sin­nes­wahr­neh­mun­gen täu­schen kön­nen. Auch der deut­sche Phi­lo­soph Im­ma­nu­el Kant stell­te die naive An­nah­me in­fra­ge, dass wir die Dinge „an sich“ er­ken­nen kön­nen, und un­ter­schied zwi­schen der Welt, wie sie uns er­scheint, und der Welt, wie sie un­ab­hän­gig von uns exis­tiert. (Quel­le: unter Zu­hil­fe­nah­me von ChatGPT er­stellt

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Lies den Text von Nigel War­bur­ton. Stel­le an­schlie­ßend zeich­ne­risch dar, wie der naive Re­a­lis­mus die Wahr­neh­mung eines Ge­gen­stan­des ver­steht. (Nutze die gra­fi­sche Dar­stel­lung 2 unten als Grund­la­ge.)
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