Liebe Mit-Debattierenden, versetzt euch einmal in folgende Situation: Eine Lehrkraft betritt zur ersten Stunde das Klassenzimmer und kündigt an, eine Stegreifaufgabe über die zuletzt
gehaltene Stunde schreiben zu lassen. Neben allen Bekundungen gespielter und echter Überraschung gibt es aber auch die Mitschülerinnen und Mitschüler, die kreidebleich mit verkrampftem Magen in sich zusammensacken, weil sie ohne Frühstück in die Schule gekommen sind und somit auf eine wesentliche Grundlage schulischen Erfolges verzichten müssen: einen entspannten Magen. Dieses Problem der ungleichen Startbedingungen in den Schultag muss angegangen werden! Daher stellt sich die Frage, ob der Freistaat Bayern hier ausgleichend eingreifen sollte und der Schultag an bayerischen Schulen verpflichtend mit einem gemeinsamen Frühstück beginnen soll, was dazu führt, dass die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Lernen nicht mehr von der Frühstückskultur des Elternhauses abhängen. Da sich die Zahl der Frühstücker mit zunehmendem Alter noch verringert, erscheint eine fortlaufende Gewöhnung an das Frühstück als sinnvoll, weshalb die gemeinsame Mahlzeit in den Jahrgangsstufen 1-9 an allen Schulformen verpflichtend sein soll. Unter der Verpflichtung auf ein gemeinsames Frühstück verstehen wir, dass alle Schülerinnen und Schüler jeden Morgen gemeinsam mit ihrer Lehrkraft essen, trinken und die Zeit auch für Gespräche nutzen. Ein Fernbleiben ohne triftigen Entschuldigungsgrund wird wie unerlaubtes Fehlen vom Unterricht geahndet. Es obliegt den einzelnen Schulen, zusammen mit ihren Trägern und Sachaufwandsträgern im Schulforum eine Frühstückszeit sowie einen Frühstückscaterer festzulegen, der ein ebenfalls mit dem Schulforum nach den regionalen Bedingungen abgestimmtes, gesundes Standardfrühstück bereitstellt. Das Frühstück wird von 7:45 bis 8:15 Uhr in der jeweiligen Schulaula bereitgestellt, sodass die Schülerinnen und Schüler nach ihren Bedürfnissen Lebensmittel aussuchen können, welche sie dann in ihr Klassenzimmer mitnehmen, wo sie mit der Lehrkraft der ersten Stunde gemeinsam das Frühstück einnehmen. Ein klasseninterner Aufräumdienst bringt das benutzte Geschirr im Anschluss wieder in die Schulaula, wo es der Caterer in Empfang nimmt. Ich spreche mich klar für die Einführung eines gemeinsamen Frühstücks aus. Da laut dem 3sat-Magazin „nano“ vor allem Kinder aus weniger wohlhabenden Familien, die oft zusätzliche Schwierigkeiten in der Schule haben, morgens nicht frühstücken und so schon mit einer schlechteren Ausgangsbedingung in den Tag starten, zementiert das Frühstücksverhalten der Familien die vorherrschende soziale Ungerechtigkeit. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, dass sich die Startvoraussetzungen in den Tag aller Schülerinnen und Schüler angleichen, indem unabhängig von den Bedingungen im Elternhaus die Möglichkeit zur gesunden Ernährung geschaffen wird, was einen ersten Schritt zur Reduktion sozialer Ungerechtigkeit darstellt. Das gemeinsame Frühstück wirkt auch stark gemeinschaftsbildend, da die Klassengruppe hier ungezwungen mit der Lehrkraft zusammensitzen kann und Themen angesprochen werden können, die nicht den unmittelbaren Schulalltag betreffen, was wiederum zu einer vielfältigen Sicht auf die eigene Lebenswirklichkeit führen kann, die nicht in jedem Zuhause gegeben ist. Dies stellt einen weiteren Beitrag zur Angleichung der Lebensverhältnisse dar. Da das gemeinsame Frühstück nicht nur dafür sorgt, dass der Organismus in einen Zustand gebracht wird, in dem er Leistung erbringen kann, sondern auch einen Beitrag zum Abbau sozialer Ungerechtigkeit durch eine Angleichung von Startbedingungen in den Tag bieten kann, spreche ich mich dafür aus, dass der Schultag an bayerischen Schulen verpflichtend mit einem gemeinsamen Frühstück beginnt. Folgend wird sich mein Mitstreiter ... in diese Debatte miteinbringen.
Diese Eröffnungsrede ist sehr detailliert und übersteigt die Redezeit von ca. einer Minute. Kannst du die einzelnen Bestandteile erkennen?
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