• D8 - Debatte - Freie Aussprache
  • AndreaOtt
  • 12.10.2025
  • Mittlere Reife
  • Deutsch
  • 8
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2. Phase: FREIE AUS­SPRA­CHE
2. Phase: Freie Aus­spra­che

ISB S. 6

Die Freie Aus­spra­che dient zur Klä­rung und Ab­wä­gung der Ar­gu­men­te. Ma­xi­mal 12 Mi­nu­ten de­bat­tie­ren Pro und Con­tra im frei­en Wech­sel ohne Ge­sprächs­lei­ter. Dabei sol­len alle re­le­van­ten Aspek­te be­han­delt wer­den. Die Teil­neh­mer müs­sen genau zu­hö­ren, damit sie auf­ein­an­der Bezug neh­men kön­nen. Ge­mein­sam­kei­ten und Un­ter­schie­de der Stand­punk­te sind her­aus­zu­ar­bei­ten, ohne die ei­ge­ne Po­si­ti­on auf­zu­ge­ben.

Leit­ge­dan­ken für die Freie Aus­spra­che:

· Wor­über sind wir uns einig? Wor­über strei­ten wir?

· Wel­chen Punkt be­wer­ten wir un­ter­schied­lich?

· In­wie­fern be­trifft die Streit­fra­ge alle?

· Wel­che In­ter­es­sen, Werte, Ab­wä­gun­gen, Kos­ten oder Dring­lich­kei­ten wer­den die­sen Streit letzt­end­lich ent­schei­den?

  • Wel­che Grund­be­dürf­nis­se, Grund­rech­te und Grund­wer­te be­trifft das Thema?

Quel­le:

ISB: Ar­gu­men­tie­ren und De­bat­tie­ren, S. 6.



- mög­lichst kurz fas­sen => alle kom­men öfter dran

- nur ein Ar­gu­ment auf ein­mal be­spre­chen

- es geht Schlag auf Schlag, dass einem manch­mal der Kopf schwirrt =>

 hilf­rei­che Fra­gen: 1. Worin sind wir uns einig? 2. Was be­wer­ten wir ver­schie­den?

 Wenn du dich so fragst, wirst du mer­ken, dass dich mit dei­nen «Geg­nern» auch

 ei­ni­ges ver­bin­det. Und die­ses Ver­bin­den­de bil­det eine gute Grund­la­ge, wenn ihr

 an­schlie­ßend an das geht, was euch trennt. Mei­nungs­un­ter­schie­de hat man meist,

 weil un­ter­schied­li­che Dinge wich­tig sind. Dann müsst ihr prü­fen, was wich­ti­ge

 Dinge sind.



Für unser Bei­spiel zur Le­ga­li­sie­rung von wei­chen Dro­gen be­deu­tet das: Wenn du dich dafür oder da­ge­gen aus­sprichst, musst du ent­schei­den: Geht es eher um die «öf­fent­li­che Si­cher­heit» oder eher um die «in­di­vi­du­el­le Frei­heit»?

Du merkst hier deut­lich: Es sind keine Klei­nig­kei­ten. Wenn du mit an­de­ren po­li­ti­sche De­bat­ten führst, wird sich immer ir­gend­wann die Frage stel­len: Was ist wirk­lich wich­tig?



Für alle, die in un­se­rem Land leben, soll­te die Er­fül­lung be­stimm­ter Grund­be­dürf­nis­se ge­si­chert sein. Das Zu­sam­men­le­ben baut auf be­stimm­ten Grund­wer­ten auf, jede und jeder hat seine Rech­te und Pflich­ten. Die wich­tigs­ten Rech­te sind die Grund­rech­te. Sie ste­hen in der Bun­des­ver­fas­sung. (siehe auch AB "Er­öff­nungs­re­de)



Auch wenn ihr euch darin einig seid, gibt es noch viel zu klä­ren. In un­se­rem Bei­spiel: Wird durch die Le­ga­li­sie­rung wei­cher Dro­gen die öf­fent­li­che Si­cher­heit er­höht (Weg­fall der Be­schaf­fungs­kri­mi­na­li­tät) oder ist das Ge­gen­teil der Fall (Ein­stiegs­dro­ge usw.)?

Quel­le:

YES: Schü­ler­heft Ju­gend de­bat­tiert, S. 37.

Grund­wer­te, Grund­be­dürf­nis­se, Grund­wer­te, Bür­ger­rech­te



Frage dich bei jedem De­bat­ten­the­ma:

  • Wel­che Grund­wer­te wer­den an­ge­spro­chen?

  • Wer­den Grund­wer­te be­schnit­ten?

  • Wel­cher Grund­wert, wel­ches Grund­recht ist im je­wei­li­gen Fall am wich­tigs­ten?



Grund­be­dürf­nis­se (= was jeder Mensch zum Leben braucht) --> Bei­spie­le:

  • Nah­rung, Woh­nung, Klei­dung

  • Si­cher­heit (an Leib und Leben, Ei­gen­tum und Be­sitz), Be­we­gungs­frei­heit

  • Mensch­li­che Nähe: An­spra­che, Ge­bor­gen­heit, Zu­ge­hö­rig­keit

  • Mensch­li­che Di­stanz: Re­spekt, Schutz der Pri­vat- und In­tim­sphä­re

  • Sinn: Ar­beit, An­er­ken­nung, Glau­ben, Über­zeu­gung, Bil­dung, Glück



Grund­rech­te (= wo­nach sich der Staat ge­gen­über dem Ein­zel­nen rich­ten soll)

  • Ach­tung der Men­schen­wür­de

  • Gleich­heit vor dem Ge­setz

  • Recht der frei­en Mei­nungs­äu­ße­rung

  • Ver­samm­lungs­frei­heit

  • Glau­bens­frei­heit

  • etc.





Bür­ger­rech­te (= spe­zi­el­le Grund­rech­te, die nur deut­schen Staats­bür­gern zu­ste­hen)

  • Wahl­recht

  • Be­rufs­frei­heit

  • etc.

No­ti­zen:

Jus­ti­tia
For­mu­lie­rungs­hil­fen für die freie Aus­spra­che:

An­knüp­fen

- Du sagst: ....
 Das sehe ich an­ders / ähn­lich.
 Ich meine: ...

- Du hast ge­sagt, dass ...
 Das kann man so sehen.
 Ich bin der Mei­nung, dass ...


- Du sagst, es sei ...
 Dem möch­te ich / möch­te ich nicht wi­der­spre­chen.
 Gegen deine Auf­fas­sung möch­te ich ein­wen­den, dass ...



Nach­fra­ge an eine Per­son

- Du hast eben ge­sagt, ... . Meinst du damit ... 

- Glaubst du wirk­lich, dass ...? Wie er­klärst du dir dann ...?

- ...



Nach­fra­ge an eine Po­si­ti­on

- Wenn man gegen ... ist, muss man ei­gent­lich auch gegen ... sein. Wie steht ihr dazu?

- Ihr möch­tet zwar ... , aber nicht ...; glaubt ihr denn, das Eine wäre ohne das An­de­re mög­lich?

- ...



Bei­spiel/Kri­tik

- Was ... be­deu­tet, sieht man zum Bei­spiel daran:

- Dein Bei­spiel hat zwar ge­zeigt, dass ... , aber nicht mehr.

- ...



All­ge­mei­ne Be­haup­tung/Kri­tik

- Es ist doch meis­tens so, dass ... 

- Wenn wir ähn­li­che Fälle be­trach­ten, bei­spiels­wei­se ... und ... , sehen wir doch, dass alle ... 

- So all­ge­mein kann man das nicht sagen. Be­trach­te doch ein­mal ... 

- ...



Un­ter­schie­de dar­stel­len/Fol­ge­rung/Kri­tik

- Hin­sicht­lich ... sind wir uns weit­ge­hend einig.
 Ein Un­ter­schied zwi­schen un­se­ren Po­si­ti­o­nen liegt darin, dass ihr ..., wäh­rend wir ...
  Ob man für oder gegen ... ist, ent­schei­det sich letz­lich daran, wie man zur Frage 
 des / der ... steht.
- 
Wir sind uns doch dar­über einig, dass ...; das aber heißt ... , und dar­aus folgt ... 
- 
Wir sind uns zwar einig, dass ...; dar­aus folgt aber noch lange nicht ... , denn ... "

- ...



Über­lei­tung zum nächs­ten Aspekt

- Auch wenn wir ... un­ter­schied­lich be­wer­ten, soll­ten wir noch dar­über spre­chen, ob ...

- Wir haben jetzt über ... ge­re­det, wir soll­ten auch klä­ren, ob / wie / warum ...

- Wir müs­sen noch klä­ren, ob / wie / warum ...

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