• Eine Erzählung untersuchen
  • S.Gre
  • 12.09.2024
  • Deutsch
  • 5
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Eine Er­zäh­lung un­ter­su­chen

Hin­weis

Mache einen Haken, wenn du alle Auf­ga­ben eines Lern­pa­kets ge­löst hast und lasse dir von dei­ner Fach­leh­re­rin oder dei­nem Fach­leh­rer mit einem Stem­pel be­stä­ti­gen, dass alles er­le­digt ist.

Teil­zie­le: Los geht's!

Den In­halt einer Er­zäh­lung ken­nen­ler­nen

Ich kann einen län­ge­ren Er­zähl­text auf­merk­sam lesen und mit­hil­fe von Aus­sa­gen / Fra­gen zum Text des­sen In­halt wie­der­ge­ben.

Die Struk­tur einer Er­zäh­lung er­fas­sen

Ich er­ken­ne, aus wel­chen Er­zähl­schrit­ten eine Ge­schich­te auf­ge­baut ist und kann die drei Haupt­be­stand­tei­le - Ein­lei­tung, Haupt­teil und Schluss - von­ein­an­der ab­gren­zen.

Check-​out

Auf­ga­ben: Den In­halt einer Er­zäh­lung ken­nen­ler­nen

1
Lies die Ge­schich­te Han­nes fehlt von Ur­su­la Wöl­fel auf­merk­sam durch.

Ur­su­la Wöl­fel: „Han­nes fehlt“

 

Sie hat­ten einen Schul­aus­flug ge­macht. Jetzt war es Abend und sie woll­ten mit dem Au­to­bus zur Stadt zu­rück­fah­ren. Aber einer fehl­te noch. Han­nes fehl­te.

Der Leh­rer merk­te es, als er die Kin­der zähl­te.



„Weiß einer etwas von Han­nes?“, frag­te der Leh­rer. Aber kei­ner wuss­te etwas.                            

Sie sag­ten: „Der kommt noch.“ Sie stie­gen in den Bus und setz­ten sich auf ihre Plät­ze.

„Wo habt ihr ihn zu­letzt ge­se­hen?“, frag­te der Leh­rer.

„Wen?“, frag­ten sie. „Den Han­nes? Keine Ah­nung. Ir­gend­wo. Der wird schon kom­men.“

Drau­ßen war es jetzt kühl und win­dig, aber hier im Bus hat­ten sie es warm. Sie pack­ten ihre letz­ten But­ter­bro­te aus. Der Leh­rer und der Bus­fah­rer gin­gen die Stra­ße zu­rück.

Einer im Bus frag­te: „War der Han­nes über­haupt dabei? Den hab ich gar nicht ge­se­hen.“

„Ich auch nicht“, sagte ein an­de­rer.

Aber mor­gens, als sie hier aus­stie­gen, hatte der Leh­rer sie ge­zählt, und beim Mit­tag­essen im Gast­haus hatte er sie wie­der ge­zählt, und dann noch ein­mal nach dem Ge­län­de­spiel. Da war Han­nes also noch bei ihnen.

„Der ist immer so still“, sagte einer. „Von dem merkt man gar nichts.“

„Ko­misch, dass er kei­nen Freund hat“, sagte ein an­de­rer, „ich weiß noch nicht ein­mal, wo er wohnt.“ Auch die an­de­ren wuss­ten das nicht. „Ist doch egal“, sag­ten sie.

Der Leh­rer und der Bus­fah­rer gin­gen jetzt den Wald­weg hin­auf. Die Kin­der sahen ihnen nach.

„Wenn dem Han­nes jetzt etwas pas­siert ist!“, sagte einer. „Was soll dem pas­siert sein?“, rief ein an­de­rer. „Meinst du, den hätte die Wild­sau ge­fres­sen?“ Sie lach­ten.

Sie fin­gen an, sich über die Ang­ler am Fluss zu un­ter­hal­ten, über den lus­ti­gen alten Mann auf dem Aus­sichts­turm und über das Ge­län­de­spiel.

Mit­ten hin­ein frag­te einer: „Viel­leicht hat er sich ver­lau­fen? Oder er hat sich den Fuß ver­staucht und kann nicht wei­ter. Oder er ist bei den Klet­ter­fel­sen ab­ge­stürzt?“

„Was du dir aus­denkst!“, sag­ten die an­de­ren.

Aber jetzt waren sie un­ru­hig.

Ei­ni­ge stie­gen aus und lie­fen bis zum Wald­rand und rie­fen nach Han­nes. Unter den Bäu­men war es schon ganz dun­kel. Sie sahen auch die bei­den Män­ner nicht mehr.

Sie fro­ren und gin­gen zum Bus zu­rück.

Kei­ner re­de­te mehr. Sie sahen aus den Fens­tern und war­te­ten. In der Däm­me­rung war der Wald­rand kaum noch zu er­ken­nen.

Dann kamen die Män­ner mit Han­nes. Nichts war ge­sche­hen. Han­nes hatte sich einen Stock ge­schnit­ten und dabei war er hin­ter den an­de­ren zu­rück­ge­blie­ben. Dann hatte er sich etwas ver­lau­fen.

Aber nun war er wie­der da, nun saß er an sei­nem Platz und kram­te im Ruck­sack.



Plötz­lich sah er auf und frag­te: „Warum seht ihr mich alle so an?“

„Wir? Nur so“, sag­ten sie.

Und einer rief: „Du hast ganz viele Som­mer­spros­sen auf der Nase!“

Sie lach­ten alle, auch Han­nes.

Er sagte: „Die hab ich doch schon immer.“

Ur­su­la Wöl­fel: „Han­nes fehlt“

 

Sie hat­ten einen Schul­aus­flug ge­macht. Jetzt war es Abend und sie woll­ten mit dem Au­to­bus zur Stadt zu­rück­fah­ren. Aber einer fehl­te noch. Han­nes fehl­te.

Der Leh­rer merk­te es, als er die Kin­der zähl­te.



„Weiß einer etwas von Han­nes?“, frag­te der Leh­rer. Aber kei­ner wuss­te etwas.                            

Sie sag­ten: „Der kommt noch.“ Sie stie­gen in den Bus und setz­ten sich auf ihre Plät­ze.

„Wo habt ihr ihn zu­letzt ge­se­hen?“, frag­te der Leh­rer.

„Wen?“, frag­ten sie. „Den Han­nes? Keine Ah­nung. Ir­gend­wo. Der wird schon kom­men.“

Drau­ßen war es jetzt kühl und win­dig, aber hier im Bus hat­ten sie es warm. Sie pack­ten ihre letz­ten But­ter­bro­te aus. Der Leh­rer und der Bus­fah­rer gin­gen die Stra­ße zu­rück.

Einer im Bus frag­te: „War der Han­nes über­haupt dabei? Den hab ich gar nicht ge­se­hen.“

„Ich auch nicht“, sagte ein an­de­rer.

Aber mor­gens, als sie hier aus­stie­gen, hatte der Leh­rer sie ge­zählt, und beim Mit­tag­essen im Gast­haus hatte er sie wie­der ge­zählt, und dann noch ein­mal nach dem Ge­län­de­spiel. Da war Han­nes also noch bei ihnen.

„Der ist immer so still“, sagte einer. „Von dem merkt man gar nichts.“

„Ko­misch, dass er kei­nen Freund hat“, sagte ein an­de­rer, „ich weiß noch nicht ein­mal, wo er wohnt.“ Auch die an­de­ren wuss­ten das nicht. „Ist doch egal“, sag­ten sie.

Der Leh­rer und der Bus­fah­rer gin­gen jetzt den Wald­weg hin­auf. Die Kin­der sahen ihnen nach.

„Wenn dem Han­nes jetzt etwas pas­siert ist!“, sagte einer. „Was soll dem pas­siert sein?“, rief ein an­de­rer. „Meinst du, den hätte die Wild­sau ge­fres­sen?“ Sie lach­ten.

Sie fin­gen an, sich über die Ang­ler am Fluss zu un­ter­hal­ten, über den lus­ti­gen alten Mann auf dem Aus­sichts­turm und über das Ge­län­de­spiel.

Mit­ten hin­ein frag­te einer: „Viel­leicht hat er sich ver­lau­fen? Oder er hat sich den Fuß ver­staucht und kann nicht wei­ter. Oder er ist bei den Klet­ter­fel­sen ab­ge­stürzt?“

„Was du dir aus­denkst!“, sag­ten die an­de­ren.

Aber jetzt waren sie un­ru­hig.

Ei­ni­ge stie­gen aus und lie­fen bis zum Wald­rand und rie­fen nach Han­nes. Unter den Bäu­men war es schon ganz dun­kel. Sie sahen auch die bei­den Män­ner nicht mehr.

Sie fro­ren und gin­gen zum Bus zu­rück.

Kei­ner re­de­te mehr. Sie sahen aus den Fens­tern und war­te­ten. In der Däm­me­rung war der Wald­rand kaum noch zu er­ken­nen.

Dann kamen die Män­ner mit Han­nes. Nichts war ge­sche­hen. Han­nes hatte sich einen Stock ge­schnit­ten und dabei war er hin­ter den an­de­ren zu­rück­ge­blie­ben. Dann hatte er sich etwas ver­lau­fen.

Aber nun war er wie­der da, nun saß er an sei­nem Platz und kram­te im Ruck­sack.



Plötz­lich sah er auf und frag­te: „Warum seht ihr mich alle so an?“

„Wir? Nur so“, sag­ten sie.

Und einer rief: „Du hast ganz viele Som­mer­spros­sen auf der Nase!“

Sie lach­ten alle, auch Han­nes.

Er sagte: „Die hab ich doch schon immer.“





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aus Ur­su­la Wöl­fel: Die grau­en und die grü­nen Fel­der. Wein­heim / Basel 2004, S. 34-36.

2
Über­prü­fe zu­nächst dein Text­ver­ständ­nis, indem du unter den fol­gen­den Sät­zen alle kor­rek­ten Aus­sa­gen an­kreuzt.

О Vor der Heim­fahrt von einem Schul­aus­flug fällt beim Durch­zäh­len auf, dass ein Schü­ler, Han­nes, fehlt.

О Nie­mand hat Han­nes ge­se­hen oder weiß, wo er ist.

О So­fort ma­chen sich alle Schü­ler auf die Suche nach Han­nes.

О Han­nes ist den Kin­dern bis­her kaum auf­ge­fal­len, weil er so still ist.

О Die Schü­ler ken­nen Han­nes gut.

О Sie ver­mu­ten so­fort, dass Han­nes etwas Schlim­mes pas­siert ist.

О Sie ma­chen Scher­ze dar­über, was mit Han­nes sein könn­te, und un­ter­hal­ten sich über an­de­re Dinge.

О Nach ei­ni­ger Zeit stei­gen ein paar Schü­ler doch aus dem Bus aus und rufen nach Han­nes.

О Die üb­ri­gen Mäd­chen und Jun­gen un­ter­hal­ten sich mun­ter wei­ter.

О Die Stim­mung unter den Schü­lern im Bus wird zu­neh­mend an­ge­spann­ter.

О Han­nes kommt un­ver­letzt zu­sam­men mit dem Leh­rer und setzt sich ohne Kom­men­tar auf sei­nen Platz.

О Die Kin­der gehen so­fort zu ihren ge­wohn­ten Ge­sprä­chen über.

О Han­nes bleibt den Rest der Heim­fahrt un­be­ach­tet auf sei­nem Platz sit­zen.

О Ein Schü­ler be­merkt zum ers­ten Mal, dass Han­nes Som­mer­spros­sen hat.

О Alle freu­en sich, dass Han­nes wie­der da ist, und auch Han­nes lacht.

Auf­ga­ben: Die Struk­tur einer Er­zäh­lung er­fas­sen

3
Fasse die Er­zäh­lung nun in fünf Sät­zen zu­sam­men mit dei­ner Bank­nach­ba­rin / dei­nem Bank­nach­barn selbst zu­sam­men. Bringt dafür zu­nächst die Sprech­bla­sen mit Aus­sa­gen aus dem Text in die rich­ti­ge Rei­hen­fol­ge. Ord­net sie dann den Satz­an­fän­gen links zu.

1. Nach einem Schul­aus­flug be­merkt ____________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________________________



2. Kei­ner der Mit­schü­ler _____________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________________________



3. Wäh­rend der Leh­rer und der Bus­fah­rer Han­nes su­chen, un­ter­hal­ten sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler dar­über _______________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________________________



4. Die Klas­se über­legt ______________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________________________



5. Doch Han­nes kommt un­ver­letzt zu­rück und ______________________________ ____________________________________________________________________________________________________________________________

Nr.: ___

Nr.: ___

Nr.: ___

Nr.: ___

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4
Ver­voll­stän­digt die Sätze oben nun so, dass sie zur Ge­schich­te pas­sen.
Ein ty­pi­scher Er­zähl­auf­bau

In den Auf­ga­ben 3 und 4 hast du die Ge­schich­te Han­nes fehlt in Er­zähl­schrit­te ein­ge­teilt. Man könn­te den Text aber auch in drei an­de­re Teile un­ter­glie­dern, näm­lich Ein­lei­tung, Haupt­teil und Schluss. Du er­kennst diese Be­stand­tei­le in der vor­lie­gen­den Er­zäh­lung an den Ab­sät­zen.

5
Lies dir die Er­zäh­lung noch ein­mal durch. Ordne dann in die Ta­bel­le unten ein, wel­che all­ge­mei­nen In­for­ma­ti­o­nen in wel­chem Be­stand­teil ge­klärt wer­den. Der Wort­spei­cher hilft dir dabei.

Ein­lei­tung

Haupt­teil

Schluss





















Wort­spei­cher



Es wer­den keine neuen In­for­ma­ti­o­nen ge­ge­ben. 🔹 Ort, Zeit und Per­so­nen wer­den kurz vor­ge­stellt.



🔹 In meh­re­ren Schrit­ten wird das ganze Ge­sche­hen er­zählt. 🔹 Die Hand­lung wird ab­ge­run­det.



🔹 Span­nung wird auf­ge­baut / ge­stei­gert. 🔹 Das er­zähl­te Er­eig­nis läuft auf einen Hö­he­punkt zu.



🔹 Die Hand­lung wird kurz an­ge­deu­tet, um In­ter­es­se zu we­cken.





6
Man kann sich den Auf­bau der Ge­schich­te auch wie eine Kurve vor­stel­len. Er­klä­re, warum Han­nes fehlt dem unten dar­ge­stell­ten Sche­ma folgt und des­halb eine ty­pi­sche Er­zäh­lung ist. Be­ach­te dabei auch die Ta­bel­le aus Auf­ga­be 5.
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