• Einführung: Persönliche Schreiben verfassen
  • S.Gre
  • 01.12.2024
  • Deutsch
  • 5
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Ein­füh­rung: Per­sön­li­che Schrei­ben ver­fas­sen

Hin­weis

Mache einen Haken, wenn du alle Auf­ga­ben eines Lern­pa­kets ge­löst hast und lasse dir von dei­ner Fach­leh­re­rin oder dei­nem Fach­leh­rer mit einem Stem­pel be­stä­ti­gen, dass alles er­le­digt ist.

Teil­zie­le: Los geht's!

Per­sön­li­che Schreib­for­men ken­nen­ler­nen

Mit­hil­fe eines Bei­spiels aus einem Ju­gend­buch mache ich mir ty­pi­sche in­halt­li­che Ge­stal­tungs­merk­ma­le eines per­sön­li­chen Schrei­bens be­wusst.

Einen ers­ten ei­ge­nen Brief ver­fas­sen

Ich schrei­be unter Be­rück­sich­ti­gung mei­nes Vor­wis­sens einen ers­ten per­sön­li­chen Brief mit Adres­sa­ten­be­zug.

Den Auf­bau eines per­sön­li­chen Brie­fes be­ach­ten

Ich ver­in­ner­li­che den ge­nau­en Auf­bau eines per­sön­li­chen Brie­fes, um die­sen bei mei­nen zu­künf­ti­gen per­sön­li­chen Schrei­ben si­cher um­zu­set­zen.

Auf­ga­ben: Per­sön­li­che Schreib­for­men ken­nen­ler­nen

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Lies den fol­gen­den Text auf­merk­sam durch. Du kannst ihn dir auch an­hö­ren. Folge dazu dem QR-​Code rechts.

Lie­ber Papa!



Am liebs­ten würde ich dir jeden Tag eine Fla­schen­post schi­cken. Aber das geht lei­der nicht. Manch­mal habe ich keine Zeit und manch­mal fällt mir nichts ein. Es gibt Tage, an denen pas­siert rein gar nichts. In der Schu­le ist es lang­wei­lig, Ka­ro­li­ne stellt nichts an, und es fällt kein Komet auf die Erde. Kennst du das: Man hat den gan­zen Tag etwas zu tun und trotz­dem ist einem lang­wei­lig. Das ist ein Rät­sel. Bei dir ist es be­stimmt nicht lang­wei­lig. Ein Mee­res­for­scher hat ja immer was zu tun, nicht wahr? Fi­sche be­ob­ach­ten und See­tang un­ter­su­chen.

In der Schu­le geht auch alles sei­nen Gang. Ich halte mich de­zent im Hin­ter­grund, wie immer. Am meis­ten mag ich Sport. Vor kur­zem war es aber doch in­ter­es­sant. Wir hat­ten einen Aus­hilfs­leh­rer, ein Stu­dent, glau­be ich. Der hat lau­ter ko­mi­sche Sa­chen ge­sagt, zum Bei­spiel: „Liebe Kin­der. Das Schul­mi­nis­te­ri­um hat vor, ein neues Un­ter­richts­fach ein­zu­füh­ren. Was wür­det ihr davon hal­ten? Habt ihr ir­gend­wel­che Vor­schlä­ge, wie das Fach hei­ßen könn­te?“

Na­tür­lich hat­ten wir Vor­schlä­ge. Das ging von „Feu­er­werks­kör­per bas­teln“ über „Hä­keln“ bis zu „Über­le­ben in der frei­en Natur“.

Ich mel­de­te mich und sagte: „Ich finde Lügen als Un­ter­richts­fach gut.“ Und dann habe ich ihm er­klärt, warum. [...]

Der Leh­rer legte den Zei­ge­fin­ger an die Nase und ging ein paar Mal hin und her. Dann sagte er: „Eine gute Idee. Das pro­bie­ren wir gleich mal aus.“

Und dann durf­te jeder von uns das Blaue vom Him­mel lügen, wie man so sagt. Aber du weißt ja, wie das ist, wenn man etwas ma­chen soll, was man sonst sehr gerne macht. Zu­erst hat sich nie­mand ge­traut, also habe ich mich wie­der ge­mel­det: „In mei­nem Gar­ten lebt eine rich­ti­ge Gi­raf­fe. Mein Vater ist Mee­res­for­scher im In­di­schen Ozean. Meine Mut­ter ist Fach­ärz­tin für un­ge­wöhn­li­che Krank­hei­ten.“

Ei­ni­ge ki­cher­ten, aber das hat der Leh­rer nicht ge­merkt. „Das war ja schon ganz gut, hat er ge­sagt. „Dafür be­kommst du eine Eins.“

Da fin­gen die an­de­ren auch an. Eine Lü­gen­ge­schich­te nach der an­de­ren. So etwas hat die Schu­le noch nicht ge­se­hen. [...]

Das war end­lich mal eine Schul­stun­de, die Spaß ge­macht hat. Aber jetzt musst du selbst ent­schei­den, ob du das alles glaubst oder nicht. Also ich selbst würde mir nicht immer alles glau­ben.

Jetzt gehe ich ins Bett und mor­gen geht die Fla­schen­post ab.

Eine gute Nacht wünscht



Deine Toch­ter Hanna

2
Der Text ist aus einem Buch ent­nom­men. Lies dir auch hier­zu die Info unten durch.
3
Be­schrei­be Han­nas Ge­füh­le in dem Brief. Warum er­zählt sie ihrem Vater diese Ge­schich­te?
4
Mar­kie­re die Stel­len im Text far­big, an denen Hanna ihren Vater in ihre Er­leb­nis­se mit­ein­be­zieht und di­rekt an­spricht.
5
Über­le­ge, warum Hanna ihrem Vater eine Fla­schen­post schreibt.
6
Wie könn­te Hanna an­sons­ten Kon­takt zu ihrem Vater auf­neh­men?
7
Lies dir den zwei­ten Teil des Brie­fes noch ein­mal durch. An den mit [...] mar­kier­ten Stel­len wurde er ge­kürzt. Samm­le Ideen, was an Hanna an die­sen Stel­len ge­schrie­ben haben könn­te. No­tie­re an jeder Stel­le 1-2 Sätze.

Vor kur­zem war es aber doch in­ter­es­sant. Wir hat­ten einen Aus­hilfs­leh­rer, ein Stu­dent, glau­be ich. Der hat lau­ter ko­mi­sche Sa­chen ge­sagt, zum Bei­spiel: „Liebe Kin­der. Das Schul­mi­nis­te­ri­um hat vor, ein neues Un­ter­richts­fach ein­zu­füh­ren. Was wür­det ihr davon hal­ten? Habt ihr ir­gend­wel­che Vor­schlä­ge, wie das Fach hei­ßen könn­te?“

Na­tür­lich hat­ten wir Vor­schlä­ge. Das ging von „Feu­er­werks­kör­per bas­teln“ über „Hä­keln“ bis zu „Über­le­ben in der frei­en Natur“.

Ich mel­de­te mich und sagte: „Ich finde Lügen als Un­ter­richts­fach gut.“ Und dann habe ich ihm er­klärt, warum. [...] ★

Der Leh­rer legte den Zei­ge­fin­ger an die Nase und ging ein paar Mal hin und her. Dann sagte er: „Eine gute Idee. Das pro­bie­ren wir gleich mal aus.“

Und dann durf­te jeder von uns das Blaue vom Him­mel lügen, wie man so sagt. Aber du weißt ja, wie das ist, wenn man etwas ma­chen soll, was man sonst sehr gerne macht. Zu­erst hat sich nie­mand ge­traut, also habe ich mich wie­der ge­mel­det: „In mei­nem Gar­ten lebt eine rich­ti­ge Gi­raf­fe. Mein Vater ist Mee­res­for­scher im In­di­schen Ozean. Meine Mut­ter ist Fach­ärz­tin für un­ge­wöhn­li­che Krank­hei­ten.“

Ei­ni­ge ki­cher­ten, aber das hat der Leh­rer nicht ge­merkt. „Das war ja schon ganz gut, hat er ge­sagt. „Dafür be­kommst du eine Eins.“

Da fin­gen die an­de­ren auch an. Eine Lü­gen­ge­schich­te nach der an­de­ren. So etwas hat die Schu­le noch nicht ge­se­hen. [...] ★★

Das war end­lich mal eine Schul­stun­de, die Spaß ge­macht hat. Aber jetzt musst du selbst ent­schei­den, ob du das alles glaubst oder nicht. Also ich selbst würde mir nicht immer alles glau­ben.

Jetzt gehe ich ins Bett und mor­gen geht die Fla­schen­post ab.

Eine gute Nacht wünscht



Deine Toch­ter Hanna

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Per­sön­li­che Schrei­ben

Ein per­sön­li­ches Schrei­ben - wie es Hanna an ihren Vater ver­fasst - hat einen be­stimm­ten Auf­bau, den du be­reits kennst und in den nächs­ten Stun­den Schritt für Schritt wie­der­ho­len sollst.

Auf­ga­ben: Einen ers­ten ei­ge­nen Brief ver­fas­sen

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In Brie­fen kann man er­zäh­len, was man er­lebt hat. Hanna be­rich­tet ihrem Vater zum Bei­spiel von einem Er­leb­nis in der Schu­le, das sie be­son­ders be­ein­druckt hat. Ein­drucks­voll waren für dich si­cher auch die ers­ten Tage und Wo­chen an der Re­al­schu­le Bes­sen­bach. Davon könn­test du zum Bei­spiel dei­ner Leh­re­rin / dei­nem Leh­rer aus der Grund­schu­le er­zäh­len. Samm­le deine Ideen für einen sol­chen Brief im Clus­ter unten.

Bild ent­nom­men aus: Deutsch­buch 5 (Cor­nel­sen), Ber­lin 2016, S.38.

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Lies dir den fol­gen­den Brief durch und ver­glei­che ihn mit dei­nen Ideen.

Sehr ge­ehr­te Frau Bauer,



jetzt bin ich schon et­li­che Wo­chen an der neuen Schu­le. Wie ver­spro­chen, möch­te ich Ihnen be­rich­ten, wie es mir hier ge­fällt. Ganz kurz und knapp: Es ist alles super!

Wie geht es Ihnen?

Gleich am ers­ten Schul­tag habe ich drei neue Freun­din­nen ge­fun­den. Ich habe näm­lich in der neuen Klas­se nie­man­den ge­kannt. In den Pau­sen spie­len wir jetzt immer zu­sam­men und eines der Mäd­chen sitzt auch neben mir. Unser Klas­sen­leh­rer heißt Herr Kof­ler. Deutsch ist auch hier an der Re­al­schu­le mein Lieb­lings­fach. Das kön­nen Sie sich si­cher vor­stel­len. An­de­re Fä­cher finde ich auch in­ter­es­sant.

Was mir we­ni­ger ge­fällt, ist die Fahrt mit dem Schul­bus. Ich muss ers­tens viel frü­her auf­ste­hen als in der Grund­schu­le und dann wird im Bus immer ge­drän­gelt und ge­schubst. Auch die Sitz­plät­ze sind zu wenig, so­dass oft Streit ent­steht. Zum Glück dau­ert die Fahrt nur 15 Mi­nu­ten.

Haben Sie wie­der eine vier­te Klas­se? Wie viele Kin­der un­ter­rich­ten Sie? Wer sitzt auf mei­nem Platz? Hof­fent­lich je­mand Net­tes!



Viele Grüße

Anna



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Un­ter­su­che den Brief ge­nau­er: Mar­kie­re die Stel­len, an denen deut­lich wird:
  • 🟡: dass Anna mit der Leh­re­rin ein Ge­spräch führt.

  • 🟠: dass Anna die Leh­re­rin di­rekt an­spricht.

  • 🔵: dass Anna ihre Mei­nung über die Fahrt mit dem Schul­bus be­grün­den kann.

  • 🟢: dass Anna einen Ant­wort­brief be­kom­men möch­te.

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Die Grund­schul­leh­re­rin in­ter­es­siert sich si­cher für Annas Leben an der neuen Schu­le. Wor­über hätte Frau Bauer viel­leicht gerne noch mehr er­fah­ren, als Anna schreibt?
Der Adres­sat eines Brie­fes

Einen Brief schreibt man immer an eine ganz be­stimm­te Per­son oder an eine Grup­pe, der man etwas mit­tei­len oder von der man etwas wis­sen will. Man nennt sie Adres­sat oder Emp­fän­ger. Damit sich der Adres­sat des Brie­fes an­ge­spro­chen fühlt, ist es sinn­voll, ihm Fra­gen zu stel­len oder auf kon­kre­te Stel­len sei­nes Brie­fes ein­zu­ge­hen.

12
Anna hat mit ihrer Oma eben­falls aus­ge­macht, ihr etwas von der neuen Schu­le zu schrei­ben. Über­le­ge, was sich dabei am In­halt des Brie­fes än­dern könn­te. Denke daran, wie die Be­zie­hung zwi­schen Anna und ihrer Oma be­zie­hungs­wei­se Anna und ihrer Leh­re­rin ist.
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Mar­kie­re in zwei un­ter­schied­li­chen Far­ben, wel­che For­mu­lie­run­gen sich für wel­chen Adres­sa­ten (Oma = ver­trau­te Per­son / Leh­re­rin = we­ni­ger ver­trau­te Per­son) eig­nen. Manch­mal passt eine For­mu­lie­rung auch zu bei­den Emp­fän­ger­grup­pen.

Mit freund­li­chen Grü­ßen ...

dein / Dein

Guten Tag, Frau ...

Einen ganz lie­ben Gruß ...

du / Du

Sehr ge­ehr­te Frau ...

Viele Grüße

Sie / Ihnen / Ihr

Liebe...

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Schrei­be nun einen ei­ge­nen Brief über deine bis­he­ri­gen Er­fah­run­gen an der RSB. Nutze dazu deine Ideen aus dem Clus­ter. Den Emp­fän­ger dei­nes Brie­fes darfst du selbst be­stim­men.

Auf­ga­ben: Den Auf­bau eines per­sön­li­ches Brie­fes be­ach­ten

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Unten siehst du ein wei­te­res Bei­spiel für einen per­sön­li­chen Brief. Lies dir den Text zu­nächst auf­merk­sam durch.

Bild ent­nom­men aus: Deutsch­buch 5 (Cor­nel­sen), Ber­lin 2016, S.40.

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Un­ter­su­che den ers­ten Teil von Mer­ves Brief an Lea (Ein­lei­tung). Be­ant­wor­te dazu die fol­gen­den Fra­gen.

a) Woran merkt man, dass Merve einen Brief be­ant­wor­tet?

b) Was er­fährt man in der Ein­lei­tung über Lea?

c) Wel­che Frage von Lea be­ant­wor­tet Merve im Ein­lei­tungs­teil?

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Im Haupt­teil er­zählt Merve von einem be­son­de­ren Er­leb­nis. Un­ter­su­che auch die­sen Ab­schnitt und be­ant­wor­te die fol­gen­den Fra­gen.

a) Wel­che Idee führt Merve bei ihren Er­zäh­lun­gen wei­ter aus?

b) Warum ist das Er­zähl­te auch für Lea in­ter­es­sant?

c) Woran er­kennt man, dass Merve ein Ge­spräch in schrift­li­cher Form führt?

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Sieh dir nun den Schluss­teil des Brie­fes noch ge­nau­er an.

a) Wie wen­det sich Merve noch ein­mal di­rekt an Lea?

b) Was möch­te Merve damit er­rei­chen?

19
Lies dir nun den INFO-​Kasten zum Auf­bau eines Brie­fes auf­merk­sam durch.
Auf­bau und Glie­de­rung eines Brie­fes

Damit dein Brief für den Adres­sa­ten in­ter­es­sant und gut ver­ständ­lich ist, soll­test du ihn klar glie­dern:



  1. Im EIN­LEI­TUNGS­TEIL sprichst du den Emp­fän­ger di­rekt an und nennst den An­lass dei­nes Schrei­bens.

  2. Im HAUPT­TEIL er­zählst du von einem be­son­de­ren Er­leb­nis oder in­for­mierst über eine Sache, mit der du dich aus­ein­an­der­ge­setzt hast.

  3. Im SCHLUSS stellst du noch ein­mal in be­son­de­rer Weise einen Bezug zum Emp­fän­ger des Brie­fes her. Durch Fra­gen oder Auf­for­de­run­gen kannst du ihn zum Bei­spiel zum Ant­wor­ten an­re­gen.



Wenn du einen Brief be­ant­wor­test, ist es wich­tig, dass du auf Fra­gen des Brief­part­ners ein­gehst. Du gibst im Brief also In­for­ma­ti­o­nen und kannst auch selbst In­for­ma­ti­o­nen er­fra­gen.

20
Merve hat bei ihrem Brief aber nicht nur auf Ein­lei­tung, Haupt­teil und Schluss ge­ach­tet, son­dern noch wei­te­re wich­ti­ge Be­stand­tei­le eines Brie­fes be­rück­sich­tigt. Brin­ge die fol­gen­den sie­ben Ele­ment des Brief­auf­baus mit­hil­fe ihres Schrei­bens (Auf­ga­be 15, S.7) in die rich­ti­ge Rei­hen­fol­ge.
(1-7)
  • Ein­lei­tungs­teil
  • Brief­kopf mit Ort und Datum
  • Schluss­teil
  • Haupt­teil
  • Gruß­for­mel
  • An­re­de
  • Un­ter­schrift
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Über­prü­fe mit­hil­fe des INFO-​Kastens und der Auf­ga­be 20 dei­nen ei­ge­nen per­sön­li­chen Brief auf Seite 6. Hast du eben­falls be­reits an alle sie­ben Bau­stei­ne ge­dacht? Hake sie in der Ge­dan­ken­bla­se ab.

Bild ent­nom­men aus: Deutsch­buch 5 (Cor­nel­sen), Ber­lin 2016, S.40.

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Über­ar­bei­te nun dei­nen per­sön­li­chen Brief noch ein­mal. Achte dabei dar­auf, dass alle not­wen­di­gen Ele­men­te (Auf­ga­be 21) vor­han­den sind und du immer wie­der einen Bezug zu dei­nem Adres­sa­ten her­stellst. Schrei­be die neue Fas­sung dei­nes Brie­fes or­dent­lich in dein Deutsch­heft.

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