Indirekte Rede konkret
Im Deutschen kann man zwei Konjunktive unterscheiden.
Konjunktiv I
Konjunktiv II
Die beiden Modi (Modus = Aussageweise) Konjunktiv I und Konjunktiv II sind allerdings keine unterschiedlichen Zeitstufen.
Sie geben vielmehr an, in welchem Verhältnis die Aussagen zur für wirklich erachteten Realität stehen.
Mit dem Konjunktiv I können - abgesehen von der indirekten Rede - Aufforderungen und Wünsche geäußert werden.
Mit dem Konjunktiv II werden Zweifel geäußert oder auf die Nichtwirklichkeit einer Aussage hingewiesen.
Dabei kann man unterscheiden, ob ein Geschehen für den Sprecher, dessen Rede wiedergegeben wird, gegenwärtig oder vergangen ist.
Nächste Seite: Die Ersatzformen des Konjunktiv II
Wenn die Formen im Indikativ und Konjunktiv I gleich lauten
Bei den drei Beispielen zu den Verben, mit den Verben kommen und machen, wird deutlich, wann die Ersatzformen bei der indirekten Rede nötig werden.
Wenn die Primäräußerung gelautet hat:
"Ich komme rechtzeitig."
"Wir kommen bald."
"Sie kommen später."
kann es bei der indirekten Rede leicht zu Verwechselungen kommen:
Ich habe dir doch schon gesagt, ich komme rechtzeitig.
WIr haben doch gesagt, wir kommen bald.
Sie hat gesagt, sie kommen später.
In der mündlichen Rede ist das nicht auffällig. Da könnte es sich nach der Redeinleitung auch um die wörtliche, also direkte Redewiedergabe handeln.
Bei der schriftlichen Redewiedergabe muss aber klar signalisiert werden, ob man etwas wörtlich wiedergibt oder indirekt.
Im ersten Fall sind die Regeln der deutschen Rechtschreibung klar: Die wörtliche Rede muss in Anführungszeichen eingeschlossen werden.
Als indirekte Rede muss es aber, wegen den gleich lautenden Formen des Indikativs, wie sie in der direkten Rede verwendet werden, und den Formen des Konjunktivs I, im obigen Beispiel folgendermaßen heißen:
Ich habe dir doch schon gesagt, ich käme rechtzeitig.
WIr haben doch gesagt, wir kämen bald.
Sie hat gesagt, sie kämen später.
Wo steckt hier die Ersatzform im Konjunktiv II?