Fabel
Parabel
Anekdote
Kurzgeschichte
Konflikt
Gleichnis
Person im Mittelpunkt
unvermittelter Anfang
Lehrsatz
vom Einzelfall zur Allgemeingültikeit
Pointe
offener Schluss
Tiere: menschliche Charakterzüge
merkwürdige Begebenheit
Eine große Spinne hatte in einem alten Haus ein schönes Netz gewoben um Fliegen zu fangen. Jedes Mal, wenn eine Fliege sich auf dem Netz niederließ und darin hängenblieb, verzehrte die Spinne sie schleunigst, damit andere Fliegen, die vorbeikamen, denken sollten, das Netz sei ein sicherer und gemütlicher Platz. Eines Tages schwirrte eine ziemlich intelligente Fliege so lange um das Netz herum, ohne es zu berühren, dass die Spinne schließlich hervorkroch und sagte: „Komm ruh dich ein bisschen bei mir aus.“ Aber die Fliege ließ sich nicht übertölpeln. „Ich setze mich nur an Stellen, wo ich andere Fliegen sehe“, antwortete sie, „und ich sehe bei dir keine anderen Fliegen.“
Damit flog sie weiter, bis sie an eine Stelle kam, wo sehr viele Fliegen saßen. Sie wollte sich gerade zu ihnen gesellen, als eine Biene ihr zurief: „Halt, du Idiot, hier ist Fliegenleim. Alle diese Fliegen sitzen rettungslos fest.“
„Red keinen Unsinn“, sagte die Fliege. „Sie tanzen doch.“ Damit ließ sie sich nieder und blieb auf dem Fliegenleim kleben wie all die anderen Fliegen.
Eine große Spinne hatte in einem alten Haus ein schönes Netz gewoben um Fliegen zu fangen. Jedes Mal, wenn eine Fliege sich auf dem Netz niederließ und darin hängenblieb, verzehrte die Spinne sie schleunigst, damit andere Fliegen, die vorbeikamen, denken sollten, das Netz sei ein sicherer und gemütlicher Platz. Eines Tages schwirrte eine ziemlich intelligente Fliege so lange um das Netz herum, ohne es zu berühren, dass die Spinne schließlich hervorkroch und sagte: „Komm ruh dich ein bisschen bei mir aus.“ Aber die Fliege ließ sich nicht übertölpeln. „Ich setze mich nur an Stellen, wo ich andere Fliegen sehe“, antwortete sie, „und ich sehe bei dir keine anderen Fliegen.“
Damit flog sie weiter, bis sie an eine Stelle kam, wo sehr viele Fliegen saßen. Sie wollte sich gerade zu ihnen gesellen, als eine Biene ihr zurief: „Halt, du Idiot, hier ist Fliegenleim. Alle diese Fliegen sitzen rettungslos fest.“
„Red keinen Unsinn“, sagte die Fliege. „Sie tanzen doch.“ Damit ließ sie sich nieder und blieb auf dem Fliegenleim kleben wie all die anderen Fliegen.
5
10
15
a) Vervollständige den folgenden Satz:
Bei diesem Text handelt es sich um eine (Textsorte hier) , weil
b) Schreibe drei Eigenschaften der Spinne in Form von Adjektiven auf.
c) Beschreibe mit eigenen Worten, wie listenreich die Spinne ihre Opfer fängt.
Formuliere 2 Aussagesätze.
d) Warum setzt sich die Fliege nur an Stellen, wo sie andere Fliegen sieht?
Formuliere zwei Vermutungen in Aussagesätzen.
e) Der Autor des Textes wählt die Überschrift: „Die ziemlich intelligente Fliege“.
Würdest du die Spinne ebenfalls so charakterisieren?
Begründe deine Entscheidung in Aussagesätzen.
f) Entscheide und kreuze an: Will der Verfasser des Textes vordergründig
informieren
belehren / unterhalten
einen Sachverhalt richtig stellen?
g) Lies noch einmal den letzten Satz des Textes. Versetze dich in die Lage der Fliege
und schreibe aus deren Sicht, was ihr in diesem Moment durch den Kopf gehen
könnte. Schreibe mindestens 30 Wörter auf dein liniertes Blatt Papier.
Im Departement du Gard - ganz richtig, da, wo Nimes liegt und der Pont du Gard: im südlichen Frankreich - da saß in einem Postbüro ein älteres Fräulein als Beamtin, die hatte eine böse Angewohnheit: Sie machte ein bisschen die Briefe auf und las sie. Das wusste alle Welt. Aber wie das so in Frankreich geht: Concierge, Telefon und Post, das sind geheiligte Institutionen, und daran kann man schon rühren, aber daran darf man nicht rühren, und so tut es denn auch keiner. Das Fräulein also las die Briefe und bereitet mit ihren Indiskretionen den Leuten manchen Kummer.
Im Departement wohnte auf einem schönen Schlosse ein kluger Grad. Grafen sind manchmal klug, in Frankreich. Und dieser Graf tat eines Tages folgendes: Er bestellte sich einen Gerichtsvollzieher auf das Schloss und schrieb in seiner Gegenwart an einen Freund:
Lieber Freund!
Da ich weiß, dass das Postfräulein Emilie Dupont dauernd unsere Briefe öffnet und sie liest, weil sie vor lauter Neugier platzt, so sende ich Dir anliegend, um ihr einmal das Handwerk zu legen, einen lebendigen Floh.
Mit vielen schönen Grüßen
Graf Koks
Und diesen Brief verschloss er in Gegenwart des Gerichtsvollziehers. Er legte aber keinen Floh hinein. Als der Brief ankam, war einer drin.
Im Departement du Gard - ganz richtig, da, wo Nimes liegt und der Pont du Gard: im südlichen Frankreich - da saß in einem Postbüro ein älteres Fräulein als Beamtin, die hatte eine böse Angewohnheit: Sie machte ein bisschen die Briefe auf und las sie. Das wusste alle Welt. Aber wie das so in Frankreich geht: Concierge, Telefon und Post, das sind geheiligte Institutionen, und daran kann man schon rühren, aber daran darf man nicht rühren, und so tut es denn auch keiner. Das Fräulein also las die Briefe und bereitet mit ihren Indiskretionen den Leuten manchen Kummer.
Im Departement wohnte auf einem schönen Schlosse ein kluger Grad. Grafen sind manchmal klug, in Frankreich. Und dieser Graf tat eines Tages folgendes: Er bestellte sich einen Gerichtsvollzieher auf das Schloss und schrieb in seiner Gegenwart an einen Freund:
Lieber Freund!
Da ich weiß, dass das Postfräulein Emilie Dupont dauernd unsere Briefe öffnet und sie liest, weil sie vor lauter Neugier platzt, so sende ich Dir anliegend, um ihr einmal das Handwerk zu legen, einen lebendigen Floh.
Mit vielen schönen Grüßen
Graf Koks
Und diesen Brief verschloss er in Gegenwart des Gerichtsvollziehers. Er legte aber keinen Floh hinein. Als der Brief ankam, war einer drin.
5
10
15
20
a) Schlage die folgenden Wörter im Duden nach und notiere ihre Bedeutung.
Departement:
Concierge:
Institution:
Indiskretion:
c) Vervollständige die Analyse der Anekdote mit passenden Wörtern aus dem Kasten.
Beachte, dass du nicht alle Wörter und Zahlen benutzen musst.
neutral
adlige
Graf Koks
Inhalt
französische
Privatsphäre
heimlichen
Indiskretionen
Kurt Tucholsky
Distanz
Nähe
kritisiert
allwissender
öffentlichen
Briefe
Straftäterin
3
18
7
12
Welche Art der Strafe verdient der vielfache Verstoß gegen die und welche Form der Selbstjustiz ist hier legitim? Auf beide Fragen liefert die Anekdote von eine poetische Antwort. Der Erzähler des Textes präsentiert eine Kriminalgeschichte über die Postbeamtin Emilie Dupont, die heimlich die der Postkunden öffnet und liest. Dabei schildert der Erzähler aus einiger , ist nicht Teil der Geschichte selbst und dient als Sprecher. So kennt er beispielsweise die mehrfachen heimlichen der Postbeamtin (Vergleich Zeile 3f), aber auch den Diskurs darüber (Vergleich Zeile 4f), sowie den des Briefes des listigen Grafen (Vergleich Zeile 13f). Interessant ist dabei, dass der Erzähler den bürgerlichen Namen der aufzeigt, aber den Namen ihres adligen Widersachers mit der umgangssprachlichen Bezeichnung „Graf Koks“ (Zeile ) scherzhaft verschlüsselt. Ebenfalls auffällig ist, dass der Erzähler hier keineswegs auftritt, sondern eher einen scherzhaften Ton andeutet. Beispielsweise wird die Neugierde des Postfräuleins als „eine böse Angewohnheit“ (Zeile ) ausdrücklich .
d) Wie kann es sein, dass bei Ankunft des Briefes beim Freund des Grafen auf einmal
doch ein Flo in dem Briefumschlag steckt, obwohl der Graf doch gar keinen eingepackt
hatte? Schreibe deine Ideen dazu auf deinem Extrablatt auf und erkläre mögliche
Szenarien, was passiert sein könnte.
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