Einführung ins Szenario
GUTE FRAGE aus: SZ-Magazin Nr. 41/2021
»Ein über 90-jähriger Nachbar, körperlich rüstig, fährt täglich mehrfach mit seinem Auto sinnlos in der Gegend herum. Phasenweise ist er verwirrt oder desorientiert, was selbst ein Laie wie ich unschwer erkennen kann. Was tun, damit er weder sich selbst noch andere gefährdet? Ihn bitten, nicht mehr zu fahren, wodurch er sich sicher beleidigt fühlen würde? Der Polizei einen Hinweis geben? Gar nichts tun und sich schlimmstenfalls mitschuldig an einem Unfall machen?«
ANTWORT
Für die Beantwortung Ihrer Frage habe ich einen Experten hinzugezogen – Torsten Kratz, den Leiter der Gerontopsychiatrie des Evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge, Berlin. Hier zunächst die Warnzeichen für Angehörige für verminderte Leistungsfähigkeit im Verkehr: 1. Auffällig langsames Fahren. 2. Desorientiertheit an Kreuzungen. 3. Unentschlossenes Verhalten. 4. Verfahren auf bekannten Strecken. 5. Das Nichtbeachten von Verkehrsschildern.
Was Sie schildern, klingt danach. Es gibt verschiedene Formen der Demenz, bei einer, der sogenannten frontalen Demenz, ist als Erstes der vordere Teil des Gehirns betroffen, in dem unter anderem Kritik-, Urteils- und Planungsfähigkeit sitzen. Bei Menschen, die an dieser Demenz leiden, ist die Fahrtauglichkeit nahezu sofort erloschen. Da wurde in den meisten Fällen noch keine Diagnose gestellt.
Doch selbst wenn es eine Diagnose gibt, ist es eine komplizierte Sache, jemanden zur Abgabe des Führerscheins zu bewegen. Torsten Kratz rät, zunächst den Kontakt zur Familie Ihres Nachbarn zu suchen und das Thema anzusprechen. Interessant wäre die Frage, warum der Nachbar fährt. Gibt es Wichtiges mit dem Auto zu erledigen, solle man Alternativen anbieten. Ihm Fahrten abnehmen, ihn mitnehmen, einen Lieferdienst finden. Zu bedenken sei auch, dass die Abgabe des Führerscheins zu sozialer Isolation führen kann. Falls es keine Angehörigen gibt, die sich kümmern würden, können Sie sich an die Führerscheinbehörde oder gegebenenfalls auch TÜV oder DEKRA wenden und den Fall schildern. Die müssten dann von Amts wegen tätig werden, indem sie den Betroffenen anschreiben und eine Fahrprüfung vorschlagen. Ein Arzt darf erst, wenn akut Gefahr droht, die Schweigepflicht brechen und die Polizei informieren. Diese zu verständigen sollte aber laut Torsten Kratz die Ultima Ratio sein.
Autorin: Johanna Adorján
ANTWORT
Für die Beantwortung Ihrer Frage habe ich einen Experten hinzugezogen – Torsten Kratz, den Leiter der Gerontopsychiatrie des Evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge, Berlin. Hier zunächst die Warnzeichen für Angehörige für verminderte Leistungsfähigkeit im Verkehr: 1. Auffällig langsames Fahren. 2. Desorientiertheit an Kreuzungen. 3. Unentschlossenes Verhalten. 4. Verfahren auf bekannten Strecken. 5. Das Nichtbeachten von Verkehrsschildern.
Was Sie schildern, klingt danach. Es gibt verschiedene Formen der Demenz, bei einer, der sogenannten frontalen Demenz, ist als Erstes der vordere Teil des Gehirns betroffen, in dem unter anderem Kritik-, Urteils- und Planungsfähigkeit sitzen. Bei Menschen, die an dieser Demenz leiden, ist die Fahrtauglichkeit nahezu sofort erloschen. Da wurde in den meisten Fällen noch keine Diagnose gestellt.
Doch selbst wenn es eine Diagnose gibt, ist es eine komplizierte Sache, jemanden zur Abgabe des Führerscheins zu bewegen. Torsten Kratz rät, zunächst den Kontakt zur Familie Ihres Nachbarn zu suchen und das Thema anzusprechen. Interessant wäre die Frage, warum der Nachbar fährt. Gibt es Wichtiges mit dem Auto zu erledigen, solle man Alternativen anbieten. Ihm Fahrten abnehmen, ihn mitnehmen, einen Lieferdienst finden. Zu bedenken sei auch, dass die Abgabe des Führerscheins zu sozialer Isolation führen kann. Falls es keine Angehörigen gibt, die sich kümmern würden, können Sie sich an die Führerscheinbehörde oder gegebenenfalls auch TÜV oder DEKRA wenden und den Fall schildern. Die müssten dann von Amts wegen tätig werden, indem sie den Betroffenen anschreiben und eine Fahrprüfung vorschlagen. Ein Arzt darf erst, wenn akut Gefahr droht, die Schweigepflicht brechen und die Polizei informieren. Diese zu verständigen sollte aber laut Torsten Kratz die Ultima Ratio sein.
Autorin: Johanna Adorján
frontaler Demenz?
Mitarbeitende:r in einem ambulanten Pflegedienst
Sie sorgen sich um Ihren Patienten. Sie möchten, dass Ihr Patient einsichtig ist und das Autofahren unterlässt.
Sie möchten, dass die Angehörigen Ihren Patienten mehr unterstützen und ihn überreden, den Führerschein abzugeben. Sie beraten die:den Angehörige:n zum Thema Pflegegrad und weiteren Hilfsangeboten.
90-jähriger Mann, der alleine lebt.
Sie fühlen sich manchmal einsam, aber noch fit und lieben es, Auto zu fahren. Außerdem brauchen Sie das Auto, um zum Grab Ihrer verstorbenen Frau und in Ihren Kleingarten zu fahren. Ab und zu haben Sie sich allerdings schon gewundert, dass Sie so lange für den Heimweg gebraucht haben oder den Friedhof nicht finden konnten.
Sohn oder Tochter des 90-jährigen.
Sie sind noch einige Jahre voll berufstätig. Ihr Vater ist manchmal etwas dickköpfig, aber sie haben ein gutes Verhältnis miteinander. Nach dem Tod Ihrer Mutter vor 5 Jahren haben Sie einen ambulanten Pflegedienst engagiert, der Ihren Vater zwei Mal in der Woche untersützt. Sie haben Interesse an weiteren Hilfsangeboten.
Neues Wort
Synonym
meine Sprache
Name:
Die Situation
Bevor Sie Feierabend machen, schreiben Sie den Pflegebericht zur Pflegesituation Ihres Patienten.
Ihre Aufgabe (Teil 3)
Ergänzen Sie den Pflegebericht zu den genannten Punkten. Nutzen Sie die Vorlage.
Sie sollen möglichst alle 4 Aspekte bearbeiten und mindestens 100 Wörter schreiben.
Allgemeine Angaben und soziale Situation des Patienten und Grund für die Beratung (Punkt 1 und 2)
Derzeitiges Befinden und Beobachtungen durch die Pflegekraft (Punkt 3)
Durchgeführte pflegerische Tätigkeiten und/oder Beratung und die Reaktion des Patienten/der Patientin auf diese Maßnahmen (Punkt 4)
Sonstige Besonderheiten bzw. Auffälligkeiten (Punkt 5)
Das Dokument soll in ganzen Sätzen formuliert werden.
Nutzen Sie bitte die Vorlage für den Pflegebericht. Es sind ansonsten keine weiteren Hilfsmittel erlaubt.
Pflegebericht
Name: Alter: 92
Soziale Situation des Patienten/der Patientin:
2. Zeitpunkt und Grund für die Beratung:
Name:
3. Derzeitiges Befinden des Patienten/der Patientin und Beobachtungen durch die Pflegekraft:
4. Durchgeführte pflegerische Tätigkeiten und Beratung sowie Reaktion des Patienten/der Patienten auf diese Maßnahmen:
Name:
5. Sonstige Besonderheiten und Auffälligkeiten:
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